Autor Thema: Soziale Kompetenz  (Gelesen 6871 mal)

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Offline Skiron

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #25 am: 22.06.2012 | 12:34 »
@Skiron:
Machst Du eigentlich einen Unterschied zwischen der Motivation eines Spielers und der Motivation seines Charakters?
Oder anders gefragt: Kannst Du Dir vorstellen, dass zwei Spieler einen Intimekonflikt mit einer win-win-Lösung für sich abschliessen, die eine klare lose-lose-Lösung für deren Charaktere ist?

Absolut!
Dein Beispiel ist eigentlich ein sehr schönes für ein tolles Rollenspiel. *lach*

Und auch ein sehr guter Aspekt!
Denn für mich ist Rollenspiel an sich, so wie ich es am liebsten spiele eine der schönsten win-win Situationen, oder kann es
zumindest sein. Auch wenn sich die Charaktere total fetzen. Oder gerade dann.

Wenn Du gerne Drama spielst, dann ist es doch wichtig, dass der Charakter ein soziales Wesen ist
und nicht nur eine taktische Spielfigur? Und auch auf diese Weise handelt?

Innerhalb der Gruppe tauchen dann Konflikte auf, was wirklich klasse ist, weil es sehr viel mehr Potenzial für
kreatives Handeln bietet, als im Kampf, weil die Möglichkeiten diese Konflikte zu lösen so vielfältig sind.

Ich erlebe es eigentlich ständig, dass Charaktere zueinander Beziehungen aufbauen und dadurch auch gemeinsam
manchmal herzerfrischend ungewöhnliche Lösungen für ihre Konflikte finden. Also zwei Charaktere miteinander,
oder drei. Oder auch mal Konflikte durch soziale Kompetenz sehr schön gelöst werden. Also win-win Situationen entstehen.

Nicht auf Dauer, aber immer mal wieder.
Deshalb bin ich so verblüfft, dass das für andere anscheindend überhaupt nicht so ist.


Offline Skiron

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #26 am: 22.06.2012 | 16:16 »
Vielleicht ist das Thema deshalb so schwierig, weil man soziale Fertigkeiten nicht mit sozialer Kompetenz gleichsetzen kann?

Ein klassisches Beispiel wäre für mich, ein Spieler kann supertoll reden, hat also die überdurchschnittlich gute
soziale Fähigkeit "reden". Im Spiel führt das zu Konflikten unter den Spielern, weil der Spieler einen Charakter spielt,
der diese Fähigkeiten nicht hat, dafür aber im Spiel belohnt wird durch Erfolge und der Spieler, der den
Charakter hat, der auf diese Fähigkeiten ausgelegt ist zu kurz kommt.

Paradoxerweise beweist der Spieler Sozialkompetenz dadurch, dass er etwas für die Gruppe tut,
andererseits soziale Inkompetenz dadurch, dass sein Verhalten zu einer Benachteiligung eines anderen Spielers führt.

Lösungen wären in dem Fall:
1. Der Spieler übernimmt auch einen entsprechenden Charakter.
2. Man einigt sich, dass der Spieler outgame, dem anderen Spieler Tipps für gutes Reden gibt und dieser
sie ingame umsetzt. Dazu würde dann aber auch die Bereitschaft gehören, dass man vielleicht erstmal einen holperigen Redner hat.
3. Man einigt sich, dass der Charakter des Spielers, dem anderen Charakter des Spielers ingame Vorschläge macht und dieser sie umsetzt.
4. 5. 6. es gibt noch viel mehr Möglichkeiten.

Wenn man das Problem angeht, als entweder Du spielst den Charakter mit der Reden-Fähigkeit
oder hälst Deine Klappe, dann bringt man sich selbst um sehr viele potenzielle mögliche Optionen,
die zu Spielspaß für alle führen können.

Entweder - Oder ist eine win - los Situation. Man hat nur die Möglichkeit zwischen zwei Optionen zu wählen,
bei der es dann Gewinner und Verlierer gibt.

Verschiedene Strategien suchen um eine Lösung zu finden ist eine win - win Situation, die entsprechende Bereitschaft dazu vorausgesetzt. Es kann natürlich auch zu lose - lose führen.

Seht ihr das auch so, oder anders?

Und konkreter gefragt:

1. Nehmen soziale Fertigkeiten und Sozialkompetenzen/bzw. das Fehlen derselben der Charaktere/NSC einen entscheidenden Einfluss auf das Spiel?

2. Wie zeigt sich Sozialkompetenz der Mitspieler konkret im Spiel.  Woran macht ihr soziale Inkompetenz fest?




« Letzte Änderung: 22.06.2012 | 16:27 von Skiron »

Offline Boba Fett

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #27 am: 22.06.2012 | 20:30 »
Ich erlebe es eigentlich ständig, dass Charaktere zueinander Beziehungen aufbauen und dadurch auch gemeinsam
manchmal herzerfrischend ungewöhnliche Lösungen für ihre Konflikte finden. Also zwei Charaktere miteinander,
oder drei. Oder auch mal Konflikte durch soziale Kompetenz sehr schön gelöst werden. Also win-win Situationen entstehen.

Nicht auf Dauer, aber immer mal wieder.
Deshalb bin ich so verblüfft, dass das für andere anscheindend überhaupt nicht so ist.

Ich glaube, der entscheidende Punkt liegt im Unterschied im letzten Satz.
Du solltest schreiben:

....dass das für andere anscheinend nicht notwendigerweise so sein muss.

Ich denke, niemand wird eine saubere Auflösung eines Konfliktes plädieren, wenn diese Auflösung zu tollen Spielsituationen führt.
Aber genauso geht es eben vielen auch darum, dass es nicht notwendigerweise zu einer Auflösung kommen muss oder dass diese in einer "Win/Win" Situation enden muss.

