Autor Thema: Spieldesign (Weibliche Charaktere, Umgang mit Minderheiten / Rassismus)  (Gelesen 53317 mal)

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Offline Darius der Duellant

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Ohne Onlineranting hätte FemShep anders ausgesehen. Ohne Onlineranting hätte Mass Effect nicht ein Update mit neuen Möglichkeiten wie das Ende aussieht bekommen.

Was wäre denn für FemShep geplant gewesen?
Im Spiel (ME3) haben wir am schlussendlich eine Laufanimation bekommen die man wohl als Arschfixiert bezeichnen kann.
Das dürfte eher nicht die Intention gewesen sein.

Was das Ende angeht:
Ja, das war ein erfolgreicher Shitstorm, aber unter welchen Voraussetzungen?
a) Große Teile der Spielerschaft waren sich einig dass das Ende beschissen war
b) Das Feuer wurde nicht innerhalb der Spielergemeinschaft, sondern konzentriert auf EA/Bioware abgefeuert.
c) Es gab kaum jemanden der ein Problem mit einem erweiterten (kostenlosen) Ende gehabt hätte

Alle drei Punkte sind hier nicht gegeben.
a) gibt es eine relevante Menge an Personen die mit dem Status Quo zufrieden genug sind dass er nicht geändert werden müsste
b) sind die Shitstorms kein "alle vs Publisher" sondern ein "Pro vs Contra vs lasst-mich-doch-in-ruh vs publisher", womit bei letzteren naturgemäß deutlich weniger Feuer ankommt
c) gibt es unter den Käufern welche die ein Problem mit den Veränderungen haben, weil sie ihre t&a wollen/nur Männer spielen wollen/ "homosexualität ends schwul ist" usw usf



Zitat
Ich kauf die Spiele, die ich kaufen will.

Und Hersteller vertreiben das was gekauft wird.

Zitat
Wie will ich aber was beurteilen, dass ich nicht angespielt habe?


Kommt drauf an was du beurteilen willst.
Um herauszufinden das God of War kein Spiel ist über das sich FeministFrequency freuen würde, reichen die typischen Testvideos.

Zitat
Ein Spiel nicht zu kaufen, macht den Kohl nicht fett.


Und ob er das macht, du bist ja nicht die einzige Person die gewisse Spiele nicht mag.
Das ist genau der Punkt an dem es den Herstellern weh tut.
Wenn man natürlich einerseits (das ist jetzt nicht auf dich bezogen) über EA und Ubisoft schimpft, andererseits aber dann doch wieder Geld für Spiele ausgibt die z.B. einen always-Online Kopierschutz haben, braucht man sich nicht zu wundern wenn so etwas weiter existiert.

Zitat
Aber ein Spiel zu kaufen, dass ansonsten untergeht, weil es einen weiblichen Protagonisten auf dem Cover, das bringt eher was und das tue ich auch
. Natürlich.

Zitat
Was die Hysterie angeht: Wenns Dich interessiert, kein Ding, kannst den Thread verlassen. Ich schick dir keine PNs über das Thema, keine Sorge.
Beschränkt sich ja nicht aufs :T:

Zirkeldiskussionen im kleinen Kreise sind natürlich recht unwirksam. Aber Jimquisition wird schon eher wahrgenommen, genau wie der Shitstorm auf Twitter betreffs weiblicher Spieledesigner wahrgenommen wurde. Ich könnte sogar fast wetten, dass die Folge 2.16 von Grimm kurz nach besagten Shitstorm geschrieben wurde.
[/quote]

Grimm ist eine Fernsehserie, nehme ich an?
Wie viel Zeit liegt zwischen dem Beginn der Staffel und dem Video von Jimquisition?
Falls das ganze nicht eine low-production Serie im Stil von GZSZ ist, oder mehrere Wochen bis Monate zwischen den zwei Dingen liegen, halte ich es für unwahrscheinlich dass das eine das andere nennenswert beinflusst hat.

Das bezweifle ich stark. Schon allein wenn man sich anschaut was sich in den letzten Jahren alles getan hat, merkt man das das nicht stimmt. Über solchen Bullshit wie den Hitman: Absolution Trailer hätte sich vor fünf Jahren kaum jemand beschwert. Mittlerweile sind wir soweit das sich der Entwickler in einem Interview dafür rechtfertigen muss.
Bluerps

Und trotzdem hat es sich über 3,5 Millionen mal verkauft.
Der Spieleausblick von IGN.com für 2013 besteht dann bezeichnenderweise auch weitestgehend aus Gun-Bros, Bros, animierten Figuren sowie einer einzelnen Frau.
Klingt wirklich nach Änderungen, ein derartiges Verhältnis gabs auch 2003 schon...
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Offline Bluerps

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Und trotzdem hat es sich über 3,5 Millionen mal verkauft.
Und wie oft hätte es sich ohne das verkauft?
Wieviel besser würden sich all diese Spiele ohne die Aufregung verkaufen?


