Autor Thema: Höllischer Fortschritt  (Gelesen 2315 mal)

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Offline Gilion

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Höllischer Fortschritt
« am: 13.12.2011 | 10:42 »
Hallo zusammen,

für unsere DSA-Runde geht es bald weiter durch die grade entstehenden schwarzen Lande und ich gehe damit auf Suche nach einer etwas alternativen Aufmachung:

Horror und Schrecken schön und gut, davon wird es sicher reichlich geben, was mich aber beschäftigt und die Charaktere beschäftigen soll ist der Anreiz, den die dämonische Präsenz der ansässigen Bevölkerung bietet.

Natürlich darf es "schrecklich" bleiben, dennoch soll nachvollziehbar gemacht werden, warum und wie das Volk die Kekse der dunklen Seite annimmt.
Beispiel:
zwei Dörfer sind sich schon lange etwas feind untereinander, nutzen nun höllische Kreativität um sich gegenseitig das Leben schwer und das Sterben leicht zu machen. Die eine Seite nutzt Dämonen um tödliche Befestigungen zu errichten, die andere ersinnt neue Waffen, Mechaniken und Listen, alles mit blutigen Nebenwirkungen.
 Andernorts die klassische Rache eines Einzelnen am Weiler der ihm das Gastsrecht versagte, nur nimmt er ganz nebenbei die Helden freundlich auf Kosten der anderen auf
ein Wanderer kann wieder sehen, nachdem seine blinden Augen "gesegnet" wurden und er nun sogar die ganze Wahrheit hinter der Welt sehen kann
ein Bauer bekommt jetzt sogar im Winter seine Felder bestellt und die Rüben finden reißenden Absatz weil die Abnehmer gar nicht anderes mehr essen wollen (können)

zugegeben sind das mäßig kreative Ideen und daher frage ich in die Runde: hat jemand nette möglichst zweischneidige "Verbesserungen", die man einbauen kann?

Beste Grüße,
Gilion
« Letzte Änderung: 13.12.2011 | 10:44 von Gilion »

Offline K3rb3r0s

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Re: Höllischer Fortschritt
« Antwort #1 am: 13.12.2011 | 15:45 »
Ich finde ja die klassischen Sachen sehr schön:

-ewig Junge und auf kerngesunde Dörfler die diese Wohltat einer merkürdigen Frucht verdanken. Leider muss der Baum mit frischen Leichen gedünkt werden sonst "verfaulen" die früchte und die Wirkung kehrt sich um.

-gesteigerte Lernfähigkeit bei Magiern die gegen das Unheil vorgehen wollten aber langsam auf die "dunkle Seite" gezogen werden.

-Ein Familienvater nahm dämonische Waffen um seine Familie zu beschützen oder seinen entführten Sohn zu befreien.

-Die frisch verstorbene wieder beleben die danach einen ungesunden Blutdurst entwickelt.

- Ein versehrter Kriegsveteran freut sich über neue Glieder, leider mit eigenem Willen.

...
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Online Maarzan

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Re: Höllischer Fortschritt
« Antwort #2 am: 13.12.2011 | 16:15 »
Einführung des Kapitalismus mit dämonenbetriebenen Maschinen (ggf. noch untoten Arbeitern aus gewerkschaftlich organisierten später).
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline K3rb3r0s

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Re: Höllischer Fortschritt
« Antwort #3 am: 13.12.2011 | 16:20 »
Einführung des Kapitalismus mit dämonenbetriebenen Maschinen (ggf. noch untoten Arbeitern aus gewerkschaftlich organisierten später).

Und säumige Schuldner werden an die Zombiefließbandarbeiter verfüttert.  >;D
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Albert Einstein


Offline Gilion

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Re: Höllischer Fortschritt
« Antwort #4 am: 19.12.2011 | 22:55 »
danke, das sind schonmal ganz gute Ansätze - hat jemand noch mehr? Ruhig etwas tiefer aus der Trickkiste :)

Beste Grüße
Gilion

Offline Das Grauen

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Re: Höllischer Fortschritt
« Antwort #5 am: 21.12.2011 | 12:46 »
-Ein Familienvater nahm dämonische Waffen um seine Familie zu beschützen oder seinen entführten Sohn zu befreien.
Solche klassischen Ansätze finde ich auch immer wieder gut. Da kommen die Spieler auch ganz schnell in Gewissenskonflikte.

Was vielleicht auch immer zur Atmosphäre beiträgt ist, dass die Bevölkerung zum Beispiel ganz schnell vom Glauben an die Zwölfe, die ja meist auch von der Obrigkeit diktiert wird, zum Glauben an die Dämonen wechselt. Das kann z.B. so sein, dass die Spieler auf ein Dorf treffen, die einen Schrein von Targunitoth od. ähnliches haben, weil sie dann eben sicher vor jeglichen Gefahren sind. Die Spieler erschlagen den untoten Bürgermeister und führen das Dorf zum rechten Glauben zurück. Vielleicht müssen sie dann irgendwo anders hin, mit guten Erinnerungen und Bekanntschaften aus dem Dorf um dann später wieder zurückzukehren, um ein noch schlimmeres Bild zu erfahren, dass ihre Aktion ausgelöst hat.

