Zwischen den Zeilen sagt er ja auch überdeutlich: Wizards und D&D haben viel Mist gebaut über die letzten Jahr(zehnt)e, und jetzt versuchen wir, die Wogen zu glätten, damit sich wieder möglichst viele Leute damit identifizieren können und zumindest mal reinschauen.
Und ganz ehrlich, für DAS große archetypische Rollenspiel
überhaupt ist das imho auch die einzig vernünftige Option, von den Verkaufszahlen mal ganz abgesehen. Das ist nicht irgendein kleines Indie-Franchise, das true zu irgendeiner abgefahrenen Ideologie bleiben sollte, das ist
fucking Dungeons & Dragons, das Spiel, das man nennt (außerhalb Deutschlands zumindest
), wenn man jemandem erklären will, was Rollenspiele sind.
Zumal ich sagen muss, dass sie meiner Meinung bisher sehr, sehr smooth daran arbeiten, die Fraktionen in ein Boot zu kriegen, was bei der abgehobenen Shitstorm-Maschinerie, die das Internet darstellt, doch schon ziemlich Wahnsinn ist. Speziell, weil die Fraktionen zwischen Strategiejunkies, Storytelling-Fanatikern und Oldschool-Anbetern auch ziemlich weit auseinander liegen. Die Transparenz und vor allem die Offenheit für Feedback müssen da Wunder gewirkt haben. Speziell in den amerikanischen Foren nimmt man Mearls seine Ziele -- und die Änderungsbereitschaft -- inzwischen ziemlich gut ab, und zwar an allen Fronten, so mein Eindruck.
Was ich in diesem Kontext übrigens noch sehr interessant finde, ist die Produktpolitik. Denn während die Wizards den Regelkram wahrscheinlich einfach als notwendiges Übel abnicken, werden sie bei der Aufteilung in Bücher, Boxen, digital, Zubehör und Co. definitiv ihre Finger mit im Spiel haben, und das könnte sich natürlich mit dem Rollenspiel beißen, das da verkauft werden soll. Mal sehen.