Ist es eigentlich wirklich zuviel verlangt, solche völlig subjektiven Statements mit einem "ich" zu versehen? Also in diesem Fall "dass es mir zur Qual wird"? Für die Mehrheit der DSA-Spieler (und das sind nicht wenige) ist dem ja offensichtlich nicht so, sonst wäre das System längst vom Markt.
DSA ist nicht zwingend noch am Markt, weil die Abenteuer so gut strukturiert sind. Es gibt viele Spieler, die damit gut klar kommen. Es gibt aber auch genug Kritiker, die sich mehr Struktur wünschen würden. Der Clou an der Sache: Mehr Struktur würde niemandem Schaden, aber einem Teil der Leserschaft helfen, wäre also in jedem Fall eine Bereicherung.
Meine Erfahrung mit Kaufabenteuern ist im allgemeinen relativ gering, das heisst ich habe insgesamt drei Abenteuer die als seperate, nun, Abenteuer/Sandkaesten, verkauft wurden gelesen, allerdings bot eines davon (The Old Country, Crime Network) durchaus eine entsprechend nutzbare Risszeichnung eines Hauses. Da mag durchaus mehr gehen aber es ist m.E. eine prinzipielle Zeitersparnis.
Da ich jahrelang just for fun ganze Dörfer für DSA entworfen habe, mit Grundrisszeichnungen für alle Gebäudetypen, auch für Verteidigungsanlagen, Karawansereien und kleine Burgen, schüttel ich das mittlerweile (meist, zugegeben, manchmal hat man keine Idee) aus dem Handgelenk. Kopieren ist aufwendiger, da ich keinen Kopierer im Haus habe, erst zum Kopierer pilgern muss. Und ich bekomm das auch schneller skizziert, als ich es gescannt habe.
Wenn die Karte im Abenteuer 1:1 (heraustrennen etc.) genutzt werden kann, dann kann man das natürlich nicht mehr überbieten, wenn ich erst noch die Karte irgendwie selbst extrahieren muss, hab ich ggf. schneller selbst gezeichnet.
Aehnliches gilt fuer eine visualisierte Handlungsmaschine respektive R-Maps. Man erhaelt die Namen, die Beziehungen und Ablaeufe und im Gegensatz zu dem Fliesstext auf einem Blick. Man muss sich nicht einige Stunden durch einen Text walzen, der ggf. schwuelstig, fluffig und uninformativ ist, sondern kann sich die Graphik kurz ansehen, fertig. Schon etwas Zeit gespart.
Viele meiner selbstgeschriebene Abenteuer beginnen mit einer R-Map, ist also keine Zusatzarbeit, sondern Grundlage. Abgesehen davon hast du bei selbstgeschriebenen Abenteuern auch keine Fließtexte, aus denen du das extrahieren müsstest. (Grundsätzlich stimme ich dir aber zu: R-Maps ersparen Zeit, das ist aber unabhängig davon, ob im Selbstgeschriebenen oder im gekauften).
Ebenso bei den Charakterboegen. Man schaut drauf, und wenn man kein System hat das zig Seiten Characterbogen verlangt, erfasst man die NSC Kennzahlen recht fix.
Charwerte sind auch so ziemlich das schnellste erstellte, man weiß ungefähr, was der SC kennen soll und notiert die Werte. Das geht, wenn man nicht grad ein Chargenerierungssystem wie DSA hat in 5 Minuten pro (wichtigem) Char. Beim Endboss ev. länger. Aber soviel braucht man auch ungefähr, wenn man sich die Werte gut anschaut, die Details aufnimmt und es für ein Kampfdokument überträgt. Und ich kenne wenige Abenteuer, die mehr als die Werte von 5 NSCs im Anhang haben. Und die 0815-Gegner haben auch in offiziellen Abenteuern Werte, die man aus den Creature-Books 1:1 übernommen hat. Das kann Selberschreiber auch mit genausowenig Aufwand.
[Edit] Mir kommt hier natürlich zugute, dass ich nur einmal in einem Haus/Gebäude (kleines nen Wolkenkratzer mit allen Etagen wird schwierig) gewesen sein und die Zimmer gesehen haben muss, um noch Jahre später den Grundriss grob zeichnen zu können. Wenn mir mal was nicht einfällt, dann greif ich in die Erfahrungskiste und voilá![/Edit]
Von mir aus kannst du auch wirklich platzen. Aber ich zweifele dennoch daran wenn behauptet wird das man gerade Sachen die eine Niederschrift brauchen, wie eine Battlemap, schneller zeichnen als kopieren koennte.
Siehe oben. Ich kann. Daran darfst du gerne solange Zweifeln wie du willst. Ändert nichts an der Tatsache.
Zumal auch oft genug Karten vorhanden sind, bei denen man sich fragt, was der Zeichner vorher geraucht hat. Besondere Anekdote ist da das Golgaritenkloster, bei dem man, um zum Gang zu kommen, durch sämtliche Einzelzimmer (so 10+) laufen musste. Müsste in der alten Götter-Anthologie enthalten sein. Und dann kann man sich ransetzen und auch nochmal nachbessern.
@DSA-Vorlesetexte:
Müssen für mich nicht sein, können aber gute Stimmung vermitteln. Allerdings ließen sich gerade Vorlesetexte in Kästchen schön verpacken und vom Crunch abgrenzen, so dass Vorlesetext-Fans ihre Vorlesetexte haben - solange die Nicht-Fans ihre Infos/den Crunch wo anders noch zusammengefasst bekommen, ohne den Vorlesetext lang abgrasen zu müssen. Streichen wäre bei DSA wohl doof, da viele es zu mögen scheinen. Aber wichtige Inhalte rein in Vorlesetexte zu packen (wo man sie suchen muss) finde ich schlecht strukturiert.