Autor Thema: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit  (Gelesen 6085 mal)

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El God

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Heyho,

mal ein kleines Gedankenspiel: Die allgemeine Situation ist bekannt, Rollenspiel ist tendenziell ein vorbereitungsintensives Hobby und gerade Spieler in fortschreitendem Alter haben arbeits- und familienbedingt nicht mehr immer die nötige Muße, sich vor dem Spiel teils stundenlang hinzusetzen, Bodenpläne zu zeichnen, NSCs und Locations zu entwerfen, eben all das zu tun, was nötig ist, ein Abenteuer zu bauen.

Wie müsste ein Rollenspiel aussehen, dass die zur Vorbereitung nötige Zeit minimieren hilft? Dabei würde ich gern Setting und Regelwerk in der Diskussion möglichst sauber trennen. Tipps und Tricks zum Zeitmanagement für die Vorbereitung oder Sachen wie die "Brainstormkiste", in die man immer Ideen reinwirft, wenn man gerade mal Zeit hatte, brauche ich hier auch nicht. Hier geht es ausschließlich um Designfragen.

LöwenHerz

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #1 am: 24.04.2012 | 08:46 »
Die Grundmechanik muss innerhalb einmaligen Lesens komplett verstanden werden und sich wie ein roter Faden durch das Regelwerk ziehen. Wenn das gewährleistet ist, kann auch schnell improvisiert werden und lästiges Vorbereiten auf Regelseite fällt schlank aus.

Dann wäre eine niedrige Machtkurve in der Entwicklung der Helden wünschenswert, damit man als SL nicht zehntausend unterschiedliche Gegener konzipieren muss. Eine große handvoll und dann etwas Varianz in den Werten genügt. Die Spannung kommt nicht durch millionen verschiedener Monster... Auch der Aufstieg (so man mit Stufen spielt) sollte schnell von Statten gehen können.

Auch schön ist einfach auf komplett fertiges Material zuzugreifen, was aber am Thema vorbei geht ;)

Offline Agent_Orange

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #2 am: 24.04.2012 | 08:50 »
Hi.

Ich antworte mal mit einem konkreten Beispiel:

Funky Colts.

Regelsystem: Ist simpel und schnell begriffen.
Thematisch: 70er/80er Jahre TV-Serien (oder Serien aus jeder anderen Epoche). Damit sind Setting, Plots und "Szenen" weitgehend wohl bekannt.

Zack.

AO
Rollenspiele vor Gericht (mit besten Dank für den Hinweis an Boba Fett)
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Persönliche Anmerkung: Es ist ein erstinstanzliches Landgerichts-Urteil. Hinsichtlich einzelner Fragen beschränkt sich das Urteil auf Verweise; der Kläger hat "schlampig" gearbeitet. Fraglich ist deshalb, ob einzelne Urteilsaspekte in höherer Instanz anders bewertet worden wären.

Offline Praion

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #3 am: 24.04.2012 | 09:09 »
PTA
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Offline Lichtbringer

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #4 am: 24.04.2012 | 09:10 »
Arkanasysteme aller Art - Schneller geht es nicht, weil die Vorraussetzung vor allem Fanatsie ist und die ist bei Rollenspielern vorinstalliert.

Offline Odium

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #5 am: 24.04.2012 | 09:24 »
Eine einfache Grundmachanik, wenig Ausnahmen zu dieser und übersichtliche Entwicklungsmöglichkeiten.

Für mich fallen darunter Warhammer 2nd, das ein % System mit einfachen Kampfregeln und Talenten hat.
Da alle NSCs ähnlich aufgebaut sind kann man sich hier Werte schnell ausdenken und den Machtfaktor auch schön skalieren.
Bodenpläne mache ich mit einer Flipmat während des Abends, je nachdem wie es passt.

