Autor Thema: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?  (Gelesen 16271 mal)

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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #75 am: 4.10.2011 | 18:54 »
Kommt darauf an, wie tief das Tal ist. Meines Erachtens ist selbst das tiefste Tal nicht so tief, dass man den Werkzeuggebrauch verlernt.
.
wenn man es gelernt hat, Drehstuhlmanager



Zitat
Aber jetzt versuche doch mal, einen echten ICE oder ein Düsenflugzeug zu bauen. ...Versuche mal einen modernen Computerchip nur mit Hilfe der Konstruktionspläne zu bauen.
in der Situation hätte ich gerne solche LUXUSProblemchen.
Ich gehe von einer Techbasis 19 jh - Tin Lizzie aus at best



Zitat
Und das sind noch relativ konkrete Aufgaben. Noch einen Schritt schwieriger sind Problembewältigungsstrategien:
Erfolgreiche überlebende sind Pioniere, d.h. die haben das gelernt.
@Schwertänzer
Hatten die östlichen Kapfsportarten eigentlich eine geschriebene Tradition??
Nicht alle

Zitat
Naja die alten combatativen Formen sind meistens nicht tot sondern nur (vor allem in Europa) eher nischen erscheinungen.
und mWn wiederbelebt aus den Fechtbuchen
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Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #76 am: 4.10.2011 | 19:00 »
Was da fehlt sind politischer Wille, gewisse kulturelle Grundlagen (europäisches Zeitverständniss z.B.), vll noch ein gutes dutztend anderer Sachen (unter anderem Geld) und dann noch Flächenddeckender Zugang zu dem Know-How, ob über Lehrer oder sonst wie.
Und du meinst, diese Sachen wären etwa 100-200 Jahre nach einer Post-Apokalypse in Europa noch vorhanden?

Das europäische Zeitverständnis wäre imho das einzige, was die Apokalypse überstehen wird.
Bei politischer Wille, Geld, flächendeckender Zugang zu Know-How etc. sieht es dagegen eher düster aus.

@ Schwerttänzer
Ja, ich gehe auch von einer Techbasis des 18. - 19. Jahrhunderts aus. Wobei ich glaube, dass vieles sehr anchronistisch sein würde: Bei vielen praktischen Sachen ist man wahrscheinlich im 19. Jahrhundert, während viele theoretische Grundlagen im 17. Jahrhundert (Newton & Co.) herumgeistern.

Daher denke ich, dass man erstmal 100-200 Jahre bräuchte, um sich zu strukturieren und wieder eine Gemeinschaft/Staat aufzubauen. Und dann nochmal ca. 300 Jahre, bis man auf dem heutigen Stand ist. Also insgesamt gut und gerne 500 Jahre. - Wenn sich alles gut entwickelt und es keine erneuten Rückschläge gibt.

Offline Waldviech

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #77 am: 4.10.2011 | 19:01 »
Zitat
Ich gehe von einer Techbasis 19 jh - Tin Lizzie aus at best
Das dürfte sich sehr wahrscheinlich recht gut machen lassen. Stammesgesellschaften u.ä. halte ich hingegen eher für Kokolores, sofern ne bestimmte Menge von Leuten überlebt hat.

Zitat
Kommt darauf an, wie tief das Tal ist. Meines Erachtens ist selbst das tiefste Tal nicht so tief, dass man den Werkzeuggebrauch verlernt.
Richtig.

Zitat
Was da fehlt sind politischer Wille, gewisse kulturelle Grundlagen (europäisches Zeitverständniss z.B.), vll noch ein gutes dutztend anderer Sachen (unter anderem Geld) und dann noch Flächenddeckender Zugang zu dem Know-How, ob über Lehrer oder sonst wie.
Naja, Geld wäre eigentlich auch eine Menge da - das Geldproblem würde ich mit unter "Politischer Wille" verbuchen. Wenn ein Großteil der Entwicklungshilfe lieber für Waffenankäufe oder den 17 vergoldeten Maybach des Präsidenten ausgegeben wird als für Infrastrukturaufbau, ist das sicherlich auch ein Teil dieses leider sehr komplexen Problems....
...in jedem Falle gehe ich aber mal davon aus, dass im Falle einer Postapokalypse der politische Wille zum Wiederaufbau durchaus da ist.

