Autor Thema: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung  (Gelesen 20552 mal)

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Offline Jaron

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #25 am: 27.03.2012 | 18:20 »
Ich denke, einer der großen Pluspunkte für TT ist das Haptische: Man hat Figuren zum Anfassen und hin- und herziehen. Rollenspiele sind im Gegenzug sehr abstrakt, gerade wenn man eher die Darstellung eines CRPGs gewöhnt ist.
Deshalb glaube ich auch, dass die Umsetzung der Rollenspielmechaniken über brettspielige Elemte wie bei Warhammer 3 recht gut geeignet sind, um Nachwuchs zu gewinnen. Dies findet jedoch bei den alt eingesessenen Rollenspielern nur bedingt anklang, wie man an vielen Reaktionen auf WHFRPG3 und DD4 sehen konnte...

Offline OldSam

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #26 am: 27.03.2012 | 18:45 »
Ich denke, einer der großen Pluspunkte für TT ist das Haptische: Man hat Figuren zum Anfassen und hin- und herziehen. Rollenspiele sind im Gegenzug sehr abstrakt, gerade wenn man eher die Darstellung eines CRPGs gewöhnt ist.

Jo, ich denke auch, dass das ein wichtiger Pluspunkt ist, schließlich hat das ja auch eine historische Bedeutung für das Rollenspiel: Die Anfänge sind aus den TT-Wargames entstanden, insofern ist der "back to the roots"-Bezug gegeben und kann für AnfängerInnen, die eher visuelle Darstellungen vom PC oder visuell/haptisches von Brettspielen gewohnt sind, eine Einstiegserleichterung darstellen.
Das abstrakte Spielkonzept ist für viele sicherlich eine gewisse Barriere, schließlich ist es oftmals schon gar nicht so leicht mit Worten zu erklären was ein Rollenspiel ist, wenn jemand es noch nie erlebt hat. Für Leute, die z.B. einen Theater-/Schauspiel-Background haben o.ä. würde ich allerdings sagen, dass Miniaturen keine Hilfe darstellen sondern eher der direkte Weg in's Rollenspiel leichter ist, hier ist bereits der Draht zur Gedankenwelt vorhanden.


Offline Turning Wheel

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #27 am: 27.03.2012 | 19:11 »
Mein Sohn ist 11.
Ich hab ihm ein bisschen Rollenspiel gezeigt.
Er leitet jetzt sporadisch (5 mal bisher) ein selbst erfundenes Rollenspiel für 1 bis 3 seiner Kumpels.
Einer davon leidet an dem so gerne zitierten Aufmerksamkeitsdefizit.
Der hüpft über eine Stunde auf seinem Stuhl rum (steht auch manchmal aus Spannungsgründen drauf).
Aber das klappt alles ganz gut. Die kleben förmlich an seiner Erzählung. Bis zum Schluss.
Ich bin etwas neidisch auf meinen Sohn.
Demnächst darf ich vielleicht auch mal mitspielen.
Vom nebenbei zugucken hab ich aber ziemlich viel gelernt, worauf es Rollenspielern in dem Alter ankommt.
Alles was mein Sohn benutzt ist ein A3-Blatt, Bleistift und Rotstift (für Blut, Feuer und Explosionen).

Hier drei Punkte, die ich als wichtig erachten würde:
- Konsequent visuell muss es sein (am besten gar keine Buchstaben - nur zeichnen und erzählen)
- Actionlastig muss es sein (Explosionen, Pistolen, Handgranaten, Explosionen, Krokodile! Schwerter!! Feuer und Explosionen!!!). Außerdem: Actionmäßige Exploration!
- Kurzweilig muss es sein (keine Story länger als eine Stunde - lieber ne halbe).