Noch einfach und dank Dungeons2Go superschnell vorbereitet ist Dungeon Slayers, wenn nur der SL das System kennt ist man hier in 20 Minuten inkl. Abenteuervorbereitung startklar^^
Wenn die Spieler das System kennen muss man sich nur kurz das Dungeon2Go durchlesen und vielleicht noch die NSCs im GRW markieren...
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Offline 1of3

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #6 am: 24.04.2012 | 09:29 »
Ich würde durchgehende graphische Aufbereitung anführen, wie sie sich bei Old School Hack und einigen anderen Spielen findet: Alle Regeln sind organisch dargestellt im ausgehändigten Spielmaterial.

@Agent Orange, @Praion: Vielleicht wäre es gut, wenn ihr erklärt, welche Eigenschaften an den genannten Spielen Vorbereitungszeit senken.

@Lichtbringer: Du hast insofern recht, dass jeder Fantasie hat. Häufig lässt sich diese aber nicht abrufen, sondern bedarf erst einer Kanalisierung, Fokussierung und einem sicheren Rahmen zum Abschütteln von Hemmungen. Deshalb werden eher freie Spiele gelegentlich als anstrengeder wahrgenommen als solche, die mehr an Regeln gebunden sind.



Zitat
Dabei würde ich gern Setting und Regelwerk in der Diskussion möglichst sauber trennen.

Ich würde fast behaupten, dass Setting und Regelwerk strukturell identisch sind, Setting also ein Satz von Regeln ist. Dieser Satz muss aufgenommen, verstanden und dann angewandt werden.

El God

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #7 am: 24.04.2012 | 09:48 »
Ah, hier kommt ja schon einiges zusammen. Ja, ich würde auch darum bitten: Wer konkrete Spiele nennt: Bitte erklären, was an diesen Werken nun vorteilhaft gegenüber anderen Spielen bezüglich der Vorbereitungszeit ist. Ich selbst habe keine besonders lange Liste an Spielen, die ich selbst schon gespielt habe und bin immer froh, wenn nicht nur Stichworte in den Raum geworfen, sondern sie auch erklärt werden.

Zitat
Ich würde fast behaupten, dass Setting und Regelwerk strukturell identisch sind, Setting also ein Satz von Regeln ist. Dieser Satz muss aufgenommen, verstanden und dann angewandt werden.

Dem kann ich zustimmen. Worin ich trotzdem einen Unterschied sehe, ist hoffentlich klar. Immerhin gibt es ja auch Settings ohne Regeln und Regeln ohne Settings (jeweils im klassischen Sinne). Ich kann mir aber z.B. vorstellen, dass es schon hilft, einen schnelleren Zugang zu finden, wenn man die implizit im Flufftext erwähnten Settingregeln nochmal explizit und klar zusammenfasst. Gerade in älteren Werken ist die Grenze ja teils noch verschwommen: Zauberer tragen keine schweren Waffen oder Rüstungen ist eigentlich eine Settingregel, tauchte aber gern im Regelwerkstext auf. Sowas wurde ja meistens auch ohne Murren akzeptiert.

ChaosAmSpieltisch

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #8 am: 24.04.2012 | 09:56 »
Das wesentliche um Vorbereitungszeit zu sparen ist ein Setting, in dem man sich selbst gut auskennt. Kennt man das Setting, entfällt einfach viel Vorbereitungszeit.

Selbiges gilt für die Regeln. Kenne Sie, und du sparst Zeit.

Man investiert also einmal Zeit in den Entwurf und das Lernen von etwas, und danach kann man sich viel sparen.

Offline Whisp

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #9 am: 24.04.2012 | 09:58 »
Auch ich würde hier als erstes Dungeonslayers nennen, so lange einer das Spiel kennt und ein Dungeon -2- go vorliegt. Die Crimlak Kampagne habe ich zügig und ohne größere Problem mit meiner RPG Runde gespielt. Die Char Erschaffung dauert 10 Minuten, die einprägsame und simple Regelmechanik vieleicht noch einmal  so lange.
Alles in allem ist DS momentan mein Favourit, der mich nach >20 Jahren von DSA 2-4.1 etwas abgebracht hat, welches ich aber noch in meiner etablierten Gruppe, wo alle immerhin geschätzte 15% der regeln kennen ( ;D) gespielt wird.

