Das klingt jetzt auf den ersten Blick sehr nach "das ist auch nicht das Problem, außer, daß es das Problem ist"...und damit natürlich erst einmal etwas eigenartig.
@nobody: Der Wechsel eines Spielers aus der reinen Charakterausspiel-Perspektive in die (eher dem Spielleiter zugeschriebenen) Perspektive des "Autoren" (Gedanke: Welcher Handlungsverlauf würde dem Konsumenten der sich entwickelnden 'Story' wohl am meisten unterhalten?) stellt an sich ja kein Problem dar. Das ist ja erstmal nur ein "Zustand".
Was daraus resultiert, erzeugt ein Problem, insbesondere, wenn es unerwartet / nicht abgesprochen geschieht.
Ich meine, klar, unterschiedliche und nicht ausreichend deutlich gemachte Erwartungen sind ein potentielles Problem an jedem Spieltisch. Nur, eine bestimmte -- meinetwegen ruhig "traditionelle" -- Erwartungshaltung schweigend als automatisch anzunehmende Ausgangposition vorauszusetzen, ist dann auch nur ein weiterer Teil des Problems und trägt entsprechend auch nicht unbedingt zur Lösung bei.
Wir setzen doch immer irgend etwas voraus. Und zwar meist etwas, von dem wir ausgehen, dass es dem "Standard" entspricht. Also, das, was man eben so voraussetzen und erwarten kann.
Beim Rollenspiel ist das eben oft das, was als traditionelles Rollenspiel bekannt ist (Spieler und Spielleiter, Spieler haben Kontrolle über Charakter, Spielleiter über die Spielwelt und alle andere Rollen, Spieler agieren aus der Perspektive der Charaktere, Spielleiter agiert mit der Intention einer plausiblen Weltensimulation, gepaart mit der Intention einer Unterhaltung der Spieler durch den Spielverlauf).
Wenn jetzt letzteres (Intention einer Unterhaltung der Spieler durch den Spielverlauf) die Entscheidungen eines Spielers bewegt, und damit den SC 'beeinflusst', ist das per se auch nichts schlechtes oder gleich ein Problem.
Aber es weicht vom althergebrachten Standard ab. Und eben das sollte kommuniziert werden.
Wird es oft nicht - schlicht, weil sich der Spieler gar nicht bewusst ist, dass er mit diesem Perspektivwechsel etwas unerwartetes macht und die Mitspieler vor unabehbaren Konsequenzen setzt - und auch das finde ich nicht sensationell schlimm. Denn dann redet man eben drüber und klärt das.
Und genau das ist der Grund, warum ich mich wundere, dass hier 11 Seiten Diskussion (okay, Poesie included) notwendig ist.
Shit Happens, so what?
Redet drüber und klärt es.