IMHO hat das alles damit zu tun, dass sich Abenteuer und Settings besser verkaufen, wenn sie nicht universell sind, sondern ein bestimmtes System drauf steht.
Und da suchen sich dann die meisten Autoren das System aus, von dem sie glauben, dass es weit verbreitet ist, um so die Anzahl der potentiellen Kunden zu maximieren. Das erhöht umgekehrt auch dessen Verbreitung, ist also ein selbstmonopolisierendes System.
Daher schreibt fast jeder 5E-kompatibel drauf, außer in der OSR-Welt, wo es je nach Bubble dann S&W oder OSE ist, weil beide als populär gelten und ehrlich gesagt die meisten Systeme bis auf winzige Details austauschbar sind.
Die Logik würde bei Castle Xyntillan nicht ganz verfangen, weil zu dem Zeitpunkt schon OSE als das "neuere" System im Lampenlicht stand. ;-)
Was die großen regelseitigen Schnittmengen betrifft, gebe ich dir Recht. Je nachdem, worauf du als Autor bei einem System wert legst, könnten Details wie eine Regeldarstellung eher checklistenartig oder eher mit Erklärtexten, fünf Rettungswürfe oder einer sowie eine hier oder dort zusätzlich vorhandene oder fehlende Regel schon eine Rolle spielen...
Bei der deutschen S&W-Übersetzung hinken Vergleiche dann etwas. Denn von welchen Versionen sprechen wir? Bei den meisten OSR-Titeln sind die deutschen Ausgaben reine Übersetzungen im selben Layout. Bei S&W entschied sich der Verlag aus verschiedenen Gründen dafür, den Band einem kompletten Neulayout zu unterziehen. Am auffälligsten ist sicherlich, dass der Band fast völlig neu illustriert wurde. Aber dazu kam es u.a. deshalb, weil vorab schon entschieden wurde, dass sich das Layout streng an die Vorgabe "alle wesentlichen Infos auf einer Doppelseite" hielt und dadurch viele Weißflächen neu zu illustrieren waren. Der Nutzwertgedanke wurde immer weiter auf die Spitze getrieben mit dem englisch-deutschen Regelbegriffsglossar oder dem auf Spielerwunsch in die Innendeckel aufgenommenen Regelübersichtstabellen, die überwiegend nicht einfach aus dem Band herauskopiert wurden, sondern eigens für diese Darstellung zusammengestellt wurden. Die in den Band eingebrachte Arbeitsleistung war immens und deutlich über dem bei Regelbandübersetzungen sonst üblichen. Nennt es einen positiven Nebeneffekt der vielen Lockdowns während der Entstehungszeit. ;-) Aber das Schlagwort "Marketing", Blenderoptik o.ä. springen da deutlich zu kurz. In diesen Band ist tatsächlich überdurchschnittlich viel Arbeit geflossen. Und das "Marketing" bestand trotzdem wie üblich lediglich aus einer Vorbestellaktion und ein paar Blog- / Podcastfolgen im üblichen Rahmen.
Aber eigentlich stimme ich dem Schreiber weiter oben zu: Das ist kein Thread für Marketing-Diskussionen. Darum gerne dieser Blick hinter die Kulissen, der zeigt, wieviel Arbeit in den Band geflossen ist. Ansonsten aber lieber dem Threadnamen gemäß Fragen oder Inhaltliches zu Swords & Wizardry. Für Fragen zum Spiel stehe ich gerne zur Verfügung.