Aktuell gibt es auch eine Konversion von DSA auf DS ("DS-Aventurien"), die recht gut aussieht. Ansonsten kann man auch mit der der SlayEngine von C. Kennig alles andere bespielen, nicht nur Fantasy sondern z.B. auch Sciencefiction (siehe Starslayers) usw. Erste Inhalte sind schon im DS 4.0 Regelwerk im Anhang drin.

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Offline Lichtbringer

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #10 am: 24.04.2012 | 10:02 »
@Lichtbringer: Du hast insofern recht, dass jeder Fantasie hat. Häufig lässt sich diese aber nicht abrufen, sondern bedarf erst einer Kanalisierung, Fokussierung und einem sicheren Rahmen zum Abschütteln von Hemmungen. Deshalb werden eher freie Spiele gelegentlich als anstrengeder wahrgenommen als solche, die mehr an Regeln gebunden sind.

Das ist eben der große Vorteil an Arkanasystemen: Sie kanalisieren Fantasie, indem sie einen Zufallsfaktor und eine Assoziationsgrundlage bieten.

Ah, hier kommt ja schon einiges zusammen. Ja, ich würde auch darum bitten: Wer konkrete Spiele nennt: Bitte erklären, was an diesen Werken nun vorteilhaft gegenüber anderen Spielen bezüglich der Vorbereitungszeit ist. Ich selbst habe keine besonders lange Liste an Spielen, die ich selbst schon gespielt habe und bin immer froh, wenn nicht nur Stichworte in den Raum geworfen, sondern sie auch erklärt werden.

Vorbereitungszeit: Charaktererschaffung ca. 5 min, während dessen kann der SL mit den Karten gleich ein Abenteuer entwickeln

Was Arkanasysteme sind, hatte ich hier schon einmal erklärt. Kurz gesagt sind es kartenbasierte Rollenspiele, die nicht mit Zahlen arbeiten, sondern mit Begriffsassoziation.
Die gibt es auf Deutsch aktuell in Form von die Chroniken der Engel, ein postapokalyptisches Rollenspiel. Oder als universelles Rollenspiel idee!. Das sind aktuell die einzigen, aber ich arbeite daran...  ;)

Offline Agent_Orange

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #11 am: 24.04.2012 | 10:20 »
Hi.

Ok - gerne.

Funky Colts ist "geeignet" bezogen auf geringe Vorbereitungszeiten, weil ...

(1)
Funky Colts lädt dazu ein, Stories im Stil der TV Serien früherer Tage zu spielen. Wer jetzt solche Sachen kennt wie Miami Vice, Straßen von San Francisco, Cagney und Lacey, Knight Rider, Airwolf, Hart aber Herzlich, ALF, das A-Team, Parker Lewis, etc. pp., der weiß auch, wie "simpel" diese Serien bisweilen gestrickt sind. Bösewichte sind halt Bösewichte, die Handlungen sind wahnsinnig anspruchslos, Klischees prägen diese Serien etc. An dem Unterhaltungswert ändert das dennoch nichts; im Gegenteil zeichnen sich diverse Serien sogar durch fehlende Rafinesse dadurch sogar eher aus. (Ich wage mal die Behauptung: Bei vielen Serien der 90iger Jahre und des letzten Jahrzehnts ist das nicht anders ... )
Wenn ich als Spielleiter also Stories (Episoden) vorbereite, dann muss ich mich nicht endlos an Details aufhalten und gegebenenfalls umfangreiche regeltechnische Konsequenzen oder Besonderheiten vorbereiten, um gewappnet zu sein.

