Autor Thema: [Transhumanistische Gemeinheiten] Twin-Peaks, The Prisoner und Konsorten  (Gelesen 2787 mal)

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Offline Waldviech

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Ich grübele schon eine ganze Weile darüber nach, wie man Spieler und SCs aus der Perspektive von Menschen des 21. Jahrhunderts an ein transhumanistisches Setting alá EclipsePhase oder Transhuman Space heranführen könnte - und kam auf die Idee, dass dies vielleicht über ein surreal angehauchtes "Twin Peaks Abenteuer" funktionieren könnte.

Die SCs wachen eines Tages in einem kleinen Hotel oder einer Klinik in einer blitzsauberen, beschaulichen Kleinstadt auf - ohne eine Erinnerung daran, wie sie dorthin gekommen sind. Die Kleinstadt macht einen geradezu unnatürlich hübschen Eindruck, die Bewohner sind geradezu unnatürlich freundlich und jeder hat ein seltsam großes Interesse dara, was die SC gerade tun und treiben. Aus der Stadt herauszutelefonieren, scheint unmöglich zu sein und auch das Internet ist merkwürdig eingeschränkt.
Im Laufe der Zeit fallen den SC noch weitere Seltsamkeiten auf - sie bemerken zahlreiche subtile Anachronismen (z.b. könnte es keine Autos von der Zeit nach 1989 geben), Kaffeemarken schmecken plötzlich ganz anders, als man sie in Erinnerung hat, etc.pp. Das Unheimlichste jedoch ist: Man kann die Stadt nicht verlassen! Folgt man der einzigen Straße, die westlich aus der Stadt herausführt, kommt man nach drei Stunden Autofahrt durch einen verlassenen Mischwald wieder in der Stadt an - allerdings auf der Ostseite. Im Laufe des Abenteuers werden die Dinge, die in der Stadt passieren, natürlich immer seltsamer. Die SC stellen fest, dass augenscheinlich keines der Autos in der Stadt einen Motor hat (trotzdem fahren die Dinger). Bestimmte NSCs scheinen IMMER zu wissen, wo sich die SC gerade aufhalten. Versucht man nach Norden oder Süden zu flüchten, sieht man in der Ferne einen gewaltigen Turm, gleichzeitig wird die Schwerkraft immer niedriger und die Vegetation größer. Folgt man einem geheimnisvollen, senkrecht nach unten verlaufenden Schacht unter dem Busbahnhof der Stadt, kommt man in einen seltsamen Raum, in dem man durch Fenster im Boden (!) einen unbekannten Sternenhimmel sehen kann. Nachts schweben leuchtende Kugeln durch die Gassen...

Des Rätsels transhumanistische Lösung:
Die SC, allesamt Menschen aus unserer Gegenwart, sind eigentlich schon sein Jahrhunderten tot. Als sie dahingeschieden waren, führte ein neurotechnologisches Forschungsinstitut erste Mind-Uploading-Experimente mit ihren Gehirnen durch und schaffte es, "Sicherungskopien" vom Bewusstsein der SC anzulegen. Die SC wissen da nichts von (sie wissen allenfalls, dass sie einen Organspenderausweis hatten.) Nach einigen sehr erfolgreichen Experimenten lagerte man die Egos der SC auf Datenspeichern und lies sie "schlafen" - bis heute. Im Rahmen eines historisch-soziologischen Forschungsprojektes reaktivierte man eine kleine Anzahl von Menschen aus der Zeit vor der Singularität, um sie in ihrer "natürlichen Umgebung" zu studieren. Zu diesem Zweck steckte man sie in eine kleine, dem späten 20. Jahrhundert nachempfundene Stadt in einer Bernal-Sphäre (daher die seltsamen Phänomene beim Versuch, die Stadt zu verlassen.) Die Stadt wurde eigentlich nicht für das Experiment gebaut, sondern dient eigentlich einem anderen Projekt -etwa als Museum oder für Zwecke der Experimentellen Archäologie. Die Autos haben natürlich keine Verbrennungsmotoren, sondern in die Räder integrierte Antriebe. Motorgeräusche werden simuliert. Himmel und Horizont werden ebenfalls durch eine AR-Simulation "korregiert". (Eine VR-Simulation wollte ich in diesem Szenario aus Spaßgründen mal nicht nehmen.)

