falsch.
Ups, stimmt. ^^;
Sorry. Wobei fuer mich die Fantasy, mit wenigen Ausnahmen, halt Standard ist.
Wenn die Frage des Threads positiv beantwortet wird ("Ja, Fantasy ist ein - rollenspielerisch - uninteressantes Genre!"), dann kann das auf einer persönlichen Ebene stimmen, auf einer allgemeineren, interpersonellen Ebene muss das aber nicht zutreffen.
Gut, das stimmt schon.
Ich sehe die Fragestellung eher dahingehend ob man mit Fantasyrollenspiel das vielleicht sogar ganze potential neuer Rollenspieler abgreifen kann. In Bezug darauf wuerde ich tatsaechlich behaupten das Fantasyrollenspielen ein relative uninteressantes Genre ist, da es schon weitreichend mit Produkten versehen ist. Das heisst abgesehen von gegebenfalls Shoujo-Fantasy Manga, denke ich, besteht dort nicht allzuviel Potenial.
Vielleicht noch in der Werbung, das man angesichts des Erfolg von Games of Thrones, in den entsprechenden Fankreisen auch auf das Rollenspiel aufmerksam macht.
Aber die Threadfrage geht meiner Ansicht nach über den persönlichen Geschmack hinaus und fragt nach einer Neupositionierung des Rollenspiels hinsichtlich eines seiner traditionellen Kerngenres!
Die Neupositionierung ist durchaus korrekt.
Allerdings wird dadurch, das man gegebenfalls das Fantasy-Genre aus dem absolut dominierenden Fokus herausnimmt, und ein neues Genre aufbaut, das Fantasy-Genre als solches nicht beschnitten. Das reiche Angebot unterschiedlicher Settings wie Regeln bleibt ebenso bestehen wie die Rollenspielrunden.
Wohingegen Genre die, zumindest meiner Meinung nach unberechtigt, ein Nischendasein an der Grenze zur Nicht-Existenz fuehren, die Chancen erhalten wuerden sich zu entwickeln.
Dadurch das, wenn man es anspricht, der Eindruck einer exestentiellen Angst um das oder die Kerngerne vermittelt wird, zumindest mir, der Eindruck vermittelt das neue Genre kleingehalten bis abgewuergt werden.
Insofern habe ich nicht den Eindruck das Fantasy dort "unheimlich viel vergibt"
DSA vielleicht nicht, weil da jeder Settingsfreak sofort aufspringt, aber offenere Settings lassen viele Nachkorrekturen zu. Magie als Erklärungsfaktor funktioniert genauso oder sogar noch besser als Technobabble in einigen Sci-Fi.
Das ich nicht den Eindruck habe das Fantasy unheimlich viel vergibt, bezog ich in dem Kontext mehr darauf das ich denke das es wenige Bereiche innerhalb des Fantasy Themas nicht viel fehlt.
Man hat die Geschichten orientierte Fantasy, man hat die eher Regel orientierte Fantasy, man hat die eher realistische Fantasy und man hat die Fantasy die alles zulaesst. Jedes mir bekannte Fantasy Setting gibt es auch als RPG. Von Amber bis hin zu Zamonien, wenn auch letzteres selbst gemacht.
Im Vergleich dazu sieht es im Bereich der Urban Fantasy im Allgemeinen und nun Vampiren im speziellen relativ finster aus. Bei gewoehnlicheren Dramen wird es da gar ganz zappeduster.
Insofern denke ich das eher abseits der Fantasy unheimlich viel Potential vergeben wird.
Genau das spricht dafür, dass Fantasy eben kein rollenspielerisch uninteressantes Genre ist! Offensichtlich spricht man in dem Bereich die meisten Leute fürs Rollenspiel an.
Man spricht damit, meines Erachtens, vorallem die Stammkundschaft an.
Ich denke nicht das es tatsaechlich das einzig wahre ist um auch Anfaenger zu adressieren.
Wegen der einzelnen Punkte, moechte ich versuchen ohne den Anschein einer Zitatschlacht drauf einzugehen.
Bezueglich der Glaubwuerdigkeit der Handlungen gibt es innerhalb der Fantasy unterschiedliche Akzeptanz Rahmen. Das heisst in einer stark magischen Fantasy Welt laesst man mehr durch gehen als Beispielsweise bei Song of Ice and Fire.
Aehnlich verhaelt es sich mit anderen Genre. Es gibt Dramen, die auf einen verhaeltnismaessig hohen Grad an Realismus setzen, ich vermute das Hart of Dixie in die Sparte faellt, es gibt Dramen die, wenn es dem Drama nutzt, den Realismus gepflegt ueber die Klippe treten, wozu ich Desperate Housewives sowie Greys Anatomy zaehle.
