Eine rein persönliche Einordnung:
Es gibt
generisch gehaltene Retroklone, die versuchen, eine bestimmte Version des ältesten Rollenspiels der Welt zu reproduzieren,
- Für die allererste Ausgabe („0e“) ist das Swords & Wizardry
- Für das B/X der frühen 80er ist das zB Herr der Labyrinthe/Labyrinth Lord und OSE
- Für BECMI (die letzte gemeinsame Fassung der Endachtziger) ist das zB Dark Dungeons (nur englisch).
- Für die erste Edition von AD&D ist das OSRIC (Koautor auch da der Autor von S&W, Matt Finch).
Dann kamen später Spiele hinzu, die regeltechnisch auf einem der anderen Systeme basierten, aber ein
eigenes Setting, eine bestimmte Stimmung und/oder eigene „Hausregeln“ hinzufügten:
- Auf B/X-Basis sind das zB Beyond the Wall und Lamentation of the Flame Princess und es gab für Lab Lord auch einige Varianten wie zB eine SciFi-Version
- Für S&W sind das zB diese hier (da hat jemand fleißig recherchiert ;-) ):
https://boardgamegeek.com/geeklist/215953/various-versions-swords-wizardryDiese spezifischen Spiele weisen inhaltlich so viele Besonderheiten auf, dass sich damit generische klassische A/D&D-Abenteuer ohne Verrenkungen nur spielen lassen, wenn nach bestimmten Plots, Settings oder Abenteuerstilen vorgefiltert wird.
Neben der emulierten Regelversion des Originalspiels ist die
Regelaufbereitung/Erklärstil unterschiedlich:
OSE ist zB superkompakt und übersichtlich. S&W enthält mehr Erklärungen und Hintergrundinfos.
(Werbeblock an): Mit dem englisch-deutschen Regelbegriffsglossar im Anhang sowie dem deutlich modernisierten Layout bietet die deutsche S&W-Version gegenüber der Originalversion nochmal zusätzliche Vorteile für deutschsprachige Gruppen, die Original-D&D-Abenteuer zocken wollen. Die englischen Regelbegriffe in Abenteuern verlieren durch das Glossar ihren Schrecken.
Welches das geeignetste System ist, hängt also mehr von den individuellen Vorlieben ab. Wer OSR-/ Klassik-D&D-erfahren ist, wird m.E. mit einem kompakten Stil wie in OSE prima zurecht kommen. Wer in Oldschool einen Ersteinstieg sucht, dem empfehle ich aus tiefster Überzeugung eher S&W., das mehr erklärt.
Die im vorigen Beitrag verlinkten kostenlosen Fibeln geben zusätzlich aus verschiedenen Perspektiven praktische Tipps und Einsichten. Und am besten natürlich: Spielen, spielen, spielen. :-)
[Disclaimer: Ich bin Redakteur der deutschen S&W-Ausgabe]