Das ursprüngliche Beispiel mit dem TLFL stammt aus Cthulhu.
@ Kowalski
bzgl. "Ordnungsliebe"
Dir ist der Begriff Korrelation bekannt? Es geht nicht darum, wie viele deutsche bzw. amerikanische Systeme eine Eigenschaft besitzen oder nicht. Sondern wie viele deutsche bzw. amerikanische Systeme im Verhältnis zu allen Systemen aus dem entsprechenden Land.
Und dann geht es auch nicht unbedingt um das Verhältnis der produzierten Spiele sondern um das Verhältnis der gespielten Spiele.
Ich halte das "deutsch" in deiner Argumentation immer noch für eine Nebelkerze die von dem Hauptthema ablenkt.
Ich belasse es mal bei dieser Einschätzung.
Anekdotisch sein nur erwähnt das mir, egal welcher Herkunft des Regelsystems, mehr RPG-Gruppen nach Regeln spielend untergekommen sind.
Und fast keine TLFLs.
Egal ob nun in der Interpretation:
"Ich lasse jetzt meinen SC absichtlich einen wichtigen Wurf verpatzen/würfle nicht, damit es spannender wird. Mein SC könnte es zwar schaffen, aber ich möchte nicht das er es schafft."
oder in der Facon des
"Der Spieler hat gerade einen Blackout und möchte, indem er seinen SC gefährdet, den Auftrag, die Gruppe sabotieren. Weil es gerade langweilig ist und ihm sowieso keiner die gebührende Beachtung schenkt"
Was ich jetzt nicht in die Grupper der TLFL stecke, sind Situationen wo der Spieler kraft seiner Wassersuppe entscheidet "Hmm. Mit Dämonen hat jetzt mein XYZ nun gar nichts am Hut, und <Würfelprobe auf IQ, verpatzt> irgendwelche hilfreichen Sagen, Märchen und Legenden fallen ihm auch nicht ein. Er bleibt diese Runde also angewurzelt stehen weil ihn der Anblick des Dämons überwältigt. Steht ja so in der Beschreibung das der hier schrecklich deformiert aussachaut.", aber im gemeinsamen Bild des SC von der Wahrnehmung der Gruppe nicht abweicht.
bzgl. SAN und Nachteile
Dass es in Cthulhu SAN gibt, weiß ich. Aber ich habe Schwerttänzer bereits zweimal darauf hingewiesen. Falls das überlesen wurde, tut mir das Leid. Ich weise hiermit also ein drittes Mal darauf hin: SAN und Nachteile sind zwei verschiedene Sachen.
Und wenn ein Spieler im Kampf sein Schwert fallen lassen will, dann soll er das doch ruhig tun.
1) Ich kenne keine Regeln, die abbilden, ob ein SC so aufgeregt ist, dass er das Schwert fallen lässt.
2) Ich sehe auch allgemein nicht das Problem, wenn ein Spieler seinen SC das Schwert verlieren lässt. (Wenn der SL ihn dazu zwingt, ist das blöd. Aber wenn der Spieler das freiwillig macht: So what?)
Aber CoC hat durchaus "panische Furcht vor" Auswirkungen wenn dein SAN-Wurf daneben geht. Und wann der ausgelöst wird entscheiden Regeln und der SL, nicht der Spieler.
Zu 1) es wäre absolut
ATYPISCHfür einen
geübten(!)
Kämpfer(!) den Gegenstand fallen zu lassen der ihm den besten Schutz bietet(!). Das macht einer nur wenn er von Sinnen ist. Bei GURPS z.B. machst es Dein SC wenn er seinen Furchtcheck MASSIV vergeigt. Die WAhrscheinlichkeit einfach vor Furcht zu erstarren oder langsamer zu reagieren ist viel höher als die gehaltenen Gegenstände fallen zu lassen. Eine Steigerung ist dann die kurze Ohnmacht. Und davor entleert der SC seine Gedärme.
Eigentlich müßte das nicht Taschenlampenfallenlasser, sondern Einpisser oder Einkacker heissen, Ist auch kürzer....
2) Umm. Wenn es ein Kämpfer ist, dann passt das irgendwie nicht in mein Bild von einem Kämofer. Wenn er gerade ein Buch oder eine Karte (was ihm eben keinen gefühlten Schutz bietet) fallen lassen würde um nach seinem Schwert zu greifen, DAS kann ich verstehen.
Wäre es ein Priester, dann würde ich ein greifen nach einer Reliquie, heiligen Symbol, heiligen Buch verstehen. Dann würde ich nicht verstehen wenn der Pastor vor Schreck das Kreuz fallen läßt. Ich würde eher erwarten das er, statt was sinnvolles zu machen das so fest umklammert hält das seine Knöchel weiss werden....
