Autor Thema: Geld regiert die Rollenspielwelt  (Gelesen 4012 mal)

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Offline JPS

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Geld regiert die Rollenspielwelt
« am: 23.02.2012 | 21:25 »
Ich habe einmal eine AD&D-Runde gespielt, in welcher wir gleich zu Anfang für die Königin des Reiches den Hort eines vermutlich toten Drachen auskundschaften sollten. Allerdings hat der SL den Fehler begangen uns Zugriff auf diese Schätze zu geben, welche er als irrsinnig gross beschrieben. Das Erdgeschoss eines Turmes war gefüllt mit Gold und Juwelen un mein Charakter bediente sich nur genügsam an den riesigen Schatz, welchen er schon bald aus Sicherheitsgründen verbuddelte. Immerhin waren das aber schon umgerechnet 200.000 GM. Der SL brach die Runde ab und nun frage ich mich was ich mit dem Geld alles hätte machen können und was erst mit dem gesamten Drachenschatz. Eine Söldnerarmee ausheben und die Königin stürzen? Sicher kein Problem!

Was für Vermögenswerte haben eure RPG-Charaktere schon erscheffelt und was haben sie damit angestellt?
« Letzte Änderung: 24.02.2012 | 18:11 von JPS »

Offline Zwart

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #1 am: 23.02.2012 | 21:37 »
Zitat
Eine Söldnerarmee ausheben und die Königin stürzen? Sicher kein Problem!
Und ihr habt an dieser aufgehört?
Da geht der Spaß doch locker weiter. :)

Ist das Ziel der Charaktere wirklich nur viel Geld anzuhäufen?
Gewinnt man damit das Herz seiner/s Liebsten? Stoppt man durch den Besitz die Bedrohung der Schattenfürsten aus Bösistan? Überzeugt die Götter die Seele der geliebten Mutter wieder herauszurücken? Nein, das wirklich wichtige im Leben ist nicht das Geld. ;)

Offline Space Pirate Hondo

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #2 am: 23.02.2012 | 22:36 »
ein fluch löst das problem sehr gut. denke da nur mal an den schatz aus Fluch der Karibik oder den lottogewinn aus Lost.

Offline Stahlfaust

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #3 am: 23.02.2012 | 22:39 »
Oder halt einfach mal eine Mover&Shaker-Kampagne. Warum nicht mal der Fürst/König sein?
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Offline Feuersänger

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #4 am: 23.02.2012 | 22:57 »
Wasn fürn Problem?

Ein spielmechanisches Problem mit "zuviel Geld" hat man nur in Systemen, in denen man für dieses Geld mechanische Vorteile erwerben kann. Stichwort D&D/PF. Da redet man nicht umsonst von "Wealth by Level" -- damit das Spiel richtig funktioniert, müssen die Charaktere auf jeder Stufe Ausrüstung im Wert von soundsoviel Goldmünzen besitzen. Auf den hohen Stufen kommt das auch schon in die Bereiche ganzer Staatshaushalte -- Motto, "kauf ich mir jetzt ne Burg oder ein Circlet of Mind Blank?"
Gibt man den SCs zu früh zu viel Geld, kaufen sie sich übermächtige Ausrüstung und sprengen damit das Spiel. (Genauso problematisch ist aber, wenn sie zuwenig Ausrüstung haben bzw. zu arm sind.)

Gegenbeispiel: Conan RPG - da ist Geld mechanisch ab einem gewissen Level quasi nutzlos, da es nicht allzuviel an Ausrüstung gibt, die man für Geld kaufen kann. Alles darüber hinaus taugt eigentlich nur zum verprassen für Bier und Nutten. Man _könnte_ mit der Kohle auch manche Abenteuer abkürzen, wenn man z.B. die Torwachen großzügig be- statt er-sticht, aber das kam bei uns eigentlich nie vor...
Problem: dadurch, dass Geld mechanisch wertlos ist, bietet die Aussicht auf weitere Schätze ab einem gewissen Punkt den _Spielern_ keine Motivation mehr, auch wenn die _Charaktere_ das bestimmt toll fänden. Man sagt dann irgendwann "Achje, schon wieder einen verlorenen Tempelschatz plündern, nur damit die Kohle dann bis zum nächsten Abenteuer wieder verprasst ist."