Beispiel ...
Auf meinem ersten Sommertreffen (damals noch im GroFaFo...) haben wir eine Runde Fading Suns gespielt. Micha spielte eine Decados Adlige, ich ihren Hauptmann (und sie hatte noch einen Leibwächter) - echte Fieslinge. Ansonsten hatten wir (laienhaft formuliert) einen frommen Priester, einen "Kreuzritter" andere Adlige und einige Gildenangehörige dabei. inhalt des Spiels war ein Interessenkonflikt zwischen den Parteien. ende des Spiels war dann, dass wir alle anderen umgebracht haben und in den Sonnenuntergang flogen (zu einem anderen Planeten)...
Es war ein geniales Spiel und alle waren begeistert. Auch die Spieler der gestorbenen Charaktere.
Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, dass die Fieslinge sterben und der Priester am Ende durchkommt, aber die Szene, wo der Decados Hauptmann dem Priester sein letztes Gebet sprechen lässt werde ich ebenso wenig vergessen, wie das Wortgefecht mit dem Brother Battle oder den Akzent der Decados Adligen von Micha.
Will sagen: Man muss nicht immer ein Happy End haben oder den Streit beilegen. Manchmal ist es viel interessanter, die Kehle durchgeschnitten zu bekommen, oder sich, mit einem Pistolen Lauf an der Stirn in die Luft zu sprengen, um den anderen wenigstens mitzunehmen.
Dann kann man sich hinterher im Wissen zurücklehnen, alles gegeben zu haben.
Eine positive Auflösung ist okay, aber kein Muss.
Ein ende mit Schrecken kann genauso unterhaltsam, spannend, interessant sein.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Skiron

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #28 am: 22.06.2012 | 22:19 »
Ich denke hier liegt ein Missverständnis vor, ich möchte gar nicht, dass irgendwer irgendetwas muss. :-)

Und schon gar nicht finde ich es wünschenswert, wenn das Ende eines Spiels vorher feststeht, ich finde es gut,
wenn das offen ist und durch das Spiel bestimmt.

Mein Fehler war, dass ich keine klare Intension hatte, als ich den Thread eröffnet habe
und zu viele Fragen auf einmal gestellt habe, aber keine klaren Definitionen dazu gegeben.
Einfach weil mich die verschiedenen Sichtweisen dazu interessieren. Sozusagen Brainstorming zum Thema Sozialkompetenz.

Und zum Beispiel kann ich nur sagen, wow, sehr schön.





Offline Bad Horse

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #29 am: 22.06.2012 | 22:29 »
Ich habe den Eindruck, du schmeißt hin und wieder Spieler- und Charakterebene durcheinander. ;)

Sozialkompetenz:
Bei Spieler: Wichtig.
Bei Charakteren: Kommt auf den Charakter an.
Bei NSCs: Kommt auf den Charakter an.

Soziale Konflikte:
Auf Spielerebene: Wie man soziale Konflikte eben im Allgemeinen beilegt - man redet drüber.
Auf Charakterebene unter SCs (aus Spielersicht): Das liegt nicht jedem, manche Leute sind Harmoniebärchen und wollen, dass die Gruppe zusammenarbeitet. Andere finden das spannend, legen aber doch Wert darauf, dass die Charaktere trotz aller Konflikte kompatibel bleiben. Wieder andere finden es super, wenn hier ordentlich die Fetzen fliegen.
Auf Charakterebene unter SCs (aus Charaktersicht): Kommt auf den Charakter an.

Auf Charakterebene zwischen SCs und NSCs (aus Spielersicht): Auch hier liegt das nicht jedem. Natürlich muss es Konflikte geben, sonst passiert ja nichts, aber nicht jeder ist ein Fan von sozialen Konflikten - manche Spieler finden "Gerede" mit NSCs stinklangweilig. Die Meinungen gehen außerdem darüber auseinander, ob das Ergebnis rein erzählerisch verhandelt (ausgespielt) wird oder ob dafür Regeln benutzt werden (sollten).

...oder so ähnlich. :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Skiron

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #30 am: 23.06.2012 | 11:28 »
Dein Eindruck täuscht Dich nicht, mir ist so einiges durcheinander gegangen.
Ich bin mehreren Theorien auf der Spur, die ich miteinander verknüpft sehe, dabei hab ich mich verirrt. ;-)

1. Konflikte unter den Spielern.
Meine persönliche Meinung ist inzwischen, dass Konflikte eigentlich immer auf der Spielerebene (SL ist hier mitgemeint) bestehen.
Manchmal entstehen diese Konflikte durch das System, Setting oder die Spielform oder Spielern miteinander, persönlich oder auf der Spielerebene.

2. Konfliktlösung.
Klar, man redet darüber.

Dafür muss man aber benennen können, was einen stört und warum.
Das Ganze ist in meinen Augen auch ein Prozess, weil eine Analyse stattfindet und Lösungsmöglichkeiten überdacht,
d.h. es braucht Zeit. In meinen Augen ist es ein Vorteil, wenn man dabei zusammenarbeitet, also alle Verantwortung
für die Lösung übernehmen, einfach weil dadurch mehr Aspekte bedacht werden und mehr Möglichkeiten für Strategien
zustande kommen.

Meine Vermutung war, dass man Konflikte manchmal nicht lösen kann, auch wenn der Wille zur Lösung da ist,
weil nicht das richtige Signal gegeben wird.

D.h.

Es wird das Signal gegeben "Kampf", anstatt das Signal "Zusammenarbeit".

