Einmal im Detail:
Für die meisten Fälle ist der Zielwert 4. Im Kampf ist der Zielwert zum Treffen die Parade des Gegners.* Steigerungen funktionieren wie gehabt: Jeweils 4 über dem Zielwert ist eine Steigerung.
Kleines Kampfbeispiel:
Conan der Barbier kämpft gegen einen Ork.
Conan (Wildcard):
Stärke W8
Konstitution W6 -> Robustheit 5
Kämpfen W8 -> Parade 6
Schwert: (Stärke+W6)
Lederrüstung: Robustheit +1 -> insgesamt 6. Damit man weiß, dass dieser eine Punkt durch eine Rüstung kommt, üblicherweise 6(1) geschrieben.
Ork (Statist):
Stärke W8
Konstitution W8 + Größe +1 -> Robustheit 7
Willenskraft W6
Kämpfen W6 -> Parade 5
Axt (Stärke+W6).
Karten werden verteilt, Conan bekommt eine Herz 5 und der Ork seine Kreuz 3.
Zuerst ist also Conan dran.
Er würfelt einen Angriff (W8, W6**) und erzielt 5, 2. Damit (5) trifft er den Ork. Er würfelt also seine Schaden aus: W8 (Stärke) +W6 (Schwert). Mit insgesamt 8 hat er die Robustheit des Orks erreicht, aber keine Steigerung erzielt. Der Ork ist also Angeschlagen.
Nun ist der Ork dran.
Er würfelt zuerst auf Willenskraft (W6), um seinen Angeschlagen-Status wieder wegzukriegen. Der Würfel explodiert und landet bei einer 9. Der Ork ist also nicht mehr angeschlagen und wieder dran.
Mit seiner Axt attackiert er Conan und würfelt mit einem W6. Er erzielt – wie Conan – eine 5. Da Conan aber eine Parade von 6 hat, kann der Ork ihn damit nicht treffen. Er würfelt also auch nicht seinen Schaden aus (der wäre hier W8+W6).
In der nächsten Runde ist Conan wieder vor dem Ork dran.
Conan will mehr Schaden verursachen, um den Ork platt zu kriegen. Er greift also rücksichtslos an (Parade -2, Kämpfen +2, Schaden +2).
Angriff wie gehabt, 7+2 = 9 gegen die Ork-Parade von 5 -> Steigerung!
Schaden: W8 (Stärke) + W6 (Axt) + W6 (Steigerung) +2 (rücksichtsloser Angriff) -> 5 + 2 + 2 + 2 = 11 gegen die Ork-Robustheit von 7 -> Steigerung!
Der Ork ist nicht nur Angeschlagen, sondern würde auch eine Wunde kassieren. Als Statist bedeutet das für ihn: Außer Gefecht. Der Kampf ist vorbei, Conan hat gewonnen.
In diesem Beispiel ist es übrigens egal, ob der Robustheitsbonus "natürlich" (durch Größe +1) oder durch Ausrüstung (die Lederrüstung) zustande kommt. In beiden Fällen steigt einfach der Zielwert für den Schadenswurf um 1, da wird auch nichts wegen Rüstung abgezogen oder so. Der Unterschied zwischem festen Bonus und Rüstung wird erst interessant, wenn der Angreifer eine Waffe mit einem Panzerbrechend-Bonus führt (und somit Rüstungsboni bis zu einem bestimmten Punkt ignorieren darf – eine Zweihandaxt mit PB 1 würde beispielweise den Rüstungsbonus +1 einer Lederrüstung komplett ignorieren) oder versucht, nicht gepanzerte Körperteile zu treffen (bei einer normalen Lederrüstung, die nach GER Torso, Arme und Beine schützt, wäre das der Kopf).
*Das ist eigentlich gar nicht so schlimm missverständlich:
Um ein Attribut oder eine Fertigkeit einzusetzen, würfelst du einfach mit dem bei der entsprechenden Eigenschaft angegebenen Würfel. Wenn du dabei eine 4 oder besser (der „Mindestwurf “ oder kurz MW) erzielst, dann bist du erfolgreich!
Sonderfall Nahkampf:
Der Mindestwurf, um einen Gegner zu treffen, ist dessen Paradewert (2 plus halbes Kämpfen, bzw. 2 falls er Kämpfen nicht hat). [Also in diesem Fall eben nicht 4]
Das Regelwerk ist sehr knapp, aber wenn man es genau liest, eigentlich nicht großartig missverständlich. Ein bisschen fühl ich mich da gelegentlich an ein Studium heiliger Schriften erinnert...
**Wildcard-Würfel