(2)
Diese Vorbereitung wird dabei von einem einfachen Regelwerk begleitet. Insofern können selbst außergewöhnliche Spielsituationen spontan ohne Risiko, dass Regeln verletzt werden könnten, schnell gelöst werden; und auch in der Spielvorbereitung muss ich mich nicht intensiver mit Besonderheiten beschäftigen ... Das schrieb ich schon.

(3)
Ein weiterer, zentraler Vorteil von Funky Colts ist: Es ist thematisch nicht festgelegt. Ich kann damit "Polizei"-, "Detektiv"-, "Action"-, "Horror"-, "Fantasy"-, "SciFi"-Serien (oder was auch immer) spielen. Wenn ich ein besonderes "Thema" oder "Setting" haben will, kann ich mich in beliebigen Quellen bedienen, ohne dass diese speziell für Funky Colts geschrieben sein müssen - also meine Fantasy, beliebige Literatur, TV-Serien, Filme, Bilder etc. Im Unterschied dazu sind in zahlreichen anderen Rollenspielsystemen Hintergründe mit Rücksicht auf das Regelwerk oder das gesamte Produkt geschrieben worden. Um das etwas zu verdeutlichen zwei kleine Beispiele:
Versucht mal ein DSA Abenteuer "so ohne Weiteres" auf D&D/ Pathfinder zu spielen ... Das braucht viel Vorbereitungszeit; versucht mal, einen spektakulären Polizeieinsatz aus der Tagespresse in ein SR umzuwandeln ... Das braucht viel Vorbereitungszeit ... Nicht so für Funky Colts.

AO
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Pyromancer

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #12 am: 24.04.2012 | 10:25 »
Es gibt ja so neumodischen Kram wie "Lady Blackbird", wo Setting, Regeln, Kampagnenaufhänger und vorgefertigte Charaktere auf insgesamt einem Dutzend Seiten für monatelanges Spiel ausreichend sind. Und dieses Konzept wurde und wird ja fleissig kopiert und modifiziert.

Offline Whisp

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #13 am: 24.04.2012 | 10:25 »
Es gibt ja so neumodischen Kram wie "Lady Blackbird", wo Setting, Regeln, Kampagnenaufhänger und vorgefertigte Charaktere auf insgesamt einem Dutzend Seiten für monatelanges Spiel ausreichend sind. Und dieses Konzept wurde und wird ja fleissig kopiert und modifiziert.

gibts dazu ne Quelle?
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Pyromancer

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #14 am: 24.04.2012 | 10:30 »
gibts dazu ne Quelle?


Mehr als in google eintippen kann ich das jetzt auch nicht.

Offline Waldgeist

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #15 am: 24.04.2012 | 10:33 »
Bei mir sorgt in der Regel das Setting für die meiste Vorbereitungszeit. Ich finde es deshalb gut, wenn ein Setting so etwas wie einen Abenteuergenerator / Zufallstabellen (wie z.B. bei einigen Versionen von Traveller) mitliefert, so dass ich zumindest mal ne stimmige (aus Settingsicht) Grundsituation generieren kann, die ich dann nur noch ausbauen muss.
5 Room Dungeons: http://5rd.jlj4.com/

El God

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #16 am: 24.04.2012 | 10:33 »
Mehr als in google eintippen kann ich das jetzt auch nicht.
Ja, wäre doch nett, wenn du das getan hättest  ;)

Folgend sie mir bitte unauffällig

Offline Whisp

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #17 am: 24.04.2012 | 10:36 »
Mehr als in google eintippen kann ich das jetzt auch nicht.
Sorry, war gerade unglaublich faul ;-)

Danke Dolge. Sieht nett aus. Muss ich mich mal einlesen.