So gut wie allen Genre gemeinsam ist das sie dem Publikum eine Genre gerechte Form von Action bieten. Das heisst, waehrend man bei der TV Serie Seeker erwarten kann das irgendwer in der Episode vermoebelt wird, kann man bei Greys Anatomy darauf vertrauen das irgendwer sich mit Missverstaendnissen, Verrat und Intrigen sowie einer schweren Operation befassen muss. [Die wiederum echten Aertzten vermutlich als das unglaubwuerdigste seit Tee-Parties an der Decke erscheinen]
Bezueglich des Aufstiegs hatte ich nicht den Eindruck das sich die Charaktere im Herr der Ringe, was ihre Faehigkeiten betrifft, entwickeln. Sie setzen die vorhandenen Faehigkeiten nach besten Kraeften ein, bleiben dabei jedoch in etwa gleichstark. Gandalf, als ein wichtiger "NSC", ist hierbei insofern eine Ausnahme als das er in der Handlung tatsaechlich enorm an Macht gewinnt.
Allgemein, wie erwaehnt, denke ich entwickeln sich die Charaktere, wenn es kein reines Monster of the Week Serial ist aehnlich. In Superhelden beziehungsweise Comicreihen die eine Band uebergreifende Geschichte erzaehlen, vielleicht gar die jeweiligen Origins, kann man beobachten wie die Figur waechst. Selbst bei Greys Anatomy gehen die Charaktere eine Entwicklung durch. Auch bei Buffy, das teilweise auf die Stufe eines Bildungsroman gehoben wurde, kann man eine entsprechende Entwicklung betrachten. Insofern sehe ich da keine Einschraenkung.
Gerade die oWoD/V:tM ist ihrer Zeit eingeschlagen wie eine Bombe.
Ja. Und was noch? Shadowrun - Sci-Fi Untergebiet. Warhammer 40 K - auch Sci-Fi. CoC und Deadlands - in Grenzen, und ersteres ist klassischer Horror, zweites Horror-Steampunk-Western. Damit haben wir, glaube ich, alle großen und mittelgroßen Non-Fantasy-RSPs in Deutschland.
Richtig. Und das ist eine Recht kleine Anzahl.
Die jeweils ein doch sehr unabhaengiges Genre bedient. Das heisst man hat Urban Fantasy mit Vampiren, ein Science Fiction RPG, ein sehr stark Fantasy und Militaer gepraegtes Science Fiction RPG, ein Horror RPG und ein Western-Horror Spiel.
Das heisst abgesehen davon das es kein Fantay ist verbindet die Rollenspiele recht wenig.
Darueber hinaus ist es m.E. nicht so als waere eine Reihe gross promoteter Rollenspiele gepfloppt.
In Bezug auf V:tM habe ich keine Ahnung bezueglich des Anteil des LIVE Lager, da ich es primaere als Pen and Paper kennenlernte, das neben der Tatsache das es mein Lieblingsgebiet bediente, auch erstaunlich viele Moeglichkeiten hervorbrachte Online zu spielen.
Nun und anstelle das man die Gruppe weiter bedient, wurde die oWoD eingestellt und es gab lange Zeit nicht eine Fantasy-Freie Genre gerechte Alternative fuer die Vampire Fans die gerne Rollenspiel spielen wollten, aber die nWoD/V:tR nicht mochten. Nichts. Ich meine, ich habe wurde durchaus einigemale vom ein oder anderen gefragt. Leider konnte ich keine Alternativen nennen.
Äh, Hallo? Natürlich gab und gibt es Horrorspiele mit oder ohne Vampire außer V:tM.
Es geht mir nicht um Horrorspiele. Es geht mir um Vampirspiele. Abseits von White Wolf.
Gab es von Buffy sowie Angel eine deutsche Version?
Nun und beim allerbesten Willen, Deadlands noch Shadowrun sind keine Spiele die es richtig ermoeglichen einen Vampir zu spielen, geschweige den das sie in gegenwaertige Urban-Fantasy fallen. Dresden Files, okay, wobei der geneigte Fan dafuer die Romane gelesen haben muss und der Fokus auch nicht so 100% drauf liegt, aber das kam wieviele Jahre nach der V:tM pleite raus?
Naja und witzig bei der Sache finde ich die Vorstellung das man - in einem fiktiven Szenario -, nachdem D&D3.5 eingestellt wurde und D&D4.0 als einzige Alternative eingefuehrt wurde, man den Fantasy Fans erzaehlt das sie doch mit dem deutschen DSA fuer alle Fantasy Beduerfnisse bedient waeren.
