Autor Thema: Spieldesign (Weibliche Charaktere, Umgang mit Minderheiten / Rassismus)  (Gelesen 53410 mal)

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Offline Auribiel

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Butter bei die Fische:

Ich spiele gerne Spiele, in denen die Hauptchars gut aussehen, ich bin nunmal ein visuelles Schweinchen und dazu stehe ich auch.
Das heißt, ich will sowohl sexy männliche als auch sexy weibliche Chars. Die männlichen Chars schmachte ich gerne an (Leon Kennedy), mit den weiblichen will ich mich identifizieren können (Aya Brea).
Neben dem Attribut sexy/gutaussehend sollte auch gewitzt und schlagfertig/schlagkräftig vorhanden sein.  Gutaussehend und dumm ist NICHT sexy, sondern nervtötend. Auch das gilt wieder für weibliche wie für männliche Chars. Knapp bekleidet können gerne auch beide Geschlechter sein, was für mich aber störend ist, sind Kettenhemdbikinis und dergleichen - hierzu zählen auch schwachgerüstete männliche Chars, die dann quasi nackisch vor dem Drachen stehen und kämpfen (Barbaren, brr!). Letzterer Fall kommt meiner Erfahrung nach nur einfach seltener vor. Und überzeichnet seltener die sekundären Geschlechtsmerkmale, als bei weiblichen Chars (oder sind Muckis neuerdings sekundäre Geschlechtsmerkmale?).
Ich habe also nichts gegen hübsche Chars, aber sie sollen nicht überzeichnet sein ("boah, voll die Möpse!" vs. "Boah, Armmuskeln dicker als mein Kopf" - ja, das wird irgendwann auch lächerlich).
Spiele, die mich wirklich überzeugen konnten, waren zumeist Spiele, in denen sowohl starke männliche als auch weibliche Hauptchars vorkamen (diverse Resident Evil-Spiele) als auch Spiele, in denen zwar NUR männliche (seltener: Nur weibliche) Hauptchars vorkamen, in denen aber zugleich das andere Geschlecht nicht reine Staffage war. Lieber kommt gar keine Frau im Spiel vor, als eine die nur sexualisiert ist. Insofern habe ich kein Problem damit, wenn im Spiel nur männliche Hauptchars vorkommen - ich lese auch überwiegend Fantasyromane mit männlichen Protagonisten und störe mich wenig dran.
Bei manchen Spielen (The Witcher) macht es mir auch nichts aus, wenn der Hauptchar ein Chauvi ist, manchmal passt es einfach (ohne Überzeichnung - oder gerade wegen der Überzeichnung) zum Char und Plot. 

Wenn ich es richtig gemacht habe, sollte klar werden, dass es mich weniger stört, das so viele Hauptchars männlich sind, sondern vielmehr, dass es zu viele Spiele gibt, in denen die weiblichen Neben-Chars in schwache Positionen gedrängt werden:
- Weiblicher Char ist natürlich der Sani der Truppe und kann fast nicht kämpfen. (Blärgh!)
- Weiblicher Char ist ein Dämchen, das quietscht und ständig gerettet werden muss. (BLÄRGH!)
- Weiblicher Char ist eigentlich nur Bühnenhintergrund oder Schmuckstück für den Hauptchar/andere Chars (Schnarch).

Natürlich würde ich mich trotzdem über mehr Spiele freuen, in denen auch starke weibliche Hauptchars vorkommen. Störender finde ich aber die "Damsel in Distress" in vielen Spielen.
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Ich habe über 50% der Zelda-Titel gespielt (heißt zumindest die bis Twilight Princess). Die Reise ist imho gradlinig.
Wirklich? Alle Zeldaspiele liefen also nach dem Schema: "Zelda wird gefangen genommen. Link geht sofort zum Hauptgegner und besiegt ihn. Zelda ist wieder frei"? Achte einfach mal auf die Aufgaben dazwischen.
Zitat

