Ich habe mich extra für diese Antwort hier registriert, naja nicht ganz, ich schreibe nebenher noch ein Browsergame und mit einem Kollegen habe ich, haben wir zusammen Grundattribute, sekundäre und tetrietäre Fähigkeiten samt Formeln erfunden, daher dachte ich meldest dich doch mal bei google treffer #1 unter "rollenspiel forum" an.
Zum Thema RPG in einem MMO. Ich bin ein Statistikfanatiker. Zahlen, Mechanik, Werte, das gibt mir den Kick, auf etwas hinzuarbeiten und es dann genießen zu können. Dazu zählen Spiele wie WoW und ähnliche EQ-clones nicht, da man hier arbeitet und arbeitet, meint dann am Ende angekommen zu sein doch die nächste Erweiterung (verbundener Item-, Faction und Levelgrind) bietet dann nur noch mehr Arbeit.
Bietet ein solches Spiel mir die Möglichkeit mich dann in die Welt und Geschichten reinzuversetzen dann spiele ich gern auch eine Rolle. In Meridian 59 hatte ich z.B. eine Riija-Priesterin gespielt (ich bin ein Mann). Riija war, lasst mich Lügen, eine von 6 Zauberschulen und war die Schule der Illusionen und Tricks. Das ganze lief so ab das man sich bei den GMs bewerben konnte und die Spieler hatten dann wählen durfen.
Die Spielwelt war ziemlich klein, auf einen Server passten maximal 150 Leute. Dadurch, aber auch durch die Spielregeln selbst kam es zu ziemlich engen Freundschaften aber auch bitteren Feindschaften. Ich sah das ganze als interessantes Sozialexperiment. Nunja damals tummelten sich auch noch großteils gutsituierte Menschen im Internet, heute ist das im Schnitt gesehen selten der Fall, daher war die Gemeinschaft und das Spielerlebnis an sich schon völlig verschieden im Vergleich zu 5 Jahren danach oder auch jetzt 14/15 Jahre später. Heute läuft alles nach dem - ich nenne es - Amerikanischen Muster ab. Das Rule/Suck Prinzip.
Das Spiel hatte vieles richtig gemacht. Fähigkeiten die öfter verwendet wurden hatten eine höhere %-Zahl (war bei UO auch der Fall, mit dem Spiel konnte ich mich trotz mehrerer Versuche nie anfreunden). Hatte man also öfter mit dem Hammer gekämpft stiegt die Hammerkampffertigkeit. Skillbasiert.
Das Spiel war PvP-orientiert bot aber viel Raum für Rollenspiel weil man sozusagen Prototypen hatte. Es gab keine Rassen oder Klassen, jeder war ein Mensch und jeder konnte den Weg gehen den er sich aussuchte.
Das Thema PvP wurde auf eine eigene Art gelöst. Jeder fing an als Weisser Spieler, unschuldig. Es gab eine Sicherung die das Angreifen von Spielern erlaubte falls ausgeschaltet. Griff man einen weissen Spieler an wurde man Orange, Vogelfrei, jeder konnte dich töten ohne Konsequenzen. Tötete man einen weissen Spieler wurde man Rot. Alle weissen Spieler das Servers konnten alle x Wochen einen Richter wählen. Dieser konnte eine gewisse Anzahl an roten Spielern begnadigen.
Es gab nur eine begrenzte Zahl an Gildenhallen die auch verschieden große Lagerräume besaßen. Den Gildenleiter btw konnte man Gildenintern das Vertrauen aussprechen oder auch jemand anderem das Vetrauen aussprechen, was eine gewisse politische Spannung einbrachte. Die Gildenhallen ansich konnte man durch das Aufladen eines Prismas, welches schwer zu erlangen war und einige Zeit zum aufladen brauchte, knacken. Wurde das Prisma in einer Gildenhalle angewendet ging der Kampf um die Gildenhalle los. Wurde das Prisma nicht innerhalb einer gewissen Zeit beseitigt ging die Gilde an die Angreifer über. Darüberhinaus gab es noch Fraktionen die den Anhängern der einen oder anderen Schule mehr Macht brachten (in Form von schneller lernen oder anderen Boni). Das ganze brachte eine Dynamik ins Spiel die ich bisher nie wieder in einem MMORPG gesehen habe. Einzig SWG (Star Wars Galaxies) ging in diese Richtung, wobei es natürlich ein komplett anderes Spiel war.
Ich hatte demletzt SW:TOR gespielt auf einem RP und dann einem RP-PVP Server. Was mir absolut aufstößt und wo ich mir sage jetzt erst recht nicht waren die, ja RP Trolle. Leute die meinen mir und anderen Vorschreiben zu müssen wie ich zu spielen habe, oder über Namen lästern. Wenn sich jemand Kopfgeldjäger nennt, dann lasst ihn doch, es ist seine Art Spaß zu haben. Besonders in einem Spiel wie SW:TOR das auf Schienen läuft. Das einzige Rollenspiel das ich dort erlebt hatte war Cantina Cybersex. Also SW:TOR ist eher ein Beispiel wie man es nicht machen sollte. Man durchspielt eine vorgefertigte Geschichte und ansonsten bleibt einem auch nicht viel Freiheit in der Spielweise. Gerade durch den Zwang war ich dort sogar Rollenspielgegner und habe immer Paroli geboten wenn jemand meinte jemandem vorschreiben zu müssen wie er sein Spiel spielt. Ja, steinigt mich. Der freie Wille ist die erste Grundvoraussetzung meiner Meinung nach.