Und jetzt kommt noch ein Rant:
Ich bin der Meinung, dass das Gejammer über mangelnden Rollenspielnachwuchs vor allem eine Schwäche der älteren Rollenspielergeneration ist. Das ist eine egoistische, kinderlose Spaßgeneration, die jeden Kommentar über die unwillige Jugend willkommen heißt, um davon abzulenken, dass man Rollenspiel mit Kindern einfach mal machen muss - und "mit Kindern" heißt in dem Fall "für Kinder". Für alle, die denken, dass die 10-Jährigen sich an den 40-Jährigen orientieren sollen hab ich große Neuigkeiten: Das kannste vergessen! Es muss halt andersherum sein. Wenn man Kinder oder Jugendliche für etwas gewinnen will, dann muss man Jugendarbeit investieren, die extra für sie gemacht ist und nicht sein Kaffekränzchen durchziehen, das man seit eh und je durchzieht. Jeder ernsthafte Verein hat eine Kindergruppe und eine Jugendgruppe. Kaffekränzchenvereine sterben aus. Rollenspiel: Fehlanzeige! Die typischen Rollenspielgeeks sind absolut unwillig, sich ernsthaft mit dem Thema Jugendarbeit zu beschäftigen oder Zeit und Mühe zu investieren. Es bleibt am Ende doch beim immergleichen Gejammer.
*rant end*

Dass die Kids im GW-Laden rumhängen, liegt daran, dass die Firma seit Jahren eine konsequente Kommunikation für Jugendliche aufgebaut hat und die Läden mehr oder weniger der Funktion eines Jugendzentrums gleichkommt - mit dem Unterschied, dass man nur dort sitzen darf, wenn man auch dort gekaufte Figuren bemalt und regelmäßig Umsatz generiert. Will heißen, die GW-Kiddies sind vor allem dort, weil sie in einer gewissen Weise umgarnt werden.

Edit: Mein Sohn hat mich gerade korrigiert. Er meint, sie spielen auch öfter mal drei Stunden, würden sogar lieber 4 Stunden spielen.
« Letzte Änderung: 27.03.2012 | 19:32 von Das Nichts »

Offline Chief Sgt. Bradley

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #28 am: 27.03.2012 | 20:02 »
Zum Thema Jugendarbeit: Ich habe jahrelang drei Jugendgruppen, mit je 5-6 Leuten zwischen 14 und 17, am Laufen gehalten. Gut es ist länger her, da war ich auch noch jünger ::)
In meiner wöchentlichen Runde Desperate Future sitzt ein 11jähriger, der zwar manchmal ein bisschen hibbelig ist, aber durchaus von Mal zu Mal besser wird.
Für die Neuen
"Sir! We are surrounded!" - "Excellent! We can attack in any direction!"
Es gibt drei Arten von Grammatik: korrekt, falsch oder Yoda
Insgesamt hab ich das vorhin einer Bekannten am Telefon beschrieben mit "Guardians of the Galaxy in XXL und geiler!"

Offline Sir Markfest

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #29 am: 28.03.2012 | 07:45 »
.... Die typischen Rollenspielgeeks sind absolut unwillig, sich ernsthaft mit dem Thema Jugendarbeit zu beschäftigen oder Zeit und Mühe zu investieren. Es bleibt am Ende doch beim immergleichen Gejammer.
*rant end*

Auch wenn mans nicht so verallgemeinern darf, da ist was Wahres dran.
Den Nachwuchs bekommst du nur, wenn du auf ihn zugehst und dich auf seinen Level "hinab" begibst.

ErikErikson

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #30 am: 28.03.2012 | 07:57 »
Mal ne frage-ist es nicht völlig unnötig, Jugendarbeit zu machen?

mal eine Rechnung: Die meisten hier sind über 30 und haben Kinder. Sagen wir die Rollenspieler haben die gleiche Rate wie der Durchschnitt ,also momentan 1,8 Kinder (das hat sich in letzten jahren wieder erhöht).

Gehen wir davon aus, der Partner ist zu 70% kein Rollenspieler und das Kind wird zu 70% auch Rollenspieler (das kann man noch hochdrücken).

Dann erhaltne wir folgendes Ergebniss:

Zu Anfang haben wir 1,3 Rollenspieler. In der nächsten Generation haben wir: 1,8 mal 0,7 =1,26 Rollenspieler. grob gesagt bleibt die Anzahl an Rollenspielern also konstant allein durch den Rollenspielernachwuchs.