Der einzige Grund wieso Link anderen Personen hilft ist um Gegenstände / Fähigkeiten zu erlangen die es ihm ermöglichen Zelda zu retten.
Definitiv nein. Da sind ne Menge Aufgabe, die er selbstlos macht und dann bekommt er zum Dank die Gegenstände.
Zitat
Es gibt keine Möglichkeit die Reihenfolge zu umgehen, es gibt dabei keine Rückschläge, es ist ein "Gehe von A nachdem Zelda mal wieder was zu gestossen ist. Nach B um Zelda zu retten. Auf dem Weg liegt Schloss 1, 2, 3, 4, 5"
Vorsicht! Ich habe keine Aussage über das Gameplay selber getroffen! Natürlich wirst Du gerailroaded. Es geht aber um die Geschichte, die erzählt wird, und die ist eben nicht geradlinig.
Zitat
Du sprachst von der Arthus Sage.
Die Arthus Sage ist imho die in der ein Junge ein Schwert aus einen Stein zieht etc. pp-
Das ist auch der Typ, der im Sterben liegt. Die Gralssuche war und ist ein verdammt wichtiger Bestandteil des Mythosses. Heutzutage gehören Artus und die Gralssuche zusammen. Das Eine nicht ohne das Andere.
Zitat

Es gibt auch in der Heldenreise Objekte wegen welcher der Held die Reise antritt. Geld, Macht, Ruhm.
Die weiblichen Figur erfüllt die Rolle dieser Objekte.
Nein. Er will nicht die Gunst der weiblichen Figur erringen, sondern er will die Königin seines Landes (und damit das Land) retten.
Zitat
Sie kann nicht dem Parcival entsprechen den sie handelt nicht, sie entwickelt sich nicht, sie ist schlicht Zielobjekt des Protagonisten.
Genauso wie Artus in Parcival. Zielobjekt sind Beide nicht. Aber das hatten wir ja schon. :)
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Wenn aber jetzt in einem gewissen Zeitabstand viele Spiele veröffentlicht werden, in denen ständig der Kerl gerettet werden muss, dann hätte das keinen Novum-Charakter mehr.
Da bin ich voll bei Dir. Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, wieso die Japaner immer und immer wieder die gleiche Geschichte verkaufen (ich sag nur Dynasty Warrior 1-7 oder so).
Zitat
Bei einmal "rette den Kerl" fände ich das vermutlich noch lustig/interessant, je nachdem, wie es aufgebaut wird. Wenn es mehrfach wiederholt vorkommt oder gar Standard wird, würde ich mich darüber ärgern, dass jetzt männliche Chars nur noch als "Rette mich"- Hooks in den Abenteuern vorkommen.
Auch da bin ich voll bei Dir. Wenn eh immer die gleiche Aufgabe kommt, dann schalte ich ab und les mir die Texte schon garnicht mehr durch. Immer das Gleiche können sie sich dann auch sparen und die Zwischensequenzen weg lassen. Spart sogar Geld.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Wenn wir also ein Spiel Zelda oder Mario hätten, in dem das passiert, dann wäre das ja toll. Aber wir haben 16 (sechzehn!) Zelda- Spiele und je nach Zählung 20 bis über 30 (!) Mario-Spiele, die mit mal mehr mal weniger gelungenen Veränderungen immer wieder die gleiche Geschichte erzählen! Halloho!?!?
Da bin ich voll bei Dir. Immer genau die gleiche Geschichte ist scheisse. Du willst nicht wissen wie verarscht ich mich gefühlt habe, als ich gemerkt hatte, dass Dynasty Warrior 4 aber wirklich genau die gleiche Story hatte wie Dynasty Warrior 3.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Ach ja, und weil es mir gerade einfällt: Ein gutes Beispiel einer männlichen "Damsel in Distress" ist der Mönch Xuanzang, der in der "Reise nach dem Westen" so ziemlich in jedem Kapitel einmal von Monstern entführt und vom Affenkönig gerettet werden muss (unter anderem auch vor Vergewaltigung).

Aber na gut, das ist jetzt kein Videospiel... wobei mir ein Xuanzang als Plotdevice auch tierisch auf den Keks gehen würde, der fällt nämlich auf die dämlichsten Tricks der Dämonen rein und ist sowas von entnervend hilflos...
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Einmal abgesehen davon das die Zusammenfassung von Parzival nach groben Überfliegen nicht davon spricht das er Artus begegnet oder auch nur rettet ?
Schau mal nach Artushof. Okay. Derjenige, den er rettet ist Anfortas. Im weiteren historischen Verlauf des Mythos wurde Anfortas durch Artus ersetzt.
Zitat
Einmal abgesehen davon das Artus weder entführt noch in Gefangenschaft ist oder andersweitig sich in einem durch dritte herbei geführten Umstand befindet aus dem er gerettet werden mus.
Teilweise zieht Artus auch aus um andere Abenteuer zu erleben?
Siehe Nocturamas Beitrag.
Zitat
Was genau hat das mit einer Figur - bzw. imho immernoch Objekt - zu tun die am Anfang der Geschichte entführt wird (oder schläft), während der Geschichte idR. hilflos auf den Retter harrt und die am Ende der Geschichte befreit wird?
Okay. Dann nochmal: Die Gralsritter machen sich auf die Suche nach einem Heilmittel für ihren König, der im Sterben liegt. Er ist hilflos und hofft auf seine Retter.
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Offline Auribiel

