Och, mit Geld kann man schöne Sachen machen. Und auch deutlich interessantere als sich schlicht ein +5 vorpal Schwert zu kaufen.
Wir haben bei einer Fantasyrunde auf Golarion mal ne heruntergekommene Mithrilmine gekauft, mit Mitteln aus einem Drachenhort übrigens (wobei meine Mitspieler es für nötig hielten den Drachen am Leben zu lassen, aber wir durften zum Dank für sein Überleben 'was einstecken, ist ne längere Geschichte). Und die haben wir dann nach und nach ausgebaut und wiederhergestellt, mussten sie dabei durchaus auch, Söldner nutzend, gegen Drow und deren Söldner sowie gegen Monstrositäten aus dem Orv verteidigen. Und schließlich war sie enorm rentabel und hat hochwertiges Mithril in ganz vernünftiger Menge abgeworfen. Daraufhin hat uns eine mysteriöse Dame aus Absalom ein sehr nettes Kaufangebot gemacht auf das wir eingingen. Mit den wahren Bergen von Geld saßen wir dann da und hörten, dass das Holzkonsortium mal wieder in finanziellen Schwierigkeiten steckt (was nicht nur mit einer neuerlichen Monsterplage bei Falcon's Hollow zusammenhing, sondern auch mit juristischen Schwierigkeiten, denn wir hatten zuvor in der Kampagne einige Mißstände erfolgreich bei der Justiz angeprangert). Und so kam es, dass wir, nach ein paar sehr erfolgreichen Würfen zum Einholen von Informationen und Verhandeln, sämtliches Eigentum des Holzkonsortiums in und um Falcons Hollow aufkauften (darunter die meisten Heimstädten in Falcon's Hollow, die Verteidigungsanlagen, ein herrschaftliches Anwesen, Knebel-Arbeitsverträge mit nem Haufen Arbeiter und Rechte an vielen Quadratkilometern Land). Da wird dort auch unsere Abenteurerkarriere begonnen hatten, lag uns das Städtchen natürlich besonders am Herzen und so bemühten wir uns, die Lage zu verbessern. Neben besseren Arbeitsbedingungen beinhaltete das auch die Bekämpfung von boshaften Druiden und deren Schergen (darunter Goblins, aber auch "Trollorks").
Schließlich hatten wir die Druiden mit Hilfe der Adlerritter besiegt, einen Goblinstamm zu einer interessanten Variante von Demokratie konvertiert und den Landstrich halbwegs gesichert. Und da wir lange gespielt hatten, ließen wir es erstmal gut sein und wendeten uns anderen Dingen zu. Ich weiß jedenfalls noch, dass mein Tiefling später eine schwierige Beziehung mit einer Drowadeligen hatte, ein eigentümliches Kind in die Welt setzte und es im weiteren Fortgang wohl noch zum gewählten Volksvertreter schaffte (evtl. Magistrat von Falcon's Hollow? ).
Mit den Finanzen von Abenteurern, die einem Staatshaushalt entsprechen, wäre ich übrigens vorsichtig. Zumindest so wie wir uns der golarischen Wirtschaft genähert haben sind letztlich 20 bis 40 gp pro Arbeitskraft und Monat an Einkommen plausibel (man denke an Professions, die ja das halbe Würfelergebnis an gp pro Woche einbringen) und davon kann man theoretisch etwa die Hälfte an Steuern einziehen, wenn man will.
Und Korvosa beispielsweise hat etwa 25.000 Einwohner in der Stadt selbst und sicher nochmal 15000 in dazugehörgien Siedlungen. Wenn nur 1/3 davon Arbeitskräfte sind, kommt man bereits auf einen monatlichen Haushalt von vielleicht 120.000 bis 150.000 gp oder entsprechend auf einen Jahreshaushalt von fast zwei Millionen Goldstücken. Wie das mit einem Staatshaushalt so ist, ist viel davon freilich gebunden.
Dennoch - ganz so viel hat man als PFRPG oder DND 3.5 Char normalerweise nicht mal eben auf Tasche. Und Korvosa als Stadtstaat in einem eher wilden Land hat da sicher noch einen der kleineren Staatshaushalte.
Natürlich sind das Privatüberlegungen zur Wirtschaft und bisweilen begenen einem in Preislisten ja noch so Dinge wie Tagelöhner, die man für ne Silbermünze einen ganzen Tag einstellen kann. Andererseits würden mich offizielle Angaben zum Staatshaushalt ja durchaus mal interessieren. Ich fürchte nur, gar so viele PFRPG-Leute sind da nicht meiner Meinung und beschäftigen sich mehr mit: Kill Monster. Take Stuff.