Anderes Beispiel: Shadowrun. Das liegt so dazwischen. Die meiste teure Ausrüstung, die man jemals haben will, kauft man sich in der Regel schon bei der Charaktererschaffung. Danach ist es das typische Spielziel sehr vieler Runner, eine Million Nuyen anzuhäufen, um sich mit einem permanenten Oberschicht-Lebensstil zur Ruhe zu setzen. (Wer extrem ambitioniert ist, strebt nach den 10 Millionen für ein Leben im Luxus. Siehe die Ocean's-Filme)

Klar, in Spielen ohne Ausrüstungsfokus kann man mit einem Haufen Geld noch eine Menge anderer Sachen machen, wie z.B. das mit der eigenen Armee zur Eroberung des eigenen Reiches... und warum auch nicht? Ist doch auch ne tolle Kampagnenidee. Wenn man sich das zutraut, damit zurechtzukommen, wenn das Bekanntwerden des Reichtums Begehrlichkeiten bei allen möglichen Leuten weckt...
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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #5 am: 24.02.2012 | 00:19 »
Och, mit Geld kann man schöne Sachen machen. Und auch deutlich interessantere als sich schlicht ein +5 vorpal Schwert zu kaufen.
Wir haben bei einer Fantasyrunde auf Golarion mal ne heruntergekommene Mithrilmine gekauft, mit Mitteln aus einem Drachenhort übrigens (wobei meine Mitspieler es für nötig hielten den Drachen am Leben zu lassen, aber wir durften zum Dank für sein Überleben 'was einstecken, ist ne längere Geschichte). Und die haben wir dann nach und nach ausgebaut und wiederhergestellt, mussten sie dabei durchaus auch, Söldner nutzend, gegen Drow und deren Söldner sowie gegen Monstrositäten aus dem Orv verteidigen. Und schließlich war sie enorm rentabel und hat hochwertiges Mithril in ganz vernünftiger Menge abgeworfen. Daraufhin hat uns eine mysteriöse Dame aus Absalom ein sehr nettes Kaufangebot gemacht auf das wir eingingen. Mit den wahren Bergen von Geld saßen wir dann da und hörten, dass das Holzkonsortium mal wieder in finanziellen Schwierigkeiten steckt (was nicht nur mit einer neuerlichen Monsterplage bei Falcon's Hollow zusammenhing, sondern auch mit juristischen Schwierigkeiten, denn wir hatten zuvor in der Kampagne einige Mißstände erfolgreich bei der Justiz angeprangert). Und so kam es, dass wir, nach ein paar sehr erfolgreichen Würfen zum Einholen von Informationen und Verhandeln, sämtliches Eigentum des Holzkonsortiums in und um Falcons Hollow aufkauften (darunter die meisten Heimstädten in Falcon's Hollow, die Verteidigungsanlagen, ein herrschaftliches Anwesen, Knebel-Arbeitsverträge mit nem Haufen Arbeiter und Rechte an vielen Quadratkilometern Land). Da wird dort auch unsere Abenteurerkarriere begonnen hatten, lag uns das Städtchen natürlich besonders am Herzen und so bemühten wir uns, die Lage zu verbessern. Neben besseren Arbeitsbedingungen beinhaltete das auch die Bekämpfung von boshaften Druiden und deren Schergen (darunter Goblins, aber auch "Trollorks").
Schließlich hatten wir die Druiden mit Hilfe der Adlerritter besiegt, einen Goblinstamm zu einer interessanten Variante von Demokratie konvertiert und den Landstrich halbwegs gesichert. Und da wir lange gespielt hatten, ließen wir es erstmal gut sein und wendeten uns anderen Dingen zu. Ich weiß jedenfalls noch, dass mein Tiefling später eine schwierige Beziehung mit einer Drowadeligen hatte, ein eigentümliches Kind in die Welt setzte und es im weiteren Fortgang wohl noch zum gewählten Volksvertreter schaffte (evtl. Magistrat von Falcon's Hollow? ).

