Es kommt auf das Genre an und wie wichtig Handeln in dem Setting ist.
Üblicherweise macht man wie schon erwähnt einfach vergleichende Überreden-Proben, die die "Verhandlungsbasis" des Produktes pro Erfolg und Erhöhung prozentual in die eine oder andere Richtung verschieben. Dabei kann man wie einfach nur die Charisma-Modi draufklatschen, oder wenn das Feilschen eine wichtigere Rolle hat detailliert situative Boni zurechtlegen.
Will man es noch detaillierter haben, kann man, etwa wie in Hellfrost, zwischen Einkauf und Verkauf unterscheiden, sowie lokale Verfügbarkeitsstufen einführen, die Basispreis und Menge je nach Siedlungsgröße und Gegend anpassen.
Die Preise in den Tabellen stellen zumeist die Einkaufspreise für die Spieler dar. Wollen sie ihren Gerümpel dagegen verkaufen, werden sie ihn natürlich nur zu einem wesentlich niedrigeren Preis los. Meist 25% bis 50% weniger in der Basis. Da kommt dann Streetwise ins Spiel, um Abnehmer und den besten Preis für die zu verkaufenden Waren zu ermitteln. Diese Händler kaufen allerdings nicht jede beliebige Menge und der Markt "sättigt" sich auch. Daher sollte beim Verkauf für den Händler eine maximale Abnahmemenge angegeben sein. Dieser Streetwise-Wurf sollte je nach Genre einige Stunden oder zumeist einige Tage in Anspruch nehmen.
Wenn man will, kann man auch noch das "Einschätzen eines Wertes" einer Ware reinbringen. Das läuft über Allgemeinwissen, denn meist schätzt ja einer die Ware ein, der sich auch damit auskennt. Ich würde eher selten meinen Magier vorschicken, um ein gutes Langschwert einzuschätzen - das tut der Krieger. Wer dann die Verhandlungen um den Preis führt, ist egal. Wenn der Krieger dem Magier mitteilt, das dieses Schwert seinen Preis wert ist, kann auch dieser die Gespräche weiterführen (weil er etwa das höhere Charisma hat oder mit dem "Händler besser kann"). Das Einschätzen sollte mE nur Einfluß auf die Verhandlungsbasis, nicht auf das Verhandeln selbst. Aber ein kooperativer Bonus auf den vergleichenden Überreden-Wurf könnte man aber auch machen. Geschmackssache!
Wenn man MASOCHISTISCH veranlagt ist, kann man natürlich auch die Regeln für Soziale Konflikte nutzen. Aber das würde ich nur machen, wenn es nicht um einzelne Produkte, sondern um große Fuhren und längerfristige Verträge ginge, für die Belieferung einer bestimmten Sternen-/Städte-/Inselroute etwa. Da kommen außer Überreden evtl. auch andere Erfolgswürfe rein (kooperativ oder nicht). Etwas Einschüchtern hier, die gezielte Beleidigung, Bestechung, Verführung, Meuchelmord oder auch ein abgewandelter Smarts-Trick. Da hat man dann alle Freiheiten...