Zitat
Und du meinst, diese Sachen wären etwa 100-200 Jahre nach einer Post-Apokalypse in Europa noch vorhanden?
Noch - oder wieder. In dem Punkt wäre ich optimistisch.
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Offline Dark_Tigger

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #78 am: 4.10.2011 | 19:09 »
Und du meinst, diese Sachen wären etwa 100-200 Jahre nach einer Post-Apokalypse in Europa noch vorhanden?

Das europäische Zeitverständnis wäre imho das einzige, was die Apokalypse überstehen wird.
Bei politischer Wille, Geld, flächendeckender Zugang zu Know-How etc. sieht es dagegen eher düster aus.

Jop seh ich ähnlich aber du sprachst von Afrika, aye ;)
Vll wäre der politische Wille auch wieder da und damit wie Waldviech ganz richtig sagte auch das Geld. Aber eigentlich seh ich weniger bei Know-How am schwärzesten sondern bei Energie-Ressourcen. Da brennen wir uns im wahrsten Sinne des Wortes momentan ziemlich durch.


Aber naja der Punkt ist vermutlich, wenn die Menschheit nach 200 Jahren nicht wieder durch die Talsohle ist, erledigt sich das Problem von allein.
Zitat
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Offline Waldviech

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #79 am: 4.10.2011 | 19:15 »
Zitat
Aber eigentlich seh ich weniger bei Know-How am schwärzesten sondern bei Energie-Ressourcen. Da brennen wir uns im wahrsten Sinne des Wortes momentan ziemlich durch.
DAS dürfte wohl das eigentliche Problem sein! Denn was nützt alles Know-How, wenn das Material fehlt. Wobei die Ressourcenlage zunächst vielleicht garnicht mal so schlecht aussähe. Die verbliebenen Ressourcen verteilen sich ja nun auf wesentlich weniger Menschen. Käm auch wieder auf die genaue Lage an, und darauf, welche intakten Technologien den Bumms überstanden haben.

Zitat
Aber naja der Punkt ist vermutlich, wenn die Menschheit nach 200 Jahren nicht wieder durch die Talsohle ist, erledigt sich das Problem von allein.
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie es, auf die eine oder andere Art, ist, ist ziemlich hoch.

Zitat
Wobei ich glaube, dass vieles sehr anchronistisch sein würde: Bei vielen praktischen Sachen ist man wahrscheinlich im 19. Jahrhundert, während viele theoretische Grundlagen im 17. Jahrhundert (Newton & Co.) herumgeistern.
Bei den theoretischen Grundlagen kann´s auch sein, dass die Kenntnisse die man zu unserer Zeit erarbeitet hat, noch verfügbar sind. Ob man sie allerdings noch irgendwie praktisch anwenden kann, ist ne andere Geschichte.
« Letzte Änderung: 4.10.2011 | 19:17 von Waldviech »
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Offline Dark_Tigger

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #80 am: 4.10.2011 | 19:22 »
DAS dürfte wohl das eigentliche Problem sein! Denn was nützt alles Know-How, wenn das Material fehlt. Wobei die Ressourcenlage zunächst vielleicht garnicht mal so schlecht aussähe. Die verbliebenen Ressourcen verteilen sich ja nun auf wesentlich weniger Menschen. Käm auch wieder auf die genaue Lage an, und darauf, welche intakten Technologien den Bumms überstanden haben.

0/8*106 und 0/800 macht nicht so den unterschied.
Zitat
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Eulenspiegel

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #81 am: 4.10.2011 | 19:24 »
...in jedem Falle gehe ich aber mal davon aus, dass im Falle einer Postapokalypse der politische Wille zum Wiederaufbau durchaus da ist.
Kommt darauf an. Es gibt sicherlich solche und solche Leute.

Wir haben eine Personengruppe, die daran interessiert ist, Waffen zu produzieren und die politische Macht an sich zu reißen. (Nennen wir sie Raider.)
Und wir haben eine zweite Personengruppe, die daran interessiert ist, das Land (wieder) aufzubauen.

