Hallo!
Ich habe ein kleines Problemchen. Ich spiele einen Charakter mit ein paar Punkten in "Diplomacy" und scheitere leider daran, diese gewinnbringend einzusetzen. Und zwar hat das Problem zwei Dimensionen:
1. SL A lässt einfach nicht auf Diplomacy würfeln. Spreche ich ihn später darauf an, wieso er in Situation x, y oder z nicht hat würfeln lassen, bringt er mir auch immer irgendwelche Gründe. ("Der wollte das sowieso machen." usw.) Kürzlich hatte ich sogar eine Verhandlung, wir wollten etwas von einer anderen Partei, wir haben ein Geschäft ausgehandelt, aber alles - ärgerlich! - ohne Würfelwurf. Bei diesem SL frage ich mich also, wozu ich die Fertigkeit überhaupt steigere. Wir hatten darüber schon diskutiert und waren uns eigentlich, so dachte ich, einig, dass er es nun öfter mal würfeln lassen möchte. Nach der letzten Verhandlung ohne Wurf wurde es mir aber zu blöd, da noch weiter nachzuhaken.
Ja, solche SLs gibt es. Das ist für Leute, die Fähigkeitspunkte in social skills investieren, immer ärgerlich. Ich würde empfehlen, an der geeigneten Stelle einen Würfelwurf
einzufordern (ironischer Weise muss man dabei etwas diplomatisch sein).
Z.B. : "Hey, das wäre doch jetzt der Zeitpunkt für einen Diplomatiewurf, oder?"
Diese SLs sind es einfach gewohnt, social situations auszuspielen, was auch so lange in Ordnung ist, wie alle Spieler der selben Meinung sind. Darum denken die an sowas einfach nicht (und sehen es z.T. auch als Gutes Rollenspiel
TM wenn
nicht gewürfelt wird).
Strategisch geschickt fordert man natürlich den Wurf nur ein, wenn man beim "Ausspielen" nicht zum gewünschten Ergebnis kommt, nur dadurch gewöhnt man den SL nicht daran, regelmäßig an die Würfe zu denken. Daher ist es evtl. grade am Anfang konsequent Würfe zu fordern.
2. SL B lässt gerne auf soziale Fertigkeiten würfeln. Nur lande ich dauernd bei Bluff oder Intimidate, aber irgendwie nicht bei Diplomacy. Das ist nun ärgerlich, denn mein Charisma ist auch nicht sooo toll und ich möchte doch auf Diplomacy würfeln. Vielleicht liegt es ja an meiner eigenen unsozialen Natur, aber ich sehe prinzipiell drei Möglichkeiten, diplomatisch zu handeln:
a) Mit einer Täuschung, das läuft aber auf einen Bluff hinaus.
b) Mit dem Verweis auf die eigene Stellung und evtl. Machtposition, das läuft auf Intimidate hinaus.
c) Mit Schmeicheleien, Beschwichtigungen, Einfühlsamkeit, Verständnis, halt so die ganze Emo-Schiene der vorsichtigen Beeinflussung.
Da müssen erstmal klare Definitionen abgesprochen werden. Diplomacy ist immer auch eine Sache des Bietens.
Wenn ich die Unwahrheit sage, dann ist das Bluff.
Wenn ich nur Negativkonsequenzen biete (Du bekommst Ärger, ich hau dir aufs Maul, weißt du eigentlich wer ich bin, hab gefälligst Respekt) dann ist das i.d.R. Intimidate.
Diplomacy ist es immer wenn ich etwas biete. Dazu würde ich auch zählen "Hey ich bin XY (Voll der Held!), kannst du nicht mal ein Auge zudrücken?" Damit "bietest" du das Gefühl, dem Helden, der schon viel für die Stadt geleistet hat, einen Gefallen getan zu haben. In dem Moment, wo du wütend auftrittst, wird das schwierig. Wut ist immer agressiv und wird als Drohung verstanden (Mach, sonst...).
Diplomacy-Würfe kann man dann am besten einfordern, wenn man dem SL vermittelt "Ich trete diplomatisch auf", d.h. der angesprochene verliert nicht sein Gesicht (du darfst nicht die Autorität des Stadtwächters angreifen), du bist ruhig und besonnen und du gibst die Aussicht, dass der Gegenüber etwas davon hat, dass er dir Hilft, ob das jetzt Geld, ein späterer Gefallen, eine freundlichere Beziehung oder einfach nur Dank ist.