Bluerps
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Sun Wukong

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"Ihr" schüttelt aber nicht.

Woher willst du das wissen? Dieses Forum bietet mir kaum andere Möglichkeiten, als meine Meinung auszudrücken, was nicht heißt, dass ich außerhalb davon nicht mehr mache. ;)

Zitat
Sollte, müsste, könnte.

Sind erstmal essentiell, um zu vergegenwärtigen, wohin es gehen soll - oder das überhaupt etwas geändert werden muss. Wenn man die schon im Keim erstickt, kommt man zu nichts. Ich weiß worauf du hinaus willst, du nimmst aber einfach an, dass hier nur gelabert und nicht viel gemacht wird. Das trifft, zumindest auf mich, nicht unbedingt zu.
 
Zitat
Risiken bergen eine Möglichkeit auf Gewinne und Verluste. Etwas um der lieben Veränderung willen zu ändern bringt zwar eben das (eine Veränderung) aber nicht notwendigerweise Fortschritt. Um einen Rückgriff aufs finanzielle zu machen: Apple fährt seit Jahren sehr gut damit, wenig bis keine Risiken einzugehen und nur geringfügige Änderungen an seinem Ökosystem vorzunehmen.
Microsoft hat mit Windows 8 einen ziemlich radikalen Schnitt gemacht.
Die Reaktionen darauf sind ja bekannt...

Apple und Microsoft zählen auch eher zu den Sichertretern der Welt, da Tummeln sich mit Sicherheit viele mit dem mindset "Gewinnoptimierung max = gut, weil Geld, alles andere ist egal. Nach mir die Sintflut." - das trifft allerdings längst nicht auf alle anderen Bereiche zu. Gerade im Games-Bereich gibt es immer wieder recht mutige Projekte und offensichtlich Leute, die für Dinge kämpfen, die nicht gerade höhere Gewinne versprechen. Ist im Film auch so. Eigentlich in jedem Medium. Du hast überall große Konzerne, Publisher, Verlage und Produzenten, die immer wieder überzeugt werden müssen. Es wäre vielleicht nur etwas einfacher, wenn ein paar der Geldmenschen von morgen schon in ihrer Ausbildung nicht nur die Dollarzeichen sehen, sondern ein gewisses Gefühl ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, in der auch sie leben (die wohnen ja nicht alle auf Steuerinseln..) entwickeln. Für sowas gibts Studienrichtungen wie Wirtschaftsphilosophie / Ethik.

Zitat
Das einzige Mittel?
Sicher nicht.
Im Gegensatz zu Zirkeldiskussionen in denen sich immer wieder die gleichen Leute gegenseitig eine Bestätigung geben aber zumindest ein wirksammes.

Wie gesagt, ein Direktes. Ohne Austausch allerdings keine Erkenntnis. Natürlich bringt Labern allein auch nichts, ist klar.

Offline Darius der Duellant

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Und wie oft hätte es sich ohne das verkauft?
Wieviel besser würden sich all diese Spiele ohne die Aufregung verkaufen?


Bluerps

Sinnfreie Spekulation.

Jedenfalls nicht notwendigerweise besser.
Die ganze Aufregung ist erst einmal nur Werbung, ob positiv oder negativ kommt dann auf den Empfänger an.
Da ich keine Spielezeitschriften mehr lese und entsprechende Seiten auch nur alle Jubeljahre besuche, wäre das Spiel ohne die Aufregung darum zumindest an mir weitestgehend unbemerkt vorbeigegangen, insbesondere da mich die Serie nicht reizt.
Für einen teenie hingegen ist das ganze Drama doch nur Wasser auf den Mühlen seiner Begierde.
Das Spiel hat Waffen + leicht bekleidete Frauen, da machts der Hauch des Verbotenen ("der Designer hat sich entschuldigt, muss ja voll krass sein") nur attraktiver.
Der erste Teil von Soldier of Fortune war spielerisch nur ein durchschnittlicher Shooter, aber dank seiner sinnfreien Gewaltdarstellung, der daraus erfolgten Indizierung und der so gewonnen "schlechten" publicity als Brutalinski-Spiel, bei den typischen Zockerkindern super beliebt.
Das wird heute nicht anders sein, damals wie heute wird von den Gegnern bestimmter Produkte praktisch eine "das brauchst du um cool zu sein"-Liste aufgebaut.
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Offline Teylen

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Das sollte doch spätestens seit Mass Effect weitestgehend vom Tisch sein.

Oder habe ich seinerzeit den Shitstorm verpasst?
Ich würde stark den Konsum des von Callisto auch hier verlinkten Podcast empfehlen:

Zitat
The Creepy Cull of Female Protagonists
Jimquisition once more, über den Umgang mit weiblichen Charakteren in Videospielen.
Respektive einen Fall bei dem ein Entwickler ernsthaft dafür kämpfen mußte das er seinen Hauptprotagonist weiblich machen durfte.