Wer glaubst du, gewinnt diesen Konflikt?

Darin unterscheiden sich Afrika und ein postapokalyptisches Europa nicht.

Jop seh ich ähnlich aber du sprachst von Afrika, aye ;)
Ich habe Afrika mit dem postapokalyptischen Europa verglichen.

Und ich bin der Meinung, dass sich diese beiden Sachen (bis auf das Zeitverständnis) sehr ähneln.

In beiden haben wir ein ähnlichen Zugang zu technischen Know-How. In beiden haben wir unterschiedliche Personengruppen, von denen die einen einen Aufbau wünschen und die anderen nur am Machterhalt interessiert sind.

Daher meine These: Wenn du wissen willst, wie sich Europa nach einer Apokalypse entwickelt: Schau nach Afrika.

Das hat Degenesis imho sehr gut gelöst: Die Apokalypse war hauptsächlich auf der Nordhalbkugel. Die Südhalbkugel hat die Apokalypse relativ gut überstanden. Daher hatte Afrika die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln und das postapokalyptische Afrika hat in etwa den Stand von Europa des 20. Jahrhunderts.

Europa wurde durch die Apokalypse jedoch schwer verwüstet und hat in etwa den Stand von Afrika des 20./21. Jahrhunderts.

Und das finde ich recht realistisch.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #82 am: 4.10.2011 | 19:29 »
Kommt darauf an. Es gibt sicherlich solche und solche Leute.
Beide genannten Gruppen könnten eine sein ob ich nun wiederaufbaue um Macht zu bekommen oder umgekehrt , macht es einen Unterschied?


Zitat
Ich habe Afrika mit dem postapokalyptischen Europa verglichen.
Europa wurde nicht von Fremden ausgebeutet, leidet unter ungebildeter Überbevölkerung in einer Ökonomie die es unten hält.

 
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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #83 am: 4.10.2011 | 19:36 »
Beide genannten Gruppen könnten eine sein ob ich nun wiederaufbaue um Macht zu bekommen oder umgekehrt , macht es einen Unterschied?
Könnten sie bei rationalen Homo Faber durchaus sein.

Wenn man sich jedoch das Verhalten des einfachen Menschen nach Wegfall der staatlichen Kontrollen anschaut, stellt man fest, dass dies anders ist.

Zitat
Europa wurde nicht von Fremden ausgebeutet, leidet unter ungebildeter Überbevölkerung in einer Ökonomie die es unten hält.
Macht es einen Unterschied, welcher Art die Apokalypse ist?

Ob die Apokalypse nun daraus bestand, von Fremden ausgebeutet zu werden oder ob die Apokalypse aus einem herunterfallenden Meteoriten besteht, ist doch relativ egal.

Und doch: Etwa 50 Jahre nach der Apokalypse wird auch Europa aus einer ungebildeten Bevölkerung bestehen.
Zugegeben, in einem postapokalyptischen Europa hätten wir eher eine Unter- denn Überbevölkerung. Aber inwiefern sich das jetzt positiv auf die weitere Entwicklung auswirkt, ist mir unklar.

Und zur Ökonomie: Die sind immer selbstgeschaffen. Wieso sollte sich im postapokalyptischen Europa also eine andere Ökonomie ausbilden als in Afrika nach dessen Apokalypse*?

*Als afrikanische Apokalypse bezeichne ich hier den europäischen Imperialismus und die Versklavung. Das dürfte auf die damalige Bevölkerung einen ähnlichen Einfluss haben, wie eine angedachte Apokalypse hier in Europa.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #84 am: 4.10.2011 | 19:42 »
Könnten sie bei rationalen Homo Faber durchaus sein..
Cäsar, Napoleon...



Zitat
Wenn man sich jedoch das Verhalten des einfachen Menschen nach Wegfall der staatlichen Kontrollen anschaut, stellt man fest, dass dies anders ist.
welche?

