Autor Thema: Sozialprobe spaltet Gruppe  (Gelesen 41780 mal)

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Offline Naldantis

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #150 am: 15.06.2012 | 09:18 »
Und wer sagt das das nicht möglich war, eventuell hatten Ghandhi und Churchill aber extrem gute Werte in Willenskraft und hatten unverschämtes Glück beim Würfeln. Oder sie haben sich bei ihrer Charakterschaffung tatsächlich Vorteile wie "tut keiner Fliege was zu leide" bzw. "gibt niemals auf" gekauft.

Exakt!
Man kann so eine Immunität i.d.R. regelmechanisch oder im Dialog mit dem SL ausHANDELN (bzw. erspielen, dann bezahlt man in Zeit und Einsatz und Nachteile in der Entscheidungsfreiheit) - es ist nur eben nicht umsonst.
Warum wollen bloß soviele Spieler Sozialkompetenz und Charakterstärke ihrer PCs gratis bekommen, habe aber kein Problem damit, all deren Gold in und Zeit in Schutzamulette, Rüstunge und Waffentrining zu investieren?

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #151 am: 15.06.2012 | 09:23 »
Und wer sagt das das nicht möglich war?
Die Geschichte ihrer Leben
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Praion

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #152 am: 15.06.2012 | 09:28 »
Die Geschichte ihrer Leben

Alles Sozialmunchkins
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Offline korknadel

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #153 am: 15.06.2012 | 09:41 »
Zwei Dinge:

Eins: Im Kampf, beim Zaubern und beim Balancieren über den Baumstamm, der eine kilometertiefe Schlucht überbrückt, kann ich durch unglückliche Würfe (Patzer, Crit-Tabellen etc) ganz leicht aller Handlungsmöglichkeiten beraubt oder doch zumindest verstümmelt oder kampf-/bewegungsunfähig und damit extrem eingeschränkt werden. Das nehmen viele Rollenspieler hin. Dass Ghandi den Rettungswurf vergeigt hat und ihn deshalb die Kugel des Attentäters getroffen hat, das sieht jeder ein. Wird der Char eben in die Schublade gesteckt und ein neuer ausgewürfelt. Wehe, dem Char wird in einem sozialen Konflikt aufgrund eines Würfelwurfs die handlungsmöglichkeit eingeschränkt! Da ist der Orkmob los.

Zwei: Im SoIaF-RPG werden bei sozialen Duellen die "sozialen Lebenspunkte" runtergewürfelt, bis einer aufgibt oder auf null und damit handlungsunfähig ist. Wie im Kampf. Andere gute und elegante Systeme zwingen den im sozialen Duell Unterlegenen, so es ein SC ist, nicht direkt zu irgendeiner Handlung, aber sie belegen ihn mit entsprechenden Mali. Natürlich kann ich Ghandi nicht zum Massenmord überreden, aber ich kann durch bessere Argumente dafür sorgen, dass er den kürzeren zieht, einen extremen Malus auf seine Ausstrahlung bekommt und sein pazifistisches Gelaber bei den Leuten einfach nicht mehr ankommt. Ghandi bleibt dennoch handlungsfähig und Herr seiner eigenen Entscheidungen. Und er beschließt, seine Reflexe zu trainieren, damit ihm dereinst der Rettungswurf gelingt, wenn jemand ihn erschießen will.

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Offline sir_paul

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #154 am: 15.06.2012 | 10:01 »
Die Geschichte ihrer Leben

Diese erzählt uns aber nur, welche der vielen Möglichkeiten eingetreten sind und nicht was alles möglich gewesen wäre.

Nur weil ich am Ende eines Abenteuers gegenüber der Schankmeid standhaft war bedeutet das noch lange nicht das es für sie unmöglich gewesen wäre mich zu verführen.

