Ich bastel gerade damit herum. Wobei ich Szenen einspiele, die an anderer Stelle passieren. Die Spieler spielen jedoch ihren Plot unbeeinträchtigt und bekommen von mir Szenen beschrieben, die woanders paralell stattfinden und später ihren Weg kreuzen. Ihre Handlung beeinflussen. Unterstützend spiele ich für diese Szenen immer dasselbe Musikstück, daß in ihrem sPlot nicht vorkommt, um den Paralellplot von ihrem abzuheben. Das verwirrt sie nicht. Es steigert die Spannung und gibt mir mehr Möglichkeit Stimmung zu erzeugen.
Wenn ich selbst spiele, mach ich das auch manchmal so. Wenn ich nicht mit der Gruppe unterwegs bin, beschreibe ich in einer Spiellücke kurz, was mein Charakter gerade tut. Auch als eingespielte Szene. Nicht unbedingt in der ich-Perspektive. Das gibt ein runderes Spielgefühl. Ich mag das. In einem Roman oder Film ist das ja auch so. Jeder Spieler kennt das und reagiert bisher sehr gut darauf.
Ich möchte gerne noch mal einen Versuch machen, mit zeitversetzten Spielszenen, wie in Pulp Fiction oder wie sie bei Fiasco entstehen können. Aber dazu braucht man taffe, flexible und offene Spieler mit einem guten Gefühl für interessante Situationen. Es ist noch eine Idee, aber ich werde sie verfolgen.
Die Introgeschichte von Megan, mag ich auch. Es ist im Grunde auch eine Einspielszene. Wie in einem Buch oder Film, der den Charakteren ein Gefühl für das Setting gibt...Spannung erzeugt. Was auch immer.
Gestern sagte es eine Freundin beim Spiel ganz treffend. "Weißt du, wir können das System von "The pool" jetzt gut testen. Wir haben ja auch schon mit Fiasco und PDQ geübt so frei zu spielen." Ich dachte...ja...verflixt, es ist tatsächlich so. Alles entwickelt sich. Um so mehr die Spieler es gewohnt sind, daß man derart frei agieren kann, umso mehr experimentellen Leitstil kann man einbringen. Wobei ich ihnen noch immer einen starken Plot anbiete. Ganz frei mögen sie nicht gerne spielen. Aber wir wachsen. Das ist sehr schön!
Auch für Spieler, die klassisch spielen, ist die Kameraperspektive dann kein Problem. Das Problem sind die freien Situationen, die Spieleraktivität, Kreativität und Eigeninitiative fordern. Das muß man erst gewohnt werden.
Aber die Frage war ja, aus welcher Kamerasicht ich leite. Meint das, aus welcher Perspektive ich beschreibe?