So ich dachte mir, ich hole mir hier mal ein paar Tips und Vorschläge ab.
Zuerst einmal: Ich denke niemand muss von mir erklärt bekommen, worum es sich bei Monkey Island handelt oder?
Ich habe dieses geniale Szenario von Ron Gilbert gewählt um anhand diesem ein erzählerisches Regelsystem zu entwickeln, das sich ähnlich wie ein Point and Click Adventure der alten Schule spielt. Also mit bodenlosen Hosen und JEDER Menge Gegenstände. Ich hab ein grundlegendes Konzept, aber ich möchte das gerne mit anderen Fans zusammen entwickeln. Also fange ich einfach mal an die einzelnen Aspekte, die ich mir so überlegt habe zu erklären:
1. Es gibt keine Würfel. Allerhöchstens in sehr seltenen Fällen.
2. Eine Spielgruppe besteht aus einem Erzähler (der eher eine Art Schiedsrichter verkörpert, er kann auch jeden Abend neu von der Gruppe gewählt werden) und einer beliebigen Anzahl Spieler. Spielercharaktere werden wie bei anderen Spielen auf Charakterbögen niedergeschrieben, jedoch ohne Zahlenwerte.
Stattdessen stehen auf diesen Bögen nur folgende Informationen:
Spieler: Der Name des Spielers, der diesen SC kontrolliert (duh)
Name: Der Name der Spielfigur
Geschlecht: Das Geschlecht der Spielfigur
Alter: Das Alter... ach ihr wisst schon
Aussehen: Muss ich ja wohl nicht mehr erklären, oder?
Partei: Es gibt nun speziell bei Monkey Island folgende Parteien: Voodoo, Untote Horde LeChucks, Piraten, Händler, Touristen, Kannibalen, Rechtsanwälte
Spezies (mir fällt kein besserer Begriff ein): Hier gibt's folgende Wahlmöglichkeiten: Geist, Zombie, Skelett, Tier nach Wahl, Europäer, Insulaner, dreiköpfige Affen
Besondere Merkmale: Hier ist der Spieler sich selbst überlassen. Er kann hier Vorteilhafte Eigenschaften oder negative reinschreiben, es sollte nur ausgeglichen sein und nach Möglichkeit einzigartig
Charakterbeschreibung: Hier eine kurze Hintergrundgeschichte sowie Persönlichkeit des SCs
Fähigkeiten: Einige Fähigkeiten, die dem Spieler dienlich taugen. Nehmen wir mal Guybrush als Beispiel: 10 Minuten lang die Luft anhalten, Jammern, Beleidigungsfechten, Beleidigungsfechten zur See, Beleidigungsarmdrücken, Nerven, Seefahrt. Diese Fähigkeiten geben dem Spieler entsprechende Aktionsmöglichkeiten zu bestimmten Anlässen. Soll heißen: wer nicht Seefahrt aufgeschrieben hat kann kein Schiff bedienen, wer es aufgeschrieben kann es und sollte normalerweise es immer schaffen.
Jeder Spieler darf diese Informationen so ausfüllen, wie es ihm gefällt, in manchen Fällen gibt es jedoch Vorgaben wie viele Eigenschaften man aufschreiben darf (noch nicht festgelegt, ist nur ein Konzept wie jesacht)
3. Zusätzlich gehören zum Spiel folgende Spielkarten:
Loot-Karten: Gegenstände, die man aus Monkey Island kennt und andere. Das Gummihuhn mit dem Karabinerhaken darf hier genauso wenig fehlen wie der Beutel mit Spielgeld oder der Beinahe-Grog. Natürlich darf man auch immer wieder neue Karten zum Satz hinzufügen. Die Karten sollten eine wachsende Datenbank an Ideen sein.
Room-Karten: Um dem Erzähler es zu erleichtern steht auf diesen Karten, was sich in einem neuen Raum befindet. Das können Einrichtungsgegenstände sein oder aber generische Personen (wie z.B. ein Pirat). Auf den Karten mit Einrichtungsgegenständen steht drauf wie viele Loot-Karten zusätzlich gezogen werden müssen um den Raum mit Krimskrams zu bestücken. Manche von diesen werden dann offen dazu gelegt (auf Tischen oder ähnlichen Ablagen) oder verdeckt (geschlossene Truhen). Selbstverständlich dürfen hier die anachronistischen Gegenstände auch nicht fehlen, wie z.B. der Grog-Automat.
4. Kommen wir nun zum Spielablauf. Mein Konzept sieht das so vor:
Der Erzähler hat eine Idee für eine Kampagne oder für ein Kurzabenteuer, also leitet er das Spiel. Er kann frei entscheiden wie die Räumlichkeiten (oder auch die freie Natur) mit Gegenständen ausgestattet sind. Er kann auch gewisse Gegenstände aus dem Kartenstapel herausnehmen, die er entweder als essenziell für die Problemlösung seines Abenteuers sieht und sie dann an die Spieler ausgeben, wann er es für richtig hält. Andererseits darf er auch Gegenstände aussortieren, die seiner Meinung nach das Abenteuer zu einfach machen würden.
Die Spieler dürfen sich nun wie in jedem anderen Rollenspiel frei bewegen und in die Handlung eintauchen. Wenn sie Gegenstände finden dürfen sie diese miteinander nach Belieben versuchen zu kombinieren. Der Spielleiter entscheidet ob dies geht oder nicht, ABER...
Er darf überstimmt werden! Wenn ein Spieler die Begründung warum die vorgeschlagene Kombination nicht funktionieren sollte nicht akzeptieren will darf er einmal pro Sitzung eine Abstimmung erbeten. Wenn der Erzähler nun überstimmt wird darf der Spieler diesen Gegenstand so benutzen wie er möchte.
Kommen wir nun zum Kampf: Monkey Island typisch geht hier alles nur mit Beleidigungen. Oh sicher man kann die bekannten aus dem Spiel benutzen, aber wenn ein Charakter das Merkmal: "Ich hab den Schwertmeister von Mêlee Island(TM) besiegt und alles was ich bekam war dieses T-Shirt" hat wird man an ihm kläglich scheitern. Besser ist es eigene Beleidigungen und Drohungen zu stricken! Hier zeigt sich der wahre Improvisationskünstler. Wenn man drei Runden gewinnt ist der Feind besiegt. Wenn man eine Beleidigung entgegengeworfen bekommt hat man maximal eine Minute zum Antworten oder man kann gleich aufgeben. Natürlich darf man sich auch außerhalb von Spielsitzungen Material hierfür ausdenken, man sollte nur schauen, dass der Erzähler es nicht zu Gesicht bekommt. Wenn einer in der Gruppe meint die Beleidigung wäre zu schlecht kann auch hier wieder abgestimmt werden.
So das wäre mein Konzept zu einem Monkey Island RPG.
Was meint ihr? Habt ihr Interesse es mit zu entwickeln und zu schauen, wo uns die Idee hin verschlägt? Oder sollte man besser gleich alles in die See zurücktreten...
Meldet euch, ich bin gespannt