Mit den Finanzen von Abenteurern, die einem Staatshaushalt entsprechen, wäre ich übrigens vorsichtig. Zumindest so wie wir uns der golarischen Wirtschaft genähert haben sind letztlich 20 bis 40 gp pro Arbeitskraft und Monat an Einkommen plausibel (man denke an Professions, die ja das halbe Würfelergebnis an gp pro Woche einbringen) und davon kann man theoretisch etwa die Hälfte an Steuern einziehen, wenn man will.
Und Korvosa beispielsweise hat etwa 25.000 Einwohner in der Stadt selbst und sicher nochmal 15000 in dazugehörgien Siedlungen. Wenn nur 1/3 davon Arbeitskräfte sind, kommt man bereits auf einen monatlichen Haushalt von vielleicht 120.000 bis 150.000 gp oder entsprechend auf einen Jahreshaushalt von fast zwei Millionen Goldstücken. Wie das mit einem Staatshaushalt so ist, ist viel davon freilich gebunden.
Dennoch - ganz so viel hat man als PFRPG oder DND 3.5 Char normalerweise nicht mal eben auf Tasche. Und Korvosa als Stadtstaat in einem eher wilden Land hat da sicher noch einen der kleineren Staatshaushalte.
Natürlich sind das Privatüberlegungen zur Wirtschaft und bisweilen begenen einem in Preislisten ja noch so Dinge wie Tagelöhner, die man für ne Silbermünze einen ganzen Tag einstellen kann. Andererseits würden mich offizielle Angaben zum Staatshaushalt ja durchaus mal interessieren. Ich fürchte nur, gar so viele PFRPG-Leute sind da nicht meiner Meinung und beschäftigen sich mehr mit: Kill Monster. Take Stuff.
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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #6 am: 24.02.2012 | 02:10 »
Oh, ich beschäftige mich gerade im Moment durchaus damit, zwecks Ausgestaltung einer Kampagnenwelt. Also erstmal finde ich 50% Steuern viel zu krass. Wenn man nicht gerade einen ausgebauten Sozialstaat darstellen will, ist vielleicht der traditionelle "Zehnt" der bessere Maßstab.

Wenn wir die Demographie am "Grobmittelalter" orientieren, und da mal "Gebrauchsmagie" als Technologieersatz ignorieren, ist auch lang nicht die komplette Bevölkerung "professionell". Erst hast du sagen wir mal als Großteil die Landbevölkerung, die die Lebensmittel produzieren und die Steuern in Naturalien entrichten, von denen die lokalen Adligen leben und für den Staatshaushalt eine Nullsumme darstellen. Dann gibt es ungelernte Arbeiter, die quasi als Tagelöhner arbeiten und gerade das Minimum zum Leben verdienen -- gemessen an mittelalterlichen Maßstäben ist "1 Silber pro Tag" gar nicht so verkehrt. Ausgebildete Handwerker verdienen deutlich mehr, und die zahlen dann vielleicht jeweils 10% Steuern an die weltlichen und geistlichen Herren. Die "Ästhetik der Vermögensverteilung" (10% der Bevölkerung besitzen 90% des Vermögens) zieht sich durch die gesamte menschliche Historie; für starke Abweichungen davon empfehle ich den kürzlich entstandenen Thread "Fantasykommunismus".

Wie gesagt, das alles bevor man sich Gedanken macht über den Einfluss von Magie, die natürlich durchaus einiges erleichtern und die Produktivität erhöhen kann.

Na jedenfalls, ich denke man kann grob sagen, richtig Geld wird wohl nur in den Städten erwirtschaftet. Von der Stadtbevölkerung lassen wir meinetwegen 10% "Leistungsträger" mit 40 Gold brutto im Monat sein (die haben ja auch hungrige Mäuler zu stopfen; Ehepartner, Kinder, schnorrende Schwiegermütter, zusammen ca. 50% der Stadtbevölkerung), und die lassen wir 10% Steuern zahlen, das macht dann pro 1000 Einwohner knapp 5000 Gold jährlich. Die anderen 50% arbeiten ungelernt für viel weniger Geld und seien steuerlich vernachlässigbar.

Wenn wir also ein ganzes Reich mit 1 Million Einwohner annehmen, von denen aber nur 10% in den Städten leben, wäre das also ein Jahresaufkommen von 500.000GM cash. Was zumindest in D&D 3.5 ungefähr dem Vermögen eines einzigen Stufe 19 Charakters entspricht. Und diese Kohle kommt im Prinzip vom oberen 1% der Bevölkerung.
Wenn man es schafft, von den restlichen 99% wenigstens 1GM pro Kopf und Jahr abzumelken, würde das freilich das Gesamtaufkommen verdreifachen. Aber da habe ich ernsthaft Bedenken, ob das realistisch (im Sinne von plausibel) ist.

