Autor Thema: Spieler, die keinen Unterschied zwischen P&P und Computer-RPG machen...  (Gelesen 33347 mal)

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Offline Grubentroll

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nerven mich...




Hab da grad so einen aktuellen Fall.

Da liegt ein Toter am Boden, oder ein paar modrige Kommoden in der Ecke, es wird erstmal "gelootet".
Drei Orks kommen angerannt, "Der Zwerg soll vorrennen und 'tänkn'".

Ich bin sicher kein "Stimmungsspieler", aber es ist doch irgendwie extrem störend wenn alles nur auf Mechanismen  runtergebrochen wird.


Wie gehts euch da?

Akzeptiert ihr das, mögt ihr das sogar etwa, oder gehts euch auch auf den Senkel?

isyahadin

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Solche Spieler hab ich nicht. Würd ich auch nicht wollen, da könnte ich dann ja gleich PC spielen.

Online Holycleric5

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Früher hatte ich auch einmal so einen Spieler, (und früher war ich selbst als Spieler kurzzeitig mal so) der nach einem Kampf fragte: "Was hat der Ork gedroppt?" jetzt sind wir aus dieser Zeit zum Glück raus,


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Online Ludovico

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Hab ich nicht und brauch ich nicht.

Aber man kann solchen Leuten imho gut in die Parade fahren, in dem sich der Rest der Gruppe nicht so verhält wie in einem PC-RPG.

Also auf "Zwerg stürme vor und tanke!" antworten mit "Stürm Du doch vor! Ich bin doch nicht blöd und kassiere für Dich die Schläge."

Wie spielt denn der Rest der Runde?
« Letzte Änderung: 28.02.2012 | 11:10 von Ludovico »

Offline Grubentroll

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Ich glaub, das Problem ist nicht nur PC vs P&P, sondern generell überhaupt das runterbrechen auf Spiel-Mechanismen, wenn ich es mir so recht überlege.

Zb Bezeichnen von Gegnern als "Mooks", und ähnliches, würde ich ins gleiche Problem einfassen.

Achamanian

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Ganz vielleicht wäre es natürlich auch möglich, dass solche Leute gar nicht "der Feind" sind (so hatte ich übrigens Grubentroll auch gar nicht verstanden, dass er hier nach einer Runde Abfälligkeiten gegen bestimmte Spielertypen fischt).

Wir hatten auch so eine Spielerin in unserer Runde. Wenn die "Tanken" oder so was gesagt hat, habe ich das erst mal immer schlicht nicht verstanden, später haben wir dann ein bisschen einen Witz draus gemacht. Und noch ein bisschen später hat sie ohne jeden Zwang und ohne sich irgendwelche Zurechtweisungen von uns anderen gefallen lassen zu müssen von alleine aufgehört, diese Begriffe sie zu verwenden, weil sie auf unsere Rollenspielsituationen einfach überhaupt nicht gepasst haben.

ErikErikson

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Ich oute mich da mal als C-RPG Spieler. Bei mir ist im Kampf die Immersion eh weg, sobald eher viel gewürfelt wird. Da fange ich dann meistens an, auf Effektivität zu schauen.

Offline bobibob bobsen

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Vielleicht solltest du mit dem Spieler einfach mal reden und ihm den Unterschied aus deiner Sicht erklären.
Wobei es nichts verwerfliches ist die eigenen Präferenzen hervorzuheben und zu beschreiben wie man sich Rollenspiel vorstellt.

Offline McCoy

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Das finde ich auch mehr als nervig. Zum Glück habe ich niemanden von der Sorte in meiner Gruppe und da bin ich auch froh drüber.
Wenn einer das Rollenspiel auf so etwas reduziert kann er doch doch gleich am PC spielen. Da kommt es auch nur auf die reine Mechanik an ohne den Char als solchen zu betrachten.
Er ist tot, Jim!

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Achamanian

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Wenn einer das Rollenspiel auf so etwas reduziert kann er doch doch gleich am PC spielen. Da kommt es auch nur auf die reine Mechanik an ohne den Char als solchen zu betrachten.

Vielleicht macht es diesem jemand ja Spaß, ein "auf die Mechanik reduziertes Spiel" trotzdem am Tisch in der Gruppe zu spielen. Warum sollte man darüber die Nase rümpfen und den Leuten sagen: "Geh zurück an deinen Computer und beschmutze uns unser anspruchsvolles Hobby nicht mit deinem digitalen dirty-talk!"
Man darf ja gerne sagen: "Unsere Spielweisen gehen nicht überein, such dir ne andere Gruppe!", aber was ich hier gerade lese, klingt ehrlich gesagt ziemlich miefig nach "solche Spieler wollen wir nicht in unserer Community!" ...