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Dann nochmal: Die Gralsritter machen sich auf die Suche nach einem Heilmittel für ihren König, der im Sterben liegt. Er ist hilflos und hofft auf seine Retter.


Freut mich, dass wir oben einer Meinung sind, aber ich hätte doch gerne gewusst, wieso da kein Unterschied zwischen Zelda (immer nur zu retten) und Artus (war mal DER Ruler) zu sehen ist?


Übrigens, was mir auch ganz sauer aufgestoßen ist (jetzt kein Videogame, sondern ein Comic): In den Comics zu Knights of the old Republic begleitet man in den ersten Bänden Zayne Carrick samt seiner Truppe. Darunter auch eine schlagkräftige Frau. Fand ich sehr gut. Als ich mir dann nach längerer Zeit den nächsten Band geholt habe (neuer Autor), kommt die Dame auch noch vor... jedenfalls zu Beginn, wo sie brav bei den Schwestern (Kusinen?) von Zayne daheim im Häusle hocken bleibt, derweil Zayne diesmal ohne sie die Galaxis rettet. Und als er heimkommt, kann er ihr zur Belohnung in die bislang passiven Arme fallen. Als mir fällt es ja nicht immer gleich auf, wenn die weibliche Rolle mies ist, aber das war wirlklich mit der groben Kelle. Wie man aus der aktiven Gefährtin eine passive "ich warte bis der Held heimkommt"-Trulla machen konnte, ist mir schleierhaft. *grrrrr*
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Der Großteil der Spiele läuft danach: "Zelda stößt etwas zu. Link begibt sich auf den Weg sie zu retten"
Der Weg dahingehend ist geradlinig.
Es gibt zwar Aufgaben auf dem Weg, aber der Weg ist noch Zielstrebig auf die Rettung Zeldas zu.
Sowohl von der Spielmechanik als auch von der Erzählung.

Was Parzival betrifft so ignorierst du weiterhin die Artusepik.
Die schließlich nicht mit Parzival startet sondern im Kern die Geschichte von Artus erzählt.
Die Erzählungen um Parzival sind letztlich die Behandlung einer Nebenfigur.

Das Problem bei dem Vergleich ist weiterhin das weder Peach noch Zelda die Aktivität von Artus gezeigt haben. Nicht einmal Ansatzweise.
Das Problem bei dem Vergleich ist weiterhin das Artus "bestenfalls" passiv ist. Zelda sowie Peach sind jedoch jeweils in einer durch Dritte verursachten Zwangslagen.
Das Problem bei dem Vergleich ist weiterhin das Artus mitunter nicht gerettet wird oder werden muss.
Das heißt Parzival rettet Artus nicht. Bei der Gralssuche handelt es sich quasi um eine "Fetch-Quest".

Insofern funktioniert der Vergelich auf keiner Ebene.
Hinsichtlich der Gralssuche nehmen Peach und Zelda wie schon von anderen ausgeführt eher die Rolle des Grals ein.
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Offline Bluerps

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@6: Ich verstehe das Argument auch nicht, ehrlich gesagt. Ich glaube dir das man gewisse Parallelen zwischen Parzival und Legend of Zelda finden kann, aber was ändert das denn daran das Zelda eine (mehr oder weniger) hilflose, passive Frau ist, die von einem aktiven, männlichen Helden gerettet werden muss?


