Autor Thema: Fantasy - Ich will mal was anderes...  (Gelesen 2939 mal)

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Offline JPS

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Fantasy - Ich will mal was anderes...
« am: 25.04.2012 | 23:24 »
Ich glaube das kennen viele von euch: ZU VIEL KLON-FANTASY! GEHT DAS NICHT AUCH ANDERS?

Da frage ich mal nach guten alternativen die alle oder zumindest die meisten der folgenden Punkte erfüllen:

-kein EDO
-Die Handlung dreht sich nicht in erster oder zweiter Linie darum, dass irgendetwas gerettet werden muss
-Fantasy-Politik sollte auch nicht das Hauptthema des Buches sein
-kein Gut-/Böse-Klischee
-möglichst geschlossen, kein Zyklus mit 4+ Bänden a 1000 Seiten
-wirklich andere Welten, nicht nur buntes Mittelalter mit etwas Zauberei
-es sollte weder humoristische Fantasy, noch Kinderfantasy sein
-es sollte auch zumindest ein wenig intelligenter sein als der Durchschnitt

Wahrscheinlich sind das noch zu wenige Punkte, aber ich glaub ich habe klar gemacht worum es geht.  ;)

Pyromancer

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #1 am: 25.04.2012 | 23:30 »
"Drachenbrut" ("His Majesty's Dragon") von Naomi Novik, das sind die napoleonische Kriege mit Drachen. Das Buch bedient alle deine Punkte, bis auf den, dass es auch da ein halbes Dutzend Nachfolge-Bände gibt. Der erste Band hat aber eine in sich weitestgehend geschlossene Handlung, danach kann man ja aufhören.

schwarzkaeppchen

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #2 am: 26.04.2012 | 01:11 »
Steinkreis des Chamäleons, Ricardo Pinto. 3 Bände, abgeschlossen, recht düstere, prähistorische aber sehr originelle Fantasy.

Entspricht in zwei Punkten deinen Vorgaben nicht. Abgesehen von der Seitenanzahl spielt feudale Machtpolitik durchaus eine Rolle.
Und großes Manko: wenn Klett Cotta sich nicht mal mit der Übersetzung ranhält wird das dritte Buch wohl nur auf Englisch zu haben sein. =_=

Offline 1of3

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #3 am: 26.04.2012 | 08:56 »
Glenda Noramly: Havenstar

Hat allerdings auch einen gehörigen Schuss Feminismus und Widerstand gegen organisierte Religion (gibts da auch ein -ismus für?). Stört mich persönlich gar nicht, aber sei gewarnt. ;)

Offline Crimson King

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #4 am: 26.04.2012 | 09:34 »
Wenn du Gut/Böse-Schemata aufgebrochen haben willst, keine Elfen, Zwerge und Orks mehr sehen kannst und auf kompakte, abgeschlossene Stories stehst, kannst du bei den gängigen Sword&Sorcery-Sachen ohne Angst zugreifen.

C.J. Cherryh - Tore ins Chaos
Ein dreibändiger Zyklus mit sehr eigenen Welten und ausgeprägt feministischem Touch. Der entspricht nach meiner Wahrnehmung allen deinen Vorgaben.

Alle möglichen Conan-Bücher. Ich nenne nur Howards Original-Stories mein Eigen. Nachteil ist, dass die bis auf das Fehlen nichtmenschlicher Rassen eine sehr klassische Fantasy-Welt beschreiben. Gleiches gilt für die Kane-Geschichten von Karl Edward Wagner. Die sind meines Erachtens aber besser geschrieben und teilweise richtig tiefsinnig.

Fritz Leiber - Schwerter in Nebel, Die Schwerter von Lankhmar, Ritter und Knappe des Schwertes
Sammelt alle Geschichten der Helden-Schurken Fafhrd und der Graue Mausling. Klassische Sword & Sorcery a la Conan mischt sich mit Mantel & Degen-Flair. Hat eine Prise Humor, ohne aber jemals abzudriften.

Bockstark sind die Romane aus der Bas-Lag-Reihe von China Miéville. Die sind allerdings Steampunk/Steam Fantasy und von daher thematisch sehr weit von klassischer Fantasy weg. Die Falter/Der Weber, Die Narbe/Leviathan und Der Eiserne Rat bilden drei unabhängige Geschichten. Der Autor hat es neben Michael Moorcock zu meinem Lieblingsautor gebracht.

