Eben, sie haben ihm die Führung überlassen und sind eben hinterher getrottet.
Das ist ihre eigene Verantwortung - oder hatte er Informationen, die sie nicht hatten? Hat sie bedroht oder getrickst, dass sie mitkommen?
Ne, für die eigenen Handlungen ist noch jede und jeder selbst verantwortlich.
Hach, was hätten wir für eine wunderschöne Welt, wenn das tatsächlich gelten würde.
Im Rollenspiel kommen dann nochmal ganz andere Faktoren hinzu. Und in dieser Gruppe noch weitere.
Klassisch sozialisierte Rollenspieler, die eigentlich ständig mit nem Schild "Wo gehts hier zum Plot?" herumrennen und die man dann mit so exotischen Konzepten wie einer Sandbox konfrontiert, sind aus Gründen, die wahrscheinlich nur im
auf Unverständnis stoßen, dankbar für jede "Hilfe". Dass diese "Hilfe" in einer Falle enden würde, habe selbst ich erst nach einem Spielabend bemerkt, obwohl ich (wahrscheinlich) als Einziger über wirklich
alle Informationen verfügte.
Ich kreide ihnen gar nicht an,
dass sie überhaupt mit ihm mitgegangen sind, sondern dass sie auf alle Warnungen und Hinweise nicht mehr reagiert haben. Spätestens als ich der Druidin klipp und klar sagte, dass sie nicht glaubt, dass die Gruppe im Sumpf und gegen den Drachen bestehen wird, hätte man mal überlegen sollen, welche Alternativen es geben könnte. Aber Spieler 5 benahm sich immer noch so, als hätte er einen echten Plan und die anderen waren wahrscheinlich froh, dass jemand das "Hier ist unser Plot"-Schild schwenkte. Ich möchte dazu noch anführen, dass besagter Spieler sonst nicht wirklich vor Tatendrang glänzte, sondern sich im Gegenteil sehr gern bespaßen ließ. Er fand seine Motivation, etwas zu unternehmen, erst in dem Moment, als er mit einem Spielstil konfrontiert war, den er (ohne Kenntnis desgleichen) einfach doof fand und torpedieren wollte.
Die Anderen folgten ihm, weil das genau das ist, was Menschen tun. Sie folgen dem, der den kompetentesten Eindruck macht, egal ob der stimmt oder nicht. Wer sich mit solchen Sachen beschäftigt, wird viele Fälle finden, in denen man den Beteiligten nachher sagen möchte "Aber das hättest du doch wirklich besser wissen müssen!". Aber das haben sie nicht.
Nein, er hatte keine Infos, die die anderen nicht hatten. Er hat sie auch nicht bedroht. Aber er hat sie ausgetrickst. Er hat zu verstehen gegeben "Vertraut mir, ich weiß was ich tue." und sie haben ihm geglaubt.
Da dann die "100% Selbst Schuld"-Keule rauszuholen ist schon ... dreist.