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Freut mich, dass wir oben einer Meinung sind, aber ich hätte doch gerne gewusst, wieso da kein Unterschied zwischen Zelda (immer nur zu retten) und Artus (war mal DER Ruler) zu sehen ist?
Zelda hat die gleiche Aufgabe wie Artus. Sie repräsentiert das Land. Sie macht ja sogar etwas Mächtiges und zerbricht das Triforce-Fragment der Weisheit, damit es nicht in die Hände von Ganon geraten kann. Das ist etwas, dass von Anfang an als sehr sehr mächtig dagestellt wird. Sie ist also sehr wohl DIE Rulerin des Landes.
Zitat

Übrigens, was mir auch ganz sauer aufgestoßen ist (jetzt kein Videogame, sondern ein Comic): In den Comics zu Knights of the old Republic begleitet man in den ersten Bänden Zayne Carrick samt seiner Truppe. Darunter auch eine schlagkräftige Frau. Fand ich sehr gut. Als ich mir dann nach längerer Zeit den nächsten Band geholt habe (neuer Autor), kommt die Dame auch noch vor... jedenfalls zu Beginn, wo sie brav bei den Schwestern (Kusinen?) von Zayne daheim im Häusle hocken bleibt, derweil Zayne diesmal ohne sie die Galaxis rettet. Und als er heimkommt, kann er ihr zur Belohnung in die bislang passiven Arme fallen. Als mir fällt es ja nicht immer gleich auf, wenn die weibliche Rolle mies ist, aber das war wirlklich mit der groben Kelle. Wie man aus der aktiven Gefährtin eine passive "ich warte bis der Held heimkommt"-Trulla machen konnte, ist mir schleierhaft. *grrrrr*
Ohje. Solche Charakteränderungen sind natürlich nervig.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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@6: Ich verstehe das Argument auch nicht, ehrlich gesagt. Ich glaube dir das man gewisse Parallelen zwischen Parzival und Legend of Zelda finden kann, aber was ändert das denn daran das Zelda eine (mehr oder weniger) hilflose, passive Frau ist, die von einem aktiven, männlichen Helden gerettet werden muss?
Zelda ist keine "Trophäe". Genau das behauptet Anita.
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Offline Nocturama

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Artussage, aber andere Ecke, deshalb Spoiler:

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@Teylen:
ich denke die Anderen haben verstanden, was ich meinte. Reines Ja-Nein brauchen wir nicht.
Agree to disagree.
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Zelda ist keine "Trophäe". Genau das behauptet Anita.
Hm. Sagen wir mal, ich stimme eher ihr zu als dir, weil ich die Relevanz der Verbindung zur Artussage nicht sehe, aber ich denke nicht das es viel Sinn macht das noch weiter auszuwalzen als ihr es hier eh schon gemacht habt.


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@Bluerps:
Seh ich auch so. :) Also den zweiten Teil. ;)
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Offline Teylen

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Anita behauptet sie ist ein Objekt, kein Charakter im eigentlichem Sinn.
Nicht unbedingt eine Trophäe.
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Offline Talasha

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Bei Tomb Raider und Metroid haben die Macher in den Reboots ja auch richtig tief ins Klo gegriffen. Die Message ist: Wenn eine Frau tough und kompetent ist, dann muss sie wohl irgendwann mal physisch und/oder psychisch mißbraucht worden sein. Also mindestens ne Fast-Vergewaltigung muss dabei gewesen sein.

Wo war das mit Samus?
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Offline Fimbul

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Bei Zelda und Peach haben wir dann aber eine komplett andere Herkunft. Da steht die Artus-Sage als Pate mit Peach/Zelda als König Artus und Mario/Link als Parzival. Da gibt es ne Menge Ähnlichkeiten. UA die Hilfsaktionen, die während der Spiele durchgeführt werden müssen. Da ist wirklich Parzival auf Queste um das Land und seinen König zu heilen und nicht Popeye, der sich auf den direkten Weg macht, um seine Freundin aus den Klauen von Brutus zu reissen.
Von daher finde ich es schon etwas seltsam bei Artus von einer Damsel in Distress zu reden... ;)

Der Vergleich zu der Artus-Sage passt nicht da Artus als Figur handelt (Zumindest in allen mir bekannten Formen der Sage). Im Gegensatz zu den Prinzessinnen die in der jeweiligen Gefangenschaft warten und sich idR. passiv verhalten.

[...]

Die parallelen zur Tradition bzw. Geschichte führt sie hierbei wesentlich weiter zurück als die Arthus Sage. Sie betrachtet die Entwicklung auf Basis der Heldenreise. In dem Kontext ist die Rettung der weiblichen Figur nicht mehr als ein Objekt zur Entwicklung des männlichen Charakter.