Offline Deep One

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #155 am: 15.06.2012 | 10:03 »
Falls jemand mal einen Blick auf ein ausgeklügeltes Sozialsystem (das Rollenspiel ERFORDERT) tätigen möchte schaue er doch hier:

http://www.burningwheel.org/wiki/images/e/e5/Dow_95_108.pdf
(kostenloser download)

(Und gleich geht dann Diskussion über Scripting los, ich sehe es kommen)

Wenn das für Deine Gruppen und Dich funktioniert, ist das ja eine dufte Sache.  :) Für mich wäre eine Regel von 12 Seiten Länge anstatt von 12 Worten, wie meine Hausregel (s. #77), allerdings unnötig kompliziert.

Offline Praion

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #156 am: 15.06.2012 | 10:08 »
Welche Seite 77?
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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #157 am: 15.06.2012 | 10:14 »
Diese #77.

Klar, gegen diesen Geniestreich kann KEIN anderes System anstinken ...  ::)
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Offline Praion

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #158 am: 15.06.2012 | 10:20 »
Can i get a facepalm motivator please?
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Offline Auribiel

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #159 am: 15.06.2012 | 10:20 »
Diese erzählt uns aber nur, welche der vielen Möglichkeiten eingetreten sind und nicht was alles möglich gewesen wäre.

Ich behaupte mal ohne zusätzlichen lebensbedrohlichen Zwang (oder einschneidende Trauma, die nicht mal eben so in einem "sozialen Konflikt" entstehen, sondern andere Situationen wie Krieg oder psychische Folter etc. erfordern) würde es sicher nicht gelingen, mich dazu zu bringen, zum Massenmörder zu werden.
Wie schaut's bei dir aus? Du sitzt eine halbe Stunde jemand (fast) wildfremdem gegenüber (analog zu vielen solcher sozialen Konflikte) und der überzeugt dich, dass es besser wäre, dich irgendwo mit Waffen auszurüsten und dann an Ort X anzufangen die Bevölkerungsgruppe Y zu meucheln?

Im realen Leben geht so etwas nicht, wenn die Person nicht vorher schon irgendwie (siehe Traumata) angeschlagen war oder sowieso schon diese Überzeugung (wenn auch unbewusst) in sich hatte. Ins Rollenspiel übertragen kann der Spieler des bisher immer aufrichtigen und überzeugten, in sich gefestigten Paladin sicher auch erwarten, dass er nicht, weil er eine halbe Stunde von Oberschurken xyz belabert wurde, auf einmal alle seine Überzeugungen über Bord wirft und die Jungfrau schändet/das Dorf niederbrennt/die Unschuldigen metzelt. Selbiges für den in aufrichtiger Liebe entbrannten Ritter oder oder... da müssten schon vorherige Szenen vorangegangen sein, in denen der Ritter Anzeichen von zunehmendem Frust zeigt, da die Dame ihn wiederholt abweist, also quasi eine Lücke in seiner Deckung aufzeigen (von Spielerseite).

Anders sieht es natürlich aus, wenn es wiederkehrende Situationen gab, in denen der SC gewissen Zweifeln an seinen Überzeugungen ausgesetzt war. Die aufrichtige Liebe des Ritters turtelt hinter seinem Rücken mit dem Erzfeind, schickt ihn ständig auf Selbstmordmission, stellt ihn wiederholt vor dem Hof bloß etc.pp. Der Pazifistische Geweihte gerät wiederholt in Situationen in denen seine Überzeugung leidet, da der Gegner mit Gewalt IMMER gewinnt oder weiterkommt als die Seite, für die der Geweihte eintritt etc.pp.

Vielleicht bräuchte man analog zu D&D einfach noch eine Gesinnung, die dann grobe Richtlinien gibt, wie weit sich ein SC zu gewissen Taten beeinflussen lässt. Wobei ich da lieber auf eine vom GM bestimmte Einschätzung der Situationen wäre, anstelle jetzt nochmal eine Festlegung zu machen.
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Offline Fire

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #160 am: 15.06.2012 | 10:26 »
Im realen Leben würdest du dir aber auch nicht eine Waffe schnappen und eine "böse" gruppierung angreifen...

Real und RPG passen selten zusammen, find ich...
Die Zeit heilt alle Wunden, aber die Narben bleiben immer da....