Mein Verdacht ist, dass das manchmal passiert, weil man schon die Bereitschaft zur "Zusammenarbeit" als "Niederlage"
empfindet. "Sozialkompetenz braucht nur wer keine Macht hat."

Wenn man das als Voraussetzung hat, kann natürlich keine "Zusammenarbeit" entstehen, weil man kein Interesse hat,
jemandem entgegen zu kommen, da man glaubt, dass man seinen Willen so durchsetzen kann.

Mein Verdacht war, dass Sozialkompetenz wichtig ist, damit man das Signal "Zusammenarbeit" geben kann.
6 hat auch einen wichtigen Punkt angesprochen "Vertrauen". D.h. Man ist eher zur "Zusammenarbeit" bereit, wenn man
davon ausgeht, dass man fair und respektvoll behandelt wird.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der von Boba Fett ins Spiel gebracht wurde ist "Freiwilligkeit".
Wenn man das Gefühl hat man soll zu etwas "gezwungen" werden tendiert die Bereitschaft zusammen zu arbeiten auch gegen Null.

Das sind aber nur Theorien.
Wobei ich es wirklich hilfreich finden würde, sozusagen mehr Strategien für das Signal "Zusammenarbeit" zu haben.

Wobei ich "Zusammenarbeit" nicht mit einem: Hey, Du wir reden jetzt mal alle zusammen und DuziDuzi,
wir haben uns alle lieb, missverstanden haben möchte.

Die Verknüpfung, die ich gemacht habe besteht in der typischen Regelmechanik beim Rollenspiel
für soziale Konflikte, die ebenfalls mehr wie ein "Kampfsystem" aufgebaut sind.

In meinen Augen (inzwischen weiß ich, dass es auch Rollenspiele gibt, die das machen) fehlt hier im sozialen Konflikt
die "Aktion" Kooperation.

Meine Beobachtung ist, dass das eigentlich ständig gemacht wird. Dabei sehe ich Kooperation "wertfrei"
in Bobas Beispiel zeigt sich das ganz schön daran, dass zwei Fieslinge verbünden, bzw. kooperieren, also zusammen arbeiten.

Allerdings intuitiv von den Spielern und nicht durch eine Regelmechanik für die Charaktere unterstützt.

Meine Idee war der Gedanke, dass theoretische Überlegungen mit praktischen Beispielen vielleicht hilfreich sein könnten um einerseits leichter Konflikte unter den Spielern zu lösen, aber auch um im Rollenspiel mehr Handlungsoptionen für die Charaktere bei sozialen Aktionen zu eröffnen. Wobei ich die auch "wertfrei" im Sinne von sozialen Interaktion zwischen Charakteren/NSCs verstanden wissen möchte.


@Bad Horse Du hast jetzt eine bemerkenswerte Ordnung hineingebracht.

Dir und allen im Thread Danke für ihre Antworten, das fand ich schon hilfreich. Für Kritik oder Anregungen bin ich weiterhin dankbar.




« Letzte Änderung: 23.06.2012 | 19:06 von Skiron »

Callisto

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #31 am: 23.06.2012 | 21:32 »
Hä? Soziale Konflikte gibt es immer unter den Spielern? Also ich fand nicht, dass es sonderlich viele Konflikte zwischen den Spielern gab, als die Charaktere in der von Bad Horse (oder Nocturama?) erwähnten Supernaturalrunde sich gegen seitig die Waffe ins Gesicht gehalten haben. Wir wollten alle diese dramatische Konfliktsituation und waren uns daher als Spieler recht einig.

Offline Maarzan

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #32 am: 23.06.2012 | 21:54 »
Eine Grundsozialkompentenz der Charaktere wäre eigentlich Grundlage, um überhaupt erst in irgendeine Handlung einbezogen zu werden und nicht nur keine Murderhobos zu sein, sondern auch nicht so behandelt zu werden. Aber irgendwie haben Psychopaten einen besonderen Reiz und ansonsten braucht auch der Rest ein dumpstat. Von revolutionären Gesetzlosen und anders pubertierenden collen Killern ganz zu schweigen.

Anekdote:
In einer AC Runde hatte ich den Charakterm welcher quasi den Face der Gruppe stellte. Da die Gruppe dann aber einmal über die halbe Welt reisen sollte um zum Abenteuer kommen ist der Char ausgestiegen und ich habe einen Don Quijote Troll gebaut, ein Gelegenheitsarbeiter, welcher durch ein Bilderbuch animiert wurde Ritter werden zu wollen: Die Minimalinvestitionen in Etikette, Lesen etc. und die Karikatur von höfischem Benehmen führte dazu, dass er trotzdem mit Abstand der sozial akzeptabelste Charakter der Gruppe geblieben ist.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline 6

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #33 am: 23.06.2012 | 23:07 »
@Skiron:
Hm. Ich glaube Du lässt noch was ausser Acht. Kennst Du den Film "Dancer in the Dark"? Im Zweifelsfall schau Dir die Handlung in der Wikipedia an. Stell Dir vor Selma Jezkova wäre Dein Charakter und die Handlung mit dem tragischen Ende wäre von Dir forciert worden, weil Du Deinen Charakter in genau diesen Konflikt bringen wolltest und Dich dann genau für dieses tragische Ende entschieden hättest. Damit hättest Du genau das Gegenteil von dem gemacht, dass Du als Aufgabe der sozialen Kompetenz beschrieben hast. Trotzdem wäre diese Sitzung für die komplette Runde ein Erlebnis geworden, an die sie sich immer wieder gerne zurück erinnert hätte. Sozusagen eine lose-lose-Lösung für Deinen Charakter und seine Umwelt, aber eine geniale win-win-Lösung für die Gruppe.
(Ich hätte auch Justine von Marquis de Sade als Beispiel nehmen können, aber das wird zu sehr vom pornographischen Charakter überschattet)
Damit will ich Deiner Erklärung nicht widersprechen, sondern ich glaube Du siehst die Antworten von uns aus einem falschen Blickwinkel.
« Letzte Änderung: 23.06.2012 | 23:08 von 6 »
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Skiron

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #34 am: 24.06.2012 | 11:32 »
Hä? Soziale Konflikte gibt es immer unter den Spielern? Also ich fand nicht, dass es sonderlich viele Konflikte zwischen den Spielern gab, als die Charaktere in der von Bad Horse (oder Nocturama?) erwähnten Supernaturalrunde sich gegen seitig die Waffe ins Gesicht gehalten haben. Wir wollten alle diese dramatische Konfliktsituation und waren uns daher als Spieler recht einig.

