Thema: Ja, ich bin ein Nerd!

[Glgnfz]

Mal ausgehend von der von Luxi ausgegrabenen Wikipedia-Definition des Begriffs...

http://de.wikipedia.org/wiki/Nerd

Nerd [nɜːd] (engl. für Langweiler, Sonderling, Streber, Außenseiter, Fachidiot) ist ein gesellschaftliches Stereotyp, das besonders für in Computer oder andere Bereiche aus Wissenschaft und Technik vertiefte Menschen steht. Manchmal wird auch ein überdurchschnittlicher Intelligenzquotient (IQ) als begleitende Eigenschaft genannt. Am häufigsten sind Computerfreaks gemeint. Während der Begriff ursprünglich negativ besetzt war, hat er sich in Internetcommunitys und unter Computerspielern und -freaks zu einer selbstironischen Eigenbezeichnung gewandelt.

... wer von euch würde sich selbst als "Nerd" bezeichnen?




Ich habe ja schon im anderen Thread den Anfang gemacht und denke, dass ich im Bereich "Rollenspiel" ein gewaltiges (für die Welt völlig unnützes) Wissen besitze, mit dem ich (bei etwas mehr Sendungsbewusstsein) meine Umgebung ganz schön peinigen könnte. Okay - was den überdurchschnittlichen IQ angeht bin ich mir nicht so ganz sicher, aber ich würde schon sagen wollen, dass ich unter die Definition falle.

Trotzdem würden mich Menschen, die ich irgendwo kennen lerne, vermutlich eher nicht in diese Schublade (egal ob positiv oder negativ konnotiert) stecken.

[evil bibu]

Ich bin so herrlich durchschnittlich, ich kann kein Nerd sein. Echt. Dazu mangelt es mir an tiefergehenden Wissen (Sei es RPG oder EDV/IT; mein notwendiges Jobwissen hat da sämtlichen Speicherplatz belegt). Und am IQ.

[LöwenHerz]

Puh... so richtig passt das bei mir nicht. Ich bin kein Außenseiter, gebe mich nicht, wie ein Sonderling und sehe auch nicht so aus. Mein einzig passendes Hobby wäre Rollenspiel, wo ich aber meinem gesunden Eskapismus fröne und das am liebsten in guter Gesellschaft.
Ich war nie Streber und bin auch kein Fachidiot in irgendeinem Bereich. Lediglich ein kleiner Sonderling, aber das nur wegen des etwas ungewöhnlichen Hobbies. Damit kann ich aber verdammt gut leben

Und ich zitiere:

Trotzdem Also würden mich Menschen, die ich irgendwo kennen lerne, vermutlich eher nicht in diese Schublade (egal ob positiv oder negativ konnotiert) stecken.

[Sol Invictus]

Trotzdem würden mich Menschen, die ich irgendwo kennen lerne, vermutlich eher nicht in diese Schublade (egal ob positiv oder negativ konnotiert) stecken.

Was sicher am mangelnden Sendungsbewusstsein liegt. Und das ist widerum für mich auch der ausschlaggebende Punkt dafür, ob ich die "Andersartigkeit" in dieser Form als nervig oder sogar störend empfinde.

Viele Geeks und Nerds entwickeln gerade durch die Emanzipation ihrer "Subkultur" oder ihres Stereotyps immer größere Egos und immer ausgeprägtere Formen des Sendungsbewusstsein, was vor allem in prekären Fragen oft an mangelnder Empathie auf beiden Seiten scheitert.

Einen Menschen, der auf einem oder mehreren vermeintlich unnützen Gebieten ein großes Wissen aufzuweisen hat, finde ich interessant, wenn er das auch noch mit einem Funken Empathie an den Mann bringen kann, meist sogar charmant. Wird das erzwungene "Anderssein" aber zu offensichtlich vorsichher getragen und mit entsprechendem Sendungsbewusstsein plakativ bis penetrant, zuckt mir die Hand

Ich mag daher auch die stolze Eigenbezeichnung "Nerd" nicht, genausowenig wie die Emanzipationswelle. Die Defintion über wenige Charakterzüge muss man nicht auch noch unterstützen, Schubladendenken sollte man meiner Meinung eher ablegen.

[Chiungalla]

Ich bin Mensa-Mitglied.
Ich spiele Rollenspiele, Tabletops, Brettspiele und bin in einer, wenn auch kleinen, Brettspieljury.
Ich studiere Biologie und werde wohl demnächst meinen Doktor anfangen.
Ich beabsichtige wenn ich Rentner bin noch Philosophie, Physik und Mathematik zu studieren.
Ich lasse mir von Sheldon Cooper Buchtipps geben.
Ich habe definitiv ein gerüttelt Maß an Nerd-Klamotten.
u.s.w.

Und mein nicht ganz so heimliches Lebensziel ist es beim Geektest irgendwann mal alle Häckchen setzen zu können, für die ich keine Geschlechtsumwandlung brauche.  

Noch fragen?

Allerdings kann ich so manche Dinge nicht nachvollziehen die Nerds nachgesagt werden. Ein sozialer Außenseiter bin ich nicht. Und bei meiner Geburtstagsparty demnächst bringe ich es wohl auf fast 82% Frauenquote. Und mich sprechen in der Disco regelmäßig Frauen an.  Da muss ich wohl noch an den Klisches arbeiten, damit das mit dem Geektest klappt.

