Autor Thema: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?  (Gelesen 2172 mal)

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Offline Shao-Mo

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Servus zusammen!

Als damals DSA4 rauskam, hat unsere Gruppe noch einmal die 7G-Kampagne über 2 Jahren durchgespielt und seit dem, habe ich mich mit DSA4 nicht mehr auseinander gesetzt. Ab August/September werde ich dann wieder als Spieler einsteigen und beschäftige mich aktuell mit der Charaktererschaffung. Ich bin also noch auf dem Stand der ersten Grundbücher.


Damals gab es bei der Charaktererschaffung ein paar Begrenzungen/Einschränkungen vom Regelwerk, sei es maximal X auf die Eigenschaften oder Vor/Nachteile. Bei den Fertigkeiten gab es gar keine Beschränkung und so waren die ersten Charaktere mit 18 auf Kampffähigkeiten natürlich vorprogrammiert. Da hilft nur ein gesunder Menschenverstand, aber dieser ist natürlich wie Geschmack unterschiedlich.
Der gewagte Schritt zwischen "ich kann was" und "Entwicklungspotential". Natürlich werden so Dinge mit dem SL im Vorfeld abgeklärt und die Gruppe einheitlich darauf abgestimmt. Ich gehe von Stufe 1 aus.

Meine Fragen dazu:
Hat sich da in den letzten Jahren etwas getan bei der Charaktererschaffung? Gibt es BestPractisses? Oder eventuell neue Publikationen aka Kompendien, welche die Regeln zur Charaktererschaffung geändert ("verbessert") haben? Muss man neue Applikationen haben oder sollte man sie dazu verwenden... und natürlich zum besseren Verständnis immer Begründet.


thx
Shao
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Offline Tim Finnegan

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Re: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?
« Antwort #1 am: 3.07.2012 | 19:10 »
Sorry es so zu sagen: nein, es ist alles beim altem geblieben, nur noch kleinteiliger.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?
« Antwort #2 am: 3.07.2012 | 19:42 »
Naja DSa4.1 (also die "Wege-Bände") hat eigentlich nur ein paar Kleinigkeiten in Bezug auf die GP Kosten o.ä. geändert, ansonsten dürfte die Größte Änderung noch sein das man seltene SF (Verbreitung<4) nicht mehr bei der Erschaffung erwerben kann (wenn man sie nicht im Paket mit drin hatte).

Bei dem neuen Myranor Generierungsband hat sich mehr getan, die Erschaffungsregeln sind zwar die selben, aber dort haben sie von der kleinteiligen Aufteilung bei Kulturen und Rassen den Rücken gekehrt und statt dessen gibt es nur ein paar generische Kulturen (sowas wie höfisch, barbarisch, ländlich ...)  und Professionen.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline Jeordam

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Re: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?
« Antwort #3 am: 3.07.2012 | 21:35 »
Zur Veränderung zwischen 4.0 und 4.1 kann ich nicht viel sagen, hab mich nie mit 4.0 beschäftigt. Aber ein paar best practisses kann ich beisteuern:

Man sollte sich auf ein Powerlevel bei der Generierung einigen und entsprechende Professionen wählen. DSA ist da vage mit dem Tiersystem von D&D vergleichbar. Z. B. hat der Ritter im Vergleich zum Krieger aus Baliho einen Rückstand von mehreren tausend AP, bei der absolut identischen Rolle. Und das ist noch ein harmloses Beispiel, das man wegen der identischen Rolle aber sehr gut vergleichen kann. Alle Professionen aufzulisten würde viel zu lange dauern, aber im Einzelfall kannst du ruhig fragen.

Es gibt wahnsinnig große Unterschiede was ein bestimmter Talentwert wirklich im Spiel Wert ist. Bei einigen Talenten ist man mit 10 sehr gut dabei, andere fangen ab 15 erst an zu funktionieren. Zu den letzteren gehören unter anderem die meisten Einfluss- und Herrschaftszauber sowie alle (Nah-)Kampftalente. Das muss man sich halt anschauen und mal durchrechnen oder eben fragen.
Eine feste Obergrenze funktioniert nicht weil sie sich auf unterschiedliche Charaktere extrem unterschiedlich auswirkt.