 

 

Offline migepatschen

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #31 am: 28.03.2012 | 08:19 »
- Actionlastig muss es sein (Explosionen, Pistolen, Handgranaten, Explosionen, Krokodile! Schwerter!! Feuer und Explosionen!!!). Außerdem: Actionmäßige Exploration!

Was ungefähr nach dem klingt mit dem wir angefangen haben.
Und Auslöser war das Geschenk eines Lebensabschnittsgefährten einer großen Schwester an den zukünftigen SL.
Hinzugekommen sind dann noch jede Mange Rätsel (weil wir alle auch gerne Point & Click Advantures wie die Indiana Jones Teile gespielt haben).

Aber was wir nicht hatten war ein alter Sack (damals alles >20) der uns gezeigt hat wie man "richtiges Rollenspiel" macht.

Offline Jed Clayton

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #32 am: 28.03.2012 | 08:27 »
*BIG SMILE* Also, Drache und Reiters Beitrag nennt genau das, was ich heute (mit 37) berücksichtige. So will ich das in meinen Spielrunden heute auch.

Ich muss spätestens übermorgen in meiner Spielrunde wieder daran denken: Explosionen, Feuer, Pistolen... und Rotstifte! Das fetzt. ;D


Mal ne frage-ist es nicht völlig unnötig, Jugendarbeit zu machen?

mal eine Rechnung: Die meisten hier sind über 30 und haben Kinder. Sagen wir die Rollenspieler haben die gleiche Rate wie der Durchschnitt ,also momentan 1,8 Kinder (das hat sich in letzten jahren wieder erhöht).  


Ganz nett. ;)

Also, was mich angeht: Ich bin nicht freiwillig kinderlos. Das darf man auch nicht vergessen.

Da sich aber jede Generation spätestens in der Teenager-Zeit bewusst von der Erwachsenengeneration (Eltern und Lehrer) abgrenzen und unterscheiden will, ist es gar nicht logisch oder zu erwarten, dass die Kinder von Rollenspielern auch wieder Rollenspieler werden. Das ist keine Krankheit, keine Haarfarbe und keine Religion, die immer von den Eltern auf die Kinder übertragen wird. ;)

Mur Lafferty hat vor Jahren schon in einem Blog-Artikel darüber sinniert, ob nicht die Kinder von zwei Geek-Eltern in Abgrenzung zu ihren Eltern zu anzugtragenden, strebsamen, Sport guckenden, realitätsbetonenden, Fantasy-kindisch-findenden, grundsoliden und unkreativen Republikaner-Wählern werden könnten oder müssten. (Also alles, was Lafferty schlecht findet... ist natürlich alles aus der amerikanischen Sicht geschrieben, deshalb "Republican voters".)

Sie nennt dann auch ein paar Ansätze und Schritte, wie man als Geek-Elternteil genau das vermeiden kann... Der Artikel ist in ihrem Buch Lessons From a Geek-Fu Master abgedruckt. Da muss ich noch mal nachschauen. Ich habe das Buch gerade nicht bei mir.
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Offline McCoy

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #33 am: 28.03.2012 | 10:41 »
Zum Tabletop Anreiz für die jüngeren würde ich auch anmerken das die Visualisierung eine gute Rolle spielt. Die Figuren kann man anfassen und über eine bestenfalls tolle Spielplatte bewegen. Beim Rollenspiel findet oft nur Kopfkino statt.  Da sieht man dann als unbeteiligter Zuschauer, der grad mal zur Tür reinlinst ein paar Typen an nem Tisch mit ner Menge Zettel die wirres Zeug reden.

Was das Spiel mit Kindern betrifft kann ich als alter Sack (TM) ebenfalls sagen. Das geht. Meine Jungs spielen mit ihren Freunden auch gerne mal. Das muss ich zwar noch leiten, weil die lieber spielen aber es geht. Und wie oben schon beschrieben sollte es nicht länger als ne Stunde dauern und muss fetzen.
Aber es geht.  Und erst neulich habe ich meinen Sohn gesehen wie er in einem Regelwerk gelesen hat, obwohl der ein Buch sonst freiwillig nicht anfassen würde.
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Offline Ghostrider

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #34 am: 28.03.2012 | 13:35 »
Vielen jungen Tabletoppern ist vermutlich auch garnicht bewusst, dass das Tabletop durchs RPG ne "Fortsetzung" finden kann, die die meisten Tabletopper sich wünschen.
Zumindest, wenn ich nach persönlichen Erfahrungen gehe.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #35 am: 28.03.2012 | 16:52 »
Aber was wir nicht hatten war ein alter Sack (damals alles >20) der uns gezeigt hat wie man "richtiges Rollenspiel" macht.