Dort wurde angesprochen das ein aktueller Entwickler Gegenwind bekam weil:
Erstens würden Frauen keine Spiele kaufen / spielen. Demnach braucht man keine weiblichen Hauptcharaktere.
Zweitens würden Kerle die Frauen spielen sich schwul finden wenn ihr Charakter einen Mann küßt.
Wobei mein Bruder, der homosexuell ist, Mass Effect 3, mit einem weiblichen Charakter spielte, da es mit einem männlichen wohl zu wenig Optionen gab.
Drittens würde es Entwickler geben die weibliche Hauptcharaktere nicht auf das Cover packen aus Angst das es sich schlechter verkauft.

Zu ersten und zweiten wurden entsprechende Kommentare zitiert.
Zum zweiten machte er die Beobachtung das die allerwenigsten, fast keine, Spiele bei weiblichen Charakteren ein Love Interest haben welche sie dann auch mal küssen darf. Wobei er anführte das es dann noch Spiele wie Heavy Rain gibt wo just in der Szene die Handlungsebene getaucht wird.
(Iirc küsst selbst Bayonetta im Spiel keinen bzw. kommt Cheshire nicht wirklich physisch näher)
Für letzteres reicht ein Blick auf die Cover. Wobei er das Henne / Ei Problem ansprach.


Ansonsten finde ich bemerkenswert das er bei dem Cast 600 something Kommentare bekam wo es sonst eher 200 something sind.
« Letzte Änderung: 3.04.2013 | 07:25 von Teylen »
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Eigentlich müssten sich diese Chauviköppe bei den Publishern nur mal die Bethesda-Foren ansehen, bezüglich der Spielercharaktere in Skyrim oder Oblivion. Das sind gefühlte 80% weibliche Charaktere, wenn nicht mehr. Allein die ganzen Verschönerungsmods, die dazu kommen. Und das sind mit Sicherheit nicht alles (wahrscheinlich aber viele) weibliche Spieler. Und auch die männlichen dürften mit ihren Weibern im Spiel die Möglichkeit wahrgenommen haben, zu heiraten - zumindest entnehme ich das dem, was man so allenthalben liest.

Klar gibt es auch da son paar Pappenheimer, die sich nur einen weiblichen Charakter machen um den in einen "sexy dress" zu werfen, damit sie irgendwem beim Spielen permanent auf den Arsch gucken können, ist meiner Wahrnehmung nach aber eher die Seltenheit. Die meisten wollen modelschöne oder toughe Heroinen, die ihren männlichen Pendants in nichts nachstehen (wobei ich persönlich die Verschönerungsmods nie verstehen werde.. gerade in Skyrim will ich das mein Charakter (Weiblein wie Männlein) dreckig und barbarisch aussieht .. aber na ja, sollense ma machen).

Auch in MMOs laufen viele Typen mit weiblichen Charakteren rum. "Männer wollen keine Frauen spielen, die halten sich dabei für schwul" halte ich prinzipiell für ganz großen Schwachsinn und vermutlich lediglich ein chauvinistisches Vorurteil. Mindestens ist es aber der mangelnde Mut, ein Risiko einzugehen und das allein ist schon erbärmlich, so "normal" der Gewinnmaximierungsgedanke auch sein mag.

Offline Bluerps

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Dein ganzes Argument basiert darauf, das die Aufregung die Verkaufszahlen nicht ändert.

Jedenfalls nicht notwendigerweise besser.
Die ganze Aufregung ist erst einmal nur Werbung, ob positiv oder negativ kommt dann auf den Empfänger an.
Da ich keine Spielezeitschriften mehr lese und entsprechende Seiten auch nur alle Jubeljahre besuche, wäre das Spiel ohne die Aufregung darum zumindest an mir weitestgehend unbemerkt vorbeigegangen, insbesondere da mich die Serie nicht reizt.
Für einen teenie hingegen ist das ganze Drama doch nur Wasser auf den Mühlen seiner Begierde.
Das Spiel hat Waffen + leicht bekleidete Frauen, da machts der Hauch des Verbotenen ("der Designer hat sich entschuldigt, muss ja voll krass sein") nur attraktiver.
Der erste Teil von Soldier of Fortune war spielerisch nur ein durchschnittlicher Shooter, aber dank seiner sinnfreien Gewaltdarstellung, der daraus erfolgten Indizierung und der so gewonnen "schlechten" publicity als Brutalinski-Spiel, bei den typischen Zockerkindern super beliebt.
Das wird heute nicht anders sein, damals wie heute wird von den Gegnern bestimmter Produkte praktisch eine "das brauchst du um cool zu sein"-Liste aufgebaut.
Das ist aber genau der Punkt: Der Großteil der potentiellen Käufer eines Computerspiels besteht eben nicht aus Teenagern die unbedingt etwas machen wollen das vage verboten aussieht. Statistisch gesehen ist der durchschnittliche Computerspieler um die 30. Das ist auch leicht zu erklären: Spielen wird für viele Leute während der Teenagerzeit zum Hobby, und wird dementsprechend nach dieser Zeit nicht aufgegeben. Jemand der 16 war, als Modern Warfare rauskam, ist heute 21. Jemand der so alt war als das von dir erwähnte Soldier of Fortune rauskam ist heute 29. Denkst du die Leute kaufen immer noch Spiele, weil irgendjemand sagt das die ganz böse und verboten sind?