Ich will damit nicht sagen, dass es unter den Charakteren/NSC keine Konflikte gibt oder geben soll. Ganz im Gegenteil.

Ich meine damit, dass es im Rollenspiel theoretisch möglich ist, alles zu spielen was man will. Solange alle am Tisch es wollen,
gibt es kein Problem. Ein Problem gibt es erst, wenn einer oder mehrere etwas nicht wollen, oder Entscheidungen getroffen werden, die für andere ein Problem sind.

In der Supernatural Runde wollten alle Drama, deshalb gab es keinen Konflikt unter den Spielern.
Klingt für mich danach, dass alle Spaß hatten und es eine geniale Zusammenarbeit der Spieler war. :-)

Ein Konflikt würde erst entstehen, wenn ein Spieler oder mehrere, z.B ein Problem damit hat, dass ein Charakter seinen Charakter angreift. Oder sich die Gruppe spaltet. Nachdem was ich so gelesen hab, ist die Frage, spielt man mit oder ohne Charaktertod, darf ein Charakter den anderen angreifen oder töten auch ein potenzieller "Konflikthotspot" im Rollenspiel.
Zum Konflikt kommt es erst, wenn hier unterschiedliche Interessen und Erwartungen vorliegen, oder verschiedene Interessen oder Erwartungen untereinander nicht bekannt sind und deshalb von verschiedenen "ungeschriebenen" Regeln ausgegangen wird.
Erst in dem Moment wird eine Konfliktlösung relevant.

@Maarzan, was für ein schönes Beispiel. Einerseits weil ich diesen Charakter wirklich echt süß finde
und andererseits natürlich, weil das eine Frage aufwirft, die tatsächlich in ihrem Paradox besteht.

Soziale Kompetenz bedeutet tatsächlich erstmal nur dass man gelernt hat sich in einem bestimmten
sozialen Kontext zu bewegen. Andererseits bedeutet das nicht, dass man nicht auch eine soziale Kompetenz
besitzen kann, die durch ihre "menschlichen Werte" wie Mitgefühl, Loyalität, usw. bestehen kann.

@6, Eure Erklärungen waren sehr gut. Keine Sorge. :-)

Mein Erkenntnisgewinn, möchte man Drama, dann braucht man extreme soziale Konflikte zwischen den Charakteren
um für Spielspaß bei den Spielern zu sorgen. Wie sorgt ihr dafür, macht ihr das vor dem Spiel untereinander ab?
Oder sich im Spiel entwickeln?
Oder beides? Inwieweit unterstützen das System dieses Spiel?
Wo sind denn potenzielle Stolperstellen bei einem Dramatischen Spiel, die zu Konflikten der Spieler führen können?

Du hattest mich doch gefragt ob ich eine Trennung Spieler - Charakter mache.
Das mache ich, allerdings sehe ich es so, dass der Spieler den Charakter lenkt.

Von einer Analyse von Sozialer Kompetenz, sozialer Konflikt, soziale Interaktion, sowohl auf Spieler/SLebene, als auch auf Charakterebene/NSC, als auch auf der Ebene soziale Konflikte in der Realität verspreche ich mir, dass man eine größere Handlungsfreiheit oder einen größeren Handlungsspielraum für die Spieler/SL und auch für die Charaktere/NSC erreichen kann.

Regelmechanik, soziale Interaktion, sozialer Konfliktregeln, Spielziel, sozialer Umgang der Spieler miteinander sind in meinen Augen miteinander verkettet. Und es besteht auch eine Wechselwirkung in meinen Augen zwischen den verschiedenen Bereichen.

Kann sein, dass das eine falsche Fährte ist, aber das kann ich momentan noch nicht absehen.
Bisher sehe ich da einen Weg. :-)
« Letzte Änderung: 24.06.2012 | 12:07 von Skiron »

Offline Boba Fett

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #35 am: 24.06.2012 | 12:06 »
... möchte man Drama, dann braucht man extreme soziale Konflikte zwischen den Charakteren
um für Spielspaß bei den Spielern zu sorgen.

Wie sorgt ihr dafür, macht ihr das vor dem Spiel untereinander ab?
Oder sich im Spiel entwickeln?
Oder beides? Inwieweit unterstützen das System dieses Spiel?
Wo sind denn potenzielle Stolperstellen bei einem Dramatischen Spiel, die zu Konflikten der Spieler führen können?

Beides. Vieles entwickelt sich im Spiel. Allerdings muss dann während des Spiels sich abgesprochen werden.
Ein Konflikt zwischen SCs funktioniert sehr selten ohne Koordination. Auch weil man klar an die Mitspieler signalisieren muss "das hier ist erwünscht!"...
Oft spricht man sich aber auch vorher ab.
Stolperstellen:
Manche Spieler möchten sich nicht absprechen, sind dann aber enttäuscht, wenn sich Dinge unvorhersehbar entwickeln (zB Konflikte aufgelöst werden).
Manche Spieler wollen keine internen Konflikte.
Manche Spielleiter wollen keine Konflikte, die den vorgedachten Plot aus der Schiene bringen.
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Offline aingeasil

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #36 am: 24.06.2012 | 15:19 »
Als Stolperfalle* sehe ich übrigens auch, wenn jemand versucht - zumeist ein Spielleiter - dass die Spieler sich im Nachhinein so wenig wie möglich über die Charaktere austauschen.

