Da brauchen wir gar nicht weiterzureden, weil es hier um Erfahrungswerte geht
Na ja, wir sprechen natürlich zum größten Teil von persönlichen Erfahrungen. Das finde ich jetzt auch nicht schlimm, so lange man sich überlegt, warum etwas gut oder schlecht lief.
Ich finde es deshalb schon ganz spannend, dass hier doch einige sehr gute Erfahrungen mit großen Geheimnissen der SC (ich spreche nicht von NSC oder generelles Detektivplots) gemacht haben. In meinen Runden hat das tatsächlich noch nie geklappt, nicht mal im Ansatz. Da lief das immer auf eine der folgenden Arten ab:
1. Gar nicht. SC 1 deutet immer mal an, dass er voll die Albträume hat. Wird von den anderen Spielern zwar irgendwie wahrgenommen, aber gar nicht angespielt. Das Geheimnis bleibt geheim, wobei das ja auch manche Spieler freut.
2. Kommt raus, interessiert aber auch keinen, weil es sich überhaupt nicht angedeutet hat. „Ach so, du bist eigentlich in Geheimorganisation XY? Na, OK. Machen wir weiter im Programm.“ Oder wenn es sich angedeutet hat, hat keiner drauf geachtet.
Hier kann ein Problem sein, dass Spieler nun einmal darauf gepolt sind, auf Hinweise des SLs zu achten, aber nicht unbedingt auf die ihrer Mitspieler. Wenn jeder weiß, dass der andere ein großes Geheimnis hat und es im Spiel darum geht, das herauszufinden, sieht das vielleicht anders aus. Aber da wäre dann natürlich wieder ein Teil der Karten auf dem Tisch.
3. Ärger. Das einzige Mal, dass ich als SL so was wie den Assassinenplot weiter oben versucht habe (mit einem Spieler heimlich was ausbaldowert, das die anderen SC nicht wussten) ist das absolut und katastrophal in die Hose gegangen. Deshalb werde ich das nie mehr machen.
Für mich hat’s auch ein bisschen was davon, dass heimlich die Spielregeln geändert werden, aber man erfährt es erst, wenn es zu spät ist. Normalerweise geht man ja davon aus, dass SCs nun mal zusammenarbeiten und sich nicht in den Rücken stechen. Wenn das dann doch passiert, kann es schnell zu, ja, Ärger kommen.
Dagegen hatten bei mir alle richtig dollen Dramarunden, bei denen die Leute mitgefiebert haben, offen bekannte Charaktere.
Dass ich die Geheimnisse der anderen SC kenne und vielleicht sogar mit denen verknüpft bin, heißt aber noch lange nicht, dass ich wüsste, was passieren wird. In der von Callisto angesprochenen Runde wusste jeder, dass ein anderer Charakter des Sohn meines SCs ist, aber wann das rauskommt und wie die beiden Charaktere darauf reagieren, dass weiß man natürlich nicht. Es ist im gewissen Sinne mehr Suspense als Überraschung. Ich weiß schon, dass da noch was kommt, aber wie und wann, das bleibt ungewiss.
und wie siehts damit aus sich informationen zu beschaffen statt sie sich vorwerfen zu lassen? ist das zu viel verlangt? ist das ein zu logischer hergang?
Bei Dogs in the Vineyard geht es nicht um das Informationenbeschaffen, sondern darum, ein Problem ethisch-moralisch zu bewerten und sich an einer Lösung zu versuchen. Die Frage ist nicht: "Wer ist der Dieb?", die Frage ist: "Warum hat er das getan und wie gehen wir jetzt mit ihm um?"
Was ich zumindest wesentlich spannender finde.