Das du keine passenden Medien konsumierst könnte Teil deines Problems sein. Diese Diskussion wird nämlich nicht nur in irgendwelchen obskuren Ecken des Internets geführt, sondern auch auf Seiten die Millionen von Lesern haben.


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Eigentlich müssten sich diese Chauviköppe bei den Publishern nur mal die Bethesda-Foren ansehen, bezüglich der Spielercharaktere in Skyrim oder Oblivion.

*hust*
Also gerade die TES-Spiele sind ja dafür bekannt, noch den wirrsten Fetisch befriedigen zu könnnen.
Die Adult-Mods im Nexus nehmen dann auch einen ziemlich großen Anteil ein.
Was das Steuern von weiblichen Figuren in MMOs angeht:
Man könnte auch vermuten das Mann es bevorzugt lieber stundenlang auf einen hübschen weiblichen, als auf einen männlichen Charakter zu starren.

Und: die Hauptfiguren sind in TES-Spielen idR von der restlichen Welt absolut losgelöst.
Ein Lord Nerevar Indoril, ein Dragoborn oder der Knilch aus Oblivion fügen sich weitaus weniger Organisch in die sie umgebende Welt ein als eine Jane Sheppard oder der Hexer.
Klar kann man in Skyrim heiraten, aber das Vanilla-Konzept mit "hier nimm das Amulett" ist deutlich flacher als die (auch nicht abgründig tiefen) Romanzen aus Mass Effect und damit auch weniger immersiv.
Das ist in meinen Augen einer der Gründe warum sich bei Bethesdas TES/Fallout Spielen kaum jemand über die Möglichkeit von gleichgeschlechtlichen männlichen Partnerschaften aufgeregt hat, wohingegen das gleiche bei ME 3 zu diversen Scheissestürmen geführt hat.

Dein ganzes Argument basiert darauf, das die Aufregung die Verkaufszahlen nicht ändert.

Nicht negativ, und damit für die protestierenden nicht Zielkonform. Das ist ein ganz gewaltiger Unterschied.


Zitat
Statistisch gesehen ist der durchschnittliche Computerspieler um die 30
.

Unabhängig von fehlenden Belegen, ist das egal.
Akzeptieren wir mal für temporär, das die meisten Spieler sich um die Altersgruppe +-30 gruppieren (ich halte das für nicht so wahrscheinlich, aber das ist für das nachfolgende Argument unerheblich).
Damit ist aber absolut nichts über das Gewicht das diese Spieler am Markt haben ausgesagt.
Es ist unbestreitbarer Fakt, dass ein normal berufstätiger Mensch nicht mehr die gleiche Menge an Freizeit zu Verfügung hat, die ein Schüler oder (abhängig von der Fachrichtung) Student verbraten kann.
Teenies mögen dementsprechend vielleicht in der absoluten Menge einen geringeren personellen Marktanteil haben, können das über ihre Fähigkeit, im gleichen Zeitraum (z.B. 1 Jahr) deutlich mehr konusmieren zu können, problemlos mehr als nur ausgleichen.
10 Teenies die unterm Strich das doppelte wie 20 Erwachsene konsumieren, sind eben für den Vertreiber interessanter.

 
Zitat
Denkst du die Leute kaufen immer noch Spiele, weil irgendjemand sagt das die ganz böse und verboten sind?
Sicher.
Wohl nicht mehr in dem Umfang wie es bei teenies stattfindet, aber absolut gesehen wird das weiter eine Rolle spielen.
Tabubrüche sind werbewirksam, das weiss man spätestens seit Benetton.

Zitat
Das du keine passenden Medien konsumierst könnte Teil deines Problems sein. Diese Diskussion wird nämlich nicht nur in irgendwelchen obskuren Ecken des Internets geführt, sondern auch auf Seiten die Millionen von Lesern haben.

Gamestar, IGN und Co haben sicher viele Leser, das holt sie aber nicht aus der obskuro-Ecke heraus
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Sun Wukong

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Also gerade die TES-Spiele sind ja dafür bekannt, noch den wirrsten Fetisch befriedigen zu könnnen.
Die Adult-Mods im Nexus nehmen dann auch einen ziemlich großen Anteil ein.

Ach, Mods zu solchen Spielen laden immer ein paar sexuell frustrierte Nerds ein, sich da auszutoben. So dominant sind die nude-Mods bei Nexus nicht (bin da so gut wie jeden Tag unterwegs). Stimmt aber natürlich, dass es eine ganze Spezies von Spielern gibt, die so drauf sind.

Zitat
Was das Steuern von weiblichen Figuren in MMOs angeht:
Man könnte auch vermuten das Mann es bevorzugt lieber stundenlang auf einen hübschen weiblichen, als auf einen männlichen Charakter zu starren.

