Beim Töten von SC kommt es darauf an, worauf die Runde, in der es passiert, angelegt ist.
Wir machen z.B. hin und wieder Einzel-Abenteuer (mit "Wegwerf"-Charakteren), in denen sich Fremde in einer bestimmten Situation begegnen und völlig gegensätzliche Interessen haben. Manchmal haben die einen auch den Auftrag, einen der Anderen zu ermorden. Das kann sehr spannend sein und macht viel Spaß. Man braucht aber dazu eine Gruppe, die eine gewisse Reife aufweist, damit durch den Tod eines SC keine unguten Wellen aufkommen (weil jemand z.B. Realität und Spiel nicht trennen kann).
In laufenden Kampagnen ist der Tod eines Charakters, in den man viel Zeit investiert hat, natürlich etwas Tragisches und sollte nicht willkürlich herbeigeführt werden. Manchmal muß man aber einfach seinem Charakter entsprechend handeln. Wenn ich einen Berserker spiele, und ein Mitspieler, dessen Charakter vieleicht auch kein Freund, sondern nur ein Mitreisender meines Charakters ist, reizt mich aufs Blut, dann ist es mir egal ob er stirbt oder nicht, wenn ich ihn verdresche. Wenn ich einen Priester spiele, halte ich in der selben Situation die andere Wange hin. Es kommt also ganz auf die Umstände und die Beteiligten an.
Vor ein paar Jahren liefen bei AOL ganz gute Storytelling-Freistil-Rollenspiele mit einer großen Zahl Teilnehmer. Da starben eine Menge Charaktere durch Mitspielerhand. Das lag in der Natur der Sache. Paladine und konservative Drow-Assassinen passen nun mal nicht so gut zusammen.