War wahrscheinlich besser so. Vielleicht sollte man zwischen "Jugend" und "Nachwuchs" unterscheiden. Letzteres ist ein altersneutraler Begriff. Wenn ich z.B. Moritz Umfrage angucke, erhalte ich den Eindruck, daß es nicht weniger Nachwuchs gibt, sondern besagter Nachwuchs erst später zum RSP findet (mit ~20). Früher, in den alten, harten Tagen mit 4 TP, war es üblich mit 10 bis 14 anzufangen, zumindest hier in D (die große Welle an meinem Gymnasium betraf die Jahrgänge 6 bis 9, das war 1983), heute eben nicht mehr. Das liegt daran, daß das Medium sich stark geändert hat, einmal "erwachsener" geworden ist (nicht unbedingt zum Besseren) und zum anderen seine kurze Zeit im Mainstream (das war 1983-1987) hinter sich hat, und man es nun viel aktiver entdecken muß.

Ich hatte in meinen Gruppen in den letzten 6 Jahren vier Nachwuchsspieler, keiner war "jugendlich" sondern zwischen 19 und 23. alle sind noch dabei. Ich muß dazu sagen, daß ich keine aktive Anwerbung betreibe, das hat sich so über den Bekanntenkreis und den Schützenverein ergeben.

Wenn Ulisses es gelingt, die PF Beginner Box in die Läden zu drücken, könnte das allerdings auch jüngere Spieler anlocken, denn das komplette Produktdesign ist für eine jüngere Zielgruppe gemacht (im Gegensatz zu Aborea).
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

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Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Glgnfz

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #36 am: 28.03.2012 | 16:56 »
Wenn Ulisses es gelingt, die PF Beginner Box in die Läden zu drücken, könnte das allerdings auch jüngere Spieler anlocken, denn das komplette Produktdesign ist für eine jüngere Zielgruppe gemacht (im Gegensatz zu Aborea).

Yepp. Die sieht so aus, dass sich auch die von Niniane erwähnten Tabletopper das Ding mal ansehen könnten, wenn man sie neben die GDW-Sachen stellt.
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AcevanAcer

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #37 am: 28.03.2012 | 17:38 »
Ich war schon immer der Meinung das die Zahl von denjennigen die das Potential haben zu Rollenspieler (wie wir sie kennen) zu werden in Deutschland stark unterschätzt wird und ein großer Pool an Talenten ungenützt liegen bleibt aufgrund mangelnder Verbreitung. Ich habe in den letzten 5 jahren 11 Leute (netto) zum Rollenspiel gebracht, darunter mittlerweile 2 Spielleiterinnen die ebenfalls als Multiplikator dienen (Da diejennigen, neue Gruppen mit Anfängerinnen gegründet haben). Das crasse war, das alle bereits RPG gespielt haben, allerdings eine freie Form, sie kammen alle aus der Japanophilen ecke, haben Mangas gelesen, Animes geschaut, Cosplay betrieben. Sie haben sich seitenlange Briefe in der Schule verfasst mit ihren Geschichten und sie fanden das Pen&paper als nächster Schritt richtig gut, haben allerdings noch nie etwas davon gehört.
Natürlich haben bei den überwiegend weiblichen Mitspielerinenn die Klassischen Geschichten mit Schwarzer Zauberer und Drache nicht gezogen, sondern ich habe mich stärker an Naruto, One Piece und den anderen Serien orientiert. Ich habe Schwule Charaktere öfter eingesetzt (Homosexualität finden die irgendwie sau cool).
Es waren andere Geschichten, und manchmal ging mir dieser starke Fokus auf das Soziale zimmlich auf den Sack, aber mittlerweile muss ich sagen bin ich richtig zufrieden (Meine Stammgruppe besteht aus 4 dieser Spielerinnen + 2 altgediente Rollenspielveterannen).
Und ich bin zimmlich sicher, hätte man dennen Rollenspiel anderest angekündigt (Eher Anime oder Mangalastig), beziehungsweise es verbreitet, wären die von ganz alleine dazu gekommen.