Ja wie gesagt, mal so, mal so. Es gibt allerdings auch eine ganze Reihe weibliche Spieler in MMOs - ich würde da mittlerweile schon zu den 40 - 50 % tendieren, mindestens. Und die spielen eben auch oft gerne weibliche Protagonistinnen. Das Argument ist ja, dass der Markt dafür längst da ist und dass die, die sich den Gamer immer noch als pickeligen und unreifen, homophoben Nerd vorstellen nicht unbedingt mehr wirklich up-to-date sind.

Zitat
Und: die Hauptfiguren sind in TES-Spielen idR von der restlichen Welt absolut losgelöst.
Ein Lord Nerevar Indoril, ein Dragoborn oder der Knilch aus Oblivion fügen sich weitaus weniger Organisch in die sie umgebende Welt ein als eine Jane Sheppard oder der Hexer.
Klar kann man in Skyrim heiraten, aber das Vanilla-Konzept mit "hier nimm das Amulett" ist deutlich flacher als die (auch nicht abgründig tiefen) Romanzen aus Mass Effect und damit auch weniger immersiv.
Das ist in meinen Augen einer der Gründe warum sich bei Bethesdas TES/Fallout Spielen kaum jemand über die Möglichkeit von gleichgeschlechtlichen männlichen Partnerschaften aufgeregt hat, wohingegen das gleiche bei ME 3 zu diversen Scheissestürmen geführt hat.

Das stimmt soweit, ich denke auch, dass es deswegen keinen so großen Aufschrei gab. Aber wenn man sich ansieht, wie Mass Effect z. B. prinzipiell in einschlägigen Medien wie FoxNews rezipiert und dargestellt wurde, nimmt die homophobe Hysterie auch nur einen Teil des Ganzen an. Drüben in Amiland war die allgemeine nicht-Verteufelung von Sexualität ja schon ein Problem. Trotzdem ist Bioware den Weg gegangen, hat sogar Werbekampagnen mit female Shepphard gefahren, es geht also doch - auch trotz marktanalytischer Bedenken.

Offline Bluerps

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Statistisch gesehen ist der durchschnittliche Spiele-Käufer 35.
Ein Teenager verbringt vermutlich mehr Zeit mit Computerspielen als ein berufstätiger Mensch, das ist richtig. Das heißt aber nur das er mehr spielt, nicht das er mehr Geld ausgibt. Wenn ein Erwachsener sechs Spiele kauft und die dann nicht fertigspielt, ist er mehr "wert" als ein Teenager der nur halb soviele Spiele kauft und die dann dreimal durchspielt (um alle Achievements zu kriegen und/oder zahlreiche 360-noscope Videos zu produzieren). Für den Erwachsenen mit Job spricht an der Stelle zumindest eins: Er hat wesentlich mehr Geld als der Teenager.

Deine Aussage zu den Medien musst du näher erläutern - wie kann man viele Leser haben, aber trotzdem obskur sein?

Unabhängig von fehlenden Belegen, ist das egal.
Belege.


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Es ist unbestreitbarer Fakt, dass ein normal berufstätiger Mensch nicht mehr die gleiche Menge an Freizeit zu Verfügung hat, die ein Schüler oder (abhängig von der Fachrichtung) Student verbraten kann.
Teenies mögen dementsprechend vielleicht in der absoluten Menge einen geringeren personellen Marktanteil haben, können das über ihre Fähigkeit, im gleichen Zeitraum (z.B. 1 Jahr) deutlich mehr konusmieren zu können, problemlos mehr als nur ausgleichen.
10 Teenies die unterm Strich das doppelte wie 20 Erwachsene konsumieren, sind eben für den Vertreiber interessanter.
Nee. Was ist für die Verteiber interessanter? Leute, die 1 Stunde pro Woche spielen, aber 200 Euro pro Monat ausgeben, oder Leute, die 5 Stunden pro Tag spielen, aber 100 pro Monat ausgeben?
Und ja, die Erwachsenen gehören in die erste Kategorie Leute. Wenn Du es nicht glaubst, dann schau Dir mal die Umsatzentwicklung der Appspiele von Zynga und Co an. Das könnte ein Augenöffner werden.
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Ein Teenager verbringt vermutlich mehr Zeit mit Computerspielen als ein berufstätiger Mensch, das ist richtig. Das heißt aber nur das er mehr spielt, nicht das er mehr Geld ausgibt.

(...)

Für den Erwachsenen mit Job spricht an der Stelle zumindest eins: Er hat wesentlich mehr Geld als der Teenager.

Mehr Geld? Sicher.
Mehr Geld für Hobbies?
Das halte ich für verdammt unwahrscheinlich, spätestens wenn Kind und Kegel vorhanden sind (und das ist mit 35 nicht allzu abwegig).
Als Kind/Jugendlicher hat man wenig bis keine zusätzlichen Verpflichtungen die ins Geld gehen, muss weder Miete noch Essen noch Kleidung bezahlen und bekommt zudem Geschenke und Taschengeld von Eltern/Verwandten.