Oder dass sich nur ein Teil der Gruppe austauscht und die anderen gar nicht.

Da können immer wieder Klüfte entstehen und - wenn man von Immersion ausgeht - wird diese gebrochen, wenn man plötzlich "outplay" schnell was abchecken muss.

* Nachtrag: Und zwar als Stolperfalle für die Spieler-Sozialkompetenz

Offline Skiron

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #37 am: 9.08.2012 | 11:28 »
Beides. Vieles entwickelt sich im Spiel. Allerdings muss dann während des Spiels sich abgesprochen werden.
Ein Konflikt zwischen SCs funktioniert sehr selten ohne Koordination. Auch weil man klar an die Mitspieler signalisieren muss "das hier ist erwünscht!"...
Oft spricht man sich aber auch vorher ab.

Vielen Danke, dass Argument Signale geben "das hier ist erwünscht" war ein guter Gedankenanstubbs. :-)

Ich finde Drama zu spielen macht viel Vergnügen, aber ist auch sehr schwer, weil man sich eben die Signale geben muss:
"erwünscht", "unerwünscht", "versuchs" und dabei aber das was man mit dem Charakter spielt: also Wut/Trauer/usw genau entgegengesetzt sein kann mit dem was man als Spieler empfindet. Man kann dabei leicht verunsichert werden, bin ich gemeint, oder mein Charakter?

Man macht das doch auf zwei Ebenen, durch Mimik, Gestik, Zeichen und indem man sich auf der Metaebene abspricht.

Ich hatte den Eindruck es wird zäh, oder schwer zu spielen, wenn man die Signale nicht richtig deuten kann.
Manchmal weil man sich nicht verständlich machen kann, indem man nicht klar kommuniziert über die Metaebene oder man
verunsichert ist, weil man die emotionalen Signale nicht einordnen kann.

Manche Spieler möchten sich nicht absprechen, sind dann aber enttäuscht, wenn sich Dinge unvorhersehbar entwickeln (zB Konflikte aufgelöst werden).
Manche Spieler wollen keine internen Konflikte.
Manche Spielleiter wollen keine Konflikte, die den vorgedachten Plot aus der Schiene bringen.

Wieso wollen Spieler sich nicht absprechen?
Hier möchte man doch etwas und sorgt selbst dafür, dass es nicht möglich sein kann. Verstehe ich nicht.
Wieso wollen Spieler keine internen Konflikte?

Und sorry, ich hab versucht mich einzulesen, was nun genau ein Plot ist, ich hab es nicht wirklich verstanden.

Als Stolperfalle* sehe ich übrigens auch, wenn jemand versucht - zumeist ein Spielleiter - dass die Spieler sich im Nachhinein so wenig wie möglich über die Charaktere austauschen.

Oder dass sich nur ein Teil der Gruppe austauscht und die anderen gar nicht.

Da können immer wieder Klüfte entstehen und - wenn man von Immersion ausgeht - wird diese gebrochen, wenn man plötzlich "outplay" schnell was abchecken muss.

* Nachtrag: Und zwar als Stolperfalle für die Spieler-Sozialkompetenz

Wieso wollen Spielleiter nicht, dass sich Spieler über ihren Charakter austauschen?
Oder die Gruppe austauscht?

Verstehe ich auch nicht, was soll der Sinn dahinter sein?
Wenn sich die Gruppe über ihre Charaktere unterhält, dann schaffen sie doch einen gemeinsamen Vorstellungsraum,
der das Spiel im Fluss halten kann und vermutlich auch weniger Meta notwendig macht und außerdem steckt man sich doch mit
der Begeisterung an und es ist zumindest für mich auch interessant, wie die Charaktere von den Spielern wahrgenommen werden.

Seh ich wie Du, dass das eine ziemlich große Stolperfalle für soziale Kompetenz ist.



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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #38 am: 9.08.2012 | 12:35 »
Wenn Du gerne Drama spielst, dann ist es doch wichtig, dass der Charakter ein soziales Wesen ist
und nicht nur eine taktische Spielfigur? Und auch auf diese Weise handelt?
Wo ist der Widerspruch zwischen taktischer Spielfigur und sozialem Wesen?
Wenn die sozialen Kompetenzen des Charakters in Spielwerte gefasst sind kann er, bzw. der Spieler, damit entsprechend taktisch agieren.
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Offline Boba Fett

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #39 am: 9.08.2012 | 12:38 »
@Skiron: Ich melde mich nach dem Sommertreffen dazu, okay?
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #40 am: 9.08.2012 | 13:20 »
@Boba Fett
Okay. :-)

Wo ist der Widerspruch zwischen taktischer Spielfigur und sozialem Wesen?
Wenn die sozialen Kompetenzen des Charakters in Spielwerte gefasst sind kann er, bzw. der Spieler, damit entsprechend taktisch agieren.

Es ist kein Widerspruch, ich hatte mich undeutlich ausgedrückt.

Für mich besteht der Unterschied darin, dass man als soziales Wesen meist intuitiv agiert, natürlich auch taktisch,
aber mehr auf einer emotionalen Ebene. Man agiert mit dem Charakter aus einer nicht logischen Haltung heraus, sondern aus einer emotionalen.

