Intermezzo - Ein kurzer One-Shot in den Sommerkönigreichen mit Savage Worlds
Summerbridge Stadtwachen mit: Jimmy Kirk und Tiberius Tea
48. Saat
Das Briefing von Oberconstable Potts:
- Der Kronrat ist um und die Adeligen verziehen sich wieder und wir haben eigentlich wieder volle Sollstärke, bis auf die getöteten Wachen der letzten Nacht.
- Die Bruderschaft der stillen Zunge sollte ausgemerzt werden, doch gerieten ein Dutzend Wachleute in einen Hinterhalt und wurden getötet, nur zwei konnten verletzt entkommen.
- Dazu gab es mehrere Tote bei einer Auseinandersetzung zwischen Marines und den Besatzungen zweier Handelsschiffe, was normalerweise auch glimpflicher abgeht. Mehrere Handelsschiffer sitzen im Knast, die Marines wurden wieder auf ihr Schiff gebracht, wobei sich mehrere Stadtwachen eine blutige Nase geholt hätten, als sie versuchten, die prügelnden Marines in Gewahrsam zu nehmen.
- Es gibt derzeit Hinweise, daß die Diebesgilde sich hat von vielen Seiten bezahlen lassen und nun stinkreich ist und irgendwas vorhat. Augen auf.
Jimmy und Tiberius meldeten sich freiwillig, das Schiff der Kriegsmarine, die „Firewalker“ zu besuchen um sich mit der Besatzung und dem Käptn zu unterhalten. Es sollte Vorsicht walten, weil die marines ob ihrer Situation ( keiner, der sie führt ) derzeit gerne auf Krawall aus sind.
Jimmy ist ein fetter, neugieriger und spielsüchtiger Geselle, der natürlich immer auf der Suche nach dem schnellen Geld ist und da kann ein Job bei der Wache auch hier und da gut für sein, aber das Herz am rechten Fleck trägt er dennoch.
Tiberius ist ein kleiner, fieser Genosse ohne Manieren, der auch gerne mal fünfe gerade sein lässt und in Jimmy einen guten gefälligen Partner ausgemacht hat.
Auf's Schiff und in die Zellen
Beim Schiff angekommen, wurden die beiden auch schon von zwei Marines empfangen, die von oben herab grüssten und ein wenig stichelten. Den beiden Wachen wurde der Name um die Ohren gehauen, mit denen die Stadtwachen ob ihrer Ausrüstung eh gerufen wurden, die „Topfhelme“. Nach der freundlichen Aufnahme der Stadtwachen wurde der Käptn gerufen, Branson Crimsonblade, ein Familienname, den Tiberius nicht gerne hört, weil er da schon ein paar persönliche Probleme mit hat. Als der besoffene Käptn, halb nackt, unrasiert, immer mit einem Lakaien, der ihn anziehen wollte, auftauchte, lallte er beim Pissen ins Hafenbecken und war einverstanden mit der Befragung, aber unter seiner Überwachung. Man ging also hinunter zu den Gefangenen. Ein Matrose kam der Gruppe entgegen, der von einem Kranken faselte, der nicht gut aussah und wollte dies in der Stadt melden, damit ein richtiger Arzt rauskäme. In der Brig gab es drei Zellen, von denen eine überfüllt war mit den Schlägern des Vorabends. Eine Zelle war leer und in der dritten Zelle lag der Kranke, der komische Flecken am Körper hatte und dem sich niemand nähern wollte. Die Befragung ergab, daß es eigentlich nur eine Schlägerei war und das die drei Toten halt plötzlich tot waren. Niemand beschuldigte einander, man beschuldigte auch nicht die Handelsfahrer und es blieb soweit mysteriös. Jimmy und Tiberius schienen nichts rausschlagen zu können.
Ablegen!
Am Ende des Gesprächs ging ein Ruck durch das Schiff und es hörte sich so an, als ob es ablegen würde. Auch Kapitän Crimsonblade schaute, inzwischen komplett angezogen, verwirrt und alle eilten an Deck. Die „Firewalker“ hatte bereits abgelegt, ein paar Meter Distanz zum Pier aufgebaut und einige Leute standen am Pier, mit Armbrüsten im Anschlag. Ein Bediensteter der Stadt brüllte an Deck, daß das Schiff unter Quarantäne stände und daß sich später ein Arzt einfinden würde. Bis dahin soll es sich etwas fern vom Ufer halten. Alle brüllten zurück, vor allem der Käptn und die lamentierenden Wächter doch es half nix.
Mein liebster Feind
Zum Käptn gesellte sich bei dieser Aktion ein alter Freund von Tiberius, Craven Crimsonblade, der Bruder des Käptns und jemand, dem Tiberius eigentlich nicht über den Weg laufen sollte, wenn er Blut vermeiden wollte und man erkannte sich. Er schien auch müde und angeheitert und nicht gut angezogen. Die Höflichkeit, das Wanken des Schiffes und der Geruch von Alkohol bewahrten die beiden vor einer direkten Konfrontation, die erst einmal verbal ausgeführt wurde, bis Tiberius kotzen musste und Craven natürlich erwischte, der ihn daraufhin k.o. schlug. Zu einer weiteren Eskalation kam es aber nicht.
Die Situation
Man verbrachte die nächste Zeit mit rumlungern, wobei die Wächter schon sahen, daß Disziplin auf dem Schiff wichtig war und jeder was zu tun hatte. Es wurden auch alle zusammengerufen, damit die Situation offiziell gemacht werden konnte und natürlich begann das große Murren. Einer der Marines hatte auch Flecken am Körper und wurde direkt in die Brig geleitet.