In der Realhistorie freilich gingen da die Erträge regional extrem weit auseinander. Ich kann mich an eine Tabelle über das Steueraufkommen zur Zeit Friedrichs II erinnern -- wir erinnern uns, damals ging das Deutsche Reich von der Nordsee bis kurz vor Rom. Jede einzelne norditalienische Stadt wie z.B. Mailand hat _deutlich_ mehr Steuergelder eingebracht als alle deutschen Städte kombiniert. (Genau weiß ichs nicht mehr, wenn jemand eine Quelle zu dem Thema hat, wird gerne genommen)

Soweit meine bisherigen Gedanken zu dem Thema.
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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #7 am: 24.02.2012 | 07:10 »
Nun, ich weiß nicht ob ich die Naturalien so einfach vernachlässigen würde. Schließlich kann man damit auch Heerscharen füttern usw.

Deine Berechnungen kranken aber auch an anderer Stelle. Nehmen wir für einfache Soldaten mal einen Sold von 20 GM im Monat an (nicht unplausibel finde ich, denn die sind ja durchaus professionell) dann könnte dein Reich mit 1 Mio Einwohner gerade einmal 2000 Soldaten unterhalten. Und da sind wir noch nicht bei Ausrüstung und Ausbildung, da sind noch keine Festungen erbaut, keine Straßen in Schuß gehalten, haben keine sonstige Infrastruktur usw. usf.
Das ist eine Militarisierung von etwa 0,2% ; Historisch belegt sind aber stehende Heere von mehreren % der Bevölkerung. Und das ohne gleich den kompletten Staatshaushalt zu beanspruchen.

Und was die Steuerlast betrifft: Für Leibeigene und Bauern war eine Steuerlast von 2/3 der Erträge nicht unüblich. Vergiss den Zehnten mal ganz schnell wieder - den nahm gemeinhin nur die Kirche. Der Grundherr nahm auchnoch, dann waren Fronarbeiten für einen nennenswerten Teil der Arbeitszeit zu verrichten, dann gab es evtl. noch Abgaben an höhere Herren bzw. den König usw.

Ich würde grundsätzlich nicht auf nem Staatshaushalt bestehen, der mit tatsächlichem Gold funktioniert und mal eben 99% der Bevölkerung nicht berücksichtigt. Das geht an der realen Wirtschaft vorbei.

Und diese 1 Silber am Tag sind auch ein Quak. 1 Silber am Tag kostet bereits die einfachst denkbare Ernährung (Meals, per day, poor laut Pathfinder OGC). Man brauch aber gelegentlich durchaus noch andere Sachen, etwa sollte man irgendwo wohnen. Und nen Haus kommt halt nicht von nix und auch ne städtische Mietskaserne wird dich nur sehr ungern gratis wohnen lassen. Wenn ich die Preislisten so überblicke brauch man, wenn man schon ein Haus hat, allerwenigstens so 2 bis 3 gp im Monat pro Person. Dann isst man aber auch nur sehr grundlegende Sachen. Jetzt stelle man sich aber vor, die Leute wollen noch ne Familie haben (und entsprechend Angehörige versorgen) und irgendwie ne Unterkunft besitzen. Ich denke die Grundentlohnung von Hirelings kann man getrost verdreichfachen (etwa 10gp / Monat für ungelernte, 30 gp/Monat für gelernte) und dann auch entsprechende Annahmen über die Volkswirtschaft machen.
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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #8 am: 24.02.2012 | 07:17 »
Was für Vermögenswerte haben eure RPG-Charaktere schon erscheffelt und was haben sie damit angestellt?

Ist das der Kern der Sache?

Also bei DSA, es war anno 1993 oder so.... da hat mein Dunkelelf namens Drizzt einen tollen Schatz in einem 1m tiefen See gefunden. Der SL Meister sagte: "Ihr findet einen Schatz. 6.000 Dukaten oder 6.000 Erfahrungspunkte. Alle Idioten haben die Dukaten genommen, weil sie endlich ihren Magierturm kaufen konnten. Nur ich habe die Erfahrungspunkte genommen und war danach mächtiger, als alle anderen und habe mir deren Dukaten, Türme und anderen Reichtümer unter den Nagel gerissen.