AcevanAcer

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #38 am: 28.03.2012 | 17:39 »
Übrigens sieht man das auch bei Plattformen wie WKW, FB, oder StVZ gut, es gibt überall kleinere RPG Gruppen zu Serien wo sie Geschichten frei erfinden oder nachspielen. Oder Knutschen.

Offline Deep One

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #39 am: 28.03.2012 | 18:13 »
Dass die Kids im GW-Laden rumhängen, liegt daran, dass die Firma seit Jahren eine konsequente Kommunikation für Jugendliche aufgebaut hat und die Läden mehr oder weniger der Funktion eines Jugendzentrums gleichkommt - mit dem Unterschied, dass man nur dort sitzen darf, wenn man auch dort gekaufte Figuren bemalt und regelmäßig Umsatz generiert. Will heißen, die GW-Kiddies sind vor allem dort, weil sie in einer gewissen Weise umgarnt werden.

Dies!

In dem Zusammenhang bin ich der Meinung, dass WotC mit D&D Encounters schon in die richtige Richtung gedacht hat. Das Problem ist natürlich, man braucht Freiwillige und kooperative FLGS, um etwas derartiges auch regelmäßig anbieten zu können.

Noch ein Gedanke zu Nachwuchsförderung, auch wenn er vielleicht nicht in Ninianes Faden gehört: Neulich kam ich an einem dieser Second-Hand-Läden für sozial Schwache vorbei. Das erinnerte ich mich an einen Beitrag im Blog vom RPGPundit, in dem er geschrieben hatte, es müßte ein W6-basiertes Rollenspiel in Magazinform geben, das in Kiosken verkauft wird und das sich jeder leisten kann. Ausgehend von diesem Gedanken könnte ich mir das Auflegen eines Charity-Rollenspiels vorstellen, mit dem insbesondere die Leute erreicht werden, die sonst eben nicht die Kohle für unser Hobby haben. Würde ein solches Charity-RPG in Zusammenarbeit Sozialvereinen flächendeckend gestreut werden, halte ich es für möglich, dass es eben gerade die Kids anspricht, die sonst nicht so tolle Freizeitvergnügen haben.

Ist mir natürlich auch klar, was für einen riesigen Aufwand so ein Projekt bedeuten würde, deswegen ist es bislang auch bei dem Gedanken geblieben.  :-\

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #40 am: 28.03.2012 | 20:10 »
Charity-RPG für sozial schwache Kids? Gefällt mir. Da müßte was gehen.
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Zitat von: korknadel
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Offline Ichneumon

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #41 am: 28.03.2012 | 20:44 »
Die Textlastigkeit des Hobbys, die entsprechende Einstiegsschwelle und flache Lernkurve sind die Hürden, die die jungen potenziellen Spieler draußen halten. Die können einfach nicht so lange ruhig sein und still sitzen wie wir. Ich merke das beispielsweise in Gesprächen mit meinem Neffen, der in ein paar Monaten 14 wird und zurzeit ein meisterlicher Spieler von Ego-Shootern und Facebook-Spielen ist. Jedes Mal, wenn ich a
fange, etwas vom P&P und meinen alten Spielrunden zu erzählen, wendet er sich ab oder kann mit dem Thema einfach nichts anfangen. Er weiß
 eigentlich nur, dass das etwas mit Würfeln zu tun hat und dass er es langweilig findet.
Na ja, das ist nicht richtig.
Ich bin 16 Jahre alt und "meine" Gruppe besteht auch ausschließlich aus 16- und 17-Jährigen, so ziemlich alle von uns spielen Battlefield, Skyrim etc. ABER wir spielen eben auch PnP und das sehr begeistert! Zu Rollenspielen sind wir auch von selbst gekommen, wir hatten also keine "Rollenspiel-" Väter, Onkel, große-Brüder etc.   
 