Offline McCoy

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Ich rede hier von meiner Sichtweise! Das die auf jeden passt oder gefälligst zu übernehmen ist, würde ich nun nicht wirklich behaupten wollen.
Und darf ich es nicht nervig finden oder froh sein so jemanden nicht in der Gruppe zu haben?

Von Naserümpfen und abwertend abwinken oder das "heilige Hobby" beschmutzen hab ich nix gesagt. Soll doch jeder machen wie er will, aber ich muss es nicht gut finden.


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Offline kalgani

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Im Kampf ist das auch ok, in den meisten system dauern die auch ohne ausartende beschreibung schon lang genug.
lieber in szenen spielen die es auch wert sind. toter liegt im Raum? untersuchen was die todesursache ist und dann eventuell schauen ob man den identifizieren könnte, danach kann man gerne die wertsachen untersuchen.

in einem Raum der erstmal leer ist nur möbel rumstehen schaut man natürlich nach ob dort was interessantes drin ist, das man das nicht umbedingt looten nennen sollte, solte klar sein.

Offline Arldwulf

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Geht mir auch auf den Senkel, und ich neige dann dazu zu sagen derjenige Spieler solle seine Anweisungen so sagen wie es der Charakter sagen würde. Das funktioniert meist aber recht gut, meistens ist es eher Unbedachtheit als Absicht.

Offline Arldwulf

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Im Kampf ist das auch ok, in den meisten system dauern die auch ohne ausartende beschreibung schon lang genug.
lieber in szenen spielen die es auch wert sind.

Irgendwie mag ich die Einstellung nicht, zumindest so nicht wie sie dort steht. Kämpfe sollten Szenen sein die es wert sind beschrieben zu werden, Höhepunkte der Geschichte die die Charaktere erleben.

Offline Zwart

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Bei uns waren viele froh überhaupt mal Begriffe für diese Konzepte zu heben.

Das jemand mit vielen Lebenspunkten o.ä. in der ersten Reihe die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich zieht um die Fernkämpfer wie Bogenschützen oder Magier (oder Nicht-Kämpfer) vor Schaden zu bewahren war bei uns immer schon gängige Praxis. Nur das man dieses Konzept auch schlicht "tanken" nennen kann, das wussten wir nicht. ;)

Das gilt auch für vieles andere.
Looten mag ein unpassender Ausdruck sein, aber eine Leiche/Schatzkiste/Raum nach Beute zu durchsuchen ist gängige Praxis.

Diese ganze Vorgehensweise gehört für mich genauso zum Spiel wie die Dramen, die Tavernengespräche und Lagerfeuerabende die man ausspielt.

Das ist ja das Tolle. Rollenspiel ist mehr als die Summe seiner Teile.
Es hat sowohl einen spielerischen Anteil wie beim Computerspiel (oder Brettspiel) aber auch einen spielerischen Anteil wie beim Theaterspiel.
« Letzte Änderung: 28.02.2012 | 11:48 von Zwart »

Offline kalgani

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Irgendwie mag ich die Einstellung nicht, zumindest so nicht wie sie dort steht. Kämpfe sollten Szenen sein die es wert sind beschrieben zu werden, Höhepunkte der Geschichte die die Charaktere erleben.

Also ich spiele lieber den Empfang beim Herzog nachdem die Aufgabe erfüllt wurde aus, als jeden "doofen" Axtschwung.
denn die anerkennung für die Arbeit bekommt man schließlich in game nciht von dem toten gegner, sondern von den nsc die einen für die erledigte aufgabe würdigen.

Offline Tim Finnegan

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Ich glaub, das Problem ist nicht nur PC vs P&P, sondern generell überhaupt das runterbrechen auf Spiel-Mechanismen, wenn ich es mir so recht überlege.

Zb Bezeichnen von Gegnern als "Mooks", und ähnliches, würde ich ins gleiche Problem einfassen.

Es ist mehr als nur das schlichte runterbrechen auf Spiel-Mechanismen.
Im Endeffekt ist es auch eine verkürzte aber klare Kommunikation.
Nimm doch zum Beispiel das allseits beliebte "Looten". Es mag zwar stimmig sein zu sagen: "Ich durchwühle die Kisten, was finde? ...aha?... sieht es wertvoll aus? ... ja?... Ok, ich packe es ein." letztendlich ist das aber auch nur sich oft wiederholende heiße Luft.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Offline Arldwulf

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@Coldwyn: Das stimmt natürlich, ist aber keine gute Begründung für die Verwendung des Begriffs "looten". Wenn ich mir als Spielleiter sicher bin dass die Spieler die Gegner durchsuchen erzähle ich einfach sofort was sie finden ohne das sie etwas sagen müssen. Was ist an englischer verkürzter heißer Luft besser als an deutscher langer?