"Panisch greift mein SC nach seinem Revolver! In der Aufregung läßt er die Taschenlampe fallen" Das wäre durchaus passend.
Im Endeffekt stört mich am TLFL das mir der Suspension of Disbelief flöten geht. Wenn ich es als nicht passend zum Genre/Spielstil/gerade TLFL-den SC Konzept erachten würde, dann sehe ich das als sprichwörtliches Taschenlampenfallenlassen an.
bzgl. Lubitz
Es ist ein RIESIGER Unterschied, ob man eine Gruppe SCs oder eine Gruppe realer Leute tötet!
Ja. Hab ich das anders behauptet?
PvP im Spiel hatten wir schon häufiger. Mein SC hat schonmal andere SCs getötet. Und andere SCs haben schonmal meinen SC getötet. Und wir als Spieler sind immer als Freunde nach Hause gegangen, obwohl unserere SCs bis aufs Blut verfeindet waren.
Ich war noch nie mit einem SC befreundet und bin nicht mit einem nach Hause gegangen.
Und es ist auch ein riesen Unterschied, ob man im RL vor Schreck eine Taschenlampe fallen lässt, oder ob man sich entscheidet, dass im Spiel der SC vor Schreck eine Taschenlampe fallen lässt. - In beiden Fällen wird eine Taschenlampe fallen gelassen. Aber der Hintergrund ist doch ein deutlich anderer.
Wenn man in einer Erzählung nicht WEISS das der eine ein SC ist und der andere eine reale Person gibt es für den Zuhörer null Unterschied.
Beide Male wird, mir, eine Geschichte erzählt.
Es macht eben einen Unterschied, ob man selber so agiert (Taschenlampe fallen lassen) oder ob man seinen SC im Spiel so agieren lässt. Alleine, dass beim SC zwischen "Regeln entscheiden" und "Spieler entscheidet" unterschieden wird, sollte das mehr als deutlich machen.
Eben. Und ich bin gegen die Willkür eines anderen Spielers die dann mein SC ausbaden muss.
Beim SL habe ich mich darauf eingelassen und füge mich, sofern nicht allzu subjektiv gefällt, seinen Entscheidungen.
Von meinen Mitspielern erwarte ich das sie, ebenso wie sie das von mir erwarten, nach gewissen Regeln spielen.
Und TLFL sehe ich als dann erfüllt wenn die Aktion des Mitspielers
- aus dem gemeinsam festgelegten Regelungsrahmen fällt
- sich und/oder andere gefährdet
- und meine Suspension of Disbelief verletzt
Fehlt eines dieser Merkmale, dann ist das, für mich, kein TLFL.
Also kein TLFL (und hier müßten alle am Tisch zustimmen....)
Wenn es anders ist als unsere festgelegten Regelungen und andere oder sich gefährdet aber ich es als eine "logische"/"passende" Reaktion/Aktion des TLFL SC finde, dann ist das okay.
Wenn es andere oder sich gefährdet und ich es nicht als eine "logische"/"passende" Reaktion/Aktion des TLFL SC finde, aber es passt zu unseren festgelegten Regelungen, dann ist das okay.
Wenn es anders ist als unsere festgelegten Regelungen und ich es als keine "logische"/"passende" Reaktion/Aktion des TLFL SC finde, aber keine anderen oder sich gefährdet, dann ist das okay.
Und das traf bei meinen Runden nur äußerst selten auf, kann ich an einer Hand abzählen.
Aber andere in die Scheiße zu reiten und dann zu sagen - war ich nicht, war mein Charakter - ist eben einfach nur Arschlochverhalten.
Sagen wir: Er ist ein Spielverderber.
Und die Entscheidung war: Ich möchte jetzt die Taschenlampe überraschend und zu einem extrem ungünstigen Zeitpunkt fallenlassen - was dann wohl kaum anders denn als arschiges Verhalten bezeichnet werden kann. Doppelt, weil der Charakter, wenn er denn tatsächlich so unzuverlässig ist nur dabei ist, weil eben da von der anderen Seite Toleranz gezeigt worden ist.
Was dann dazu führt das die anderen Spieler anfangen intolerante Arschlöcher zu spielen die offensichtliche Looser gar nicht erst mitgehen lassen oder diese von der nächstbesten Klippe schubsen.
Nicht zwangsläufig, aber eine ziemliche Tendenz in einer meiner Uraltgruppen, noch zu AD&D 1st Edition Zeiten, war gegeben.
Eben um sich vor PvP, TLFL und ähnlichem zu schützen. Und auch um bei NSCs dann die Mafia Methoden anwenden zu können.
Vor allem eher letzteres, trotzdem hatte es den Nebeneffekt die Gruppen intoleranter gegen Fails zu machen und alle paranoider agieren zu lassen.
Was aber m.M. nach dann wieder auf Kosten des Spielstils ging.