des Mal, wenn ich anfange, etwas vom P&P und meinen alten Spielrunden zu erzählen, wendet er sich ab oder kann mit dem Thema einfach nichts anfangen.
Was verstehst du unter "deinen alten Spielrunden"?Versteh es bitte nicht falsch, aber wenn mir einer von seinen letzten Call-of-Duty-Multiplayer-Marathon-Erfahrungen oder seinen ultimativen Battlefield-Clan erzählen würde, könnte ich ja auch nichts damit anfangen....   ;)

 
Außerdem dauert in dem typischen Standard-Rollenspiel die Charaktererschaffung immer noch viel zu lange! In dieser Zeit hat der heutige Jugendliche 20 SMS-Nachrichten getippt, drei Spiele auf der Playstation gezockt, sich mit Freunden unterhalten, Musik gehört und was weiß ich noch alles... Ich als alter Opa habe in derselben Zeit gerade mal ein Charakterblatt ausgefüllt und muss trotzdem immer alles noch mal nachrechnen.
Also ich hab als Jugendlicher schon die DSA-4.1-Charaktererschaffung mit Stift und Papier geschafft.....  ;D
Und das war für mich kein Grund, den "Versuch" PnP abzubrechen  :d


 Darauf sagte der eine Junge, "Ach ja, so 'was wie Pokemon? Spielt ihr auch Pokemon?"
Aus den weiteren kurzen Äußerungen kann ich nur darauf schließen, dass diese 12-jährigen Schüler Pokemon, Yugi-Oh und auch Magic the Gathering für "Rollenspiele" hielten (und vice versa?) und mit unserem Kram überhaupt nichts anzufangen wussten.
Also, kann es sein, dass die euch auf den Arm nehmen wollten? 12- bis 13-Jährige spielen noch Pokemon?  ~;D

Und noch was für das Thema an sich:
Ich denke es gibt genug potentiellen PnP-"Nachwuchs"...
Aber die müssen erstmal ans Spiel herankommen!
Und darin sehe ich das Hauptproblem: Wo haben die 14- bis 18-Jährigen die Möglichkeit, mit solchen Spielen in Berührung zu kommen?
Ich hab auch schon einmal versucht, in eine bestehende Spiele-Gruppe reinzukommen, aber es ist einfach irgendwie demotivierend, wenn man zwischen Spielern mit einem Durchschnittsalter von 32,8 Jahren (Danke Glgnz für die Umfrage  :d ) hockt und ausschließlich One-Shots spielt....
Es gibt zwar schon Leute, die viel Zeit und Arbeit aufwenden, um den Jugendlichen das Hobby näherzubringen, was ich super finde, aber es sollte im Allgemeinen noch an Unterstützung für PnP-Newcomer bzw. an der Einsteigerfreundlichkeit gearbeitet werden.

Offline Glgnfz

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #42 am: 28.03.2012 | 20:50 »
Es gibt zwar schon Leute, die viel Zeit und Arbeit aufwenden, um den Jugendlichen das Hobby näherzubringen, was ich super finde, aber es sollte im Allgemeinen noch an Unterstützung für PnP-Newcomer bzw. an der Einsteigerfreundlichkeit gearbeitet werden.

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Offline Jiba

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #43 am: 28.03.2012 | 21:41 »
Leute, ich frage mich gerade doch: Ist der Umstand, dass weniger Jugendliche zum Rollenspiel kommen einfach der Tatsache geschuldet, dass wir, die Altrollenspieler, die auch einen Großteil der rollenspielschaffenden Autoren stellen keine Ahnung mehr von der Lebenswelt der aktuellen Jugendlichen haben? Oder dass wir, aus unserer Perspektive, deren Interessen für bestimmte Typen von Geschichten (Romantasy-Welle, Panem, Musical-TV, Raus-aus-dem-Ghetto-Heldenreise) einfach nicht teilen... oder noch gravierender: Wir sogar kopfschüttelnd darauf herabblicken oder die Augen rollen... sprich: Das einfach nicht ernst genug nehmen. Ich meine, wie oft mauern Altrollenspieler, wenn ein Spieler einen Charakter mit blauem Haar oder einen Rapper-Zwerg oder einen Emo-Charakter spielen will... Gerade in Richtung Emo(tional Hardcore) lese ich doch extrem viele abfällige Kommentare, das scheint fast schon stigmatisiert. Kann man Emotionalität nicht ernst nehmen? Ich glaube ja, dass es einfach wenig Rollenspiele gibt, die die spezifische Lebenswelt und Mediensozialisierung der Jugendlichen heutzutage genug berühren, dass sie auch interessant für sie sind.  :-\

