Zur Zeit "Die Straße", die Comicadaption des genialen (schlimmen) Cormac McCarthy Buches.
Bin zwiegespalten: Die Kunst ist wirklich phänomenal, und erzeugt über die Schraffurzeichnungen eine wirklich beklemmende, gleichzeitig monotone und oft ambivalente Welt (sehe ich da etwas in dem Mustern?)
Die Themen des Buches werden aber nur angedeutet, wie auch der Horror der Welt sehr viel verliert in der "platten" Darstellung.
Das Spannungsfeld zwischen "Mein Kind darf nicht sterben" gegen "Die Welt ist eine Hölle, und ich setze das Kind grausamen Gefahren aus, ohne Hoffnung auf Erlösung" - und was das über die menschliche - und spezifischer väterliche - Natur aussagt.)
Insgesamt hatte ich das gleiche Gefühl der Enttäuschung wie bei den vielen Lovecraft-Comics, die ich mittlerweile gelesen habe: Comic ist kein unverselles Medium, und gerade emotionaler Terror kann in dem Medium nur schwer eingefangen werden. Der innere Horror wird durch die Verbildlichung des Auslösers eher gedämpft als verstärkt - und zwar umso mehr, je "grafischer", d.h. explizit beschreibender und also "realistischer" die Grafik ist.
Das vielleicht auch im Gegensatz zum Body Horror, der ja gerade davon lebt, dass er sichtbar/erlebbar wird (den gibt es hier auch, und das funktioniert dann auch.)
Ein Comic wie Tardis "Elender Krieg" kommuniziert den Horror und den Wahnsinn des Grabenkrieges deutlich besser als z.B. Tanabes "Die Farbe aus dem All" es schafft, den Horror des dunklen Einflusses der außerirdischen Kraft zu verdeutlichen.