Sofern man Charaktere bei manchen Systemen in Klassen packen kann, Mischklassen. Nichts stößt mich mehr ab, als ein one-trick pony.
Bei D&D/Pathfinder kann man es in Klassen packen, aber da spiele ich häufig die merkwürdigste Variante. Barbarin mit viel Charisma und Intelligenz (Beruf: Hehlerin). Magier mit Doppelschwert und leichter Rüstung (Beruf: Arzt). Schurke mit Platte und ohne Schleichen, der oftmals auf Zauberstäbe (mit Charmsprüchen!) zurückgreift (Beruf: Diplomat). Zuerst wähle ich den Beruf des Charakters, die Klasse wird danach ausgesucht.
Bei Systemen ohne Klassen, sehr oft einer, dessen Fluff- und Stilfertigkeiten stärker sind als das, was so bei dem Archtyp üblich ist. Bei Shadowrun ein Yakuza Grundschullehrer und Kinderpsychologe oder ein Wyrmschamane, der permanent Weiber abschleppt. Bei 7th Sea ein einsenländischer erster Maat, der eher wie ein castilischer Schiffsausrüster auftritt. Oder ein Pirat, der in erster Linie ein irrer Barbier ist und am Hofe gelernt hat. Bei Star Wars ein saufender Pilot, der regelmäßig wegen Unfähigkeit die Corvette des Käptns beschädigt - dafür aber als force user Qualitäten hat, die er nicht mal richtig wahrnimmt. Der ISB-Agent, der als Kabaretist mit einem Klavier auftritt oder den grantigen und mosernden Kommunikationsoffier mimt und alle Leute anpampt. So in der Art
Irgendwie sind auch so einseitige Charaktere langweilig, oder? Ich erlebe das öfters auf Cons (aber auch bei eigenen Runden), dass manche Leute einen extremen Spezialisten spielen und sich stundenlang rumquälen, die wenigen Aktionen straight (meist Kämpfer) aus Spielerantrieb und nicht Charakterantrieb durchziehen (haben endlich mal was zu tun!) und danach vom Abenteuer und SL etwas enttäuscht sind. Hä?