Philip Pullman - Der Goldene Kompass, das Magische Messer, das Bernstein-Teleskop bilden eine exquisite Romanreihe, die Phantastik mit realitätsbezogenen Themen mischt. Vom schlechten Film sollte man sich keinesfalls abschrecken lassen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Online Ludovico

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #5 am: 26.04.2012 | 09:39 »
Scott Lynch - Die Lügen des Locke Lamora und Sturm über Roten Wassern
Beides Romane, die in einer schmutzigen und rauhen Fantasy-Welt spielen, in der Magie extremst selten ist. Die Hauptcharaktere sind Diebe und Betrüger, die sich sehr sehr grob an Oceans 11 orientieren.

Offline gunware

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #6 am: 26.04.2012 | 09:52 »
Es kann sein, dass mich mein altersschwaches Gedächtnis trügt, es ist schon viele Jahre her, dass ich es gelesen habe, aber ich glaube Lord Darcy von Randall Garrett würde Deine Punkte erfüllen. Es sind Krimigeschichten und auch wenn dort die Politik leicht berührt wird, glaube ich jetzt nicht, dass es das große Thema wäre, weil mir das nicht im Gedächtnis geblieben ist.

Der Wächter Zyklus von Sergej Lukianenko sind nur 4 Bücher, damit ist Deine Vorgabe, dass es nicht 4+ sein soll auch erfüllt. Und die Rettung der Welt ist eigentlich eher ein Randthema.
« Letzte Änderung: 26.04.2012 | 09:57 von gunware »
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Samael

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #7 am: 26.04.2012 | 10:02 »
Ich lese gerade die "Taltos" Romane von Steven Brust. Kann ih sehr empfehlen. Ist zwar eine Reihe, aber jeder Band ist für sich völlig abgeschlossen (und die Handlung der Bände springt auch zeitlich hin und her, so dass die Reihenfolge in der man sie liest nicht so wichtig sein sollte).

Deutsch bei Klett-Cotta gerade im Sonderangebot (läuft aus - wenn du deutsch lesen willst also zuschlagen), englisch gibts Sammelbände mit 3 oder zwei Einzelbüchern (die jeweils aber eher kurz sind).

http://www.amazon.de/The-Book-Jhereg-Steven-Brust/dp/0441006159


Ich sehe gerade Band 1 ist dutsch schon vergriffen:
http://www.amazon.de/Jhereg-Vlad-Taltos-Steven-Brust/dp/360893264X/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1335427317&sr=1-1

Die Folgebände gibts aber teils für 4,99.

Amazon.de sagt:
Zitat
Er hat ein Büro, fleißige Angestellte, eine liebevolle Frau und ein Haustier. Manchmal macht er sich Sorgen um seine finanzielle Situation. Manchmal fragt er sich, ob seine Freunde ihn wirklich mögen. Die meiste Zeit ist er jedoch einfach nur froh, wenn er den Tag lebend übersteht!

Vlad Taltos ist ein gefürchteter Meuchelmörder in einer Welt, in der Menschen die Ausnahme sind. Die einheimischen Dragaerer sind durchschnittlich ein bis zwei Köpfe größer als er und über tausend Jahre alt. Ihr ganzes Streben gilt dem Ruhm und Reichtum der Häuser, denen sie angehören. Einen Menschen akzeptieren sie nur dann, wenn sie Verwendung für ihn haben; und er mit der Waffe umzugehen weiß.

Seinen neuesten Auftrag hätte Vlad Taltos allerdings nicht annehmen dürfen, der vorgegebene Zeitrahmen ist eindeutig zu knapp. Schon das unverhältnismäßig hohe Kopfgeld hätte ihn misstrauisch stimmen müssen. Doch es kommt noch dicker: Sein potenzielles Opfer hat im Schloss eines mächtigen Freundes von Vlad Unterschlupf gefunden. Und die Situation erweist sich als so verwickelt, dass der kleinste Fehler einen Krieg auslösen könnte.

