Nach meinem Kenntnisstand gibt es bislang nur Frauen, die ihn versucht haben...
Man darf bei aller Berechtigung aber nicht vergessen, das solche Tests zumeist nicht darauf ausgelegt sind, die Eignung für bestimmte Tätigkeiten festzustellen, sondern dazu dienen, unter prinzipiell geeigneten Personen die festzustellen, die einer abstrakten Erwartungshaltung entsprechen. Sprich, es wird bereits erwartet, dass der Test dazu dient, die geeignetesten
Männer herauszufiltern.
Das soll nicht heißen, dass man Test so anpassen sollte, dass Frauen sie bestehen können, sondern darum, von Grund auf neu zu erfassen, was für Personal überhaupt benötigt wird. Es gab da mal einen Versuch (Dazu gab's auch einen Link, den ich gerade nicht finde, aber ggf. nachreiche ...), bei dem zum Beispiel Frauen bei gleicher Ausgangsbasis bessere Ergebnisse als Präzisionsschützen erzielten. Grund: Frauen brauchen zwar länger, um sich mit dem Feedback der Waffe anzufreunden, aber sie bewahren grundsätzlich und insbesondere bei Ablenkungen eher die Ruhe und sind im Schnitt konzentrierter.
Das gilt übrigens nicht nur für Feuerwaffen. im 19. Jahrundert herrschte bei Prärieindianern ja nun wirklich alles Mögliche, nur keine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau und Mädchen trainierten grundsätzlich keinen Waffengebrauch - mit Ausnahme des Bogens, den sie zur Verteidigung des Lagers einsetzen mussten und exzellent einsetzen konnten. Da kam es eben nicht darauf an, dem Pfeil besonders viel Kraft mitzugeben, sondern im Chaos eines Angriffs möglichst viele Angreifer zu treffen und zu verwunden, um die Männer zu entlasten.
Das wäre heute nicht sehr viel anders. Ebenso, wie im Zivilleben schon lange existierende Produkte, die ursprünglich von Männern für Männer entworfen aber auch zunehmend von Frauen genutzt wurden wurden (Stichwort: Pkw), langsam an weibliche Nutzung angepasst werden, ist das auch in weniger zivilen Anwendungsgebieten der Fall. Nichts spricht dagegen, Frauen prinzipiell mit leichteren Waffen auszustatten, deren Rückstoß entweder geringer ist. Das geht zwar auf Kosten der Geschossenergie, aber in Kampfeinsätzen ist es ohnehin so, dass ein Großteil der Truppe Sperrfeuer generiert, damit ein zwei Leute gezielt Ziele ausschalten können. Ansonsten sieht die Doktrin ohnehin einzelne Schüsse vor und die nachweislich geringere Fähigkeit von Frauen, den Rückstoß abzufangen, wirkt sich bei modernen Schusswaffen bekanntlich erst bei zweiten Schuss einer Salve aus.
Noch dazu kommt, dass die moderne Kriegsführung immer weniger traditionelle Infanterie ("Grunts") benötigt. Bei der Steuerung von ferngelenkten Waffen dürfte es sich gar nicht so nachteilig auswirken, wenn an den Schaltern jemand mit im Schnitt mehr Gemütsruhe, höherer Konzentrationsfähigkeit und viel geringer ausgeprägten Affekten sitzt.
Aber wir waren ja bei Fantasy. Mal abgesehen davon, dass sich Frauen in Fantasy-Szenarien (inbesondere dann, wenn sie nicht einmal menschlich sind) in der grundlegenden Physis nicht im irdischen Maße von Männern unterscheiden müssen, wird auch dort die Gleichberechtigung entweder durch ähnliche Aufgaben oder durch die besondere Wertschätzung spezieller Aufgaben, die nur von Frauen (gut) erledigt werden können oder aus irgend welchen Gründen überwiegend von diesen erledigt werden müssen, erzeugt.
Folgt man dem irdischen Muster, werden Frauen sicherlich nicht (mehrheitlich) den Tank in der ersten Reihe geben, der in voller Plattenrüstung den Zwei- oder gar Dreihänder
schwingt. Sie werden aber problemlos Bogenschützinnen sein oder mit leichteren Waffen fechten können.
Und damit sind wir schon beim nächsten Punkt: In Szenarien, die auf irgend eine Weise die Vorteile von mehr Muskelmasse aushebeln, ist das Ganze hinfällig. Wo federleichte Hartholzharnische den Schutz schweren Eisens liefern und alles schneidende Lichtschwerter die Schadenswirkung von der Kraft weitestgehend entkoppeln und womöglich sogar Magie bzw. magieähnliche Effekte mit der physischen Welt interagieren, ist der Geschlechterunterschied auch schnell mal hinfällig.
Wer auch in einer quasi-mittelalterlichen Fantasy-Umgebung Gleichberechtigung schaffen will, müsste nur festlegen, dass Frauen nur willentlich schwanger werden können und bis zur Pubertät als Einzige mit dem Nachwuchs kommunizieren können. Sobald der Fortbestand der Familie/Dynastie davon abhängt, dass die Frau mit dem Leben darin vollumfänglich zufrieden ist, werden sie auf Händen getragen.