Edit: Oh, Drache und Reiter hat bereits auf den Kopf getroffen, was ich eigentlich meine.
« Letzte Änderung: 28.03.2012 | 21:45 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Ghostrider

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #44 am: 28.03.2012 | 23:09 »
Danke fürs komplette Überlesen und Ignorieren meines Posts.
Das motiviert doch ungemein.
 :(

Offline Jiba

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #45 am: 28.03.2012 | 23:20 »
Och, armes Ghostriderchen. Dann erzähl' doch mal, was das genau für Erfahrungen waren, die du gemacht hast. Hast du Tabletopper getroffen, die diese Wünsche geäußert haben?
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Trundil

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #46 am: 28.03.2012 | 23:22 »
Zitat
Noch ein Gedanke zu Nachwuchsförderung, auch wenn er vielleicht nicht in Ninianes Faden gehört: Neulich kam ich an einem dieser Second-Hand-Läden für sozial Schwache vorbei. Das erinnerte ich mich an einen Beitrag im Blog vom RPGPundit, in dem er geschrieben hatte, es müßte ein W6-basiertes Rollenspiel in Magazinform geben, das in Kiosken verkauft wird und das sich jeder leisten kann. Ausgehend von diesem Gedanken könnte ich mir das Auflegen eines Charity-Rollenspiels vorstellen, mit dem insbesondere die Leute erreicht werden, die sonst eben nicht die Kohle für unser Hobby haben. Würde ein solches Charity-RPG in Zusammenarbeit Sozialvereinen flächendeckend gestreut werden, halte ich es für möglich, dass es eben gerade die Kids anspricht, die sonst nicht so tolle Freizeitvergnügen haben.

So, mein erster Post im Tanelorn :-) Also es gibt ja zig (Tausende?) kostenlose Rollenspiele zum Download im Netz. Die meisten halt auf Englisch, aber Dungeonslayers (DS) wäre wohl so ein Fall, auf Deutsch, kostenlos, mit jeder Menge Zusatzmateriel (Dungeons). Engagierten Sozialarbeitern oder Lehrerinnen steht also nichts im Weg, und der viralen Verbreitung von DS auch nicht  ;D

Die Frage ist eben, wie pädagogisch wertvoll rollenspielen sein kann - meiner Meinung nach ziemlich, und in vielen Bereichen bringt es mehr als ständig vor WoW zu hocken (obwohl dabei evtl. auch bisschen was zu lernen ist). Als Nicht-Rollenspieler sehe ich DS auch eher so gamistisch, Brettspielig-TT-freundlich.

By the Way entwickel ich gerade, also ab Mai wieder, so was wie einen HeroQuest-Nachfolger. Den soll es dann auch zum kostenlosen Download geben, wenn er nicht als völlig unzulänglicher Heartbreaker wieder beerdigt wird. Im besten Fall auch mit Legofigürchen zu spielen.

Und in Bezug auf den anderen Thread, ob EDO-Fantasy noch zieht, also Star Wars zieht in den 3. Klassen dieses Landes nach wie vor gewaltig. Über ein "virales" kommerzielles einsteigerfreundliches StarWars Rollenspiel ist mir aber nichts bekannt (hab aber auch keine Ahnung  wtf?).


Offline Bad Horse

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #47 am: 28.03.2012 | 23:28 »
Als ich angefangen habe, habe ich mit Leuten in meiner Alterskategorie gespielt - das war damals um die 18 Jahre alt. Zugegebenermaßen gab es gar nicht so viele ältere Rollenspieler, aber ich vermute irgendwo, dass 16jährige lieber mit anderen Leuten zwischen 15 und 20 spielen als mit 40jährigen. Geht mir, ehrlich gesagt, andersrum auch so.

