Um mal konkret zu sein: Wenn ich die Entscheidung treffen, mein hauptanteil soll Simulation sein, dann kann ich zwar andere Dinge mit einbringen, sie dürfen nur auf keinen Fall die Simulation stoppen oder übergehen.
Beispiel A wäre: Die Welt funktioniert so wie die Regeln es abbilden, außer der Meister/das Abenteuer sagen etwas anderes. (Bad Sim/Nar)
Beispiel B wäre: Die Regeln sollten die Welt simulieren, nicht bestimmte Spielstile prägen oder unterbinden. (Bad Sim/Gam)
Beispiel 4.1 wäre: Die Welt funktioniert so wie die regel es sagen, außer man will bestimmte Spielstile unterbinden und der Meister oder das Abenteuer sagen etwas anderes. (DSA)
Ich glaube, Du hast jetzt eher nicht das verstanden, was ich sagen wollte. Stell Dir das so vor, dass ich ein Spiel haben will, wo eigentlich
gar kein Hauptanteil ist. Ich will ein Mischmasch, das mir erlaubt, heute nach Beispiel A zu spielen, in zwei Monaten will ich nach Beispiel B spielen, im halben Jahr nach Beispiel hastenichtgesehen usw.
Oder anders gesagt:
Am Spieltisch möchte ich eher Savage World haben, im Forum möchte ich eher GURPS haben, im Skype möchte ich lieber Fate haben, in Mail-Spiel möchte ich lieber Wushu haben, an meinem eigenem PC will ich Barbie-Spiel machen - und das alles möchte ich mit
einem Spiel erreichen und die Abenteuer und die Charas sollen all dies mitmachen - egal wie. Denn wenn wir Zeit haben, treffen wir uns am Spieltisch und machen weiter mit unserem Abenteuer, wenn wir keine Zeit haben, machen wir mit dem Abenteuer weiter im Forum, dann haben wir keine Zeit zum Fahren, aber wir schaffen es, eine Skype-Sitzung aufzumachen und spielen so - weiter im Abenteuer. Ich weiß, es ist jetzt total extremes Beispiel und stark an den Haaren herbeigezerrt, aber das ist es, was ich oben mit der schmuddeligen Eierlegendenvollmichsau meinte. Nicht unbedingt verschiedene"Spielstile" in sich vereinend, sondern verschiedene
Handhabungen zu verschiedenen Zeiten und verschiedenen "Anlässen".
Noch mal zu dem Beispiel mit dem Auto: wenn ich alleine fahre, kann ich sportlich fahren, wenn ich mit der Familie fahre, fahre ich gemütlich, wenn ich in den Urlaub fahre, packe ich viel rein. Ich habe kein Sportwagen, ich habe keine Familienkutsche, ich habe keinen Transporter - ich habe ein 08/15 Auto, das mir das alles (mit Abstrichen) erfüllt. Es ist bequem und billig. Und es tut genau das, wofür ich es habe - mich von einem Ort an das andere zu bringen. Und die anderen Sachen - bisschen spritziger fahren, mehr aufladen können, usw. empfinde ich als Feature, weil ich von dem Auto eigentlich nur eins verlange: mich von A nach B zu fahren.
Und aus dem Grunde empfinde ich dann alle anderen Autos als unzulänglich, weil mir der Transporter nicht ganz so spritziges fahren ermöglicht, weil ich in den Sportwagen nicht die 5 Koffer meiner Frau reinkriege, usw. Und dann kommt mir ein Sportfahrer mit der Aussage, das mein Auto total lahm ist. Klar hat er recht, aber als DSA-Spieler - äh, ich meine als Fahrer eines langsamen Autos, erzähle ich ihm, dass mein Auto doch viel schneller ist als der Tranporter - was den Fahrer des Sportwagens aber nicht interessiert, weil das ein Vergleich von Äpfeln und Birnen ist. Und dann kommt der Transportfahrer und lacht mich aus, weil in meinem Kofferraum nur 5 Taschen Platz finden - und ich erzähle ihm, dass ich doch viel mehr transportieren kann als ein Sportwagen - was den Transportfahrer nicht interessiert, weil das ein Vergleich von Äpfeln und Birnen ist.
Und schon haben wir hier die Konstellation, die ich bei solchen Diskussionen teilweise empfinde. Da wird "ein Auto" als dysfunktionel beschrieben, weil es eigentlich gar nichts richtig kann - aber trotzdem fahren damit die Familienväter zufrieden zur Arbeit, weil man im Leben gelernt hat, Kompromisse zu schließen und die eingeschränkten Möglichkeiten zu bestimmten Zeiten als "tolles" Gefühl empfinden. (Was bin ich den heute für 'ne schnelle Sau, schon den vierten LKW überholt.
)
Schwer zu sagen, ob ich jetzt vermitteln konnte, was ich eigentlich sagen wollte. Überall Durchschnittlich zu sein, kann ein Segen sein, wenn die Anforderungen jederzeit wechseln können.
EDIT: Boah, 24 neue
Beiträge seit ich angefangen habe zu schreiben. Das ist mir noch nie passiert.