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #9 am: 24.02.2012 | 08:14 »
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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #10 am: 24.02.2012 | 08:41 »
Also ich habe als SL mal meine Spieler der Fantasyrunde mit einem echt stattlichen Schatz konfrontiert. Damit hätten die locker den Ruhestand einläuten können, aber weit gefehlt. Stattdessen hat man sich richtig gute Ausrüstung besorgt und schnetzelt sich jetzt damit durch die Weltgeschichte. Vielleicht haben sie aber auch nach dem dritten ingame Tavernenabend gemerkt, dass das auf Dauer doch irgendwie langweilig ist. Und da der Feind jetzt rausgefunden hat, dass genau diese Truppe den Schatz geklaut hat, sind die nun stets auf der Flucht vor dem Gesetz. Ist schon blöd, wenn man zwar reich wie Dagobert Duck ist, dabei jedoch von einem ganzen Königreich per Steckbrief und von Kopfgeldjägern gesucht wird. Aber sie wollten ja unbedingt diesen Schatz in ihrem Besitz wissen...  ;D

Offline Naldantis

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #11 am: 24.02.2012 | 09:21 »
Wasn fürn Problem?

Ein spielmechanisches Problem mit "zuviel Geld" hat man nur in Systemen, in denen man für dieses Geld mechanische Vorteile erwerben kann. Stichwort D&D/PF. Da redet man nicht umsonst von "Wealth by Level" -- damit das Spiel richtig funktioniert, müssen die Charaktere auf jeder Stufe Ausrüstung im Wert von soundsoviel Goldmünzen besitzen. Auf den hohen Stufen kommt das auch schon in die Bereiche ganzer Staatshaushalte -- Motto, "kauf ich mir jetzt ne Burg oder ein Circlet of Mind Blank?"
Gibt man den SCs zu früh zu viel Geld, kaufen sie sich übermächtige Ausrüstung und sprengen damit das Spiel. (Genauso problematisch ist aber, wenn sie zuwenig Ausrüstung haben bzw. zu arm sind.)

Gut zusammengefaßt.
Aber das gilt natürlich nur für offene Szenarien nach dem Buch!
In der beschriebenen Situation hätte sich die Gruppe einigen können, daß es in Ihrer Welt ein begrenztes Angebot an Items gibt;
will man mehr, müßte man in Magierausbildung und Akademien, Forschung und Bau investieren und Geduld haben.
D.h. mit dem ganzen Geld fängt der Spaß erst an, weil man damit aktiv (als Charakter) in der Gestaltung der Welt mitarbeiten kann - mud eigenltich muß, denn all die Kohle für dicke Schwerter ausgeben geht halt nicht.

Offline Feuersänger

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #12 am: 24.02.2012 | 10:11 »
@Luxferre: bei DSA reichen 6000 Dukaten doch sowieso maximal ein paar Jahre, wenn man gut leben will. Und mit dem Magierturm wird es auch schwierig; wenn ich das richtig in Erinnerung habe kostet bereits ein winziges Steinhaus laut offiziellen Regeln über 1000 Dukaten. ;)

@Quaint: zugegeben, ich bin kein Experte für mittelalterliche Volkswirtschaft. Was ich aber weiß ist, dass ein Arbeiter im Hochmittelalter - zumindest in England - einen Silberpenny pro Arbeitstag bekam; und damals gab es noch so viele Feiertage, dass das zusammengerechnet vielleicht 1 Pfund Silber (240 Pennies) im Jahr ausmachte, womöglich weniger. Immerhin mussten sie keine Miete zahlen, aber im Fall einer Mißernte konnte das allein von den Lebensmittelpreisen her schon sehr knapp werden, an neue Klamotten war da sicherlich oft jahrelang nicht zu denken.

Für Soldaten habe ich keine Zahlen aus dem Mittelalter, sondern nur zur Landsknechtszeit -- dort bekamen sie immerhin etwa das dreifache eines Tagelöhners. Wenn wir also für den TL bei 1 Silber pro Tag bleiben, sind das für den Landsknecht 3 Silber, bzw. nach D&D-Kurs umgerechnet 10 Gold pro Monat.

Aber ich stimme auch vollkommen zu, dass die Angaben und Preise in D&D/PF vorne und hinten nicht zusammenpassen. Im DMG beispielsweise werden als Kosten für einen "schlichten" Lebensstil ca. 45GM genannt, fast 1 Pfund Gold pro Monat. Das ist schon sehr inflationär, und demnach müssten angesichts der angegeben oder errechenbaren Verdienste fast alle (Demi-)Menschen in bitterster Armut vegetieren.

