Thema: Was würdet ihr eher spielen: Star Trek oder Star Wars?

[pharyon]

Die Frage stelle ich erst einmal ohne Bezug zu vorhandenen Regeln. Welcher Hintergrund würde euch mehr reizen? Und warum? Seht ihr evtl. auch ein anderes Spielgefühl dieser beiden Hintergründe?

Für mich (!) wahrgenommene Unterschiede:

Bei Star Trek spielt man einen Tacken mehr zusammen, das Team steht im Vordergrund, Machtgefälle gibt es kaum.

Bei Star Wars kann man sich wohl auf Anhieb viel mehr Spannung und Action vorstellen, das Machtgefälle zwischen den Charakteren kann immens ausfallen, Einzelne stehen mehr im Vordergrund.

Sehe nur ich das so? Was meint ihr? Welche Erfahrungen habt ihr in der Richtung evtl. schon gemacht?

Falls noch Fragen offen sind, beantworte ich diese gerne, sobald ich kann.

Hier geht es mir auch weniger darum, dass es noch andere Sci Fi/Space Opera-Hintergründe gibt, die dieses oder jenes besser machen/können.

Mit fröhlichen Grüßen ein schönes Wochenende wünschend, p^^

[1of3]

Star Wars. Das kann man spielen wie eine typische Fantasy-Kampagne. (Benutzt in der letzten Inkarnation nicht umsonst das D&D-System.) Bei Star Trek kann ich für meinen Teil das jedenfalls nicht.

Und dass bei Star Trek das Team im Vordergrund steht, kann ich irgendwie nicht nachvollziehen.

[Tequila]

Ganz klar Star Trek, da ich hier, wie ich finde, mehr Möglichkeiten zum "normalen" Rollenspiel habe. Hier bestehenden Geschichten(Filme) erzählen nicht von alles überstrahlenden Heldentaten, sondern Geschichten, die nicht zwangsläufig Charakterzentriert sind. Ich kann mir besser vorstellen, in diesem Universum Abenteuer zu erleben.

Bei Star Wars dreht sich nun mal alles um die drei *g* Filme, da finde ich es irgendwie öde, jemand anderen als Han, Chewie oder auch Boba Fett zu spielen. Die Vorbilder sind larger than life...da will ich halt keine anderen Geschichten erleben.

Wenn es allerdings daraum geht, welche Filme ich besser finde, kann Star Trek nur guter Zweiter werden.


Und bei TV-Serien kommt eh nichts an Babylon 5 und Battlestar Galactica (new) vorbei, aber danach haste ja nicht gefragt...

[ManuFS]

Bei Star Trek spielt man einen Tacken mehr zusammen, das Team steht im Vordergrund, Machtgefälle gibt es kaum.

Das gilt aber nur für Federation Teams. Eine Romulanerkampagne hingegen... 

[Samael]

Star Wars. Das kann man spielen wie eine typische Fantasy-Kampagne.

Genau.

[Zwart]

Ich bin auch eher für Star Wars. Eben weil ich auch denke das man die Möglichkeiten wie in einem Fantasy-Setting hat (Magie, Mystizismus, große Heldentaten, edle Ritter usw.), ergänzt um die Möglichkeiten aus Sci-Fi (Raumschiffe, fremde Planeten, Roboter) und Cyberpunk (Computerhacker, Cyberware, Konzerne).

Das ginge zwar mit ein wenig Aufwand auch bei Star Trek. Ich vermute aber Star Trek würde dadurch seinen typischen Geschmack verlieren. Bei Star Wars glaube ich das nicht.

[El God]

Eben. Man vergleicht hier ja eine recht trockene SciFi mit Science Fantasy, fast schon SF-Märchen (bei den Hexen von Endor defintiv Märchen). Beides in Film bzw. Serie sehr nett (wobei ich denke, dass ST als Serie besser funktioniert als SW und schlechter als Film wirkt als SW), aber im P&P-Rollenspiel ist SW imho deutlich günstiger. Interessanterweise dürfte es deutlich mehr Foren-RPGs geben, die auf ST basieren (Basis ist wohl kooperative FF, da geben Serien einfach mehr her als Filme), aber da hat man dann halt auch wieder ein völlig anderes Format.

[Chiungalla]

Sehe nur ich das so? Was meint ihr?

Also ich sehe das ganz anders.

Wie sehr es dort eine Hierachie gibt, hängt ja immer davon ab in welcher Umgebung innerhalb des Settings man spielt.
Bei Star Wars: Imperiale Streitkräfte? Rebellen? Freiberufler? Abenteuer?
Bei Star Trek: Sternenflotte? Marquis? Freiberufler? Abenteuer?