Zitat
Deine Aussage zu den Medien musst du näher erläutern - wie kann man viele Leser haben, aber trotzdem obskur sein?

Weil man eine sehr eingeschränkte Demografie hat.
Ein offensichtlicheres Beispiel wäre 4chan.
Das hat eine riesige Nutzerbasis, ist aber trotzdem ein obskurer Platz im Netz, voll mit freaks und creeps

Belege.

Naja...
Zentrierung auf den US-Markt und keine Infos wie die Daten zustande kamen, ist jetzt nicht so toll.
Aber trotzdem danke fürs Nachliefern.

Nee. Was ist für die Verteiber interessanter? Leute, die 1 Stunde pro Woche spielen, aber 200 Euro pro Monat ausgeben, oder Leute, die 5 Stunden pro Tag spielen, aber 100 pro Monat ausgeben?
Und ja, die Erwachsenen gehören in die erste Kategorie Leute. Wenn Du es nicht glaubst, dann schau Dir mal die Umsatzentwicklung der Appspiele von Zynga und Co an. Das könnte ein Augenöffner werden.

Fehlender Zusammenhang, Zyngas Zielgruppe besteht auch aus Kindern und Jugendlichen.
Kauf dir die aktuelle C't, da wird das von dir angesprochen Mikropayment-Gedöns ausführlich behandelt, inklusive einiger Daten zu den Nutzertypen.
Gute 900.000 Jugendliche die in-App Käufe tätigen allein in Deutschland und dabei naturgemäß durchschnittlich ein niedrigeres Selbstkontrollvermögen als Erwachsene haben, sind kein Markt den man einfach riskiert.
Die durchschnittlichen ausgaben für virutelle Zusatzinhalte waren 2012 übrigens "nur" ca 50€ pro Person.
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Fehlender Zusammenhang, Zyngas Zielgruppe besteht auch aus Kindern und Jugendlichen.
Das bestreite ich nicht. Ich bestreite aber den Zusammenhang zwischen hohe Zeitinvestition in ein Hobby = hoher Geldaufwand. Und genau diese Gleichung hast Du hergeleitet. (Schau Dir dazu Deinen Text, auf den ich geantwortet habe, nochmal an.)
Zitat
Kauf dir die aktuelle C't, da wird das von dir angesprochen Mikropayment-Gedöns ausführlich behandelt, inklusive einiger Daten zu den Nutzertypen.
Gute 900.000 Jugendliche die in-App Käufe tätigen allein in Deutschland und dabei naturgemäß durchschnittlich ein niedrigeres Selbstkontrollvermögen als Erwachsene haben, sind kein Markt den man einfach riskiert.
Klar. Abzocke ist aber wieder ein anderes Thema. Oder wolltest Du den Zusammenhang bringen, dass die Spielebranche besonders auf hohe Abzocke zielt?
EDIT: Btw. das durchschnittliche Alter der Käufer von virtuellen Zusatzinhalten ist 33 Jahre! (Alter der Käufer von virtuellen Zusatzinhalten in %)
Zitat
Die durchschnittlichen ausgaben für virutelle Zusatzinhalte waren 2012 übrigens "nur" ca 50€ pro Person.
Nette Info. Danke. Aber das hat mit meiner Widerlegung Deiner Herleitung nichts zu tun.
« Letzte Änderung: 3.04.2013 | 17:00 von 6 »
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Mehr Geld für Hobbies?
Das halte ich für verdammt unwahrscheinlich, spätestens wenn Kind und Kegel vorhanden sind (und das ist mit 35 nicht allzu abwegig).
Ich halte das für verdammt wahrscheinlich. Ein Taschengeld ist einfach nicht mit einem Gehalt vergleichbar, auch wenn man Lebenshaltungskosten mit einrechnet (zumal nicht jeder 35-jährige Kinder hat). Mal davon abgesehen das ein Teenager im Normalfall nicht sein ganzes Geld für Spiele ausgibt.

Die "sehr eingeschränkte Demografie" der Spiele-Medien erreicht einen Großteil der relevanten Zielgruppe, daher seh ich nicht wie die obskur sein kann.

Die Relevanz der Studie wird durch die Beschränkung auf den US-Markt nicht großartig eingeschränkt - der US Spiele-Markt ist der größte der Welt. Die für die Diskussion wichtigen Zahlen werden global nicht großartig anders sein. Zum Zustandekommen der Daten wird in der Studie gesagt:
Zitat
The 2012 Essential Facts About the Computer and Video Game Industry was released by the Entertainment Software Association (ESA) at E3 2012. The annual research was conducted by Ipsos MediaCT for ESA. The study is the most in-depth and targeted survey of its kind, gathering data from more than 2,000 nationally representative households.
Was die genau bei den 2000 households gemacht haben sagen sie nicht - aber es würde mich wundern wenn die ESA da irgendwas unseriöses gemacht hätte.