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Offline Praion

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #161 am: 15.06.2012 | 10:28 »
Ja, dich könnte man nicht dazu überreden, du gehst den sozialen Konflikt nicht ein. In den kann dich ja meistens auch keiner Zwingen. Gehst du den Konflikt ein, dann willst du etwas anderes von deinem Gegenüber und bist bereit deine friedlichkeit dafür aufs Spiel zu setzen.
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Offline sir_paul

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #162 am: 15.06.2012 | 10:32 »
Ins Rollenspiel übertragen kann der Spieler des bisher immer aufrichtigen und überzeugten, in sich gefestigten Paladin sicher auch erwarten, dass er nicht, weil er eine halbe Stunde von Oberschurken xyz belabert wurde, auf einmal alle seine Überzeugungen über Bord wirft und die Jungfrau schändet/das Dorf niederbrennt/die Unschuldigen metzelt.

Natürlich, wenn er bisher immer aufrichtig war, dies ist das was Naldantis mit erspielten Vorteilen meint. Des weiteren sollte (meiner Meinung nach) ein in sich gefestigter Paladin eventuell auch eine entsprechende Willenskraft (oder analoges) aufweisen, meinst du nicht?

Und ein totales +1 zu dem was Fire sagt!

Offline Deep One

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #163 am: 15.06.2012 | 10:33 »
Diese #77.

Klar, gegen diesen Geniestreich kann KEIN anderes System anstinken ...  ::)

FÜR MICH nicht. Oder waren meine zwei 2-Sätze-Beiträge jetzt zu schwer verständlich für Dich?

Offline korknadel

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #164 am: 15.06.2012 | 10:41 »
@Auribiel: Gerade in SoIaF-RPG wird sowas ja geregelt. Da hast Du halt verdammt gute Werte, vergleichbar mit einem "Mountain that rides" in Vollplatte, wenn Dich jemand gegen Deine Überzeugung und gegen Deine Veranlagung überzeugen will. Wie ich weiter oben sagte, im Kampf gibt's doch auch alle möglichen Werte wie Rüstung, Rettungswürfe, Ausweichen, Konstitution oder gar Waffenvergleiche. So kann man das im sozialen Kampf auch regeln. Und Ghandi zum Massenmord zu überreden, ist dann halt wertemäßig genauso unwahrscheinlich wie mit einem Dolch einen fünfschwänzigen Lindwurm zu erlegen.

Und ich muss sagen, dass ich es in einem Rollenspiel sogar cool finde, dass es theoretisch die Möglichkeit gibt, Ghandi auch ohne Traumata und dergleichen zu dergleichem zu überreden. Das ist episch und entspricht den Geschichten vom Bösewicht, der nach der Begegnung mit dem heiligen Dimpeldumm zum frommen Büßer geworden ist ...

Deep One:
Sorry. Natürlich ist nichts dagegen zu sagen, wenn man so vorgeht. Mir stieß nur auf, dass Du dieses Konzept, das weitgehend auf Handwedeln und SL-Hoheit hinausläuft, als "Hausregel" bezeichnest und damit quasi mit einem ausgeklügelten System vergleichbar machst. Deshalb mein freilich sehr unfeines Augenrollen. Gegen den Vorwurf, ich sei begriffstutzig, habe ich nichts vorzubringen.  :D
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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #165 am: 15.06.2012 | 10:42 »
Ja, dich könnte man nicht dazu überreden, du gehst den sozialen Konflikt nicht ein.
Ein Einwurf aus der Zuschauerloge: Wie soll ich es jetzt verstehen? Meinst Du, dass die Leute, die man zu etwas nicht überreden kann, gar keinen sozialen Konflikt austragen? Ich dachte, wenn man diskutiert, ist es bereits ein sozialer Konflikt, wenn man unterschiedliche Ansichten hat. Dass es aber selten in einer Gewonnen-Verloren Situation endet, sieht man doch an den vielen Diskussionen hier im Forum. Und nichts anderes sind doch diese Diskussionen als sozialer Konflikt, oder irre ich mich da?
Das ist nämlich das große Problem dabei. Wenn mir jemand auf die Fresse haut, dann weiß ich, wann ich verloren habe. Wenn jemand aber mit mir diskutiert, dann ist die Bereitschaft, eine Niederlage anzuerkennen seltener vorhanden. Dann trennt man sich eher mit den Gedanken (auf beiden Seiten) "so ein Blödmann, der hat doch keine Ahnung". Und keiner fühlt sich wirklich als Verlierer. Soziale Konflikte enden oft als "Nicht entschieden" (nicht zu verwechseln mit "Unentschieden"), falls keine Notwendigkeit besteht, unbedingt eine Lösung zu finden. Und das ist, schätze ich mal, das Problem dabei. Weil sich so etwas schwieriger in Regel pressen lässt als "der hat auf die Fresse gekriegt und liegt - dann ist er der Verlierer".
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #166 am: 15.06.2012 | 10:43 »
Im realen Leben würdest du dir aber auch nicht eine Waffe schnappen und eine "böse" gruppierung angreifen...