Umgedreht kann bei einer langen Beschreibung durchaus etwas gefunden werden was die verkürzte Form übersieht. Bei "ich loote die Orks" beschreib ich sicher weniger als bei "Ich durchsuche sie nach Hinweisen und untersuche ihre Körper auf irgendwelche Zeichen die mir sagen wer diese Angreifer waren". Beschreibung muss also nicht heiße Luft sein, sie kann auch Details und Ideen enthalten.

@Kalgani: Warum nicht beides? Zu einer guten Fantasygeschichte gehören doch Konflikte dazu. Und wenn man die Kämpfe nur zu einer Art Minispiel macht das mit dem Rollenspiel nichts zu tun hat fördert man letztlich doch nur das hier besprochene Verhalten.

Offline McCoy

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Man muss ja auch nicht jeden Furz auspielen oder ausschmücken. Trotzdem sind Begriffe wie looten oder tanken Dinge die mich beim Tisch RPG stören würden. Und so viel Zeit um zu sagen "Ich gucke obs was wertvolles gibt und wenn ja pack ichs ein" hab ich glaub ich immer noch. Das muss ich nicht auf "alles looten" runterbrechen.


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ErikErikson

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Man muss ja auch nicht jeden Furz auspielen oder ausschmücken. Trotzdem sind Begriffe wie looten oder tanken Dinge die mich beim Tisch RPG stören würden. Und so viel Zeit um zu sagen "Ich gucke obs was wertvolles gibt und wenn ja pack ichs ein" hab ich glaub ich immer noch. Das muss ich nicht auf "alles looten" runterbrechen.




gehts dir nur um die begriffe? Oder stört es dich auch, wenn der schwerverwundete Krieger keine Sekunde an seine verletzungen und das Wohlergehen seiner gefährten denkt, sondern nach dem Kampf sofort "die Leichen nach Wertgegenständen absucht"?

psycho-dad

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Ehrlich gesagt, je nach system mach ich das mit den Begriflichkeiten ganz genau so. Einige Systeme lassen sich auf die art einfach auch wunderbar Spielen. D&D4 oder Savage Worlds z.B. Da werden Gegner "weg gesnipert", da werden Waffen nach "Schaden pro Runde" ausgesucht (Sofern per System möglich), da Rennen die kräftigen Spieler vor "um zu Tanken" und "in Mele-Range zu kommen". Was soll daran schlimm sein, wenn man für konkrete vorgänge im Spiel konkrete begriffe verwendet? Das verkürzt unnötig lange beschreibungen. ;D Außerdem macht es Spaß, in taktischen Systemen zu Powergamen.  :)

Offline McCoy

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gehts dir nur um die begriffe? Oder stört es dich auch, wenn der schwerverwundete Krieger keine Sekunde an seine verletzungen und das Wohlergehen seiner gefährten denkt, sondern nach dem Kampf sofort "die Leichen nach Wertgegenständen absucht"?

Nö, geht mir nicht nur um die Begriffe. Das Beispiel von dir würd ich auch nicht toll finden. Aber wie gesagt, das ist meine Meinung.
Beim PC Spiel springe ich auch regelmäßig nein Berg runter wenn ich es halbwegs überlebe. Am Tisch würd ich das nicht machen.
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ErikErikson

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Nö, geht mir nicht nur um die Begriffe. Das Beispiel von dir würd ich auch nicht toll finden. Aber wie gesagt, das ist meine Meinung.
Beim PC Spiel springe ich auch regelmäßig nein Berg runter wenn ich es halbwegs überlebe. Am Tisch würd ich das nicht machen.

Kann ich verstehen.

Offline Grubentroll

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Ich will hier mit Sicherheit niemanden runtermachen, und rausschmeissen schon gar nicht.

Ich gebe zu, dass ich lange nicht rollengespielt habe, und einige, mit denen ich letztens wieder angefangen habe sind etwas jünger wie ich, also haben eventuell ihre ersten RPG-Erfahrungen am Rechner gemacht.

Mir ist das eben aufgefallen, dass vieles von dem was früher beschrieben worden wäre auf Mechanismen runtergebrochen wird von dieser einzelnen Person, in Ansätzen aber auch bei den Anderen der Gruppe.

"Mooks"
"Endgegner"
"looten"
"tanken"
"snipern"

usw.

Wenn da von einem Spieler nur eine Ansammlung von solchen Mechanismen kommt, dann zerstört es für mich die Immersion die ich dann doch gern hätte beim Rollenspielen.


Interessant wäre es, eine Version vom Herr der Ringe zu lesen die in dem Stil geschrieben worden wäre.

Gott, wahrscheinlich bin ich mit meinen 37 halt einfach nur alt....  ;D

ErikErikson

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Was wars denn für ein System? Bei Cthulhu z.B. arbeitet ja das System regeltechnisch und von der Atmo gegen solche Auswüchse. D&D 4 unterstützt sie geradezu.