Zwei Angelegenheiten sehe ich anders:
1. Monster der Woche
Vielleicht verstehe ich unter Monster der Woche etwas anderes als du, denn ich sehe keinen Zusammenhang zwischen Zufallsbegegnungen und einem "Monster der Woche"-Leitstil. Gerade "Monster der Woche" verzichtet auf Zufallsbegegnungen, um zu verhindern, dass es zu einem endkampf mit einem unpassenden Monster kommt. Es geht eher darum, dass die gegner nicht thematisch oder inhaltlich durch einen gemeinsamen Hintergrund verbunden sind. Mal ist der Joker dran, mal der Pinguin und mal Catwoman.
[...]
Ich meinte in Erinnerung zu haben, dass die Wizards auf ihrer Homepage für DnD früher immer ein Monster der Woche veröffentlicht haben, dass dann dort vorgestellt wurde.
(Ich hab mich aber nie sonderlich tief mit DnD beschäftigt, also kann das in dem Kontext auch gut bullshit sein was ich erzähle.)
Was ich meinte: Der SL nimmt ein Monster, das
jemand anders ausgesucht hat, demnach beeinflusst er es nicht ob die Resistenz oder die Empfindlichkeit angespielt wird.
Das Spiel sieht dann mehr oder weniger so aus:
SL: "OK Leute ihr erinnert euch letzte den polaren Eisdrachen platt gemacht zu haben? Gut, diese Woche werdet ihr den Mumienfürsten platt machen dürfen."
Spieler: "Wie kommen unsere SC eigentlich vom Nordpol hier her in die Wüste? Und warum?"
2. Unerklärbare Zufallsbegegnungen
Das ist eben die Frage, wie du deine Zufallsbegegnungen organisierst, wie gut du improvisieren kannst oder inwieweit du dir von deinen Spieler zur Hilfe kommen lässt. Wenn deine Tabellen gut sind, fällt das Improvisieren leichter. Notfalls entwirft man ortsbezogene Untertabellen. Wenn du nicht gut improvisieren kannst, greife die Hypothesen deiner Spieler auf ("Vielleicht wurde der Zwerg von diesen komischen Rebellen in die Stadt geschmuggelt"). Oder würfle die Art der Zufallsbegegnung vorher aus, skizziere einen Hintergrund und prüfe am Tisch nur nach, ob die Zufallsbegegnung stattfindet oder nicht. (Den Trick kann man auch bei Endgegnern anwenden, dann passts wieder zu Monster der Woche.)
Das Problem ist, dass selbst vom SL erstellte Zufallstabellen nix bringen um das Anspielen des Vor- oder Nachteils von seinem persönlichen Gusto zu entkoppeln. Als SL kann man mehr oder weniger einfach die Liste voll von Monstern machen die nur Nachteile ausnutzen aber nie einem Vorteil zum Opfer fallen. (Klar wird das kein SL machen aber es gibt zwei Extreme "nie Nachteile nur Vorteile angespielt" und "nur Nachteile nur Vorteile angespielt", wo jetzt die jeweilige Gruppe den Punkt für "faire Verteilung" setzt ist aber gruppenabhängig.)
Die Idee wäre also irgend welche im Regelbuch veröffentlichten Tabellen zu nehmen, weil da hat der SL keinen Einfluss drauf und man ist als Spieler nicht seiner Willkür ausgeliefert.
Wenn man als SL dann aber eine Begegnung nicht nimmt weil sie gerade nicht passt hast du wieder die SL-Willkür. Da könnte man ja theoretisch sagen "Die lass ich fallen weil da ein SC nen Vorteil gegen hat und sie keinen Nachteil nutzen."
Und dazu sage ich eben: Kann schon sein, dass es so wirklich fair wird ob der Vor- oder Nachteil angespielt wird, aber ich glaube kaum dass jemand so spielen will, weil man dann halt wirklich nur noch eine Aneinanderkettung von Gemetzeln spielen kann.
Wenn man also nicht völlig zufällig unterwegs sein oder auf unparteiische Dritte zurückgreifen will, bleibt es letztlich wieder am Fairnessgefühl des SL hängen und daran, dass sich dieses hinreichend mit dem der Gruppe deckt.
Und jetzt ist es auch egal ob der SL eine faire* Abwägung macht wie oft ein gamistischer Nachteil in relation zum gamistischen Vorteil eintritt oder ob er fair* abwägt wie oft ein "simulationistischer Nachteil" in Relation zu einem gamistischen Vorteil eintritt.
(Wobei die grenze zwischen gamistischem und simulationistischem Nachteil irgendwie fliesend ist. Weil ist ja nicht so, dass man außerhalb vom Kampf immer im Sim.-modus und im Kampf immer im Gam.-Modus unterwegs ist.)
* gemessen am Gruppenkonsens was fair ist
Weil EE halt sagte, dass da so ein gewisses Problem mit gamistischen Vorteilen und simulationistischen Nachteilen auftreten würde. Da sage ich halt: "ÄTSCH das Problem hast du auch bei gamistischen Nachteilen. Worauf es wirklich ankommt ist, dass alle am Tisch das relative Auftauchen als fair empfinden."