[...]

Lies mal den Parcival. Artus ist da komplett auf passiv gestellt, weil er im Sterben liegt. Parcival ganz alleine kann Artus retten. (Hast Du Dich eigentlich nie gefragt, wieso seine Tafelrunde sich auf die Suche nach dem Gral macht und nicht er selber?)

[...]

Und da kommt dann der nächste Fehler. Bei der Heldenreise gibt es keine Damsel in Distress oder sowas. Die Heldenreise ist eine Entwicklung, die der Held durchmachen muss. Am Ende kann er seine Aufgabe erfüllen, aber auch nur, weil er die eigene innerliche Haltung korrigiert. Die weibliche Figur ist auch in dem Kontext die gleiche wie bei Parcival. Rette den König (Prinzessin) und das Land wird geheilt.
Wie gesagt: Ich finde es etwas seltsam Artus als Damsel in Distress anzusehen. :)

Wie mittlerweile ganz richtig klargestellt wurde, muß im „Parzival“ nicht König Artus, sondern der „Fischerkönig“ geheilt werden. Einen aktiv handelnden König Artus gibt es neben der historiographischen Überlieferung noch in „Le Morte d’Arthur“ von Thomas Malory. Letztgenanntes Werk bildet die Grundlage für die popkulturelle Rezeption des Artus-Stoffes. In der älteren literarischen Überlieferung, die sich auf Chrétien de Troyes stützt, wird Artus zwar als völlig passiv dargestellt, ist aber nicht schutzbedürftig. Die entsprechenden Werke drehen sich eben um die Abenteuer der Ritter der Tafelrunde und Artus ist dort nur Nebenfigur.

Wenn ich mich recht entsinne, kritisiert Anita Sarkeesian in ihren Videos, daß die „Jungfrau in Nöten“ lediglich als „Besitzstand“ des Mannes thematisiert würde und damit keine eigenständige Person, sondern lediglich eine Art Erweiterung des Mannes sei.

Betrachtet man die „Heldenreise“ in ihrer tiefenpsychologischen Deutung als Reifeprozess des männlichen Protagonisten, dann ist dies ja auch der Fall. Für alle, die mit der Archetypen-Lehre von C.G. Jung nicht vertraut sind, hier mal eine Zusammenfassung bei „Wikipedia“:

Zitat
“In der von Carl Gustav Jung (1875–1961) gegründeten Analytischen Psychologie gilt der Drache als Ausprägung des negativen Aspekts des sogenannten Mutterarchetyps. Er symbolisiert den Aspekt der zerstörenden und verschlingenden Mutter. Soweit der Drache erlegt werden muss, um die Hand einer Prinzessin zu gewinnen, wird er auch als Form des Schattenarchetyps interpretiert, der die in der Prinzessin personifizierte Anima gefangen hält. Der Schattenarchetyp steht für die negativen, sozial unerwünschten und daher unterdrückten Züge der Persönlichkeit, für jenen Teil des „Ich“, der wegen gesellschaftsfeindlicher Tendenzen in das Unbewusste abgeschoben wird. Die Anima, für Jung der „Archetyp des Lebens“ schlechthin, ist eine Qualität im Unbewussten des Mannes, eine „weibliche Seite“ in seinem psychischen Apparat. Nach dieser Ansicht symbolisiert der Drachenkampf also die Auseinandersetzung zwischen zwei Teilen der Persönlichkeit des Mannes.“

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Drache_%28Mythologie%29#Psychologische_Deutung

Allerdings bezweifle ich, daß derlei Hintersinnigkeiten beim Design von actionorientierten Videospielen tatsächlich eine Rolle spielen. Super Mario braucht eben einen Grund, um durch hundert „Level“ zu hüpfen und eine entführte Prinzessin ist da ein klassischer Aufhänger. Die Prinzessin ist lediglich Vorwand für das Rumgehüpfe und taucht deswegen in Vor- und Abspann mal kurz auf. Sieht man auch daran, daß sie in manchen Spielen einfach durch ein zu rettendes Haustier ersetzt wird (z.B. „Heart of Darkness“).