Könnte das funktionieren? Wie könnte der Abenteuerplot wohl am Besten aussehen? Was für eigentümliche Phänomene lassen sich den SC noch um die Ohren hauen? Was haltet Ihr generell von dieser Herangehensweise?
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Offline Ghostrider

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Offline Bad Horse

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Finde ich eine coole Idee! :) Erinnert mich ein bißchen an Dark City, grade mit dem Schacht unter dem Busbahnhof. Allerdings solltest du dir überlegen, wie sie von "Hier stimmt etwas nicht" auf "Wir sind alle nur Uploads" kommen. Gegebenenfalls wollen ein paar der Historiker mit ihnen "interagieren" und könnten Hinweise geben. Oder sie müssen nicht schlafen, wenn sie es aber mit Meditation oder etwas ähnlichem versuchen, sehen sie Zahlenkolonnen vor den Augen... Vielleicht merken die dazu programmierten KIs ja auch irgendwas.

Sag ihnen vorher, dass es definitiv ein Mindfuck-Abenteuer ist, dann können sie sich hinterher nicht beschweren.
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Offline Nocturama

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Wenn ich das Abenteuer entsprechend ankündige, dann sollte das kein Problem sein. "Twin Peaks" ist nunmal nicht "Herr der Ringe", da sollte man als Spieler auf ein paar Seltsamheiten vorbereitet sein.

Ich würde eher die "Sightseeinggefahr" sehen, also dass man von einer komischen Begebenheit zur anderen läuft, aber eigentlich nichts machen kann. Das kann cool sein, kann aber auch frustrierend laufen. Die Spieler sollten auf jeden Fall auch was Sinnvolles tun können.
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Offline Waldviech

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Ich setze für die Ausarbeitung des Ganzen mal voraus, dass dies nicht passiert (Zumal man sowas durch Vorbesprechung und die Ankündigung, dass die Pointe nicht in dem bestehen wird, was sie erwarten, abfedern kann.)

Zitat
Sag ihnen vorher, dass es definitiv ein Mindfuck-Abenteuer ist, dann können sie sich hinterher nicht beschweren.
Genau dieses. :)

An Dark City hatte ich im Übrigen auch gedacht - nur das Ganze halt nicht in einer stark urbanen Umgebung, sondern in einer "Typisch Amerikanischen Kleinstadt (tm)". Wie die SC ím Verlauf des Abenteuers darauf kommen, dass sie Uploads sind, habe ich mir ehrlich gesagt noch nicht recht überlegt. Die Idee, dass ihnen jemand von Außen helfen könnte, hat allerdings was Cooles - vor Allem, weil man auch das schon creepy inszenieren kann. Seltsame Telefonanrufe, Schrift die auf dem Spiegel im Badezimmer erscheint, und so weiter und so fort.
Was ich natürlich auch machen würde, wäre den "Creep-Faktor" im Verlauf des Abenteuers langsam hochzufahren. Anfangen tut es z.b. damit, dass die SC in ihren Klinikbetten aufwachen und ein netter Arzt ihnen eröffnet, dass sie einen Unfall hatten, unter einer leichten Form von Amnesie leiden und hier in einer speziellen "Reha-Klinik" in ruhiger Umgebung wären. Als nächstes schmeckt vielleicht allenfalls der Kaffee komisch und die Telefonverbindung nach Außen funzt nicht (jaja, der Techniker arbeitet dran...) Kommen sie dann dazu, sich in der Stadt umzusehen, wird es zunehmend seltsamer. Zeitungen haben das "falsche" Datum, die Stadt schaut eigentümlich anachronistisch aus, die Leute sind zuu freundlich, etc.pp.
Richtig gemein sollte es dann werden, wenn die Charaktere schon beschlossen haben, zu fliehen...


Zitat
Ich würde eher die "Sightseeinggefahr" sehen, also dass man von einer komischen Begebenheit zur anderen läuft, aber eigentlich nichts machen kann. Das kann cool sein, kann aber auch frustrierend laufen. Die Spieler sollten auf jeden Fall auch was Sinnvolles tun können.
Guter Punkt - da müsste man dann etwas finden, das die SC auch tatsächlich beschäftigt, ohne dass es zum "Bimmelbahnabenteuer" verkommt.
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Offline Bad Horse

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Vielleicht beruht das Experiment ja auf einem Historikerstreit über die Art und Weise, wie Menschen im 20. Jhd. miteinander umgegangen sind. Und da an dem Ergebnis relativ viel Prestige hängt, hat jeder Historiker einen oder mehrere Spione eingeschleust, der die Artefakte in ihrem Sinne beeinflußen soll...

