Ich muß mich hier den Vorrednern anschließen:
Bloß weil Spieler mal Frust schieben, ist das noch lange kein Grund, dein klägliches Versagen als SL durch ein paar Dutzend an führenden Experten des Spielleitens detailgenau untersuchen zu lassen. Wenn die Spieler Frust an der IT-Situation entwickelt haben, zeigt das, das diese ihnen nicht am A.... vorbei geht - wenn ich als Spieler weiß, das es egal ist, was ich tue, am Ende wird alles gut, ist mir persönlich der Weg dorthin weit weniger wichtig. Dann kann ich im Zweifelsfall ja auch den SL fragen, was ich denn machen kann bzw. soll, und dann die Probe würfeln, die er verlangt, die wird schon machbar sein, sonst gibts ja kein gutes Ende. Deine Spieler wissen spätestens jetzt, das die von euch bespielte Welt kein Hallen-Halma ist, sondern das Fehler und Fehlentscheidungen ihrerseits Auswirkungen haben werden. Ich halte das für beruhigend - denn dann sollten gute Ideen und Entscheidungen, sowie herausragende Erfolge auch entsprechenden Effekt haben.
Tatsächlich ging mir das vor ein paar Wochen nach einer Runde auch so, das ich gefrustet war: Bei einem Eroberungsversuch einer Stadt wurde mein Charakter im Kampf besiegt und hat nur mit Glück sein Leben gerettet, ein anderer - noch dazu imho verdammt witziger Char - kam um. Den Spieler des Toten schien das nicht viel auszumachen, der meinte, das sowas bei diesem Char vorprogrammiert war, dennoch war ich ein paar Tage lang noch mies drauf, als ich an die Runde dachte. Aber nicht, weil der SL so hart war, unsere Wünsche als Spieler vernachlässigt hätte oder durch Fehlentscheidungen uns vergraulen würde - sondern weil ich der Meinung war, das ich das ganze hätte verhindern können, hätte ich mich cleverer angestellt, bei Diskussionen durchgesetzt oder einfach nur besser gewürfelt. Jetzt weiß ich, das die Kampagne tatsächlich kein Selbstläufer wird, sondern das die eigenen Aktionen da einen enormen Anteil an ihrem Ausgang haben werden - so wie es sein soll. Und, das ich deswegen wohl besser in Zukunft besser werde.
Die Idee deiner Spieler finde ich klasse - wobei ich eher versucht hätte, das Tor an der Seite zu verschließen, wo es schonmal geklappt hatte, d.h. eine neue Barriere mit neuem Siegelstein vor Ort zu erstellen, aber ihre Lösung ist auch spannend. Und selbst, wenn das auch schief geht - schwieriger wie den Stein an Ort und Stelle zu vernichten wird es imho definitiv - ist das kein Grund, den Sand in den Kopf zu stecken und aufzuhören. Als Helden, die sie nunmal darstellen, sollten sie für ihre Aktionen IT Verantwortung übernehmen, und zur Not mit ihrem final Stand die Evakuierungsmaßnahmen decken oder ähnliches. Ganz ehrlich, zu wissen, das der eigene Char nur von geborgter Zeit lebt finde ich auch nicht so verkehrt, dann weiß man, das man außer einer guten Show zu liefern quasi nicht mehr machen kann. Eine Gruppe, in der ich mal mitgespielt hatte, hat in SR eine Kampagne als Terroristen gespielt, von denen klar war, das sie in einer Atomexplosion enden würde. Imho verleiht sowas dem ganzen nur einen noch epischeren Charakter.