Zitat
Ob die Apokalypse nun daraus bestand, von Fremden ausgebeutet zu werden oder ob die Apokalypse aus einem herunterfallenden Meteoriten besteht, ist doch relativ egal.
die Folgen des Meteors sind endlich, die ökonomischen Probleme Afrikas müssen beendet werden

Warum sollten erfolgreiche Überlebende das Spiel mitmachen

Zitat
Und doch: Etwa 50 Jahre nach der Apokalypse wird auch Europa aus einer ungebildeten Bevölkerung bestehen.
hängt vom Masstab ab und Europa hätte nicht den Hungerdruck der Überbevölkerung

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Offline Waldviech

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #85 am: 4.10.2011 | 19:44 »
Zitat
Und zur Ökonomie: Die sind immer selbstgeschaffen. Wieso sollte sich im postapokalyptischen Europa also eine andere Ökonomie ausbilden als in Afrika nach dessen Apokalypse*?
Sehr wahrscheinlich, weil die kulturelle Ausgangslage eine andere ist. Das oben vorgeschlagene Szenario, das ein postapokalyptisches Europa so aussehen könnte, ist durchaus ne Richtung in die es gehen könnte, aber es könnte durchaus auch anders gehen, eben je nach Begleitumständen der "Apokalypse". Es wären ja auch Szenarien denken, in denen gewaltige Aufbauprogramme den Kontinent wieder nach vorne bringen. (Sozusagen als nach-mad-maxsches "Wirtschaftswunder")

Zitat
die Folgen des Meteors sind endlich, die ökonomischen Probleme Afrikas müssen beendet werden
hinzu kommt, dass die ideologischen Folgen andere sind.
« Letzte Änderung: 4.10.2011 | 19:47 von Waldviech »
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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #86 am: 4.10.2011 | 19:55 »
Cäsar, Napoleon...
Beide hatten bereits einen ausgebauten Staatsapparat unter sich und mussten nichts neu aufbauen.

Zitat
welche?
Plünderungen, erhöhte Kriminalität etc.

Zitat
die Folgen des Meteors sind endlich, die ökonomischen Probleme Afrikas müssen beendet werden
1) Die Folgen des Meteors sind endlich, die Probleme, die der Meteoritenabsturz herbeigeführt hat, müssen jedoch auch erstmal beendet werden.

2) Die Folgen des europäischen Imperialismusses und der Versklavung sind für Afrika ebenfalls endlich, müssen jedoch auch erstmal beendet werden.

Ergo kein Unterschied.

Zitat
Warum sollten erfolgreiche Überlebende das Spiel mitmachen
Wovon sprichst du?  wtf?

Zitat
hängt vom Masstab ab und Europa hätte nicht den Hungerdruck der Überbevölkerung
Sicherlich: Für den einzelnen Menschen ist so ein Hungerdruck sicherlich tragisch.

Aber wieso hindert der Hungerdruck ein Volk jetzt daran, etwas aufzubauen? Eben weil man Hungerdruck hat, ist man doch eigentlich daran interessiert, Industrie aufzubauen, um den Hungerdruck zu beenden.

Bei einer Unterbevölkerung hat man jedoch nicht genügend Leute, um Synergien zu nutzen. Das heißt, die wenigen Leute, die man hat, sind mit Nahrungsanbau beschäftigt. (Je höher die Bevölkerungszahl, desto geringer der Prozentsatz der Bevölkerung, die im Agrarbau tätig sein muss.)

@ Waldviech
Klar, wie sich ein postapokalyptisches Europa tatsächlich entwickelt, können wir nicht wissen. Bei allem, was über die ursprüngliche Eingangsfrage (Haltbarkeit von Datenträgern) hinausgeht, können wir nur Mutmaßungen anstellen.

Offline Teylen

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #87 am: 4.10.2011 | 19:58 »
Kommt darauf an, wie tief das Tal ist. Meines Erachtens ist selbst das tiefste Tal nicht so tief, dass man den Werkzeuggebrauch verlernt.
Klar. Wissen, das in Büchern steht, kann man auch ohne Lehrer verinnerlichen.
Es gibt aber auch Wissen, das nicht in Büchern steht.
Eine Stormtrooper-Rüstung ist auch vergleichsweise einfach.

Aber jetzt versuche doch mal, einen echten ICE oder ein Düsenflugzeug zu bauen. Selbst, wenn du die Konstruktionspläne hättest, würde dir das wahrscheinlich nicht gelingen.

