Ich hab das Buch vor Kurzem oberflächlich durchgeschaut, weil ein Freund von mir, in dessen 4e-Runde ich spiele, so begeistert von dem System ist, dass er gern umsteigen möchte. Ich selber finde auch sehr viele Sachen, die mir gefallen, hier hat man anscheinend wirklich die besten Aspekte von 4e und 3.5 vermischt und mit einem Hauch Freeform verfeinert. Die Charaktere haben die gleiche Anzahl an Background Points, was in Nicht-Kampf-Situationen niemanden stark bevorzugt (kein wertloser 2+Int-Krieger mehr), die Klassen SCHEINEN ausbalanciert zu sein, obwohl sie sich unterschiedlicher anfühlen als in 4e, einfaches Level- und Loot-System... sehr schön, obwohl es leider bei Weitem (noch) nicht die Optionsvielfalt beim Charakterbau bietet wie andere d20-Spiele. Aber gibt ja auch erst ein Buch.
Was mir bisher NICHT gefällt, sind zwei Sachen: Zunächst die True Magic Items, genauer die Tatsache, dass hier anscheinend einige Beispielgegenstände vorgestellt werden, aber keine Regeln, mit denen man eigene erstellen kann. Sowohl in 3.5 als auch in 4e haben die Regeln, wie man Magic Items baut, funktioniert, auch wenn sie sich meist nicht besonders angefühlt haben und nur mechanische Bonibringer waren - wenn man sich die Items einfach selber ohne Regeln ausdenkt, dann haben sie sehr wahrscheinlich mehr Flair, aber ich kann mir auch nichts Besseres vorstellen, um übermächtige/unterpowerte Gegenstände zu schaffen. Dazu braucht es nicht mal böse Absicht, wenn etwa Neulinge nicht abschätzen können, wie mächtig ein Gegenstand sein kann, der Fliegen erlaubt. Hier hätte ich mir mehr Grundgerüst gewünscht.
Und zweitens die Icons. Grundsätzlich klingt die Idee ja interessant, aber wenn man sowohl am Anfang jeder Session als auch bei jedem Treffen mit Anhängern des Icons UND jedem Plot-Event würfeln soll, welches Icon hier mitmischt, dann komm ich mir irgendwie so vor, als würde mir Elminster konstant über die Schulter schauen. In einer Kampagne käme mir das sehr aufgesetzt vor, wenn alle zehn Minuten ein Icon irgendwie in die Geschichte reingeschustert werden soll, die möglicherweise gar nichts mit ihm/ihr zu tun hat.
Hat jemand hier Erfahrung, wie sich diese beiden Dinge im Spiel auswirken und ob ich mir das vielleicht dramatischer vorstelle, als es ist?