"James Bond meets Monthy Python" und: "Ein Roman wie ein Comic, nur ohne Bilder" verkündet der Klappentext, was ebenso peinlich wie unangemessen ist. Jhereg ist ein tempo- und ideenreicher Fantasy-Roman mit einer ordentlichen Portion Zynismus. Steven Brust kennt seine Vorbilder und bedient sich bei ihnen nach Bedarf, aber vor allem verfügt er über eine eigenständige Erzählstimme -- von Anfang an hat man das Gefühl, sich in den Händen eines wirklichen Könners zu befinden. Diese Fantasy-Welt wird von denkenden und fühlenden Menschen (und Drachen und Untoten) bevölkert. Und obwohl Jhereg der erste Band einer Serie ist, kommt die Geschichte zu einem runden Abschluss; Endlosserien sind Steven Brusts Sache nicht. "Endlich mal kein Tolkien-Verschnitt", weiß der Klappentext noch zu berichten. Eine seltsame Äußerung vom Verlag des Herrn der Ringe, aber dieser Spruch trifft zu. Gott sei Dank. --Hannes Riffel
Kurzbeschreibung
Vlad ist ein Mensch in einer Stadt der Dragaerer, einem grosswüchsigen Volk, das durchschnittlich tausend Jahre alt wird und sich nie rasieren muss. Sie sind dort zuhause, nach ihren Regeln wird gespielt, und sie haben die Gewohnheit, Ostländer (wie Vlad) schlecht zu behandeln. Einer wie Vlad lässt sich das nicht gefallen. Also wird er Berufskiller und arbeitet sich allmählich nach ganz oben. Er ist wer, und einige Dragaerer gewinnen ihn als Freund. Andere versetzt er in Schrecken. Er adoptiert einen eben geschlüpften Drachen, einen Jhereg, der über eine fast menschliche Intelligenz verfügt und einen ziemlich üblen Sinn für Humor hat. Und er gewinnt den Respekt der Dragaerer. Alle seine Freunde sind älter als 900 Jahre oder Untote oder Vampire oder Meisterdiebe. Aber das sollte man ihnen nicht zum Vorwurf machen. In dieser bizarren, halb vertrauten, halb fremden Welt deckt Vlad Geheimnisse auf, entrinnt mit knapper Not dem Tod und macht sich pfefferscharfe Pilzomeletts. Er findet Liebe. Er wetzt seine Messer. Er versorgt mit zusammengebissenen Zähnen seine Jhereg-Wunden.
« Letzte Änderung: 26.04.2012 | 10:04 von Samael »

Offline gunware

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #8 am: 26.04.2012 | 10:15 »
Detta är verkligheten von Bertil Mårtensson würde ich gerne empfehlen, aber ich weiß es nicht, ob es in einer Sprache rausgekommen ist, die Du beherrschst. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob es jetzt unter Fantasy oder Sci-Fi fällt (meiner Meinung nach unter beide), aber ich glaube, dass dieses Buch alle Deine Punkte erfüllen würde.
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Offline Lyonesse

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #9 am: 26.04.2012 | 21:28 »
Cugels Irrfahrten - Jack Vance
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« Letzte Änderung: 26.04.2012 | 21:37 von Lyonesse »
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Offline Ingavin

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #10 am: 27.04.2012 | 11:36 »
Die Fürsten des Nordens von Guy G. Kay

An Fantasy Elementen kommen da Elfen und ein Waldwesen vor, ansonsten ist es eine fiktive Story, angelehnt an die die Entwicklung von England als Nation unter Alfred dem Großen. Die historischen Vorbilder sind ziemlich deutlich, aber der Fokus liegt mehr auf der Persönlichkeitsentwicklung einzelner Charaktere aus den div. Volksgruppen. Gut ist gerade auch die Entwicklung von Protagonisten, die nicht zum Adel gehören und in der damaligen sozialen Hierarchie eigentlich keine Chance haben

Offline Timberwere

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #11 am: 27.04.2012 | 12:05 »
Die Fürsten des Nordens von Guy G. Kay

@Ingavin: Ist das "A Song for Arbonne" im Original? Den hätte ich nämlich gerade empfehlen wollen. :)