Anstatt also die Einkünfte nach oben zu schrauben, würde ich lieber die Lebenshaltungsosten nach unten korrigieren. Sonst haben wir am Schluss das gleiche Problem wie in DSA, wo Edelmetalle derart wertlos sind, dass man mit seiner gesamten Tragkraft in Gold keine drei Monate auskommt.

Dann ist da noch die Sache mit der Magie. Wie wir neulich ausgerechnet haben, braucht ein hochstufiger (ca. 10) Meisterschmied mit Gehilfen in D&D/PF etwa 5 Monate, um eine Plattenrüstung herzustellen (also ca. 300 Gold pro Monat). Ein Zauberer der gleichen Stufe macht es in einer Minute, kann also täglich mit seinen Slots 2-3 Rüstungen herstellen, und hat den Rest des Tages frei. Wenn er sich ranhält, kann er auf die Weise ca. 90.000GM im Monat verdienen, wenn gerade Bedarf an Rüstungen herrscht. Eigentlich ist man blöd, wenn man auf Abenteuer auszieht. :p
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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #13 am: 24.02.2012 | 13:34 »
Ich fand bislang alle Fantasy-RSP-Ökonomien, die ich kennengelernt habe, äußerst unglaubwürdig und habe in der Frage auch aufgegeben, nach etwas Glaubwürdigem zu suchen.

Grundsätzlich finde ich Geld als Mittel der Charaktermotivation gut. In Systemen, die keine Regeln für Schatzverteilung haben, bin ich meistens ein eher geiziger SL. Am Liebsten sind mir tatsächlich Systeme wie D&D, wo Geld im Spiel nützlich ist, und außerdem eine Regelung zur Verteilung besteht. Außerdem finde ich Regelungen gut, wo man Gold statt in Gegenstände in XP umtauschen kann, oder wo Wohlstand so abstrakt gehandhabt wird, dass Geld im Spiel nebensächlich ist und man nicht über jede Münze einzeln buchführen muss.
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Offline Auribiel

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #14 am: 24.02.2012 | 14:05 »
Eigentlich ist man blöd, wenn man auf Abenteuer auszieht. :p

Die Erkenntnis ist ja nicht neu. Wenn ich mal an Shadowrun 2nd zurückdenke, da konnte man bei der Charaktererschaffung auch 1 Mio Yen (glaub ich) am Anfang wählen, um sich fett mit Cyberware einzudecken... um dann gut gerüstet zu sein, von seinen Mr. Johnsons regelmäßig für Aufträge im 10.000 Nuyen-Bereich über's Ohr gehauen und von Blei zersiebt zu werden.

Da fragte man sich auch, wieso der SC sich nicht mit der Kohle einfach zur Ruhe gesetzt hat.  >;D


Glaube es liegt dran, dass das "wir liegen faul am Strand rum und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen"-Rollenspiel irgendwie nicht sooo erfolgreich wäre...  ~;D
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Offline Maarzan

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #15 am: 24.02.2012 | 14:06 »
Ob Geld alleine hilft, hängt davon an, ob man es behalten kann, sei es weil man in einem entsprechenden Staat lebt  oder weil wer immer dann dran will extrem Gefahr läuft platt gemacht zu werden.

Ist man also erst einmal halbwegs etabliert, so kann man mit Überschuss Leute und Meinungen kaufen, ersteres durch generöses leihen, letzteres durch gezieltes bedächtiges schenken.
Und das begründet letztlich Macht.

Eine gute Rollenspielökonomie würde ich aber auch gerne sehen.

Edit:
Angesammelt hat sich oft schon recht viel, wobei dann eigentlich seltener auf einen großen Schwung.
Um zu "investieren" fehlt aber in der Regel die Infrastruktur und das "Recht auf einen leveladequaten Itemmarkt" gibt es ja auch erst relativ neu und systembeschränkt.

Außer dem schon mal passierenden Festungsbau irgendwo am Arsch der Welt, ist es daher bei dem einen Fall von Investition in Einfluß und Anhänger geblieben.
« Letzte Änderung: 24.02.2012 | 14:25 von Maarzan »
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

LöwenHerz

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #16 am: 24.02.2012 | 14:07 »
Was könnte passieren, wenn die Charaktere zu schnell und zu früh zu reich werden?