[El God]

Ja, ich bin ein Nerd!

Ich nicht. Ich bin kein Klischee.

[Rhylthar]

Ich bezeichne mich auch durchaus als Nerd.

Erst habe ich stundenlang vor meinem C-64 verbracht, während andere Fussballspielen waren, dann fing ich mit dem Sammeln von Comics an.
Zu Hochzeiten des PnP-RPGs habe ich jedes Buch für D&D gekauft und war ziemlich regelfest, was mir dann sogar einen "Job" bei AMIGO/Feder&Schwert eingebracht hat.

Danach kam dann WoW....und in diesem Spiel habe ich über 1 Jahr (Echtzeit!) meines Lebens verbracht.
War in zahlreichen Foren aktiv, unter anderem Elitistjerks, und habe regelmäßig Berechnungen für meinen Charakter durchgeführt, um das Optimum herauszuholen.

Ob ich überdurchschnittlich intelligent bin...keine Ahnung.
Wer mich näherkennt, bezeichnet mich durchaus ab und an als Nerd. Aber mit einem Schmunzeln dabei.  

[1of3]

Hö!? Meine Nerdizität bedarf keiner Proklamation!

[Samael]

Chiungalla hat also die Nerd Vorteile ohne die Nachteile. Er ist kein Nerd, sondern ein HELD!

[Sol Invictus]

Ich nicht. Ich bin kein Klischee.

+1!

Ach und ich kann auch eigentlich keiner sein, denn ich hasse "Big Bang Theory" und alles wofür die Serie steht   

[Chiungalla]

Er ist kein Nerd, sondern ein HELD!

Warum sollte sich das ausschließen?

[sir_paul]

Ich Nerd, nein definitiv nicht 

[dedan]

Ich werde liebevoll von meiner Freundin als Freak bezeichnet.  
Ich sehe mich auch durchaus als einer.

Ein Freak [fɹi:k] (aus dem Englischen freak: „Krüppel, Verrückter, Unnormaler, Begeisterter“) ist umgangssprachlich eine Person, die eine bestimmte Sache, zum Beispiel ihr Hobby, exzessiv bzw. über ein „normales“ Maß hinaus betreibt, diese Sache zum Lebensinhalt macht oder sich zumindest mehr als andere darin auskennt, z. B. ein Computerfreak. Lebensweise bzw. Lebensstil und Lebensführung eines Freaks können sich von der eines Durchschnittsbürgers unterscheiden und bewusst individuell, unangepasst, anders oder „flippig“ sein. Das dazugehörige Adjektiv ist freakig, weit verbreitet ist auch freaky.

Ich nenn sie dafür Tussi.  

[6]

Ich bin ein Nerd, aber ohne den IQ.

[El God]

Yeah. Feiern wir uns für unsere soziale Abnorm. Als hätte das in unserer heutigen überindividualistischen Gesellschaft (bis hin zur Asozialität) irgendeinen Wert als Abgrenzung zu anderen Leuten. 

[6]

Feiern?
Wieso feiern?

[El God]

Kann natürlich auch sein, dass ich das in den falschen Hals bekomme. Aber der Thread resultierte ja aus einem Kommentar Motto "Nerd und stolz drauf!".

[Lord Verminaard]

Ich arbeite an meiner Nerd-Cred.

[Fail_Ingwa]

Wenn man vom überdurchschnittlichen IQ absieht bin ich ein Nerd.

[6]

Kann natürlich auch sein, dass ich das in den falschen Hals bekomme. Aber der Thread resultierte ja aus einem Kommentar Motto "Nerd und stolz drauf!".

Streich das Motto. Wir waren da bereits bei "selbstbewuste Nerds". Also Leuten die sich klar zu ihrem Nerdtum bekennen. Vergleich das einfach mit dem Spruch vom Wowereit "Ich bin schwul und das ist auch gut so!".

[KlickKlack]

Als hätte das in unserer heutigen überindividualistischen Gesellschaft...

Eben. Nerd ist doch inzwischen die Norm, wenn man denn nicht älter als ~ 40 ist.

[El God]

@6: Diese Vergleichbarkeit zweifle ich an. Während man als Schwuler geboren wird, ist Nerdtum ein rein soziales Konstrukt. Schwul sein ist keine Schublade, Nerdtum schon.

[Glgnfz]

Mach doch den schönen Thread nicht kaputt, Dolgibär.

[El God]

Jo, ich denke, ich halte mich ab jetzt hier raus. Meine Meinung kennt ihr ja jetzt.

[6]

@6: Diese Vergleichbarkeit zweifle ich an. Während man als Schwuler geboren wird, ist Nerdtum ein rein soziales Konstrukt. Schwul sein ist keine Schublade, Nerdtum schon.

Du gehst wieder einen Schritt zu weit. Ich sage nicht, dass es Nerdgene gäbe. Es gibt aber Tätigkeiten, die unter ein soziales Tabu fallen oder fielen, da aber eigentlich nicht hingehörten (Ehen zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen fällt mir da spontan ein). Nerds wurden früher belächelt und sogar schikaniert. Heutzutage kann man sich ohne soziale Konsequenzen zu fürchten zu seinem Nerdtum bekennen. Das finde ich gut so.