Ansonsten "The War of the Flowers" / "Der Blumenkrieg". Anders als Tad Williams' andere, jeweils 4-bändige Werke wie Shadowmarch, Otherland und Memory, Sorrow, and Thorn, ist "der Blumenkrieg" ein in sich abgeschlossener Einzelroman, in dem es einen 30-jährigen Rockmusiker aus dem heutigen San Francisco in die Feenwelt verschlägt - aber in eine etwas andere Feenwelt, als sie sonst so beschrieben wird. Da hat es nämlich auch eine Art industriellen Fortschritt gegeben, mit magiebetriebenen Eisenbahnen und Großstädten etc., und Theo, den Hauptcharakter, verschlägt es voll in den Klassenkampf zwischen den adeligen menschenähnlichen Feen und den als zweitklassig behandelten anderen Feen.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Ingavin

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #12 am: 27.04.2012 | 21:55 »
@Timberware: Nein, der englische Titel ist "the last light of the sun" (glaub ich-habs grad verliehen und hoffe, ich erinnere mich richtig)

Offline Oberkampf

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #13 am: 28.04.2012 | 12:28 »
Pierre Pevel: Drachenklingen + Drachenkampf

Mantel und Degen mit Drachen. Kein mittelalterliches, sondern ein frühneuzeitliches Europa. Keine Elfen, Zwerge, Orcs, dafür aber Drachen. Politik spielt zwar am Rande eine Rolle, aber eher im "4 Musketiere"-Stil.

Alex Bledsoe: The Sword-Edged Blonde, Burn me Deadly + Dark Jenny

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Offline JPS

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #14 am: 8.05.2012 | 22:13 »
Danke für die Tipps. Ich glaube ich werde mir einige von den mal zu Gemüte führen, viel interessantes dabei  8)

Übrigens ist es auch nicht schlimm, wenn ein Buch gegen einer meiner Punkte, ausser dem letzten verstösst. So tolerant bin ich dann doch noch, aber dafür muss der dann schon was bieten.  ;)

Offline Bad Horse

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #15 am: 8.05.2012 | 23:20 »
Das große Rennen (im Original "The Grand Ellipse") von Paula Volsky. Spielt in einer Welt, die eher im 19. Jhd. als im Fäntelalter ist, allerdings ein bisschen Magie kennt.

Es geht um ein Wettrennen um die Welt - okay, ein bisschen Gut gegen Böse ist dabei, aber alles in allem ist das eher ein Abenteuerroman à la Jules Verne als der typische Fantasybrei.  :)

...Paula Volsky mag ich sowieso, die hat einen ganz eigenen Stil, gerade was ihre Weltbeschreibungen angeht.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Lyonesse

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #16 am: 9.05.2012 | 01:27 »
Im Bann der Hexenkönigin - Paula Volsky
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Offline condor

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #17 am: 13.02.2013 | 12:27 »
Bis auf den Punkt Humor könnte die Beschreibung auf ein paar der Zamonien-Romane von Walter Moers passen, v.a. Die Stadt der träumenden Bücher (den Nachfolgeband dazu kann ich aber nicht empfehlen), Rumo und Käptn Blaubär. Mit Einschränkung vielleicht auch Der Schrecksenmeister und Ensel & Krete.
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Offline aingeasil

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #18 am: 13.02.2013 | 16:46 »
Ich würd' auch noch die Valdemar-Zyklen von Mercedes Lackey mitreinpacken. Die meisten davon sind aber nur auf Englisch erhältlich. Die Hauptgeschichten bestehen immer aus 3 Büchern schmalen Büchern (250-450 Seiten im Taschenbuchformat).

Ich lese grade "Splitterwelten" von Michael Peinkofer, der ebenfalls gut in die oben erwähnten Kriterien passen könnte.

Die Trilogie "Rebellin - Novizin - Magierin" von Trudi Caravan könnte auch noch gerade so an deinen Kriterien vorbeischrammen (sind alles drei schon etwas dickere Bücher); die nachfolgenden Werke würden zwar noch mehr das nicht-mittelalterliche betonen, reichen aber imho dem Erstlingswerk nicht das Wasser.

Wobei ich gerade das "müssen nix retten"-Kriterium etwas schwierig finde, da letztendlich immer etwas in Fantasy-Heldengeschichten gerettet wird (und wenn es nur die eigene Identität ist).