Real und RPG passen selten zusammen, find ich...

Wir leben hier in Mitteleuropa in einem Gebiet, in dem es schon seit fast 70 Jahren keine Kriegshandlungen mehr gab. In früheren Zeiten war es mehr der Standard, dass man in gewalttätigen Situationen landete. Nicht umsonst wurde den Zeidlern erlaubt, eine Armbrust mit sich zu führen, wenn sie im Wald unterwegs waren. Wir sind heute dankenswerter Weise in einer Lage, in der wir kaum mit solchen Konflikten in Berührung kommen - daher kannst du das Verhalten der SCs in einer mittelalterlichen Welt mMn nicht mit unserer Friedenszeit hier und heute vergleichen.

Ja, dich könnte man nicht dazu überreden, du gehst den sozialen Konflikt nicht ein. In den kann dich ja meistens auch keiner Zwingen. Gehst du den Konflikt ein, dann willst du etwas anderes von deinem Gegenüber und bist bereit deine friedlichkeit dafür aufs Spiel zu setzen.

Ich beschrieb, dass man durchaus im sozialen Konflikt befindlich ist, nicht, dass man ihm ausweicht. Nur ist man gegen manche Argumente in sozialen Konflikten einfach IMMUN im - Gegensatz zu 60+ cm Stahl, dagegen ist nur der Eiserne immun.


Noch ein kurzer Einwurf bezüglich des sozial/geistig minderbemittelten, auf Kampfwerte gemaxten Kriegers: Manche Leute sind auch einfach zu DUMM, um bestimmte Argumente kapieren zu können. Schade, wenn man jemanden mit spitzer Zunge beleidigen will und der einfach nicht rallt, dass er gerade beleidigt wurde oder oder...  >;D


Und weil ich irgendwie den Eindruck habe, man denkt immer noch, ich kiesowe oder so:
Ich bin nicht dafür, es zu akzeptieren, wenn ein Spieler seinen Char auf Kampf maxt und sich dann aus den sozialen/geistigen Konflikten mit Schönrednerei rauswindet. Schwache Werte in diesen Bereichen sollten auch fühlbare Konsequenzen haben. Es gibt nur Grenzen für diese Konsequenzen, abhängig von der moralischen Überzeugung des Chars (und diese moralischen Überzeugungen würde ich als SL dann auch in anderen Situationen einfordern: Du hast vorhin xyz nicht getan, weil du so moralisch bist? Dann solltest du jetzt auch das Gold liegen lassen/deinen Anteil den Waisenkindern, die dich mit hilfesuchendem Blick belagern, schenken etc.pp.).