Und ICE oder Düsenflugzeug ist noch nicht das schwerste.

Versuche mal einen modernen Computerchip nur mit Hilfe der Konstruktionspläne zu bauen.
Einen normalen Computerchip bzw. einfache Schaltung habe ich im Unterricht zurecht gelötet, naja ich weniger, weil mir dafür alles Talent abgeht, aber andere.
Wobei ich denke das man nachder Apokalypse, beim aufbauen, andere Probleme hat als ICEs, Düsenflugzeuge oder Computerchips im Mikroformat.

Zitat
Und das sind noch relativ konkrete Aufgaben. Noch einen Schritt schwieriger sind Problembewältigungsstrategien: Was tut man, wenn man auf ein unvorhergesehenes Problem trifft? (Und man trifft bei jeder neuen Sache auch unvorhergesehene Probleme.) Wie verhält man sich da richtig. Wie kann man dieses Problem am besten lösen?
Wenn man ein Problem nicht nach Buch lösen kann, sucht man nach anderen Büchern oder probiert selber?

Zitat
Aber schauen wir uns doch mal die Industrialisierung an und werfen einen Blick nach Afrika:
Bücher zum technischen Know-How sind genügend vorhanden und es steht auch im Internet. Was fehlt, sind die Lehrer, die es den Leuten dort beibringen.
Ich denke das es eher an Materialien und Ressourcen fehlt.
Teilweise haben die Leute auch andere, dringlichere Probleme als sich einen Computerchip manuell zu löten.
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Offline Waldviech

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #88 am: 4.10.2011 | 20:02 »
Zitat
Aber wieso hindert der Hungerdruck ein Volk jetzt daran, etwas aufzubauen? Eben weil man Hungerdruck hat, ist man doch eigentlich daran interessiert, Industrie aufzubauen, um den Hungerdruck zu beenden.
Richtig - der Hungerdruck ist eigentlich ein Motivator. Damit die Sache wirklich zu einem hässlichen Dauerproblem wird, brauchts halt noch bürgerkriegsähnliche Zustände und andere Umstände, die ein Beheben des Problems verhindern. (Wie, um beim Afrikabeispiel zu bleiben, z.b. eine an den Belangen der eigenen Bevölkerung völlig desineressierten Führungsschicht)

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Eulenspiegel

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #89 am: 4.10.2011 | 20:10 »
Einen normalen Computerchip bzw. einfache Schaltung habe ich im Unterricht zurecht gelötet, naja ich weniger, weil mir dafür alles Talent abgeht, aber andere.
Du sagst es: Im Unterricht und nach Anleitung eines Lehrers. Also nicht autodidaktisch aus dem Buch.

Desweiteren vermute ich mal, dass es einfache Transistoren waren und keine modernen Computerchips, oder?

Zitat
Wobei ich denke das man nachder Apokalypse, beim aufbauen, andere Probleme hat als ICEs, Düsenflugzeuge oder Computerchips im Mikroformat.
Richtig. Und deswegen wird der überlebende ICE-Ingenieur und der überlebende Düsenflugzeug-Techniker sein komplettes Wissen auch nicht an seine Kinder weitergeben. (Weil es gibt wichtigere Probleme.)

Und dann nach 200 Jahren, wenn man die Probleme in den Griff bekommen hat und gerne wieder ICEs und Düsenflugzeuge bauen möchte, sind alle Überlebenden, die das Wissen besaßen, an Altersschwäche gestorben.

Zitat
Wenn man ein Problem nicht nach Buch lösen kann, sucht man nach anderen Büchern oder probiert selber?
Wenn man eine Problem nicht nach Buch lösen kann, hilft es wenig, in anderen Büchern zu suchen. (Sonst könnte man es ja nach Buch lösen.)

Und klar: Selber probieren geht natürlich auch. Dafür braucht man aber erstmal theoretische Grundlagen. Und um die Muße zu haben theoretische Grundlagen zu erlernen, braucht man erstmal ein gesichertes Verhältnis, sprich einen funktionierenden Staat.