Ich erlebe es so, dass manchmal mehr der Fokus auf dem Charakter liegt als Spielfigur, dabei richtet man sich mehr
nach den Spielwerten und handelt nach offensichtlichen bewussten Berechnungen.

Mir kommt manchmal die Taktik oder Strategie in die Quere bei der Charakterdarstellung.
Bei D&D hab ich das ganz stark so erlebt.
Ich nehme an, dass das damit zusammenhängt, dass die Regeln sehr komplex sind.

Damit meine ich, dass meine Handlungen mit dem Charakter mehr auf die Werte konzentriert war, um eine Situation im Spiel zu bewältigen, anstatt auch noch das Wesen dieses Charakters miteinzubeziehen.

« Letzte Änderung: 9.08.2012 | 13:31 von Skiron »

Online Teylen

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #41 am: 9.08.2012 | 13:32 »
Wie siehts aus, sind soziale Kompetenzen nur für Mädchen und Piraten?
Auf Rollenspiele bezogen, beziehungsweise die Relevanz der sozialen Kompetenz fuer das agieren der Charaktere innerhalb der Spielwelt, wuerde ich behaupten das der Bereich etwas fuer jene ist die es haben moechten. Nun und wenn man keinen Fokus innerhalb des Spiels, respektive der Fuehrung der Charaktere, darauf legen moechte ist das auch nicht tragisch.
Man selbst kann es gar von Spiel zu Spiel variieren.
Ich finde es recht muessig zu sagen "Uh, wer soziale Kompetenzen pocht ist eine Emo-Dramaqueen" oder "Oh, wer soziale Kompetenzen ignoriert ist ein stupider MoerderPenner". Mal ganz abgesehen von dem ganzen Zeug das so zwischen Dramaqueen und MoerderPenner liegt.

Zitat
Welche Fähigkeiten fallen für Euch unter soziale Kompetenz?
Hrm,...  Soziale Kompetenz umfasst Fertigkeiten, die für die soziale Interaktion nützlich oder notwendig sind. ... mit dank an Wikipedia.
Eine Auflistung spezifischer Attribute, Faehigkeiten, Fertigkeiten und dergleichen mehr in Bezug auf Rollenspiele ist mir zu anstrengend und waere aufgrund der Tatsache das ich nur eine eingeschraenkte Anzahl von Rollenspielen kenne nicht erschoepfend. Nun und selbst fuer V:tM/V:DA oder ADW muesste ich spinsen koennen.

Zitat
Wie wichtig sind Euch soziale Kompetenzen bei Charakteren/NSCs?
Das haengt von dem System, dem Setting sowie der Spielpraemisse ab.
Wobei es von "Es geht mir hintenrum vorbei" [Wenn das System keine/kaum soziale Kompentenzen abbildet, diese nicht relevant sind und der Fokus auf der taktisch/strategischen Zielerreichung liegt] bis hin zu "Ich finde es elementar wichtig und unabdinglich" schwanken kann.

Zitat
Wie wichtig ist Euch soziale Kompetenz bei Euren Mitspielern und dem SL?
Wie wichtig ist Euch soziale Kompetenz bei Euch selbst?
Die Mitspieler sollten miteinander auskommen.
Was meinereiner mit einschliesst.
Wobei ich es total widersinnig finde zwischen Mitspielern und SL zutrennen.

Nun und imho kann ein RPG nicht dafuer sorgen das ich mich mit irgendwelchen Personen besser oder schlechter verstehe.

Zitat
Wie wichtig ist es Euch eine win-win Situation zu erreichen im Spiel oder am Spieltisch?
Welche Strategien wendet ihr an um diese zu erreichen?
Im Spiel kommt es darauf an was die tatsaechliche Praemisse ist.
Am Spieltisch greift die "Man sollte kein Arschloch sein"-Vorgabe.
Hinsichtlich der Strategien: GMV, Empathie, Reden.

Zitat
Wie löst ihr in Eurer Runde soziale Konflikte unter den Spielern hierbei ist der SL mitgemeint?
Huh?
Also soziale Konflikte zwischen den Spielern werden mit gewoehnlichen sozialen Herangehensweisen beziehungsweise Strategien geloest.
Nun und wer da gerade wo SL ist, ist imho so relevant wie der die Bank bei Monopoly spielt wenn der eine dem anderen Spieler einem anderen (Bank oder nicht Bank) was krumm nimmt.
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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #42 am: 9.08.2012 | 13:35 »
Damit meine ich, dass meine Handlungen mit dem Charakter mehr auf die Werte konzentriert war, um eine Situation im Spiel zu bewältigen, anstatt auch noch das Wesen dieses Charakters miteinzubeziehen.
Das haengt imho damit zusammen wieviele Were man hat.
Wenn man keine hinreichende Werte fuer die soziale Kompetenz oder das Wesen hat, ist es logisch das man die nicht vorhandenen Werte nicht gleichwertig mit einbezieht. Was bei Spielen bei denen ein Charakter nur aus sozialen Werten besteht (ADW) anders aussehen kann.
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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #43 am: 9.08.2012 | 14:17 »
Auf Rollenspiele bezogen, beziehungsweise die Relevanz der sozialen Kompetenz fuer das agieren der Charaktere innerhalb der Spielwelt, wuerde ich behaupten das der Bereich etwas fuer jene ist die es haben moechten. Nun und wenn man keinen Fokus innerhalb des Spiels, respektive der Fuehrung der Charaktere, darauf legen moechte ist das auch nicht tragisch.
Man selbst kann es gar von Spiel zu Spiel variieren.
Ich finde es recht muessig zu sagen "Uh, wer soziale Kompetenzen pocht ist eine Emo-Dramaqueen" oder "Oh, wer soziale Kompetenzen ignoriert ist ein stupider MoerderPenner". Mal ganz abgesehen von dem ganzen Zeug das so zwischen Dramaqueen und MoerderPenner liegt.