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Offline Praion

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #167 am: 15.06.2012 | 10:46 »
In meiner Runde würde die Diskussion anlaufen, man tauscht sich kurz aus und dann wird ins Duel of Wits gegangen. In dem Moment entscheiden sich die Spiler ob sie bereit sind das wirklich auszudiskutieren. Das ist der Moment wo es ernst wird.
Das System sollte nicht mit dem ersten Satz schon aktiviert werden.
Etwas ausdiskutieren, den Einsatz festlegen für beide und dann wirds sozial ausgetragen.
Meistens (wenn nicht einer voll überlegen oder einer extrem gut taktiert) wird man zu einem Kompromiss kommen und beide bekommen Teile ihres Ziels.
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Jason Corley

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #168 am: 15.06.2012 | 10:48 »
Deep One:
Sorry. Natürlich ist nichts dagegen zu sagen, wenn man so vorgeht. Mir stieß nur auf, dass Du dieses Konzept, das weitgehend auf Handwedeln und SL-Hoheit hinausläuft, als "Hausregel" bezeichnest und damit quasi mit einem ausgeklügelten System vergleichbar machst. Deshalb mein freilich sehr unfeines Augenrollen. Gegen den Vorwurf, ich sei begriffstutzig, habe ich nichts vorzubringen.  :D

OT:Oh, ok. Alles gut. :) Ich hätte auch nicht gleich losflamen sollen.

Offline Auribiel

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #169 am: 15.06.2012 | 10:54 »
@Auribiel: Gerade in SoIaF-RPG wird sowas ja geregelt. Da hast Du halt verdammt gute Werte, vergleichbar mit einem "Mountain that rides" in Vollplatte, wenn Dich jemand gegen Deine Überzeugung und gegen Deine Veranlagung überzeugen will.
Wie ich weiter oben sagte, im Kampf gibt's doch auch alle möglichen Werte wie Rüstung, Rettungswürfe, Ausweichen, Konstitution oder gar Waffenvergleiche. So kann man das im sozialen Kampf auch regeln. Und Ghandi zum Massenmord zu überreden, ist dann halt wertemäßig genauso unwahrscheinlich wie mit einem Dolch einen fünfschwänzigen Lindwurm zu erlegen.

Sorry, nachträglich erst gelesen.

Ich habe verdammt gute Werte darin, mich nicht davon überzeugen zu lassen, jemanden umzubringen. Ich hab verdammt miese Werte darin, mich davon überzeugen zu lassen, mich genussvoller Völlerei hinzugeben oder noch ein zweites und drittes Buch mitzukaufen oder doch noch einen Flashpoint bei SWTOR zu machen. Ich hab durchschnittliche Werte darin...

Siehst du den Unterschied? Nur weil ich in Situation A absolut von einer Sache überzeugt bin und mich nicht beeinflussen lasse, muss das für Situation B noch lange nicht gelten. Meine Vollplatte schützt mich aber in allen Kampfsituationen - und wenn er gegen Pfeile nichts hilft, dann weiß ich das vorher schon. Du kannst jedoch nicht alle Eventualitäten für die Angriffskraft einzelner Argumente oder die Stärke deiner Überzeugung in unterschiedlichen sozialen Konflikten vorher verregeln - das Regelwerk für soziale Konflikte würde geradezu DSAeske Züge annehmen. Das würde die von dir aufgezählten Werte im Kampf mMn weit übersteigen. Dann doch lieber ein Aspekt, der Hinweis auf die moralische Ausrichtung des SCs gibt...

Dann hat der Ritter eben kein Problem damit, den Räuber hinterrücks zu meucheln (der hat Frauen und Kinder zerlegt), aber er ziert sich massivst, mit der Schankmaid anzubändeln (das würde wieder seinen Moralkodex gehen).

 

Zitat
Und ich muss sagen, dass ich es in einem Rollenspiel sogar cool finde, dass es theoretisch die Möglichkeit gibt, Ghandi auch ohne Traumata und dergleichen zu dergleichem zu überreden. Das ist episch und entspricht den Geschichten vom Bösewicht, der nach der Begegnung mit dem heiligen Dimpeldumm zum frommen Büßer geworden ist ...

Ich merke gerade, meine Überzeugung in diesem sozialen Konflikt ist einfach zu hoch: ich fände es unmöglich, einen anderen in einem einzelnen sozialen Konflikt dazu bringen zu können, quasi all seine bisherigen Überzeugungen über Bord zu werfen und quasi zu ALLEM überredet werden zu können.
Das sollte Zaubern/göttlichen Wundern vorbehalten bleiben.
Oder entsprechend langes Vorgehen erfordern (wiederholte Gespräche, vorangegangene Szenen die Zweifel wecken etc.pp.).