So etwas in der Art fiele mir da noch ein.
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ErikErikson

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Re: Höllischer Fortschritt
« Antwort #6 am: 21.12.2011 | 12:50 »
Oder du könntest ein Dorf einführen, wo die Bewohner die Geister ihrer Ahnen beschwören, um sie zu Wächterdiensten gegen das umhersteunende Kroppzeug einzusetzen. Die Geister wollen aber nicht in das versuechte Land, sondern nur ihre Ruhe und leiden unter dem dämonischen Einfluss, werdne evnetuell sogar korrupt. Wenn die SC das unterbinden ist es aber gut möglich, das das jetzt schutzlose Dorf bald von Söldnern Untoten oder was weiss ich gepeinigt wird. Kann interesaant werden, wenn persönliche Beziehungen zu den Geistern bestehen, wenn etwa ein Dörfler seinen Vater beschwören muss.

Offline Sphärenwanderer

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Re: Höllischer Fortschritt
« Antwort #7 am: 21.12.2011 | 12:56 »
Reihen von Untoten bestellen die Äcker und betreiben alle einfachen Arbeiten eines Landstrichs, sodass die Region einen enormen Überfluss erwirtschaftet und schnell reich wird. Menschen sind nur noch mit Feinarbeits- und Verwaltungsaufgaben beschäftigt (oder arbeiten gar nicht mehr) und haben einen höheren Lebensstandard als in nahezu jeder Region des Mittelreichs. Leider klafft dadurch die Arm-Reich-Schere weit auseinander, da nur diejenigen, die sich Zombiasklaven leisten können, reich werden. Die anderen, die keine weiterführenden Qualifikationen besitzen, müssen ihre Arbeitskraft so niedrig verkaufen, dass es sich lohnt, sich nicht stattdessen beim örtlichen Nekromantenrat einen Arbeitszombie zu kaufen, und verhungern reihenweise. Zum Glück wird aber eine Grundsicherung eingeführt, die jedem das Überleben ohne Arbeit gewährleistet - und das sogar relativ luxoriös. Der Preis dafür ist aber leider laut Vertrag die eigene Seele nach dem Tod.
« Letzte Änderung: 21.12.2011 | 13:08 von Sphärenwanderer »
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Offline Gilion

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Re: Höllischer Fortschritt
« Antwort #8 am: 26.12.2011 | 20:24 »
Ahoi zusammen,

kurzer Zwischenbericht nach dem letzten Spielabend vor Weihnachten und noch vor der morgigen, weiterführenden Runde:

bisher gab es ein Treffen mit leicht irritierten Söldnern, die zwar ihre Kriegsgöttin anriefen und in ihrem Namen aufgeriebene Spähtrupps des Feindes zum ehrenhaften Zweikampf (tm) forderten, aus der Sache aber eher ein unausgewogenes Massaker entwickelten.

Im ersten nennenswerten Dorf stand dem Dorfältesten sein verstorbener Vater als widerwilliger Geist zur Seite, gleichwie er seinen Sproß mehr beschimpfte denn beriet oder gar bewunderte. Dessen ganzer Stolz war der Schmied der Gemeinschaft, der in einer nächtlichen "Vision" das Geheimnis zur Herstellung ungewöhnlich guten Stahls erfahren hatte. Dem als Elitetrupp getarnte Heldentrupp wurden auch direkt zwei Waffen angedreht, die sie zur weiteren Untersuchung mitnahmen.

Der Jagdgesellschaft eines in der Erbfolge nach oben 'gerutschten' Barons begegnete man auf deren Menschenhatz kurz mit höflichem Respekt, als sie dann aber auf Geheiß des Mannes an der Truppe vorbeizogen hieß es nur "langmachen".

An einem Gehöft samt Mühle fand sich der dämonisch betriebene Mühlstein, den ein vorbeireisender Magier der borbaradianischen Truppen mit einem Agribaal beseelt hatte. Der Anordnung, ordentlich Getreide zu mahlen und bloß keine Lücken in der Versorgung aufkommen zu lassen, musste man ebenso nachkommen wie dem zweimaligen Füttern mit ordentlich frischem Blut. Einem lustlosen Söldnertrupp konnte die Müllerstochter immerhin einen trunkenen Streiter entlocken und in diesen in den Mühlstein schubsen.
Die Helden hatten ihn dann gebannt und die Familie fortgeschickt, Cutscene für den Abend war dann kurze Zeit darauf, wie es weitergeht lässt sich also nur in Grundzügen beschreiben - das hole ich allerdings eher im Ganzen nach, wenn es also durchgespielt ist.

Vielen Dank für die Ideen bis dato, wie ihr seht ist ein Teil schon eingebaut und einiges mehr wird folgen!


Beste Grüße
Gilion