Autor Thema: Fantasy und Ripper-Logen  (Gelesen 1171 mal)

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Offline Skeeve

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Fantasy und Ripper-Logen
« am: 8.06.2012 | 01:40 »
Hi allerseits,

als Spielleiter meiner Fantasy-Runde bin ich beim rumblättern im frisch gekauften Rippers leicht interessiert über die Logen (mit Einfluß, Mitglieder, Resourcen, Einrichtungen) gestolpert.

Aber erst nachdem ich letztens in einer Reszension wieder über die "Logen" gelesen hatte. denke ich ernsthafter darüber nach ob und wie ich das bei mir einbauen könnte. Wenn die Charaktere lange genug (über-)leben dann lassen sie sich vielleicht irgendwo nieder und gründen dort eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten die gegen die Mächte der Dunkelheit kämpfen. Also wie bei Rippers eine eigene Loge...

Aber was ist mit den anderen, schon existierenden, Gemeinschaften die gegen irgendetwas kämpfen?

Die einen sind z.B. auf der Seite der Dunkelheit und kämpfen gegen die Mächte des Lichts. Die Werte für einen kleinen Kult eines fast vergessenen dunklen Gottes sind ja einfach: wenig Einfluß, Mitglieder, ... wenig von allem.

Aber zum Beispiel die Anhänger des Sonnengottes: Tempel und Kleriker des Sonnengottes gibt es jeder Stadt und in jedem größeren Dorf. Dann sind da auch noch die anderen Götter des Lichts und die größeren Götter der Dunkelheit...

Soll ich mir bei einer Stadt für jede Glaubensgemeinschaft vier Werte für Einfluß, Mitglieder, Resourcen und Einrichtungen notieren? Im Prinzip passen diese Werte ja auch für die Handwerksgilden und dann gibt es im Adel auch noch verschiedene Adelsfamilien. Alle haben mehr oder weniger Einfluß, Mitglieder, Resourcen und Einrichtungen.

Der Plan der Kampagne ist eigentlich dass die Charaktere im Laufe der Zeit in der Welt umher reisen und dabei dann auch mehrere Städte besuchen (mal schauen, vielleicht werden es 10 Städte). Wenn ich mir nun für alle Städte Werte für alle Tempel, Gilden und Adelsfamilien notieren und verwalten muß, dann ist das garnicht "F!F!F!".

Der Ansatz gefällt mir nicht.

Das ganze eine Ebene höher aufziehen? Für den Sonnengott notieren wieviel Einfluß, Mitglieder, Resourcen und Einrichtungen dessen Anhänger haben (unabhängig von Städten und Konigreichen auf der ganzen Welt gezählt), für den Gott der Meeere dann ebenso, usw...

Das passt nicht so gut mit z.b. Adelsfamilien zusammen. Während sich die Gläubigen, welchen Gottes auch immer, in der ganzen Welt herumtreiben, sind Adelsfamilien (vielleicht auch Gilden)  doch eher lokal angesiedelt und hätten deswegen nur Werte die eine kleinere Region betreffen.

Ah, irgendwie bekomme ich da noch keinen Plan wie ich das einbauen könnte und ob ich es überhaupt sollte.

Vielleicht sollte ich beim leiten der Kampagne auf Einfluß, Macht usw. der unterschiedlichen Tempel, Adelfsfamilien usw. nicht so detailiert eingehen und die Idee mit den Logen in einer Fantasy-Welt vergessen.

Hat wer Vorschläge oder schon irgendwelche "Logen" (vielleicht mit Einfluß, Mitglieder, Resourcen und Einrichtungen) in seiner (Fantasy-)Welt eingebaut`?

Grüße,
        Skeeve
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]

Offline Kardohan

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Re: Fantasy und Ripper-Logen
« Antwort #1 am: 8.06.2012 | 06:55 »
Wofür der Aufwand?

Mal davon abgesehen, daß die Idee der Logen/Clubs im viktorianischen Setting und dem Genre begründet liegt, ist das in welcher Form auch immer einfach zuviel Mikromanagement.

Wie managt du die "Loge" (Abenteuergruppe) denn gerade in deiner Fantasyrunde? Wieviel interessieren ihre Beziehungen zu den anderen "Logen" (andere Abenteuergruppen, Gilden, Häuser und Organisationen), die so deine Welt bevölkern IM DETAIL? Geschweige denn, wieweit interessiert da die genaue Strukturierung und Finanzdecke jeder dieser Gruppen,  mit denen die Spieler irgendwann mal zu tun hatten?

Da interessiert doch nur ob Freund oder Feind, ob man noch was bei denen Gut hat bzw. inwieweit man sie über Connections "melken" kann. Mehr braucht man effektiv doch nicht.

Man sollte wirklich nur soviel Verwaltungskram produzieren, den man wirklich braucht.

Wenn ich in Hellfrost hergehe und mit den Ressourcenmanagementregeln die Güter meines adeligen Zaubers in der Gruppe manage, beschränke ich nur auf diesen. Ich könnte damit theoretisch auch jeden Tempel, jede Stadt, jede Kneipe oder Söldnertruppe micromanagen, aber wofür?

In Rippers beschränkst du dich ja weltweit auf vielleicht eine Handvoll Logen, die du so handhabst. Eben die, mit denen deine Loge regelmäßig zu tun hat. Der Rest wird höchstens indirekt und per Namen erwähnt. Ab einer gewissen Größe ist das System der Logen logischerweise unhandlich. Und auch so designed...

Das Spiel ist das wesentliche und da muss man wissen, daß 99% aller irgendwie generierten "Details" sowieso nicht gebraucht oder ignoriert werden.

Also wofür der Aufwand?
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Kardohan klingt immer so als ob er einen gerade lynchen will, wenn es darum geht Regeln zu erklären, das muss man einfach überlesen, dann sind die Posts super  ~;D  --- Dragon

Offline Radulf St. Germain

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Re: Fantasy und Ripper-Logen
« Antwort #2 am: 8.06.2012 | 08:24 »
Aber was ist mit den anderen, schon existierenden, Gemeinschaften die gegen irgendetwas kämpfen?

Der Ansatz gefällt mir nicht.

Ich finde das eine ganz nette Idee, aber ich würde die Werte nur für eine handvoll von Gruppen definieren. Für wen?

  • Wiederkehrende Gegner (z.B. der Kult des Schlangengotts, der immer mal wieder auftaucht
  • Alliierte die helfen und denen man helfen muss (z.B. der Orden der roten Krieger-Mönche)
  • Ambivalente Gestalten (z.B. ein Adelshaus, das zwar Dämonen jagd aber sonst auf seinen Vorteil aus ist

Der Reiz ist, dass man dann ab und zu auf einer Metaebene spielen kann. Z.B. könnte man Truppen entsenden um den Kult des Schlangengottes zu stoppen, während die Helden anderswo unterwegs sind. Die Quittung kommt dann im nächsten Abenteuer.