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #170 am: 15.06.2012 | 10:57 »
Ich merke gerade, meine Überzeugung in diesem sozialen Konflikt ist einfach zu hoch: ich fände es unmöglich, einen anderen in einem einzelnen sozialen Konflikt dazu bringen zu können, quasi all seine bisherigen Überzeugungen über Bord zu werfen und quasi zu ALLEM überredet werden zu können.
Das sollte Zaubern/göttlichen Wundern vorbehalten bleiben.
Oder entsprechend langes Vorgehen erfordern (wiederholte Gespräche, vorangegangene Szenen die Zweifel wecken etc.pp.).

Es gibt genug Systeme, da kann sich ein einzelner sozialer Konflikt über Jahre hinziehen. Manche Dinge brauchen eben länger als ein paar Kampfrunden, da hast du schon recht.

Offline Auribiel

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #171 am: 15.06.2012 | 11:04 »
Es gibt genug Systeme, da kann sich ein einzelner sozialer Konflikt über Jahre hinziehen. Manche Dinge brauchen eben länger als ein paar Kampfrunden, da hast du schon recht.

Wenn sich der einzelne soziale Konflikt über Jahre hinzieht... dann stimme ich zu: Da kann man den Gegenüber wahrscheinlich wirklich zu so gut wie ALLEM beeinflussen, wenn man es geschickt anstellt (seine Familie tötet, im die Vorzüge der dunklen Seite der Macht wiederholt beweist, die Einzig Wahre Liebe verführt und ihm dann das Höschen schickt *ähem* oder oder...).
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Achamanian

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #172 am: 15.06.2012 | 11:05 »
@Auribiel:
Argumentierst du jetzt eigentlich grundsätzlich dagegen, Regeln einzusetzen, wenn es ums Überzeugen von SC geht? Ganz klar ist mir das gerade nicht.
Dafür gäbe es ja in meinen Augen auch durchaus gute Argumente - ich finde z.B. auch, dass die Spieler im normalfall prinzipiell selbst über die Handlungen ihrer Charaktere bestimmen sollten. Andererseits mag ich Regeln, die den Einsatz dafür in die Höhe treiben.
Soziale Konfliktregeln, die mir gefallen, sehen eher so aus, dass Gandhi nach einem verlorenen Streit immer noch selbst entscheiden kann, ob er vielleicht doch jemanden umbringen will, dass es dann aber einen hohen Preis für ihn hat, sich an seine Ideale zu halten - er erscheint außenstehenden vielleicht plötzlich nicht mehr als prinzipientreu, sondern als verbohrt idealistisch, als zynisch oder gar verlogen. Oder er muss sich gegen jemanden stellen, der ihm nahesteht.
Das Beispiel mit "jemanden zum Massenmörder reden" geht m.E. sowieso an der Sache vorbei, dann könnte man ja als prinzipielles Argument gegen Kampfregeln auch vorbringen, dass es ja wohl nicht klargeht, wenn ein unbewaffneter 6jähriger meinen Krieger mit Jahren der Kampferfahrung im offenen Zweikampf umhaut.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #173 am: 15.06.2012 | 11:34 »

 Der Pazifistische Geweihte gerät wiederholt in Situationen in denen seine Überzeugung leidet, da der Gegner mit Gewalt IMMER gewinnt oder weiterkommt als die Seite, für die der Geweihte eintritt etc.pp.
.
Massaker von Amritsar
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
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Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #174 am: 15.06.2012 | 11:36 »

Schade, wenn man jemanden mit spitzer Zunge beleidigen will und der einfach nicht rallt, dass er gerade beleidigt wurde oder oder...  >;D
kommt mir von so einigen DSA Foren, Diskussionen bekannt vor.

Man hat ihm gerade höflich gesagt: DU fällst unter Regel 0 und derjenige nimmt es als Zustimmung für gutes, stimmungsvolles Schnatchklischeeklonspiel
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
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“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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