Neider (pöse Purchen), Bedürftige (Mitleid? Oder stirbt das mit dem Reichtum?), Vorgesetzte (Kirche/Orden) fordern ihren Teil...
Teure Gegenstände/Artefakte, die wiederum zu Abenteuern führen. Will DAS Drachentöterschwert denn untätig über dem Kamin hängen?
Geld und Macht verführen und ich würde genau das zum Thema des nächsten Abenteuers oder gar der Kampagne machen.

Allerdings würde ich definitiv nicht nur die Schattenseiten aufzeigen. Gerade der Erfolg sollte auch gefeiert werden dürfen. Träume und Allmachtsphantasien können im Rollenspiel immerhin auch mal ausgespielt werden. Warum das nicht zulassen?

Offline Feuersänger

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #17 am: 24.02.2012 | 14:25 »
Die Erkenntnis ist ja nicht neu. Wenn ich mal an Shadowrun 2nd zurückdenke, da konnte man bei der Charaktererschaffung auch 1 Mio Yen (glaub ich) am Anfang wählen, um sich fett mit Cyberware einzudecken... um dann gut gerüstet zu sein, von seinen Mr. Johnsons regelmäßig für Aufträge im 10.000 Nuyen-Bereich über's Ohr gehauen und von Blei zersiebt zu werden.

Da fragte man sich auch, wieso der SC sich nicht mit der Kohle einfach zur Ruhe gesetzt hat.  >;D

Naja, bei der SR-Charaktererschaffung stehen die "Nuyen" auch nur eher abstrakt für Ressourcen im Allgemeinen, nicht für Bargeld. Merkt man z.B. daran, dass man auch Connections und Freunde mit diesen Nuyen gekauft hat, und nicht verwendete Nuyen zum Spielbeginn 1:10 in echtes Geld umgetauscht wurden. Entsprechend kann man davon ausgehen, dass so erstandene Cyberware nicht wirklich "gekauft" war, sondern z.B. vom Militär während deiner Zeit als Kommandosoldat gesponsort wurde.
(Tatsächlich waren die Rationalisierungen, wie SR-Chars an Cyberware gekommen sein könnten, meistens sehr hanebüchen, da musste man einfach beide Augen zudrücken.)

Nichtsdestotrotz _könnte_ man natürlich auch die 1 Mio als "in eine reiche Familie geboren" interpretieren, einen permanenten Oberschicht-Lebensstil kaufen und es gut sein lassen. Glückwunsch, Abenteuer zu Ende. ;)

Zitat
Eine gute Rollenspielökonomie würde ich aber auch gerne sehen.

Ich auch, aber teilweise kannst ja nichtmal die reale Ökonomie wirklich begründen. :p
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Offline Maarzan

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #18 am: 24.02.2012 | 14:31 »
Ich auch, aber teilweise kannst ja nichtmal die reale Ökonomie wirklich begründen. :p

Deshalb beginnen wir ja mit im Vergleich übersichtlicher Fantasy.
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Offline Feuersänger

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #19 am: 24.02.2012 | 15:00 »
Sollen wir zu dem Thema - plausibles Fantasy-Wirtschaftssystem - einen eigenen Thread aufmachen? Oder haben wir dazu schon einen allgemeinen Thread?

Wir haben das Sujet schonmal in einem Thread zu "logischen D&D-Settings" angesprochen, aber nur eher am Rande. Vor Jahren hatten wir auch einen DSA-spezifischen Thread ("Fixt mal das Wirtschaftssystem"), weil es ja dort ganz besonders im Argen liegt.

Ist es überhaupt möglich, ein "generisches" Fantasy-Wirtschaftssystem zu entwickeln (mit Löhnen und Preisen), welches unabhängig vom vorherrschenden Magieniveau funktionieren würde?
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Arldwulf

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #20 am: 24.02.2012 | 15:21 »
Kaum. Dabei geht es ja nicht einmal nur um das Magieniveau sondern auch um viel komplexere Fragen wie die politische Lage, die Verteilung von Ressourcen, die Frage nach dem Staatssystem, die Gefahr von Krankheiten oder kulturelle Besonderheiten wie ein bestimmter Glaube oder vergleichbare Dinge.