Die eine Seite ist der Meinung, dass die Leute damals alles egozentrische Arschlöcher waren, die andere denkt, dass damals alle Leute richtig gute Menschen waren. :)
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Offline Waldviech

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Oh ja! Und was sicherlich auch gut funktionieren würde, wäre eine Gruppe von außerhalb des Habitates, die mit dem gesamten Experiment Probleme hat und die armen "Zirkustiere" befreien will. Dummerweise ist grade diese Fraktion am wenigsten menschlich. Vielleicht sind es militante Infomorph-KIs...oder Uplift-Tintenfische.
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Offline Bad Horse

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Das sind dann die mit den Nachrichten im Spiegel.  :)

Vielleicht ein paar Orakel-Datenbanken, die schlimme Dinge vorhersehen, wenn man die Artefakte wieder auf die Welt loslässt.
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Offline aminte

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Ich muss dabei an Source Code denken. Behandelt ein ähnliches Thema. Wäre bestimmt eine gute Inspirationsquelle.

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Spätestens dann, wenn die Spieler den Betrug bemerken, und damit nicht einverstanden waren, werden sie vom Tisch aufstehen, und damit ist dann dein "Abenteuer" gelaufen.

Du meinst also, wenn man in ein Mystery-Abenteuer Dinge integriert, die nicht so sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen, dann ist das Betrug und die Spieler, die ja immerhin gekommen sind, um Mystery zu machen, stehen auf und gehen?

Ja. Haha. Klar.

@Topic: Die Wissenschaftler könnten die Probanden in dieser Simulation mit diversen ergebnisoffenen (!) Aufgaben betrauen und dann untersuchen, wie sie reagieren. Dass der Gedächtnisverlust etc. bestimmte Verhaltensmuster begünstigt, dürfte ihnen auch klar sein, also warum nicht direkt diesen als Hauptaufhänger nutzen, um in den "Plot" (also das, was die Historiker als Plot haben wollen) zu starten? Ich stelle mir interessante Situationen vor, wenn die Probanden sich ihrer Situation langsam bewusst werden und beginnen, bewusst absurd zu reagieren, um die Beobachter zum Eingreifen herauszufordern...

Offline Bad Horse

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Stellt sich natürlich auch die Frage, ob es eine Chance für die Chars gibt, aus der Situation herauszukommen - vielleicht in einem künstlichen Körper... aber wie kommen sie dahin? Und wollen sie das überhaupt, wenn sie in dem netten (wenn auch etwas seltsamen Örtchen) bleiben können?

Ich denke, es sollte auf jeden Fall eine Möglichkeit geben, dem Szenario zu entgehen, sei es durch willentliche Selbstlöschung oder durch das Entkommen mit Hilfe der Uplift-Tintenfische... (oder eines Wissenschaftlers, der den Wettbewerb sabotieren will, weil er glaubt, dass diese ganzen Geschichten von "Damals, auf der Erde" von nicht-trans-Menschen erfunden wurden, die sich damit eine besondere Stellung sichern wollen).
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Offline Woodman

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Ich muss dabei son bischen an Truemanshow denken. Was ich mir aber etwas problematisch vorstelle ist die Beschäftigung der Spieler am Anfang, da müsste man irgendwas finden, was sie erstmal vom langweilen abhält.

El God

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Ich muss dabei son bischen an Truemanshow denken. Was ich mir aber etwas problematisch vorstelle ist die Beschäftigung der Spieler am Anfang, da müsste man irgendwas finden, was sie erstmal vom langweilen abhält.

Diese Überlegung steckte hinter meinem Vorschlag, den SCs Aufgaben zu stellen, damit die Spieler nicht gezwungen sind, "Alltag" zu spielen.

