Ich gestehe: Ich war drin ...
Le Havre von Kaurismäki (zur Kritik siehe auch
Deutschlandradio).
Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich davon halten soll.
Irgendwie wirkte das alles auf mich recht ... antiquiert, künstlich, steril. Die Dialoge ... eigentlich wie in einem Porno ... die Personen sprechen gemäß ihrer Funktion, aber da ist kaum etwas Verbindendes. Es sind Inselphrasen, die bisweilen zu einer Komik neigen, bei der ich mich frage, ob sie überhaupt beabsichtigt war. Ein Happy-End durfte auch nicht fehlen ...
Die Charaktere waren so, dass mensch ihnen sofort auf dem ersten Blick ihre Rolle ansehen konnte.
Jean-Pierre Léaud als Denunziant, die "Polizisten" am Bahnhof, "Marcel Marx" usw. ... Jean-Pierre Darroussin als Kommissar Monet, der war einfach der klassische französische Commissar, wie ich ihn mir aus alten Kinofilmen vorstelle: Dem stand der "Kommissar" sprichwörtlich im Gesicht.
Trotzdem hatte der Film irgendwas. Die bisweilen schönen und bizarren bis surrealen Bilder. Der sozialkritische Ton (gut, der war bei dem Thema auch nicht zu vermeiden). Auch eine Situationskomik, die an Helge Schneider erinnert, kommt vor, etwa die Szenen, in denen Monet mit seiner Ananas unterwegs ist.
Wie gesagt: Ein Film, von dem ich nicht weiß, was ich von ihm halten soll. Empfehlenswert ist, sich den Film nur im Klein- oder Programmkino anzusehen. Auf DVD würde viel zu sehr das Flair verloren gehen, das m. E. zu dem Film gehört. Der Film IST ein Kinofilm. Ob der Film ein unbedingtes MUSS darstellt ... darüber mögen sich die Gemüter erhitzen. Ich würde ihn mir kein zweites Mal ansehen.
Arbo