*lach*
Ich glaub ich mag Deinen Humor.

Der Begriff Soziale Kompetenz besteht ohne Wertung.
Klingt nur so positiv.  ;D

"Soziale Kompetenz (engl. social skills), häufig auch Soft Skills genannt, ist die Gesamtheit persönlicher Fähigkeiten und Einstellungen, die dazu beitragen, individuelle Handlungsziele mit den Einstellungen und Werten einer Gruppe zu verknüpfen und in diesem Sinne auch das Verhalten und die Einstellungen von Mitmenschen zu beeinflussen. Soziale Kompetenz umfasst Fertigkeiten, die für die soziale Interaktion nützlich oder notwendig sind." http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Kompetenz

Ich bin davon ausgegangen, dass soziale Kompetenz wichtig ist im Rollenspiel, weil man mit den Charakteren sozial interagiert in einer Welt
um Ziele zu erreichen. Die können gut oder böse sein, idealistisch, eigennützig, altruistisch.

Das man dabei einen unterschiedlichen Focus legen kann, je nach dem wie stark man die Gewichtung im Spiel auf Charakterspiel legt, welches Setting man spielt und welches System man verwendet und wie viel Freude die Spieler daran haben, hatte ich als selbstverständlich vorrausgesetzt.

Ich dachte es ist günstig, wenn in einer Charaktergruppe nicht alle gleich sozial Kompetent sind.
Ist ja auch sehr reizvoll einen Chrakter zu spielen, der kaum soziale Kompetenz hat und deshalb aneckt.

Und natürlich stimme ich Dir zu.  ;D

Wobei ich gerne wüßte, wie Drama-Emo-Queen und Mörderpenner in einer feindlichen Umgebung in der es um Leben und Tod geht
innerhalb einer Charakter-Gruppe nun zusammenfinden. ;-)

Soweit erstmal, ich brauch immer ein bisschen um mir Gedanken zu machen und den Input zu verarbeiten.
Manchmal hab ich auch keine Antworten.

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #44 am: 9.08.2012 | 14:31 »
*lach*
Ich glaub ich mag Deinen Humor.
:D Freut mich :)


Ansonsten, der Begriff soziale Kompetenz hat keine eigene Wertung. Wird aber oftmals als solcher angefuehrt.
Das heisst die Gruppe von Vampire Spieler, nehmen wir mal das Klischee, die in Goth Klamotten ueber sechs Stunden eine Intrige mit Wortgefechten und gelegentlichen Disziplinseinsatz und allenfalls der Androhung von Action, ehm Gewalt, im Elysium spielt, schielt zum Nachbar-Tisch rueber wo vielleicht D&D Leute sitzen, vielleicht sogar mit einer Karte und Miniaturen *gasp* und zischt in deren Richtung "die Spielen doch nur MoerderPenner".
Wohingegen die Gruppe von D&D Spieler, auch mal so das Klischee, mit Metalshirts von Blind Guardian bis Manowar, nach sechs Stunden Dungeon Crawl, Fallen entschaerfen, Monster erschlagen, Schaetze looten und Levelaufstiegen, so zu dem Nachbar-Tisch rueber linst, wo die Goth-Bande ohne Karte und Figuren aber dafuer staerker bemalt als die Minis und mit schwarzen Kerzen spielen sitzt und rueber zischt "Alles Emo-Dramaqueens".

Normalerweise spielt man dann so auch nicht/selten miteinander XD
Zitat
Ich dachte es ist günstig, wenn in einer Charaktergruppe nicht alle gleich sozial Kompetent sind.
Ist ja auch sehr reizvoll einen Chrakter zu spielen, der kaum soziale Kompetenz hat und deshalb aneckt.
Also es gibt da einerseits das Szenario das nicht alle Charaktere der Gruppe gleichermassen sozial kompetent sind.
Andererseits gibt es auch das Szenario das die Charaktere der Gruppe gleichermassen sozial kompetent sind sich die Vorstellung der Kompetenzen jedoch aufgrund der Moral vollstaendig unterscheiden.

Das heisst in Vampire Dark Age, das dort 4 Charaktere stehen, mit guten Grund Kompetenzen, alle einem Weg Wert von 6, allerdings einmal Weg des Koenig (Die Welt besteht auf Herrschenden und Vasallen), Weg der Menschlichkeit (Der Mensch soll gut sein undnett), Weg des Himmels (Gott hat Gerechtigkeit definiert und man soll sich an dessen Gebote halten) und Weg des Tiers (Man ist ein Tier und sollte entsprechende Naturverbundenheit und Darwinismus zeigen).
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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #45 am: 9.08.2012 | 14:49 »
Das haengt imho damit zusammen wieviele Were man hat.
Wenn man keine hinreichende Werte fuer die soziale Kompetenz oder das Wesen hat, ist es logisch das man die nicht vorhandenen Werte nicht gleichwertig mit einbezieht. Was bei Spielen bei denen ein Charakter nur aus sozialen Werten besteht (ADW) anders aussehen kann.

Das hängt auch damit zusammen, wie gut man die Regeln verinnerlicht hat, und wie gut man die Regeln kennt und welche Erfahrungen man vorher gemacht hat.

Ich kannte vorher Savage World mochte die Vor- und Nachteile und hatte die intuitiv ohne das es vorgesehen war dazu gefügt.
Empfand ich als unglücklich. D&D gibt ja Werte für soziale Kompetenzen vor.
Hier sehe ich es auch so, dass den Charakteren mit ihren Werten vom System eine klare Aufteilung der sozialen Fähigkeiten bekommen
und es auch im Spiel wichtig, dass diese so gespielt werden.

