Hi,
ich verwende diese Methode als SL ständig. Wieder etwas gelernt, dass es dafür eine eigene Bezeichnung gibt.
Zumeist hat diese Rolle eine Art Auftraggeber inne. Zu Beginn eines Abenteuers werden die Motive der Spieler irgendwie in Form eines Auftrags verwickelt. Entweder ganz offiziell wie z.B. bei SR als Mr. Schmidt oder bei klassischem Fantasy wie DnD ist es jemand, der die Ziele der Helden triggert.
Wenn ich so darüber nachdenke, dann sind die folgenden Zeilen tatsächlich eine Marotte, die bei mir als SL immer wiederkehrt.
Auf jeden Fall kommen die Leute im Laufe des Abenteuers irgendwann an einen Punkt wo sie Infos benötigen, die einer ihrer Connections bzw. Verbündeten nicht vollständig liefern kann. So laufen die Fäden wieder zurück zu ihrem Auftraggeber, weil der irgendwie eine höhere Position inne hat, länger dabei ist oder irgendwas anderes ist, sodass der tatsächlich Infos liefern kann.
Oder stellenweise noch viel wichtiger, Ansprechpartner ist, wenn die Helden ihre Ideen diskutieren wollen. Weil ihre Bezugsperson einfach durch seine Position einen Überblick hat und ungefähr abschätzen kann wohin die Ideen der Spieler führen könnten.
So komme ich als SL unbewußt mit den Spielern ins Gespräch und kann einen Dialog aufbauen indem ich die Ideen meines Abenteuers mit den Vorstellungen der Spieler abgleichen kann.
Die Spieler sagen, dass sie X gerne machen würden.
Meine SL Figur sagt, dass das zu Y führen könnte weil Z (denke ich mir eben so als SL)
Dann sagen die Spieler entweder okay oder dass das keinen Sinn macht weil...
... dann kann ich für mich als SL wiederum entscheiden, ob sie recht haben, dass die Argumente meiner SL Figur (und somit meine) Blödsinn ist oder dass da einfach was dahintersteckt was es zu entdecken gilt.
Und wenn sich die Spieler schließlich entscheiden habe ich für die nächsten Minuten eine ungefähre Vorstellung davon was die Spieler erwarten und kann zusehen, dass das was auf die zukommt einigermaßen konsistent zwischen meinen und ihren Vorstellungen ist.
Mit der Zeit binde ich die Spieler ganz unbewußt an diese Figur. Zum Einen finden sie es praktisch jemanden zu haben, der ihnen nochmal einen Überblick verschaffen kann oder einfach gut helfen kann.
Zum Anderen läuft es bei mir dann meist so, dass die Spieler merken, dass diese SL Figur ihnen nicht einfach Aufträge gibt, sondern sie in seine persönlichen Machenschaften verstrickt werden.
Meist ist es dann eine tragische Figur, sodass die Spieler sich entscheiden müssen ob sie seine Ansichten teilen oder nicht, ob sie seine Taten gut heißen können oder nicht, ob der Zweck nun mal die Mittel heiligt oder nicht. Dadurch ensteht wieder eine Grauzone, in denen ich mich als SL so gerne bewege.
Gruß,
Klaus.