Offline Maarzan

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #21 am: 24.02.2012 | 15:36 »
Sollen wir zu dem Thema - plausibles Fantasy-Wirtschaftssystem - einen eigenen Thread aufmachen? Oder haben wir dazu schon einen allgemeinen Thread?

Wir haben das Sujet schonmal in einem Thread zu "logischen D&D-Settings" angesprochen, aber nur eher am Rande. Vor Jahren hatten wir auch einen DSA-spezifischen Thread ("Fixt mal das Wirtschaftssystem"), weil es ja dort ganz besonders im Argen liegt.

Ist es überhaupt möglich, ein "generisches" Fantasy-Wirtschaftssystem zu entwickeln (mit Löhnen und Preisen), welches unabhängig vom vorherrschenden Magieniveau funktionieren würde?

Die einzelnen Annahmen zum Mageiniveau müßten halt mit einfließen.
Diskutieren von solchen Details passt vielleicht tatsächlich eher anderswo, aber letztlich wäre ein solches System eben auch notwendig, wenn man solche Investitionsentscheidungen wie sie Thema hier sind eben nicht nur ganz oberflächlich und nach erster spontaner Spielleitereingebung ablaufen lassen wollte.

Und die ersten Beiträge haben wir ja bereits der Art: Das macht Kopfzerbrechen/Arbeit - dann nimm ihnen das Geld halt einfach wieder weg. Dass wer Geld hat auch Leute anzieht, welche ihm das wider abluchsen wollen ist normal, aber dann bitte im Spiel, nicht als Entscheidung auf der Metaebene beschlossen und dann mit deren Gewalt durchgedrückt.
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Offline Feuersänger

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #22 am: 24.02.2012 | 16:21 »
Das erinnert mich an eine ganz alte DSA-Runde, wo dem SL auch die Spieler zu reich geworden sind und er deswegen mehr oder minder schofle Tricks anwendete, um sie zurechtzustutzen. Zum einen Torzoll an jeder Stadt des Mittelreichs, der konnte schonmal 1000 Dukaten ausmachen. Dann ließ er sie mal eine Auktion besuchen, wo ganz supertolle selbstentworfene Gegenstände versteigert wurden. Dabei unterschlug der Auktionator ein paar Details... so ersteigerte einer der Helden eine "Magische Enzyklopädie", die an sich vielleicht auch nicht schlecht gewesen wäre, wenn die Bücher nicht eine ganze Wagenladung umfasst hätten, sodass er sie nicht mitnehmen konnte.
Oder die "Rüstung, in der man schwimmen kann", was sich zuerst ganz toll anhörte, aber leider sah es in der Praxis dann mehr so nach einem riesigen Wasserball aus, aus dem oben ein Kopf herausguckte. Zugegeben, entbehrte nicht einer gewissen Komik.  :D
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Offline Auribiel

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #23 am: 24.02.2012 | 20:10 »
Mich wundert...
...wieso er die SCs nicht Ingame-gerecht zur Kasse gebeten (oder einfach angepasst gespielt) hat:

- Ein Adelshaus kommt vorbei und schnorrt sich einen Kredit, um den nächsten Kriegszug gegen die Orks/die Rabenmunds/sonstwen finanzieren zu können. Wie es dann mit dem Rückzahlen des Kredits aussah... es war doch für Vaterland und Krone... oder: "Hier, nehmt meine jüngste Tochter zur Frau und willkommen in der Familie. Übrigens, ich bräuchte da noch einen Kredit, um die Hochzeit ausrichten zu können und danach für..."

- Die SCs heben selbst ein Söldnerheer aus und metzeln sich durch rabenmundische/orkische/sonstwen Truppen, um einen Landstrich zu befreien und danach auch als Lehen zu übernehmen.

- Massig Intrigen gegen die Helden (den Kreuzrittern hat ihr Vermögen auch wenig Geld gebracht)...



Ich sollte meinen Spielern künftig mehr Dukaten in die Hand drücken...  >;D
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Geld regiert die Rollenspielwelt
« Antwort #24 am: 24.02.2012 | 22:23 »

 Allerdings hat der SL den Fehler begangen uns Zugriff auf diese Schätze zu geben, welche er als irrsinnig gross beschrieben.
Welcher Fehler?


Zitat
Eine Söldnerarmee ausheben und die Königin stürzen? Sicher kein Problem!
Warum oder Warum nicht?

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”