Was zum nächsten Punkt führt, das Kampfsystem funktioniert nur zwischen TaW 15 und 25 einigermassen ordentlich, magische Unterstützung mal aussen vor. Unter TaW 15 sind Manöver mehr Schaden als Nutzen, damit hat man keine Einflussmöglichkeiten auf die Taktik und könnte den Kampf eigentlich auch mit einem einzigen Wurf abhandeln. Über TaW 25 wird es zu tödlich und der erste Glückstreffer beendet den Kampf. Und in dem Fall ist es wirklich das pure Glück das entscheidet.
Kämpfercharaktere entwickeln sich über die SF weiter, nicht über den TaW. Der ist nur ein absolut notwendiger Grundstock.

Die 100 GP in Attribute sind eigentlich Pflicht, billiger gibts die nicht mehr. In der normalen Steigerung kostet es dann das Zehnfache.

Ansonsten gibt es noch die Heldensoftware, die mittlerweile ziemlich bugfrei ist und dir stundenlange Arbeit und ungefähr eine Million Fehler erspart. Und übrigens auch einen recht netten Charakterbogen mitliefert.

Gibt noch ein paar must haves für einzelne Charaktere, aber das sind zu viele um sie so allgemein jetzt aufzuschreiben. Im Einzelfall halt nachfragen.

Offline Dimmel

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Re: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?
« Antwort #4 am: 4.07.2012 | 09:01 »
Bei den Fertigkeiten gab es gar keine Beschränkung und so waren die ersten Charaktere mit 18 auf Kampffähigkeiten natürlich vorprogrammiert.

Nur als Randnotiz: die Fertigkeiten sind auf höhste beteiligte Eigenschaft +3 gedeckelt (+5 mit Begabung). Das gilt auch während der Charaktererschaffung. Es gibt aber keine spezielle für die Charakterschaffung geltende Höchstgrenze.

Gruß Dimmel

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?
« Antwort #5 am: 4.07.2012 | 09:07 »
Was konnte man mit SFs vor Fertigkeitswert 15 + denn so anfangen?
Ausser sich um den Darwin Award bewerben?

ein Fertigkeitswert bedeutet bei Kampffertigkeiten was völlig anderes als bei anderen Fertigkeiten um kompetent zu sein, braucht man erheblich höhere Werte
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline McCoy

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Re: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?
« Antwort #6 am: 4.07.2012 | 09:55 »
Mag schon sein, aber der TE fragte doch nach Charaktererschaffung und nicht nach den Unzulänglichkeiten des Regelsystems. Darüber gibt doch auch schon genug threads.

Geändert hat sich von 4 zu 4.1 imho nicht sonderlich viel. Ich würde aber auch zur Heldensoftware raten. Das spart viel Arbeit und erlaubt auch mal Gedankenspielereien ohne gleich 2+ Stunden zu investieren.

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Offline Shao-Mo

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Re: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?
« Antwort #7 am: 4.07.2012 | 11:41 »
Oki, supi danke.

Das mit den Tiers in DSA kann ich mir gut vorstellen, aber das steckt die Gruppe dann ab. Mit den Fertigkeiten werde ich mir das schlechte Gewissen für z.B. 7er Werte bei der Charaktererschaffung entfernen und an die Auswirkungen denken.
 Die maximalen Werte kann der SL dann vorgeben (ist natürlich auch vom Konzept abhängig). Ein Fan von ausgenutzten Eigenschaften bin ich eh.

ob dann Myranor oder anderes Setting, wird sich zeigen. Aber schön, dann muss ich mich nicht erst noch "einlesen".