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Die GfK hat übrigens ähnliche Zahlen für Deutschland ermittelt. (Games Report 2012)
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Anita hat mittlerweile das Damsel in Distress Trope mit dem letzten Video fertig bearbeitet:
https://www.youtube.com/watch?v=LjImnqH_KwM

Ich finde ihre Darstellung soweit überzeugend.
Hab sie mal kontaktiert.
Da ich vermute das A Vampyre Story: Year One ein Spiel-Konzept sein könnte das sie in dem Kontext interessiert.

Auf ihrer Seite kennzeichnet sie auch für welche der Spiele die sie erwähnt und zeigt Spoilerwarnungen gelte.
« Letzte Änderung: 3.08.2013 | 11:12 von Teylen »
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Das Thema Sexismus in Videospielen als Problem aufzufassen ist nicht nur übertrieben, es ist schlicht falsch.

Videogames sind längst postgender.*
Das weibliche Geschlecht wird nicht schlechter behandelt.

Natürlich können einige "Journalisten" prima günstige Nebelkerzen abfeuern, die auch schön hitzige Selbstläufer ergeben. Davon lebt schliesslich das Geschäft.
Kotaku veröffentlicht zB regelmässig Artikel in einer "Gender" [!] Rubrik.

Genausogut könnte ich aber behaupten, Männer wären in Videogames verzerrt, sexistisch und respektlos dargestellt.
Vermutlich ist das sogar ein weit grösseres Problem.


*Japan ist Ausnahme

Offline Teylen

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Man sollte zwischen der Darstellung als Objekt und der Darstellung als Ideal/Identifikationsfigur unterscheiden können.
Abgesehen von den durchaus noch realexistierenden Tropen die Anita aufzeigt.

Ebenso wie Skandale das mehrere Spieleproduzente von heftigsten Gegenwind berichteten auf das vorhaben zu wagen eine weibliche Hauptfigur zu haben und/oder diese auf das Cover zu bringen Remember Me trat die Kontroverse los nachdem der Publisher unter anderem äußerte das eine weibliche Hauptprotagonistin keine Beziehung haben dürfte, weil das vom männlichen Spieler als schwul wahrgenommen werden könnte. Die Macher von Bioshock gaben an das sie aufgrund der Kontroverse die weibliche Hauptfigur nicht auf das Cover drucken durften. Die Macher von "Last of us" das sie dafür kämpfen mussten das die weibliche Hauptfigur auf das Cover kam.

Ansonsten, das neuste Video von Anita:
http://www.youtube.com/watch?v=eYqYLfm1rWA
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Offline Nocturama

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Einzelgänger, ist dein Post tatsächlich ernst gemeint? Die Frage soll keine Provokation sein, aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob das nicht Ironie sein sollte.

Ansonsten fällt mir zu Post-Gender und Videospielen erstmal Bemo ein - und das ist nicht mal ein Videospiel  ;)
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Offline Heinzelgaenger

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kA was BMO damit zu tun hat.
Aber Adventure Time ist insofern höchstens Post Gender, als das es, wie so viel andere Populärkulturprodukte, einfach zurückrudert:
Die Männer sind ziemlich Homer-Simpson-artig, deppisch und stapfen munter nach vorn.
P.B. oder die Feuerprinzessin sind wesntlich gewitzter und cooler.

Ich verstehe Post Gender als: "Geschlecht spielt keine Rolle mehr"

Die nachfolgende Sendung des Teams ("Stephen Universe" oder so ähnlich) schlägt interessanterweise in die gleiche Kerbe:
der dicke, dumme Protagonist ist höchstens Glückspilz- kompetent sind nur die drei Heldenfrauen, von denen eine cooler ist als die andere.

Zurück zu Videospielen:
in modernen Spielen haben die Mädels die Hosen an:
Besser designt, interessantere Backgrounds, vielschichtigere Persönlichkeiten.
Eltern deren kleine Jungs gern zocken sollten da vielleicht ein bisschen nachsteuern, denn der digitale Heldenmann ist heutzutage immer ein infantiler, willenloser Depp mit Gewehr und Riesenbiceps.

Wer sich mit Videospielen nicht so gut auskennt, schluckt da vielleicht gerne die Genderpropaganda. Versierte Zocker überschlagen einfach mal im Kopf die wichtigsten Titel der letzten 5 jahre und dürfen dann verduzt innehalten.


Offline Callisto n/a

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Du spielst wohl nicht viel.

Offline Bluerps

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Das Thema Sexismus in Videospielen als Problem aufzufassen ist nicht nur übertrieben, es ist schlicht falsch.

Videogames sind längst postgender.*
Das weibliche Geschlecht wird nicht schlechter behandelt.
Du lebst in einer Traumwelt die nichts mit der Realität gemein hat.

Ich würde mich ungern als "versierten Zocker" bezeichnen, aber spiele schon sehr lange Videospiele, und ich halte sie für ein Medium das nicht weniger ernst zu nehmen ist als Filme oder Bücher.