Neben rettungsbedürftigen Prinzessinnen („Zelda“, „Dragon’s Lair“, „Ghouls & Ghosts“) und Pin-Up-Kampfamazonen („Tomb Raider“, „Drakan“, „Heavy Metal F.A.K.K. 2“) gibt es in handlungsorientierten Computerspielen auch emanzipierte Frauengestalten, die entweder alleine oder wechselseitig mit einer männlichen Figur gespielt werden; vor allem im Genre der „Grafik-Adventure“ („Vampyre Story“, „Day of the Tentacle“, „Baphomets Fluch II & folgende“, „Gabriel Knight II & III“, „Geheimakte Tunguska“, „The Longest Journey“, „Legend of Kyrandia II“, „King’s Quest VII“, „The Riddle of Master Lu“, „Edna bricht aus“ etc.).

Mir ist der Fokus von A. Sarkeesian zu eng, weil sie primär Konsolenspiele und da insbesondere jene fernöstlicher Provenienz thematisiert (wo patriachalische Geschlechterbilder eben noch fest in der Gesellschaft verankert sind).
« Letzte Änderung: 10.12.2013 | 20:28 von Fimbul »

Offline Teylen

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@Fimbul:
+1 :D
Besser ausgedrückt als ich es vermag :)
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Offline Sashael

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Irgendjemand wollte wohl Samus weicher machen und genau das wollte KEINER ihrer Fans. Die Verwandlung ihrer geliebten Spacepirateass-kicking Powerfrau zu einem emotionalen Bündel wurde ... nicht so gut aufgenommen.
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Hallo Slayn, ich hoffe du beziehst dich hier auf Frau Sarkeesian und nicht auf deine Diskussionteilnehmer, ansonsten muss ich dich bitten, den Ton etwas zu mäßigen.
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Offline Slayn

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Hallo Slayn, ich hoffe du beziehst dich hier auf Frau Sarkeesian und nicht auf deine Diskussionteilnehmer, ansonsten muss ich dich bitten, den Ton etwas zu mäßigen.

Tatsächlich auf Fr. Sarkeesian. Man kann Dinge auch überanalysieren, gerade wenn wir von der vermeintlichen "Steinzeit" digitaler Spiele redet.
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Ich verstehe nicht, gegen was du hier argumentierst. Warum denkst du, man könne solche Aspekte gegeneinander aufwiegen? Wer hat denn sowas gesagt?

Die Bioware-Spiele wurden als positive Beispiele angeführt, weil sie beispielsweise homosexuelle Charaktere und Interaktionen erlauben. Ich hielt es für angemessen, das drastisch zu demontieren, weil es genau aufzeigt, wo ich ein Problem sehe: Beispielsweise wird "Mass Effect" nicht als Beispiel herangezogen, wenn es um Sexismus geht, ganz im Gegenteil. Ich hingegen sehe da ausgesprochen viel Sexismus und das führt mich zu der Frage, bei welchen anderen Beispielen das noch der Fall sein kann. Auch "Tomb Raider" ist für die einen ein Musterbeispiel spielerischer Emanzipation, für die anderen eine Ausrede, um ein Model in figurbetontem Kostüm(en) herumtoben zu lassen. In "The Last of Us" sehen die Einen die starke Männerrolle und die zu beschützende Frauenrolle, Andere sehen eher die stark unterstützende (spielwichtige!) Rolle der Protagonistin und führen deren Verletzlichkeit weniger auf ihr Geschlecht als auf ihre Jugend zurück.

Und das ist nur die eine Ebene. Dass beispielsweise Bioware sich einige Dinge traut, die sich andere nicht trauen zeigt, dass man eben nicht einfach alles darauf zurückführen kann, dass es Entwicklern und Publishern an einer progressiven Einstellung fehlt. Selbst dort, wo man augenscheinlich kein Problem damit hat, mit Konventionen und Traditionen zu brechen, ist Sexismus dennoch gegenwärtig. - Was machen wir jetzt daraus?
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'cause the person I am / Are the parts that I play ...
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Offline Slayn

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Offline Grey

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- Weiblicher Char ist natürlich der Sani der Truppe und kann fast nicht kämpfen. (Blärgh!)
@Auribiel, kurze Rückfrage: Geht es dir hier wirklich spezifisch ums Kämpfen oder ganz allgemein um "nicht actiontaugliche" Frauen? (Action ist ja nicht automatisch gleich Kämpfen.)
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
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Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)