Und wenn man dann endlich den gesicherten Staat und die theoretischen Grundlagen hat, dann kann man wieder damit anfangen, Grundlagenforschung zu betreiben. Und wenn man damit erfolgreich ist, dann kann man wieder damit anfangen, praktische Forschung aufgrund dieser Grundlagen zu betreiben.
Aber das dauert eben mehrere Jahrhunderte und ist nichts, was man in wenigen Jahrzehnten schafft.

Zitat
Ich denke das es eher an Materialien und Ressourcen fehlt.
Kommt natürlich darauf an, was die Apokalypse ausgelöst hat. Und welche Art von Materialien und Ressourcen.

Offline Waldviech

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #90 am: 4.10.2011 | 20:13 »
Zitat
Und dann nach 200 Jahren, wenn man die Probleme in den Griff bekommen hat und gerne wieder ICEs und Düsenflugzeuge bauen möchte, sind alle Überlebenden, die das Wissen besaßen, an Altersschwäche gestorben.
Aber man hat Anhaltspunkte, die einem das Reverse-Engeneering erleichtern - sprich: die Wissenschaftler und Ingenieure, die dann an den Problemen sitzen, müssen wenigstens nicht bei 0 anfangen.

Edit:
Allein das feste Wissen, dass etwas technisch möglich ist, kann unter Umständen schon sehr viel bewirken. Der postapokalyptische Ingenieur, der ein Flugzeug bauen möchte, muss seine Zeitgenossen wahrscheinlich nicht erst davon überzeugen, dass Fliegen möglich ist - man weiß ja, dass es mal funktionierende Flugmaschinen gab und es liegen auch hier und dort Wracks herum.
« Letzte Änderung: 4.10.2011 | 20:17 von Waldviech »
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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #91 am: 4.10.2011 | 20:18 »

Richtig. Und deswegen wird der überlebende ICE-Ingenieur und der überlebende Düsenflugzeug-Techniker sein komplettes Wissen auch nicht an seine Kinder weitergeben. (Weil es gibt wichtigere Probleme.)

du glaubst direkt nach der Talsohle kommt der CHIP, der ICE und der Düsenflieger???

Hellas war ein gesicherter Staat?
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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #92 am: 4.10.2011 | 20:22 »
Manche Dinge gehen eben erst aber einer gewissen industriellen Basis. An Chipfabriken braucht man gar nicht denken, wenn man keine voll durchindustrialisierte Gesellschaft mit ein paar hundert Millionen Mitgliedern hat.

Offline Waldviech

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #93 am: 4.10.2011 | 20:23 »
Zitat
du glaubst direkt nach der Talsohle kommt der CHIP, der ICE und der Düsenflieger???
Kommt auf die Talsohle an. Unter Umständen schon. Stell Dir eine Talsohle an, in der die Zivilisation nicht völlig zusammenbricht. Es gibt noch die alten Regierungen, die versuchen, die Lage unter Kontrolle zu halten, einige sichere Orte usw. Denn um eine Zivilisation wie die heute vorherrschende "globale Community" wirklich völlig zu stürzen, bräuchte es schon ein immenses Kaliber von Katastrophe....
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Offline Teylen

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #94 am: 4.10.2011 | 20:39 »
Du sagst es: Im Unterricht und nach Anleitung eines Lehrers. Also nicht autodidaktisch aus dem Buch.
Ich sehe nicht wo bei einem Buch das Problem gewesen wäre.
Außer das ich praktische Elektrotechnik hasse wie die Pest.

Zitat
Desweiteren vermute ich mal, dass es einfache Transistoren waren und keine modernen Computerchips, oder?
Wir haben Schaltungen geloetet, mit Widerständen, Transistoren, IC Chips und einer Menge anderer Kram.

Zitat
Richtig. Und deswegen wird der überlebende ICE-Ingenieur und der überlebende Düsenflugzeug-Techniker sein komplettes Wissen auch nicht an seine Kinder weitergeben. (Weil es gibt wichtigere Probleme.)
Naja entweder es gibt keine ICEs mehr, dann sind sie überflüßig und man baut erstmal normale Loks.
Oder es gibt ICEs und dann muß man sie nicht mehr from scratch bauen, sondern es reicht sie Instand zu halten.
Wenn jemand nach 200 Jahren ohne Zug einen ICE bauen möchte wird er ja auch eher mit einer normalen Dampflok anfangen.