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Offline Crimson King

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #18 am: 24.04.2012 | 10:44 »
PDQ# verursacht bei mir eine Vorbereitungszeit unter 30 Minuten pro Spielrunde. Allerdings beherrsche ich das Setting. Das ist notwendig, um improvisieren zu können. Allerdings dürfte jedes regelleichte System für einen kompetenten Improvisierer ohne größere Vorbereitung zu spielen sein. Bei Systemen, die nahezu ohne Zahlenwerte daher kommen, wie PTA, Fiasco oder Polaris, geht es ganz ohne Vorbereitung.

Wenn man taktische Spiele mit Bodenplänen spielen will, sind Savage Worlds und DnD 4 zu nennen. Für DnD kann man, die entsprechende Abenteuer-Bibliothek vorausgesetzt, auf sehr viele bestehende Encounter zurück greifen. Vorbereitungsaufwand ist dann in erster Linie Suchaufwand. Beim selber Bauen ist DnD 4 das deutlich aufwändigere Spiel.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Agent_Orange

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #19 am: 24.04.2012 | 10:45 »
Hallo.

Darf ich das Thema um diese Frage erweitern?

Hängt es denn vom Rollenspiel ab, wieviel Vorbereitungszeit ich habe?

Klar - wenn ich ein neues Rollenspiel habe, das entweder/sowohl ein umfangreiches Regelwerk oder/als auch eine detaillierte "Welt" bereithält, wird das die Vorbereitungszeit entsprechend beeinflussen. Auch wird es möglicherweise einen Unterschied machen, ob ich ein fertiges Abenteuermodul, ein automatisches Abenteuer-Genereierungssystem oder eine selbst ausgedachte Geschichte vorbereite.

Aber mal davon ausgegangen, dass ich in all diesen Bereichen sehr fit bin, dann dürfte doch das verwendete Rollenspiel für die Vorbereitung "nur noch" eine untergeordnete Rolle spielen.

Meine Ausführungen zu Funky Colts oder die Hinweise etwa auf Dungeonslayers oder andere "einfache" Rollenspiele sind nämlich insofern hinfällig, als es mir als Spielleiter ja unbenommen bleibt, über das vom Spiel her vorgesehen einfache Konzept eben ein (unter Umständen sogar deutliches) Mehr an Vorbereitung zu leisten ...

AO
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Offline Chief Sgt. Bradley

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #20 am: 24.04.2012 | 10:51 »
Ich votiere nun forsch für Savage Worlds. Wir haben gestern den Wechsel von Gurps vollzogen und ich möchte die Reaktion einer Mitspielerin für sich sprechen lassen:
Einmal hier, ziemlich weit unten gehts los.
und hier das Zitateines weiteren:
Wir haben gestern die chars quasi neu gebaut und auf fortgeschritten gesteigert . Danach habeb wir ein wenig gespielt und am ende auch einen kampf gegen 5 gegner mit 3 spielern erlebt. Die erfahrungen der spieler mit dem system waren bisher "kenne das system garnicht " "habe 1x rippers promo getestet" bzw. " haben mal 3 avende gespielt" . Ich hätte es anders erwartet . Aber selbst mit dem erklären des kampfes und nachschlagen von details hat der kampf nur eine gute stunde gedauert . Ich für meinen teil find das einfach gehaltene echt gut und da evellynn anfänger ist und es auch auf anhieb versteht und sich sogar zutraut direkt alleibe einen character zu bauen spricht das sicher für sich . Alles in allem sind die kämpfer flüssiger dauern einen bruchteil der zeit und man wird nicht mit zahlen und werten zugeschmissen . Ich denke sw ist definiziv einsteigerfreundlich . Wenn man allerdingsauf details der genauen werte und rechnen steht ist natürlich gurps besser . Sw stellt im kampf einfach das rp mehr in den vordergrund da man nicht so in würfelorgien und regeln schmökern verfällt wenn man noch kein gurps pro spieler ist .

Soweit meine absicht :) achja und sw ist deutsch . Auch nen vorteil wenn wer englisch probs hat bzw man zb. Nen jugendlichen dabei hat hehe .
Für die Neuen
"Sir! We are surrounded!" - "Excellent! We can attack in any direction!"
Es gibt drei Arten von Grammatik: korrekt, falsch oder Yoda
Insgesamt hab ich das vorhin einer Bekannten am Telefon beschrieben mit "Guardians of the Galaxy in XXL und geiler!"