Wuerde Aventurien eingestellt werden, oder Ulisses den weissen Wolf machen, wuerde es fuer die DSA Spieler eine ganze Reihe EDO-Fantasy Alternativen geben. Und kein "Ja, spielt doch Shadow Run, da gibt es auch Elfen, ist doch total das selbe.".
Zum französischsprachigen Raum (mit ihrer eigenen starken Comictradition) habe ich keine Ahnung, aber im deutschsprachigen Raum verkauft sich anscheinend kein Superhelden-RPG.
Das liegt daran das man dafuer einerseits ein Superhelden-RPG im Angebot haben muss und dann andererseits das Superhelden-RPG gegenueber den Comic-Fans bewerben. Wenn eins von beiden nicht klappt, kann man doch kaum erwarten das die deutschen Comic Fans wie die Jungfrau zum Kinde findet ploetzlich entdecken was es da an englischen gibt.
Angenommen man ist nun der totale Fan von "Die Liga der aussergewoehnlichen Gentlmen", wie sollte man dann darauf kommen das "Keberus Club" vielleicht total toll fuer einen waere?
Die Indiespiele sind kein Erfolg geworden? Na sowas aber auch. Das die Kunden sich nicht alle in's Internet geworfen haben, die Indiespiele fanden, sie bestellten und dann mit Begeisterung spielten.
Vielleicht ist es auch einfach der nüchterne Ansatz, dass man die "Bombe" von V:tM eben nicht nach Belieben mit jedem Genre wiederholen kann?
Ich glaube da steckt eher die Naivitaet dahinter das Qualitaet [ggf. auch tatsaechlich vorhandene] kein Marketing braucht. Nun und wenn man den Berichten von RPG.net glauben kann, so doof sich White Wolf mal anstellt, sie haben dafuer gesorgt das das RPG mit vielen Flyern beworben wurde, Quickstart Rules verteilt werden und den entsprechenden Marketing-RazzleDazzle Tanz aufgefuehrt.
Was als Erkenntnis, zumindest langsam, auch bei einigen Projekten durchsickert.
Das spielt sicherlich auch eine Rolle. Wenn der Fall eintreten sollte, dass das (ehemalige Fantasy-)Rollenspiel mit einem neuen Kerngenre und neuem Make-Up auftritt und massenhaft Kunden gewinnt, wird sich notgedrungen die Rollenspieler"szene" ändern. Und im gegensatz zum Dolge glaube ich nicht, dass dann ein "neues Rollenspiel" als Verkaufsschlager dazu genutzt wird, das "alte Rollenspiel" zu subventionieren. Wenn Rollenspiel sein Gesicht völlig ändert, dann wird das nicht mehr mein Hobby sein! Natürlich wird es Zufluchstätten geben: Der große Käuferstamm der DSA-Spieler wird DSA finanziell noch ein paar Jahre am Laufen halten, die OSR rettet vielleicht frühe D&D-Formen, aber Fantasy-Rollenspiele würden marginalisiert und dann ähnlich bescheiden vor sich hin dümpeln wie jetzt gerade deutschsprachige Superheldenrollenspiele. Und das will ich tatsächlich nicht!
Ich finde diese Sorge schwer nachzuvollziehen.
Du beschreibst Fantasy als Kerngenre des Rollenspiel. Wo ich dir durchaus Recht gebe. Das heisst die Verlage haben einen bestehenden Kundenstamm an Fantasy-Rollenspieler. Welche die Produkte kaufen, sie spielen und nach entsprechenden Erweiterungen verlangen.
Es waere widersinnig von den Verlagen die Produktlinien einzustellen. Zumal diese zumindest per PDF und PoD kostenguenstig distributionsfaehig sind. Ebenso wie die privaten und unabhaengigen Entwickler, wie zuvor, ihre Produkte weiter entwickeln werden.
Das heisst die Produkte bzw. Rollenspiele verschwinden nicht.
Angesichts des Interesses an der Kundenstammpflege, wird es auch weitere Produkte geben.
Wenn es nun einem Verlag gelingt, mit einem neuen Rollenspielprodukt, in einem unkonventionellen Genre, eine neue Kaeufer zu erschliessen wird diese zunaechst das Spiel entsprechend begeistert spielen.
Allerdings werden diese ebenso, frueher oder spaeter, die bestehenden Rollenspiel-Produkte sowie Rollenspieler bemerken. Nun und dabei sagst du ja selber das Fantasy ein Genre ist das viele anspricht. Wieso sollten die Rollenspieler dann nicht das Genre wechseln? In beide Richtungen?