Das heißt: Eigentlich bringt es nicht viel, wenn wir uns hinstellen und darüber fantasieren, was wir "die Jugend" und "der Nachwuchs" denn so tun können. Genau wie wir damals auch müssen die das Hobby schon selbst für sich entdecken.
Dabei helfen jetzt einsteigerfreundliche Systeme nur bedingt - ich hab mit Rolemaster angefangen, und das hat mich nicht abgeschreckt. Andererseits muss man natürlich wissen, dass es das Hobby überhaupt gibt; und dann Mitspieler finden, die nicht vielleicht eher in Muttis Alter als im eigenen sind. ;)

Ein Rollenspiel in eine Box zu packen und einfach mal im Spielwarenhandel anzubieten, fände ich super.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

El God

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #48 am: 28.03.2012 | 23:42 »
Ich fürchte ja, diese Gedanken zu Rollenspielen, die im Buchladen oder normalen Spielwarenladen oder sogar (oh krass) in der Spielwarenabteilung von Kaufhäusern verkauft werden oder sogar am Kiosk vertrieben würden sind selbstromantisierende Träumereien eines sterbenden Hobbies. Allerdings wäre DAS tatsächlich mal ein Kickstarter-Projekt, in das ich Geld investieren würde und das bei richtiger Aufmachung (als Arbeitswerkzeug in der sozialen Jugendarbeit, Kinderbetreuung etc.) sogar Fördermittel erhalten könnte, da es ja durchaus Belege für die Reifung sozialer Fähigkeiten durch Rollenspiele gibt. Sowas müsste dann allerdings fernab von TT oder nerdiger Settings ablaufen und tatsächlich aktuelle Jugendprobleme ansprechen. Was ja ohnehin nicht verkehrt ist: Ich denke, wir dürfen uns keine Illusionen machen, dass wir dem Nachwuchs UNSER Hobby nahebringen können. Wir haben nur eine Chance, wenn es IHR Hobby wird, also auch ihre Sprache spricht, ihre Wirklichkeit tangiert und ihre *großen* Themen berührt.

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Re: Ninianes Gedanken zur Nachwuchsförderung
« Antwort #49 am: 28.03.2012 | 23:45 »
Da sich aber jede Generation spätestens in der Teenager-Zeit bewusst von der Erwachsenengeneration (Eltern und Lehrer) abgrenzen und unterscheiden will, ist es gar nicht logisch oder zu erwarten, dass die Kinder von Rollenspielern auch wieder Rollenspieler werden. Das ist keine Krankheit, keine Haarfarbe und keine Religion, die immer von den Eltern auf die Kinder übertragen wird. ;)

Mur Lafferty hat vor Jahren schon in einem Blog-Artikel darüber sinniert, ob nicht die Kinder von zwei Geek-Eltern in Abgrenzung zu ihren Eltern zu anzugtragenden, strebsamen, Sport guckenden, realitätsbetonenden, Fantasy-kindisch-findenden, grundsoliden und unkreativen Republikaner-Wählern werden könnten oder müssten. (Also alles, was Lafferty schlecht findet... ist natürlich alles aus der amerikanischen Sicht geschrieben, deshalb "Republican voters".)

Was ich mich da frage: Steht sich da nicht die Geekigkeit der Elterngeneration selbst im Weg? D.h.: Ich frage mich, ob der Abgrenzungseffekt nicht erst dadurch verursacht oder zumindest deutlich verstärkt würde, daß die Eltern sich bewußt als Geeks ansehen, anstatt einfach nur unter anderem das Hobby Rollenspiel zu betreiben?

Muß man eigentlich überhaupt ein Geek sein, um Rollenspiele zu spielen? Das erscheint mir doch recht fragwürdig. Ich persönlich würde mich eigentlich nicht als Geek definieren wollen, auch wenn ich das eine oder andere geekige Hobby habe. Grenzt sich da zumindest der harte Kern der Rollenspielerszene nicht "unnötig" durch das Pflegen eines bestimmten Habitus ab?