Pervertiert wird der Sinn von Kickstarter an der Stelle, an der Achilli daraus folgert, man dürfe KS eben nur für Projekte nutzen, die schon druckreif sind. Und das ist nicht der Sinn der Sache - Kickstarter will neue Projekte ermöglichen, und das Risiko, dass nichts dabei rumkommt, muss man dabei eben in Kauf nehmen.
Nein, er sagt, dass man es nur so nutzen SOLLTE.
Wer bei anderen Projekten trätzdem bäckt hat selbst Schuld, wenn seine Kohle im Partyrausch des Künstlers versickert.
Und das ist meiner Meinung nach auch eine vernünftige Sichtweise der Tatsachen.
Aber vergleichen wir Kickstarter unter der Prämisse, dass man lieber nur fast fertige Spiele-Projekte unterstützen sollte, doch mal mit dem letzten Marketing-Hype:
Book on Demand.Dort war es offenbar möglich die Produkte von tausenden von Autoren in einer Auflage von 1 in fertigem Stadium zu kaufen, die das gleiche Problem hatten wie die Kickstarter-Leute: Sie fanden keinen Verlag oder hatten keine Lust sich um Verlagssuche zu kümmern.
Und jetzt soll es plötzlich ein Vorteil sein, unfertige Gesamtauflagen ohne jegliche Garantie der Fertigstellung zu unterstützen?
Ich sage die Crowd-Funding-Sache ist ein völlig überbewerteter Hype, der schon nach kürzester Zeit seine Überflüssigkeit unter Beweis stellt. Alles, was die Sache im Moment trägt, ist die Tatsache, dass irgendwelche Leute das aus unerfindlichen Gründen voll toll finden.
Und bitte versteht mich nicht falsch. Kickstarter hat durchaus seine Berechtigung.
Nur das Brimborium was darum gemacht wird, wird der Realität nicht gerecht. Und zumindest im Spielebereich ist die Zahl derer, die die ursprüngliche Idee (ambitionierten Künstlern die Möglichkeit zu geben, tolle Projekte zu realisieren) verraten oder ausbeuten, für meinen Geschmack etwas zu hoch.