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #19 am: 13.02.2013 | 23:03 »
Die Gezeitenwelt Reihe von "Magnus Magelan"*) - Ist zwar eine Reihe (die aber leider wohl nie mehr fortgeführt wird) aber jeder Band ist in sich abgeschlossen und hat andere Protagonisten. Die meisten der anderen Punkte erfüllt sieh wohl mehr oder weniger, denk ich.

American Gods von Neil Gaiman - Ok das Spielt in keiner anderen Welt, sondern wie der Name schon sagt Amerika, sollte aber die meisten anderen Kriterien erfüllen.

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Offline Orakel

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #20 am: 14.02.2013 | 00:57 »
China Mieville: Perdido Street Station (Der Band ist in sich abgeschlossen, allerdings gibt es noch ein paar Romane, die in der selben Welt spielen.) Der Nachteil ist, dass das Buch im Deutschen in die beiden Teile "Die Falter" und "Der Weber" aufgeteilt wurde und zumindest Band 2 so gut wie überhaupt nicht mehr zu bekommen zu sein scheint. (Zumindest nicht zu einem akzeptablen Preis im Moment.)
Allgemein kann man alles, was Mieville verbockt nur weiterempfelen, weil er mit seinen Geschichten wirklich mal was anderes versucht.



Ansonsten muss man sagen, das du mit dem Verzicht auf Zyklen dir etwas nimmst. Ich hätte dir nämlich sonst noch die "Drachenpornos" von G.A. Aiken ans Herz gelegt. Die Geschichten sind so schlecht, das man am laufendem Band einfach nur noch lachend unterm Tisch liegt.  ~;D
Das würde Laws zu mir sagen: Method Actor 75%; Storyteller 75%; Specialist 58%; Tactician 58%; Casual Gamer 25%; Power Gamer 25%; Butt-Kicker 17%

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Offline condor

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #21 am: 15.02.2013 | 18:43 »
Ach ja, auch einen Blick Wert: Gargantua von Francois Rabelais (und die nachfolgenden Pantagruel-Bände) aus dem frühen 16. Jh.

Zwar humorig und sehr low fantasy, aber schon wegen des Alters eine hoch interessante Lektüre. Auf jeden Fall ohne Weltrettung oder EDO, dafür durchaus intelligent - eben Weltliteratur.
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Offline Greifenklaue

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #22 am: 9.03.2013 | 23:00 »
Ich glaube das kennen viele von euch: ZU VIEL KLON-FANTASY! GEHT DAS NICHT AUCH ANDERS?

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Wahrscheinlich sind das noch zu wenige Punkte, aber ich glaub ich habe klar gemacht worum es geht.  ;)
Wenn man den zweiten Punkt (und teilweise den drittletzten) wegstreicht, dann würde ich ja DIE ORIGINALE empfehlen!

Also Conan von E.R- Burroughts (Wichtig, das Original!), Cugel / Dying Earth von Jack Vance und Fafhrd und der Graue Mausling von Leibner.

Waren für mich echte Augenöffner, sind kurz und knackig, ideenreich und erfrischend selten kopiert - eben weil sich alles eher in Richtung EDO-Fantasy bewegt.
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Offline Stonewall

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #23 am: 9.03.2013 | 23:19 »
Also Conan von E.R- Burroughts (Wichtig, das Original!)

Nicht eher von Robert E. Howard?  8]
Wobei IMHO auch nicht alle Howard-Originale überragend sind. Da gibt es auch so einiges nach Schema F, wo man merkt, daß es ihm eher darum ging, schnellstmöglich den nächsten Weird Tales-Honorarscheck auf den Postweg zu bringen.

In einiges von E.R. Burroughs habe ich mal auf Project Gutenberg reingelesen (John Carter of Mars, Pellucidar), war da aber auch relativ zur proklamierten Bedeutung für die Geschichte des Fantasy-Genres underwhelmed.

Offline Greifenklaue

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Re: Fantasy - Ich will mal was anderes...
« Antwort #24 am: 10.03.2013 | 01:48 »
Ähh, voll geschnarcht: Conan von Howards (und keine Carter-Überarbeitung [da hab ich dann wohl an die Figur John Carter gedacht und bin gedanklich zu Burroughs abgeschweift ...]).

Burroughs ist natürlich auch zu empfehlen, aber dann eher Sword & Planet statt Sword & Sorcery.
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