Offline Whisp

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #21 am: 24.04.2012 | 10:53 »
Hallo.

Darf ich das Thema um diese Frage erweitern?

Hängt es denn vom Rollenspiel ab, wieviel Vorbereitungszeit ich habe?

Ja. Ein "kurz-mal-eben" One-Shot mit DSA 4.1 ist selbst für "Kenner" eine recht anstrengende Sache. Allein die Charerschaffung dauert ja schon ne Stunde...minimum...

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ChaosAmSpieltisch

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #22 am: 24.04.2012 | 10:58 »
Sorry, ich konnte als ich DSA4.1. noch regelmäßig gespielt habe ohne PC-Unterstützung regelkorrekte Charaktere mit Profil in 15 Minuten bauen. Ist eine reine Übungssache. Mit PC-Unterstützung konnte ich noch mal 5 Minuten sparen.

Hier kommen wir wieder dahin, dass Regelkenntnis wichtig ist für die Verkürzung der Vorbereitungszeit.

El God

  • Gast
Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #23 am: 24.04.2012 | 11:00 »
Nochmal als Klarstellung: Es geht nicht darum zu erfahren, welches System ihr am besten geeignet für vorbereitungsarme Runden haltet. Es geht darum, welche allgemeinen Designprinzipien dazu führen, dass man sich Vorbereitung sparen bzw. sie zumindest minimieren kann. Immerhin sind wir hier im Bastelforum.

Zitat
Hängt es denn vom Rollenspiel ab, wieviel Vorbereitungszeit ich habe?

Klar - wenn ich ein neues Rollenspiel habe, das entweder/sowohl ein umfangreiches Regelwerk oder/als auch eine detaillierte "Welt" bereithält, wird das die Vorbereitungszeit entsprechend beeinflussen. Auch wird es möglicherweise einen Unterschied machen, ob ich ein fertiges Abenteuermodul, ein automatisches Abenteuer-Genereierungssystem oder eine selbst ausgedachte Geschichte vorbereite.

Aber mal davon ausgegangen, dass ich in all diesen Bereichen sehr fit bin, dann dürfte doch das verwendete Rollenspiel für die Vorbereitung "nur noch" eine untergeordnete Rolle spielen.

Man könnte natürlich das Durchlesen ellenlanger Beschreibungstexte und das auswendig lernen von hochkomplexen Regeln auch zur Vorbereitungszeit zählen. Realistischerweise sollte man das auch - spätestens mit einem neuen Spieler in der Gruppe merkt man wieder, was man sich mit komplizierten/komplexen Regeln für einen Klotz ans Bein bindet.
« Letzte Änderung: 24.04.2012 | 11:10 von La Dolge Vita »

Eulenspiegel

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Re: Rollenspiel mit möglichst wenig Vorbereitungszeit
« Antwort #24 am: 24.04.2012 | 11:09 »
Was benötigt man für ein schnelles Spiel:

System:
- einfaches kurzes Regelwerk
- keine Sonderregeln
- SCs haben nur wenig Stats
- Zufallstabelle zur Plotgenerierung (z.B. Inspectres)
- Entlastung des SLs, indem viele klassische SL-Aufgaben durch die Spieler wahrgenommen werden.

Setting/Genre:
- einfaches Setting, das sich jeder vorstellen kann.
- kein vorgefertigter Plot sondern Plot wird "by the fly" entwickelt. (Womöglich dank Player Empowerment auch aktiv durch die Spieler)
- Der Plot kann durchaus überraschende Wendungen haben. Jedoch werden diese nicht vorher geplant sondern treten spontan auf, wenn SL/Spieler sie gerade für passend finden und/oder eine gute Idee haben.