Besuch macht kluch
Später am Tag kamen fünf Leute zum Schiff herübergefahren, ein Priester, ein Magier und ein Leibwächter, die sich umsahen, der Magier vollzog noch ein mysteriöses Ritual in der Brig. Es wurde dem Käptn zunächst mitgeteilt, daß es sich bei der Krankheit um die sogenannte „Bernsteinwut“ handelte, eine Krankheit, deren Heilmittel fast unmöglich aufzureiben ist und deren Infizierte irgendwann durchdrehen, andere anfallen und dann wohl einfach sterben, weshalb man um die Fixierung der Kranken bat. Man würde aber nach weiteren Heilmitteln suchen. Dazu wurde erzählt, warum man so schnell die Quarantäne durchgeführt hätte:, man hat nämlich beim getöteten Marine entsprechende Flecken gefunden und schloß da schnell drauf aufgrund eines Ausbruchs der Krankheit kurze Zeit vorher. Magier und Priester tuschelten danach noch in der Kapitänskajüte, so daß niemand ausser allen, die es sich beim Steuerrad gemütlich gemacht hatten, mitbekam, daß man abwarten wollte, wie sich die Krankheit entwickelt und wenn mehr als 12 Leute infiziert würden, würde man das ganze Schiff versenken. Dementsprechend wurden sie an Deck empfangen, konnten sich aber wieder von Deck begeben und davonrudern. Den Stadtwachen gaben sie den Tip, doch mal an Bord nach dem Rechten zu sehen, vielleicht hat dies ja alles einen lokalen Hintergrund, bzw. man erhoffe dies.
Zocken!
Tiberius und Jimmy mochten das Schiff nicht, allein unter 80 Matrosen ohne Spass, der Bruder des Käptns als Todfeind mit an Bord und die Aussicht, versenkt zu werden. Also wurde erstmal gespielt und Jimmy nahm beim Glücksspiel den falsch spielenden Craven Crimsonblade hoch und auch aus und freute sich über ein Jahresgehalt in Gold.
Abends gab es noch eine Krankmeldung an Bord und Jimmy konnte beobachten, wie Craven ein paar Marines ansprach, die er auf Tiberius hetzen wollte.
Lookout
Nachts richtete man sich dann im vermeintlich sicheren Krähennest ein, um die Situation besser beobachten zu können und konnte Folgendes feststellen: Es waren immer zwei Zweier-Wachteams unterwegs, wo sich hier und da mal einer unter Deck verzog und kurz darauf wieder hochkam. Nähere Nachfragen am nächsten Morgen betreffend der Teams zeigten, daß der bereits Kranke ein Team zusammen mit dem Toten bildete. Nach dem Frühstück gab es wiederum vier neue Krankmeldungen, allesamt Wachen von vor 2 Nächten.
An die Arbeit
Die Stadtwächter begannen nun mit der Durchsuchung der Räumlichkeiten und hatten noch zwei Marines mit dabei, die ihnen über die Schulter glotzten. Gastkajüte, Käptnskajüte und andere Räume waren schnell durchsucht und man kam bald zur Kombüse, wo der Smutje in drei großen Töpfen Zeug köchelte. Die Gruppe erkannte den Kerl nicht, der auch nie irgendwo dabei gewesen war und immer in der Küche hauste und befragte ihn nach dem Inhalt der Töpfe, in die immer nur was reingeworfen wird und die niemals leer werden… eine Tatsache, die den beiden nicht schmeckte, obwohl sie nichts an Bord zu sich nahmen, ausser Alkohol. Es ging weiter und ein paar Gespräche ergaben, daß die Teams nachts immer in die Kombüse gingen, um sich Eintopf zu holen, der halt speziell für diese Leute war, mit Nachschlägen nach Wahl, was nur die Wachposten bekämen, immer aus dem ersten Topf. Man brachte diese Vermutung zur Sprache und der Smutje wehrte sich gegen Anschuldigungen, er isst ja selber aus allen Töpfen und alles wäre gut und überhaupt. Man ging dann zum Käptn, um ihm zu sagen, daß man vermutete, daß die Infizierten aus dem ersten Topf gegessen hatten, und bat um Erlaubnis, den Topf über Bord zu werfen und den Smutje zu befragen, was bestätigt wurde. Beim Smutje schnappte man sich den ersten Topf, doch Jimmy erkannte, daß der Topf ausgetauscht wurde und das der Smutje ein wenig lächelte. Darauf angesprochen öffnete der Smutje eine Schranktür und eine Kreatur kam heraus, so groß wie ein mittlerer Hund, pechschwarz, mit Klauen und einem großen Maul mit langen rasiermesserscharfen Zähnen. Es ging auch sofort los, die Kreatur sprang einen der beiden Marines an, den, der sich in die Hose gemacht hatte und riss ihm die Kehle raus. Tiberius ging auf den Smutje los, während Jimmy und der Marine sich um die Kreatur kümmerten. Es dauerte ein wenig, bis Jimmy dem Vieh einen schweren Stich mit seinem Schwert versetzte und der Marine ihm den Garaus machte, während Tiberius mit Hilfe von Küchenutensilien den Smutje langsam niederrang, verbrannte, ins Straucheln brachte, bis auch er sterbend zu Boden ging, mit vereinter Hilfe.
Epilog
Danach kam der Käptn und hörte sich die Geschichte an. Die Leiche der Kreatur packte man in einen der Töpfe, im ersten Topf fand man ein arkanes Symbol auf dem Boden. Normalität kehrte ein, man übergab die Beweise dem Priester und dem Magier, die Infizierten, zu denen sich nochmal vier gesellten, drehten durch und starben und niemand infizierte sich weiter. Tiberius umging einen Anschlag und er und Jimmy konnten nach einer Woche wieder Land betreten.