Zitat
Wenn man eine Problem nicht nach Buch lösen kann, hilft es wenig, in anderen Büchern zu suchen. (Sonst könnte man es ja nach Buch lösen.)
?
Angenommen ich will mir eine Rüstung bauen.
Aber ich sehe das es ein Problem gibt das mir mein PropBuch nicht beantworten kann.
Weil z.B. der Laden mit Architekturbedarf zerlegt wurde.
Dann hilft ein anderes Buch über Plastik Herstellung schon weiter.

Nun oder man probiert einfach ob es vielleicht auch mit Blech geht.
Ohne Buch.

Zitat
Und klar: Selber probieren geht natürlich auch. Dafür braucht man aber erstmal theoretische Grundlagen.
Nein, braucht man nicht :D
Die kann man auch so ausprobieren. Respektive findet man die zur Not in Büchern.
Und man wird auch ohne Staat halt genau das machen / sich Zeit für Freiräumen wo man Prioritäten hat,
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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #95 am: 4.10.2011 | 20:42 »
Naja entweder es gibt keine ICEs mehr, dann sind sie überflüßig und man baut erstmal normale Loks.
Oder es gibt ICEs und dann muß man sie nicht mehr from scratch bauen, sondern es reicht sie Instand zu halten.
Wenn jemand nach 200 Jahren ohne Zug einen ICE bauen möchte wird er ja auch eher mit einer normalen Dampflok anfangen.
?

Nö.

Eine E-Lok baut eigentlich eher wenig auf der Dampflok auf. Wenn man eh from the scratch anfängt, wird man, wenn man weiß, wie ein Elektromotor oder ein Dieselmotor aussieht, eher mit E-Loks oder Dieselloks anfangen statt mit Wasserkochern. Die "Grundlagenforschung" dürfte bei beiden Varianten etwa gleich viel sein...
Aber wenn man weiß, wie eine normale (zeitgemäße!) E-Lok funktioniert, ist es zum ICE ein imho eher vernachlässigbarer Schritt...

Offline Bad Horse

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #96 am: 4.10.2011 | 20:51 »
Die erste Frage ist doch die nach der Energieversorgung. Was für Energiequellen sind da? Wie kann man die anzapfen? Überlebt Solartechnik und wird die Nr. 1 der Energieversorgung?

Öl dürfte in Europa eher problematisch werden, Kohle gibt es noch; am effizientesten dürfen Wasser- und Windkraft sein. Und da dürfte es überlebende Enklaven geben, die auch wissen, was man damit macht. In 200 Jahren muss ja nicht sämtliches Wissen überall verschüttet gehen.

Daher stellt sich beim Bau irgendeiner Eisenbahn immer zuerst die Frage: Womit soll sie denn fahren? Eine E-Lok braucht ständigen Strom von der Oberleitung und ist ohne funktionierendes Oberleitungsnetz im heutigen Sinne nicht denkbar; eine Diesellok braucht Diesel, das schwierig ohne Öl - da ist eine Dampflok mit einem simplen Verbrennungsmotor schon am leichtesten nachzubauen.
Oder jemand denkt sich eine Solarlok aus, oder etwas ähnliches wie eine E-Lok, die halt immer wieder aufgeladen werden muss. Das Schienennetz ist ja noch da, wenn auch vermutlich reichlich kaputt und überwuchert...
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Taschenschieber

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #97 am: 4.10.2011 | 20:52 »
Die Dampflok braucht Kohle (alternativ Öl, aber siehe oben), die muss man auch irgendwo herkriegen.

Pyromancer

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #98 am: 4.10.2011 | 21:03 »
Die Dampflok braucht Kohle (alternativ Öl, aber siehe oben), die muss man auch irgendwo herkriegen.

Holz!

Offline Dark_Tigger

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Re: [Postapokalyptisch] Wie lange halten Datenträger?
« Antwort #99 am: 4.10.2011 | 21:05 »
Oder Pflanzen Öle. (Auch wenn das wieder zu anderen Problemen führt)
Zitat
Noli Timere Messorem
Im Gedenken an einen großen Schrifftsteller