Rollenspiel ist für mich eine Möglichkeit der Freizeitgestaltung. Von der Struktur her lässt es sich für mich aber kaum mit (Brett-)Gesellschaftsspielen vergleichen, denn Rollenspiel funktioniert anders und ich finde es ist, wie Film, Theater, Literatur, etc. vor allem ein mediales Produkt und enthält damit sämtliche Implikationen eines intermedialen Phänomens: Das heißt im Rollenspiel steckt mehr drin als reine Unterhaltung (was es natürlich nicht abwerten würde, wenn es so wäre), denn Rollenspiel ist genauso Träger sozialer Kommunikation, fördert das Vorstellungsvermögen und die Kreativität (eine bislang unbewiesene These) und regt zur Auseinandersetzung mit Problemlösemechanismen an. Kunst ist hier ein vollkommen falscher Begriff, finde ich, weil er eine Wertung enthält - kaum jemand würde Computerspiele als Kunst beschreiben, aber sie sind innerhalb der Game Studies trotzdem mediale Produkte, die man soziologisch, narratologisch oder sonstwie logisch analysieren kann. In der Kurzfassung würde ich Rollenspiel als eine Mischung aus Gesellschaftsspiel, Phantasiereise und Improvisationstheater zu beschreiben.