Die Imperiale Streitkräfte wäre ja eher untypisch, alle anderen Organisationsformen bei Star Wars sehe ich als laxer organisiert als die Sternenflotte. Das mag romantische Verklärung bei Dir sein, aber ich gucke gerade DS9 und TNG und da lassen die jeweiligen Chefs schon häufig genug den Boss raushängen, und die Hierachie ist auch oft ein Thema.

Bei Rebellen, Marquis oder Freiberuflern/Abenteurern hat man das Problem eh nicht so wirklich.

Und wie unterschiedlich stark und wichtig die Charaktere werden hängt vor allem von dem verwendeten System, der Dauer der Kampagne und deren Verlauf ab. Jedis mögen übernatürliches Zeug können, aber das macht sie nicht unbedingt gleich zu besseren Charakteren, immerhin ist ein Magier im Fantasy auch nicht zwingend immer gleich das wichtigste Mitglied der Gruppe.

[Prisma]

Ich mag beides ganz gerne, aber dennoch mag ich Star Trek mehr und habe deshalb dafür gestimmt. Ich finde auch, dass beides einen ganz eigenen Stil hat.

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Was passiert, wenn man beides mischt, kann man ja an Abrams Star Trek sehen. Schamlos von Star Wars kopiertes, leider teilw. idiotisches Drehbuch, ansonsten nette Neuumsetzung, die durchaus Lust auf mehr macht. Die Originalität ist aber dabei draufgegangen.

[YY]

Star Wars, vor Allem, weil es meinem Empfinden nach die schönere und vielseitigere Spielwiese bietet.

Und Star Wars ist auch generell das ansprechendere Setting - vielleicht auch, weil es (unfreiwillig bzw. unbeabsichtigt) für mich an vielen Stellen intuitiv "glaubwürdiger"  (aus offensichtlichen Gründen in Anführungszeichen) ist.


Star Trek "by the book" ist mir mit seiner ekelhaft perfekten Menschheit, der ach so harmonischen Föderation und dem Trachtenverein Sternenflotte* einfach zu glatt und zu sauber, neben ein paar (in eine ähnliche Richtung gehenden) Randaspekten.

*Als wohltuende Ausnahmen zähle ich hier aus dem Bauch raus einfach mal "Das unentdeckte Land" und "Star Trek" (2009).


Nachdem wir das Thema hier an anderer Stelle mal angerissen hatten, geistert mir aber wieder der Gedanke im Hinterkopf rum, das Star Trek-Setting mal auf meinen Geschmack und meine Vorstellungen anzupassen und den Kampagnenfokus entsprechend zu legen - das würde mir durchaus großen Spaß machen.


Zu persönlichen Erfahrungen:

"Richtiges" Star Trek habe ich bislang aus obigen Gründen noch nicht gespielt, Star Wars dagegen mit dem alten d6-System, mit dem D20-basierten SAGA-System und als Eigenbau auf Savage Worlds-Grundlage.

Bei den ersten beiden waren uns die Systeme deutlich im Weg und es kam nie richtige Star-Wars-Atmosphäre auf. Da sind mMn an einigen Stellen einfach die falschen Designentscheidungen gefallen.

Die Savage Worlds-Konversion lief dafür aber richtig rund und ist allen Beteiligten in guter Erinnerung geblieben.
Das hat atmosphärisch einfach gepasst.

[Gorai]

Ich mag lieber den Hintergrund einschließlich der Rassen von Star Trek als von Star Wars  .

[Arkam]

Hallo zusammen,

ich würde auch eher Star Wars spielen.
Das liegt erst Mal an den praktischen Erfahrungen und dann auch am Aufwand sich in den Hintergrund hinein zu arbeiten.

Bei Star Wars ist eigentlich klar das man die Guten spielt und gegen ein erkennbar Böses vorgeht. Das Grundprinzip ändert sich nicht ob man sich an den Filmen orientiert, eher an der Comic Verfilmung oder an den verschiedenen Romanen. Die Grundstruktur ist schnell erklärt.

Bei Star Trek ist mein Horizont allerdings auch ein wenig beschränkter. Aber wenn drei Serien (klassische Enterprise, Next Generation und Voyager) das Grundthema haben ein Raumschiff und seine Crew lösen auf sich gestellt eine Aufgabe behandeln ist das für mich Star Trek.
Das Hauptproblem ist das Star Trek als Utopie gedacht war. Inzwischen hat man immer wieder einzelne Elemente an die alte Utopie getackert das wenigstens für mich ein sehr unrundes Bild entsteht.

Star Wars spiele ich auch aktuell noch mit dem D6 System. Das System ist sicherlich nicht perfekt aber es ist einfach so das man es bei Bedarf anpassen kann.
Derzeit spielen wir nach dem sechsten Film. Die Allianz ist gestärkt und beherrscht viele Sternensysteme aber das Imperium ist noch nicht vollkommen zerstört.
Der perfekte Hintergrund um mit einem Schiff und ein paar risikofreudigen Leuten das Universum zu durchforschen.