Von den V:tM Spielern spielen ja nun auch einige DSA oder haben sich in der Indieszene zusammengetuemmelt weil sie dem Spiel attestierten hirnschaedigend zu sein.
Als positive Indikatoren wuerde ich dabei werten das das aufflackern der Survival RPGs, die bestzten bei der RPC recht viel Standflaeche, auch zu keinem Einbruch der Fantasy Rollenspiele gefuehrt hat.
Ebenso wie (die Ueberreste von) White Wolf aktuell offensichtlich die Gelder zwischen den Spiellinien herschiebt.
Einen ausverkauf der Szene kann ich mir nicht vorstellen.
Auch waere meine Prognose das es sich kaum in Kleingruppen zersplittern kann, dafuer ist die Szene zu klein.
Meine vermutung basiert auf folgenden Annahmen:
1) "Rollenspiel" ist durch die PC-RSPs relativ bekannt geworden.
2) Für fast jedes rollenspielgeeignete Genre gibt es passende RSPs.
3) Für die wenigen geeigneten Genres, für die es keine P&P-RSPs gibt, kann man aus Universalsystemen etwas eigenes brauen.
4) Wer Fan eines P&P-geigneten Genres ist, kann leicht in Erfahrung bringen, dass es generell RSPs gibt und für sein Genre passende Spiele existieren.
Das ist nicht auf die FanFiction-RPG Szene bezogen? Dort wuerde ich die Verhaeltnisse anders einschaetzen.
- Der Spieler hat eine Serie gesehen, ein Buch gelesen.
- Der Spieler organisiert sich mit anderen Fans, welche das Material kennen.
- Aus dem Konsum der Serie oder des Buchs heraus entwickelt er das Beduerfnis damit zu spielen
- Der Spieler kennt CRPGs oder schreibt gerne
Allerdings sind sie ihm unzureichend. Der Grund koennte das Medium sein, die Einschraenkung, das Design, die fehlende soziale Komponente.
- Der Spieler spricht die anderen Fans an zu Spielen
Man entscheidet sich fuer eine Art Charakterzentrierten Fortsetzungsroman oder/und uebernimmt die Rollen in einer Chat (aehnlichen) Kommunikation und spielt
Man kann doch da nicht ernsthaft erwarten das der Spieler sich zunaechst auf die Suche nach einem RPG begibt.
Das dann, aller Wahrscheinlichkeit nach, fremdsprachig ist.
Das darueber hinaus vielleicht gar nicht exakt die Serie abbildet.
Das wenn er kein RPG fuer seinen Bereich findet, weil ihn keine goettliche Fuegung zu DriveThru oder einem Indie Bereich fuehrte, dieser komplette RPG Noob einfach mal so ein Universal Setting nimmt und gaenzlich problemlos es schafft sein Lieblingssetting zu konvertieren. [Kann ja jeder]
Das dann dem neuem Spieler Mitspieler auf den schoss fallen, und er dann los spielt?
Waehrend er, jenachdem welches Forum er erwischt, noch gesteckt bekommt das sein Wunsch-Genre ggf. die RPG Szene bedroht, oder er in den Streit zwischen ARS'lern und der Storyfraktion geraet.
Na und da wundert man sich weshalb die RPG-Szene sich mit Nachwuchs Problem waehnt @.@
Imho kann es da nichts verkehrtes dran geben dem Fan zu zeigen wie er sein Foren/Chat-RPG mit Freunden an einem Tisch spielen kann. Nun und das so ein paar spielerische Regeln das ganze sogar bereichern koennen.
Kurz: wer von den Fans (P&P-)Rollenspielen im Rahmen der (zahlreichen!) vorhandenen Formen spielen möchte, der findet seinen Weg in die vorhandene RSP-Landschaft.
Hm, nein.
Das wirkt auf mich, wie einen Diamanten verstecken, und annehmen das jemand der gerade mal eine grobe Idee hat das es glitzerende Dinger gibt, den Diamanten schon findet oder sich selbst einen feilt.
Weitere Kunden erschließen sich nur durch eine grundlegende Änderung dessen, was Rollenspielen ist, wozu die völlige Abkehr von Genres gehört.
Ich denke nicht das nun das zur Verfuegung stellen und bewerben eines ordentlich aufgemachten RPG fuer zaubernde Hexen in der Gegenwart oder einem modernen und stylish aufgemachten neuen Vampire RPG, sich grundlegend aendert was Rollenspiel ist.