Offline Waldviech

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Das halte ich auch für eine ziemlich sinnvolle Herangehensweise. Vielleicht passiert ja mehr oder weniger gleich nach dem Aufwachen der SC irgend etwas, was sie ziemlich stark beschäftigt. Vielleicht, weil die Wissenschaftler-Crew einen Teil ihrer Kenntnisse über das 21. Jahrhundert aus antiken Krimis bezieht, ein Mord in der "Reha-Klinik". Nach der Aufwach- und Kennenlernphase werden die SC praktisch umgehend mit einem Verbrechen konfrontiert, das natürlich mit zur Inszenierung gehört. Vielleicht liegt einer der netten Pfleger plötzlich mit einem Brieföffner in der Brust im Fernsehraum. Auf jeden Fall trifft kurz darauf die "Polizei" ein und fühlt den SC auf den Zahn, die natürlich zu den "Verdächtigen" gehören. Das ist zudem auch ein Kniff der Experimentatoren, dafür zu sorgen, dass die SC nicht zu schnell versuchen, aus dem Ort zu kommen. ("Halten sie sich bitte zu unserer Verfügung.")
Da das "Verbrechen" möglicherweise gar keine logische Auflösung hat, da es den Wissenschaftlern um die Reaktion der Versuchspersonen geht und nicht darum, dass diese das "Verbrechen" aufklären, können hier schon einmal einige Merkwürdigkeiten auftreten. Schalten sich da nun noch die Gegner der Experimentatorengruppe und die "Befreiungsfront" von Außen ein, wird es natürlich noch etwas eigentümlicher. Vor Allem auch, da die Spieler etwaige, mysteriöse Botschaften wie "Hier ist nichts wie es scheint." oder "Ihr werdet manipuliert" sehr wahrscheinlich erstmal auf den Mordfall beziehen werden.

Zitat
Stellt sich natürlich auch die Frage, ob es eine Chance für die Chars gibt, aus der Situation herauszukommen - vielleicht in einem künstlichen Körper... aber wie kommen sie dahin? Und wollen sie das überhaupt, wenn sie in dem netten (wenn auch etwas seltsamen Örtchen) bleiben können?
...und wenn sie wissen, dass die Welt in den letzten Jahrhunderten so bizarr und fremdartig fortschrittlich geworden ist, dass sie darin wahrscheinlich kaum zurechtkommen würden. Ich denke mal, diese Frage stellt sich dann, wenn man die (Kurz)Kampagne auch nach der Enthüllung des zentralen Mysteriums noch weiter spielen will. Belässt man es bei einer Kurzkampagne oder einem Oneshot, dann könnte das Enthüllen des Mysteriums - oder auch nur das Stehen am Fenster zum All - auch einen guten, stimmungsvollen Endpunkt des Abenteuers abgeben.
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Offline Blechpirat

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Das kann zwar ein cooles Abenteuer werden - aber den Aspekt der Einführung in eine transhumanistische Gesellschaft sehe ich noch nicht so recht. Eigentlich geht es dir doch um ein schrittweises Heranführen an die Möglichkeiten der Post-Singuläriäts-Gesellschaft, oder? Der Technoshock kommt dann aber dennoch geballt, sobald sie merken, was falsch läuft.

Offline Waldviech

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Naja, eigentlich ging es (auch, aber nicht nur) um das langsame Heranführen der Spieler an transhumanistische Themen, die für viele "Unbeleckte" erfahrungsgemäß eher schwer zugänglich sind. Es geht dabei nicht zwangsweise auch um das Integrieren der SC in eine transhumanistische Gesellschaft.
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ErikErikson

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Klingt auf jeden Fall sehr cool. 

Offline Woodman

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Das kommt aber für die Spieler ja auch als ziemlicher Hammer und nicht in kleinen gut verdaulichen Happen. Da finde ich den Ansatz bei School Days 2100 einfach Kinder zu spielen und damit die Welt nach und nach im Spiel kennen zu lernen.
Das Szenario hier gefällt mir zwar auch gut, blos wie es mir als Spieler dabei helfen soll in ein transhumanistisches Setting einzusteigen sehe ich nicht, mir werden zwar praktisch live ein paar technische Möglichkeiten vorgeführt, aber die Idee in einem Spacehabitat sowas wie eine Vergangenheit zu simulieren dürfte weniger das Problem beim Zugang zu solchen Settings sein und die Erkenntnis das man seit 100 Jahren tot ist und nun als Geist in einem künstlichen Körper von Wissenschaftlern als Versuchskaninchen benutzt wird, ist wohl aufgrund ihrer Unmenschlichkeit eher abschreckend und schockierend.

Offline Oberkampf

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Anfangs sah das für mich eher abschreckend aus, aber wenn die SCs was zu tun bekommen und auch eine Fluchtmöglichkeit besteht, klingt das ganze schon wieder interessanter. Den Vorschlag mit dem Mord fand ich ganz gut, ich würde ihn um drei Punkte ergänzen:

- Warum haben die SCs ein Interesse, den Mord aufzuklären.
Einfache Antwort: sie waren vor ihrem Ableben Kriminalbeamte, Polizisten, Privatdetektive usw. Das könnte die Gruppe auch zusammenbrungen (und nebenbei ein Hinweis sein, dass hier nicht nur zufällig irgendwelche Personen in der Reha untergebracht sind).