Star Trek habe ich ebenfalls bespielt, muss so um 1985 - 1990 gewesen sein. Es war ein amerikanisches System bei dem man seine Ausbildung in verschiedenen Reisen auswürfeln konnte. Es war grundlegend ein W% System.
Die Probleme fingen damit an das die Start Charaktere schon besser sein konnten als die verwerteten Serien Helden. Hinzu kamen einige deutliche Regellücken. So war das Raumkampfsystem eigentlich unspielbar und auch ein Phaser auf Betäubung töte nach den gegebenen Regeln.
Unser Spielleiter war ein Star Trek Fan. Er kannte sich also wirklich gut im Star Trek Universum aus. Das war für die Spieler die zwar einzelne Folgen und auch ein paar Filme kannten ein Problem. Ich hatte zudem das Gefühl bespielt zu werden und nicht spielen zu können.

Als Test würde ich aber auf jeden Fall auch noch Mal Star Trek spielen.

Gruß Jochen

[Feuersänger]

Ich hab beides schon gespielt. Star Wars D6, was das angeht.

Erstmal eine Frage zum Thema Machtgefälle: reden wir hier vom "Können" oder vom "Dürfen"?
Bei Star Wars spielt man in der Regel ein Team in dem Ränge keine Rolle spielen, in Star Trek Mitglieder einer Hierarchie. Wir haben ST übrigens so gehandhabt, dass der SL den Captain verkörpert hat, und die Spieler die höheren Offiziere.

Nun zur Eingangsfrage: wenn überhaupt, würde ich eher wieder Star Wars spielen.

Grund: beide Settings sind kein Science Fiction, sondern das was ich Space Fantasy nennen würde. Star Wars ist technisch dermaßen fortgeschritten, dass die Technologie schlicht keine Rolle mehr spielt. In der Praxis lässt es sich wie andere Fantasy auch spielen.

Bei Star Trek hat die Technologie zwar auch weder Hand noch Fuß, aber ist denoch der Dreh- und Angelpunkt der meisten Storylines: es geht immer wieder darum, dass der Negative Space Wedgie der Woche durch eine Rekalibrierung der Tachyonenemitter über die Bussardkollektoren blablablubb... kurz, Technobabble. Muss ich noch mehr sagen?

[diogenes]

Star Wars habe ich schon mit Begeisterung gespielt und brenne grad darauf, es wieder zu tun. Star Trek hab ich bisher noch nicht.

Was die Bespielbarkeit von Star Trek angeht, glaube ich, dass es vor allem darauf ankommt, welche Ära man sich hernimmt. TNG kann ich mir für mein persönliches Spiel weniger vorstellen. Dafür hat es einfach zu wenig Action. Und das 24. Jh. legt mehr Wert auf Technobabble. Den gibt es zwar bei TOS auch, aber bei TNG und Konsorten ist der häufiger Handlungstragend (VOY!), was ich für mein Rollenspiel unpraktisch fänd.
TOS dagegen, und wohl auch ENT, kann ich mir gut vorstellen. Schnelle pulpige Action per Savage Worlds. Ist bei uns auch schon länger in der Planung, es fehlen nur die Spieler...

[Saffron]

Hi,

die Rollenspiele kenne ich beide nicht, daher ist meine Antwort eher aus dem Eindruck der Serien/ Filme heraus:

Bei Star Trek ist nach meinem Empfinden sehr viel festes Gefüge, Hierarchien, Befehlsketten usw. im Spiel, während man bei Star Wars halt eher anarchistische rebellische Charaktere spielen würde. Selbst was die Schauspieler angeht, finde ich es bei Star Trek oft ein wenig steif und hölzern.

Natürlich kann man das alles auch anders spielen, das ist mir schon klar. Ein Jedi-Ritter kann je nach Zeitalter auch total in seine Organisation eingespannt sein und von den Vorschriften, Verhaltenskodex etc. eingeschränkt werden. Und bei Star Trek kann man ja auch Rebellen spielen, also Marquis oder sowas.

Aus dem Bauch heraus empfinde ich die Charaktere bei Star Trek trotzdem eher als militärische Saubermänner und die bei Star Wars eher als schlitzohrige Rebellen.

Just my 2 cents
Saffron

[Nocturama]

Star Wars ist auf jeden Fall einfach - wie schon mehrfach gesagt, man kann's schlicht und einfach als Fantasy in Spaaaaace spielen und gut ist. Man hat böse Magier und Ruinen auf Dschungelplaneten und fiese Tyrannen und coole Schwerter +1.
Das finde ich aber auch den Nachteil an Star Wars. Es hat für mich keinen großartigen Bonus gegenüber einer klassischen Fantasyrunde.