Bluerps
"When life gives you lemons, don't make lemonade. Make life take the lemons back! Get mad! I don't want your damn lemons, what am I supposed to do with these? Demand to see life's manager! Make life rue the day it thought it could give Cave Johnson lemons! Do you know who I am? I'm the man who's gonna burn your house down! With the lemons! I'm gonna get my engineers to invent a combustible lemon that burns your house down!"
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Online Sashael

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Versierte Zocker überschlagen einfach mal im Kopf die wichtigsten Titel der letzten 5 jahre und dürfen dann verduzt innehalten.
Gucken wir uns doch mal an, welche Titel aufgrund des Marketings Massenverkäufe erreichen und schauen dann mal, bei wievielen dieser Titel eine oder mehrere Frauen aktive tragende (aka spielbare) Rollen innehaben.
Assassins Creed?
FIFA 20XX? Wo ist das Frauenfußball?
Die Shooterriege MoH, CoD und BF?
The Last of Us zeigt einen harten Kerl, der ein kleines schwaches Mädchen beschützt. Und der Publisher muss davon überzeugt werden, dass das Mädchen mit aufs Cover gehört. Gnah.
Metro: Last Light? Deus Ex? Splinter Cell?
GTA? Die Games sind teilweise so sehr von Misogynie durchtränkt, dass es einen schaudert.
Oh, ja: In Batman kann man in seeeehr kurzen Abschnitten Catwoman spielen. IIRC wird sie in zwei davon irgendwie geschnappt und muss von Batman befreit werden.  ::)
Spiele mit frei wählbarem Geschlecht wie Die Sims oder auch Diablo mögen genderneutral sein, aber eindeutig weibliche aktive Hauptfiguren sind bei den sogenannten AAA-Titeln sehr sehr selten. Remember Me und Beyond: Two Souls zum Beispiel. Und da wurde schon von seiten der Publisher massiv eingegriffen, damit die Frauen ja nicht ZU präsent sind.

Selbst in StarCraft ist die spielbare weibliche Figur keine normale selbstbewußte Frau, sondern eine mißhandelte PSI-Mutantin. Frauen können nur stark und selbstbewußt sein, wenn sie abnorm verändert wurden?
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline Auribiel

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Du spielst wohl nicht viel.


Den Eindruck habe ich auch.

Ich sehe das Thema zwar entspannter als Anita, aber vieles was sie sagt hat Hand und Fuß. Und darauf zu antworten "ja, aber die Kerle werden ja auch sexistisch dargestellt und überhaupt sind die Frauen toller" ist eine sehr verzerrte Wahrnehmung.

Wenn Kerle in Videospielen sexistisch dargestellt werden, aber auch nachgewiesen ist, dass die meisten Videospieler männlich sind: Für wen werden die Kerle da denn sexistisch dargestellt? Für das Gros der weiblichen Spieler (von der Statistik widerlegt) oder für das Gros der schwulen Videospieler (sollen wir das jetzt nachprüfen?) oder stellt man Kerle sexistisch dar, dass andere Kerle sich dran "ergötzen" können? Daran wird doch schon klar, dass das nicht wirklich stimmen kann, was du sagst, damit würde man ja an der Zielgruppe vorbeiproduzieren.*

Die Art und Weise wie Frauen überzeichnet werden und wie Männer überzeichnet werden, ist krass unterschiedlich: Die Darstellung der Männer ist heroisierend, die Darstellung der Frauen ist sexistisch. Es mag einige wenige Ausnahmen geben, aber die starke Tendenz ist deutlich zu erkennen. Und wenn dann MAL eine starke Frauenfigur und eine schwache Männerfigur auftaucht ist das ganze Schema widerlegt?


Ich wundere mich ^^



[Edit]* Übrigens ein Grund, warum so wenig Frauen Videospiele spielen, andererseits die Sims so starken Zulauf haben: Hat das womöglich gar etwas mit der unterschiedlichen Darstellung von Männlein und Weiblein im Videospiel zu tun? [/Edit]
« Letzte Änderung: 9.12.2013 | 22:14 von Seuchenschiff »
Feuersänger:
Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Offline Heinzelgaenger

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Lol!
Spielen (egal ob Brett, RPG, Videogames, Theorie etc) ist eine Passion von mir.

Mein Überblick über Videospiele ist extremst solide.

Wichtige Games, die ich nicht spielen kann aus Zeit oder Platformgründen, gucke ich wenigstens im Playthrough an.

Männer haben als Protagonisten nicht mehr die Hosen an.
Ist auch nicht so, als beweinte ich das.
Vielmehr find ich es aber unreflektiert, Sexismen aus der Luft aufzugreifen.

Wenn du die dümmlichsten Ballereien (CoD etc, ist eh egal) wegnimmst und dir die Charaktere anguckst, wirst du feststellen, die Prinzessin ist nicht mehr im nächsten Schloss", sie belagert es gerade.