Beispiel: Unsere Gruppe ist schon angeschlagen und steht einer Horde Goblins gegenüber, der Magier Schurke kriegt die nun dazu, mit einem Bluff indem er vortäuscht, er sei ein Repräsentant des Herrschers und draußen wartet noch Verstärkung dazu, dass diese friedlich abziehen.

Ansonsten, der Begriff soziale Kompetenz hat keine eigene Wertung. Wird aber oftmals als solcher angefuehrt.
Das heisst die Gruppe von Vampire Spieler, nehmen wir mal das Klischee, die in Goth Klamotten ueber sechs Stunden eine Intrige mit Wortgefechten und gelegentlichen Disziplinseinsatz und allenfalls der Androhung von Action, ehm Gewalt, im Elysium spielt, schielt zum Nachbar-Tisch rueber wo vielleicht D&D Leute sitzen, vielleicht sogar mit einer Karte und Miniaturen *gasp* und zischt in deren Richtung "die Spielen doch nur MoerderPenner".
Wohingegen die Gruppe von D&D Spieler, auch mal so das Klischee, mit Metalshirts von Blind Guardian bis Manowar, nach sechs Stunden Dungeon Crawl, Fallen entschaerfen, Monster erschlagen, Schaetze looten und Levelaufstiegen, so zu dem Nachbar-Tisch rueber linst, wo die Goth-Bande ohne Karte und Figuren aber dafuer staerker bemalt als die Minis und mit schwarzen Kerzen spielen sitzt und rueber zischt "Alles Emo-Dramaqueens".

Omg, werd ich jetzt als fiese Metalbraut eingeschätzt ohne soziale Kompetenz?  ;D

Naja, Vorurteile halt und weil man nicht versteht, was dem anderen daran gefällt und auch normalerweise keine Veranlassung hat,
etwas was einem suspekt vorkommt auszuprobieren.

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #46 am: 9.08.2012 | 14:59 »
Das hängt auch damit zusammen, wie gut man die Regeln verinnerlicht hat, und wie gut man die Regeln kennt und welche Erfahrungen man vorher gemacht hat.
Es haengt auch mit den Spielstil zusammen.
Das heisst es nuetzt einem nichts wenn das System soziale Attribute und Fertigkeiten hat, aber diese in der Runde nicht weiter relevant sind.
Ohne das System zu kennen, koennte ich mir vorstellen, das der einen Gruppe vielleicht die sozialen Werte bei D&D einfach egal sind und es dann entsprechend ausgespielt wird. So aehnlich wie bei The Gamers.

Zitat
Omg, werd ich jetzt als fiese Metalbraut eingeschätzt ohne soziale Kompetenz?  ;D
Das sollte ein ueberzogenes Beispiel voller Klischees auf beiden Seiten sein XD
Ich habe nichts gegen Metaller ^^;
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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #47 am: 9.08.2012 | 15:14 »
Ansonsten, der Begriff soziale Kompetenz hat keine eigene Wertung. Wird aber oftmals als solcher angefuehrt.
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;D

Bitte zaubere doch noch das Bild einer DSA-Runde in meinen Kopf.

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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #48 am: 9.08.2012 | 15:20 »
@Teylen guter Einwand, das stimmt.

Also ich erlebe D&D so, dass eigentlich der Gruppenzusammenhalt sehr wichtig ist, damit hatten wir auch Probleme am Anfang,
weil die Umwelt sehr feindlich ist und sich sozusagen Monster und Gruppe 1:1 gegenübersteht. Ein Spieler von uns hatte das fantastisch
analysiert. Die Mechanik führt dazu, dass man es sich nicht erlauben kann als Einzelkämpfer eine Solotour zu machen.
Also zumindest so, wie wir es gespielt haben.

Von meiner Seite aus sollte es auch ein Scherz sein. Ich glaub ich fühl mich keiner der Gruppierungen aus dem Beispiel zugehörig,
aber ich bekomm Bock mal Vampire zu spielen nach Deinen Beschreibungen.
Und die Vorstellung, dass sich die Gruppen aus Deinem überzogen Beispiel zusammenfinden und gemeinsam z.B. Cuthullu spielen fänd ich echt spannend.  ;D



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Re: Soziale Kompetenz
« Antwort #49 am: 9.08.2012 | 15:40 »
Bitte zaubere doch noch das Bild einer DSA-Runde in meinen Kopf.
Die bildet sich anschliessend aus beiden Gruppen, nachdem man mal versuchen wollte miteinander aus zu kommen.
So begibt es sich dann das eine bunt gemischte Gruppe aus Hexe, Bannbaladin, Schurke, Thorwaler, Bauer und Praios geweihter in einer Stadt treffen, dort knapp zwei Stunden socialisen, eine Kneipe besuchen, in einer Gaststaedte uebernachten (wo sie natuerlich bestohlen werden), an einem Bogen Turnier teilnehmen (gehandwedelt) und einen Verfuehrungsversuch auswuerfelten (3w12) bevor sie dem Plot des SLs zu einem Erdbeerfeld folgten, das sie ernten sollten, um dort einen Dungeon finden wo sie einfach so einmal einen Raum nach dem anderen (Marke erster Mumien, zweiter Skelette ..) abschlachten. Die Wuerfel fallen und drehen sich auf wundersame weise. Als gegen Ende der Praiosgeweihte, nach den Skeletten, mit dem Spruch "FlimFlamFlunkel - Licht im Dunkel" den Hartholzharnisch der Hexe anzuendet - um Spannung und Drama zu erzeugen - wird die Runde doch abgebrochen.

Und das Beispiel ist nichtmal vollstaendig fiktiv >.>
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