Eine Star Trek-Runde würde ich gerne spielen, wenn es um Diplomatie, Ethik und Macht geht - dazu muss man natürlich an einer Stelle sitzen, wo die SCs auch was zu sagen haben.
Alles natürlich inklusive harter Entscheidungen. So, die Brakari sind also dabei, ihre Mitaliens abzuschlachten? Und der Captain steht unter Beobachtung, weil wir uns schon in der letzten Sitzung um die Erste Direktive herumlaviert haben? Und wie könnte ich überhaupt für anhaltenden Frieden sorgen? Lasse ich einen Dissidenten an Bord und beschütze ihn und riskiere Krieg mit meinen totalitären Nachbarn? Einen Krieg, in dem sicher noch viel mehr Menschen sterben? Und wie bleibe ich bei der ganzen Chose auf der ethisch korrekten Seite?
Doch, das fände ich eigentlich ziemlich gut.

[Chiungalla]

Das finde ich aber auch den Nachteil an Star Wars. Es hat für mich keinen großartigen Bonus gegenüber einer klassischen Fantasyrunde.

Es ist aber kein großes Problem die Fantasy-Elemente bei Star Wars komplett auszuklammern, und damit ein relativ lupenreines SciFi-Setting draus zu machen. Die Macht mag überall sein, und alles durchdringen, aber sie ist nur von den wenigsten wahrnehmbar oder nutzbar. In der Rolle der meisten Menschen, und vieler Abenteurer, spielt die Macht gar keine Rolle, sie sehen nie böse Sith oder Lichtschwerter.

Wir hatten schon sehr tolle klassische Star Wars Runden ohne Jedi und Lichtschwerter. Die fühlen sich dann ein bisschen an wie Firefly. Was ja alles andere als schlecht ist.

[K3rb3r0s]

Und Star Wars ist auch generell das ansprechendere Setting - vielleicht auch, weil es (unfreiwillig bzw. unbeabsichtigt) für mich an vielen Stellen intuitiv "glaubwürdiger"  (aus offensichtlichen Gründen in Anführungszeichen) ist.

Wichtigster Grund überhaupt! 

[Boba Fett]

Star Wars - siehe Nick.

[Terrorbeagle]

Da ich nach Scheitern des Earthdawn-Testspiels gerade eine kurze Star Wars Runde vorbereite, bin ich da voreingenommen... Das "richtige" Star Wars Rollenspiel (also das schöne alte von West End) gehört zu den Rollenspielen, mit denen ich quasi aufgewachsen bin und für die ich eine gewisse nostalgische Verehrung hege. Hinzu kommt, dass das Setting enorm vielseitig ist (gerade, wenn man sich etwas vom Hintergrund antizipieren mag, was wir immer getan haben), und man quasi beliebige Plots im Hintergrund einbauen kann, von Sword and Sorcery Krams bis hin zu Heist Plots oder politischen Intrigen.
Ich mag bei Star Wars das Rollenspiel auch wesentlich lieber als die Filme (oder Serien oder Bücher). Das ist bei Star Trek nicht unbedingt so.

Wobei... würde ich völlig frei entscheiden würde ich vor die Wahl zwischen Star Wars und Star Trek gestellt vermutlich Mass Effect sagen. Die Spiele sind zwar vom gameplay eher naja, aber die Fülle des Settings und einige eingebundene Kleinigkeiten sind nett.
Und eine Star Trek Kampagne à la "Voyager, aber in gut" würde mich auch reizen.

Wir hatten schon sehr tolle klassische Star Wars Runden ohne Jedi und Lichtschwerter. Die fühlen sich dann ein bisschen an wie Firefly. Was ja alles andere als schlecht ist.

Jupp, haben wir auch gespielt und das vermutlich schon ungefähr 10 Jahre vor Firefly. Nur halt mit mehr Aliens. Und ohne nervige Supermädchen.

[Chiungalla]

gerade, wenn man sich etwas vom Hintergrund antizipieren mag, was wir immer getan haben

Ich glaube Du meinst emanzipieren. Antizipieren hat eine Bedeutung die in den Satz nicht rein passt.

[Humpty Dumpty]

Das sollte man nicht so hochsterilisieren.

[Feuersänger]

Mit euren schwierigen Wörtern könnt ihr hier niemanden imprägnieren.

[El God]

Hui, ein Malapropismus!

[Nachtfrost]

Ganz klar Star Wars.
Ich mag zwar die ST-Serien, aber als Hintergrund im Rollenspiel wäre es mir irgendwie zu langweilig.
Wenn ich ohne ScienceFantasy spielen will, machen mich andere Settings mehr an als ST.
Transhumanismus, um nur ein Beispiel zu nennen...