Wenn jemand einen 8-stelligen Betrag zur Optimierung seines Körpers raus haut (und eventuell in einer Clique läuft, die das ähnlich handhabt), wie spannend sind dann die Geschichten, die man erzählen kann? Diese Runner können Otto Normalsternschutzler doch einfach 'nen 10k-ECU-Credstick zu schieben, damit sie in die Anlage kommen. Denn Runs sind zu diesem Zeitpunkt eh nur noch Beschäftigungstherapie und nicht mehr Einkommensquelle.
Da tappen viele Autoren möglicherweise genau in die gleiche Denkfalle wie manch ein Spieler:
Nur weil man teuren Kram hat, heißt das nicht, dass man jemals das "zugehörige" Geld flüssig hatte oder gar weiterhin hat.
Es gibt schon ein paar "klassische" Erklärungsvarianten, aber kurioserweise spielt tatsächlich kein mir bekannter Roman mal eine mit einem stark vercyberten Protagonisten wirklich durch.
Überdrehte High-End-Weltrettungs- oder zumindest abstrus "hochstufige" Plots
und die zugehörigen Charaktere gibt es ja durchaus, sei das die genannte Drachenherz-Trilogie oder Streets of Blood, Nosferatu und Black Madonna, bei denen gleich mehrere Protagonisten hart an der Mary Sue-Einteilung kratzen. Nur sind das eben Magier oder Decker und keine Samurai.
In Sachen Cyberware toll geschrieben finde ich übrigens Andreas Eschbachs "Der Letzte seiner Art", nur ist das leider großteils eine Elendserzählung und kein Shadowrun-Roman mit einem Samurai auf dem Höhepunkt seiner Runnerkarriere. Trotzdem hätte man sich da als SR-Autor mal eine Scheibe abschneiden können für die Perspektive auf stark vercyberte Runner.
Letztlich:
gibt es gute Romane mit einem stark verchromten Straßensamurai/Söldner in der Hauptrolle.
Es gibt Romane mit Samurai/Söldnern in der Hauptrolle, aber mWn keine, die den Cyberwareaspekt wirklich mal näher beleuchten und rund darstellen - da legt der o.g. Eschbach die Latte schon ein gutes Stück höher, als man es in SR-Romanen zu lesen bekommt.