+ euer restliches Feedback. Das nehm ALLES so mal Gedanklich mit.  :d
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Offline Dr. Shoggoth

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Re: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?
« Antwort #8 am: 4.07.2012 | 16:31 »
Bei uns hat es sich übrigens rentiert das Maximum an GP aus Nachteilen zu reduzieren und dafür im vorhinein etwa 10 GP mehr zu vergeben. Das verhindert mit unzähligen (zumeist dann unnötigen) Nachteilen vollgestopfte Charaktere und fördert solche, die wenige, dafür prägnante Nachteile haben. Nur als Tip am Rande.
Wer leitet für mich die Orpheuskampagne?

Offline Weltengeist

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Re: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?
« Antwort #9 am: 4.07.2012 | 18:47 »
Ein gravierender Unterschied in der Figurenerstellung, an den ich mich spontan noch erinnern kann, ist der Vorteil "breitgefächerte Bildung". Der wurde bei 4.1 deutlich entschärft, weil man jetzt für seine zusätzlichen Fertigkeitspunkte bezahlen muss. Dabei kommt meist deutlich weniger rum als bei der 4.0-Regel, wo man einfach Gratispunkte dazubekam (Powergamer haben geweint über diese Änderung).

Ein einschneidender Unterschied in den Kampfregeln ist die Wundschwelle, die von WS=KO (= fast unerreichbar) bei DSA 4.0 auf WS=KO/2 (= plötzlich schon mit einem Dolch zu schaffen) bei DSA 4.1 runterging. Seither ist der Vorteil "Eisern" für jeden ernsthaften Kämpfer ohne Plattenrüstung Pflichtprogramm.
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Offline Dimmel

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Re: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?
« Antwort #10 am: 5.07.2012 | 09:24 »
Ein gravierender Unterschied in der Figurenerstellung, an den ich mich spontan noch erinnern kann, ist der Vorteil "breitgefächerte Bildung". Der wurde bei 4.1 deutlich entschärft, weil man jetzt für seine zusätzlichen Fertigkeitspunkte bezahlen muss. Dabei kommt meist deutlich weniger rum als bei der 4.0-Regel, wo man einfach Gratispunkte dazubekam (Powergamer haben geweint über diese Änderung).

Man bekommt doch jetzt 50 Start-AP pro GP und oben drauf noch die Vor- und Nachteile, sowie die Hälfte der (Eigenschafts-) Modifikatoren. Wenn man also geschickt wählt, bekommt einen immer noch einen Haufen umsonst. Ich hab kein WdH da, aber aus dem Gedächnis müsste sich der Gladiator als Zweitprofession für Kämpfer anbieten (Vorteil: eisern/zäher Hund).

Gruß Dimmel

Offline Weltengeist

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Re: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?
« Antwort #11 am: 5.07.2012 | 10:12 »
Man bekommt doch jetzt 50 Start-AP pro GP und oben drauf noch die Vor- und Nachteile, sowie die Hälfte der (Eigenschafts-) Modifikatoren.

Dann versuch doch mal, mit DSA 4.1 eine BGB-Figur hinzukriegen, die die gleichen Werte hat wie die gleiche BGB-Kombination bei DSA 4.0... ;)
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?
« Antwort #12 am: 5.07.2012 | 10:38 »
Bei Billigen Zweitprofessionen mit starken Vorteilen (z.B. dem Fasaer Gladiator) ist BGB aber immer noch sehr gut, da man die Vorteile billiger Kriegen kann als wenn man sie so kauft und obendrauf noch etliche Start AP kriegt.

Und gerade zu Spielbeginn sind auch die zusätzliche Start-AP allgemein nicht zu verachten (das geht halt dann nur zu Lasten der langfristigen Entwicklungsmöglichkeiten des Chars).
« Letzte Änderung: 5.07.2012 | 10:49 von Ein Dämon auf Abwegen »
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline korknadel

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Re: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?
« Antwort #13 am: 5.07.2012 | 10:43 »
Was ist denn BGB?
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Wie hat sich die Charaktererschaffung weiterentwickelt?
« Antwort #14 am: 5.07.2012 | 10:49 »
Breitgefächerte Bildung.
"These things are romanticized, but in the end they're only colorful lies." - This Is Hell, Polygraph Cheaters