- Wer hat den Mord begangen:
Da würde ich die Tintenfische vorschlagen. Das eigentliche Simulationsprogramm sah eigentlich vor, die "wiederbelebten" SCs ganz vorsichtig und ohne große Reibungen in die neue Welt einzuführen, aber die Tintenfische haben es verändert und die Charaktere in Zugzwang gesetzt, um Kommunikationsmöglichkeiten zu öffenen (und sie schneller auf die Unstimmigkeiten ihrer Welt hinzuweisen).

- Warum wurden die SCs erweckt?
Die Historikersache gefällt mir hier nicht so sehr. Ich würde es eher so konstruieren, dass die Gesellschaft der Zukunft Personen mit den Spezialfähigkeiten der SCs (als Ermittler, Detektive) braucht, aber da sie schon lange keine Verbrechen mehr kennt, Personen mit solchen Fähigkeiten nicht mehr hervorbringt. Das Wiedererweckungsprogramm ist ein aus Not geborener Feldversuch. Vorherige Versuche haben ergeben, dass eine zu unsanfte Heranführung der Wiedererweckten bei den Personen schwere Depressionen oder ähnliches auslöst, wenn diese erkennen, das sie eigentlich nicht mehr leben. Könnte man vielleicht mit einer Sanity-Regelung umsetzen, wenn die Scs zu schnell zu viel herausfinden. Nun drängt für die Erwecker die Zeit, weswegen die SCs der eltzte Versuch sind. Einige wollen die SCs eher langsam "wecken", anderen gehts nicht schnell genug, und wieder andere wollen sie in den Wahnsinn treiben.
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Offline Der Fuchs

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- Warum haben die SCs ein Interesse, den Mord aufzuklären.
Einfache Antwort: sie waren vor ihrem Ableben Kriminalbeamte, Polizisten, Privatdetektive usw. Das könnte die Gruppe auch zusammenbrungen (und nebenbei ein Hinweis sein, dass hier nicht nur zufällig irgendwelche Personen in der Reha untergebracht sind).
Würde es nicht mehr Sinn machen, wenn die Spieler anlass dazu hätten, zu glauben, es könnte tatsächlich (komisches Wort in dem Zusammenhang) einer von den SC's gewesen sein?
Die Leiche müsste dann entweder in kürzester Zeit nach deren "Erwachen" entdeckt werden oder aber schon etwas "älter" sein. (Also nicht der Pfleger mit dem Brieföffner in der Brust, der ganz offen im Aufenthaltsraum rumtotseintut.
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Offline Waldviech

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Das würde dem Ganzen natürlich auch nen schicken Touch geben.
Ich weiß allerdings noch nicht so recht, ob ich den Weg von "Das Sonnensystem braucht Ermittler" gehen würde. Da wäre dann irgendwo auch die Frage: Bringen Ermittler aus dem frühen 21. Jahrhundert, die keine der gebräuchlichen transhumanistischen Technologien und Gesellschaftsformen kennen, den Transhumanen etwas? Kann man aber vielleicht auch ausblenden...
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ErikErikson

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Hmm, eventuell gibt es ja einen Kampf zwischen verschiedenen Gruppen. Die eine Gruppe sieht ihre Menschlichkeit durch weitere techniken gefährdet, die andere sieht dieses problem nicht. Menschlich im Verständnis der Erweckten sind natürlich beide schon lange nicht mehr. Die SC werden dann als (abschreckende?) Beispiele und Propagandainstrument benötigt. Je nachdem werden sie dann auch von den beiden Gruppen möglichst unauffällig zu diversen verhaltensweisen getrieben. 

Offline Waldviech

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...indem subtil oder auch weniger subtil die Umgebung manipuliert wird z.b. ? Das könnte natürlich auch recht gemeine Folgen haben. Je nachdem, wer grade die Parameter der "Simulation" bestimmt, in der die Charaktere hängen, wandelt sich die Umgebung vom friedlichen Kleinstädchen zum Hort des Verbrechens und umgekehrt. Hat natürlich auch was herrlich Surreales. In dem Falle würde ich allerdings eher zu einer VR-Simulation tendieren - da ließe sich das besser begründen.
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