Die sich betrogen, gegaengelt oder sonst etwas fuehlen
Ähm, sind die bei Trost? Das ist ein Hobby.
Wenn ich zum Beispiel Sandboxing beim Skyrock spiele, dann ist da definitiv kein Stück vorgeplante Story drin, sondern nur vorgeplante Welt + Zufallstabellen und ein Sl der eher verwaltend oder sogar nach gewissen Regeln gegen die Spieler agiert.
Aber trotzdem muss doch darauf geachtet werden, dass alles logisch bleibt, oder? Wenn ich auswürfle, dass der Damm bricht, dann bricht der Damm. Und ob ich das jetzt ausgewürfelt oder irgendwo nachgelesen oder selbst bestimmt habe, ändert die Geschichte nicht. Es ändert sich nur der Mechanismus der Entscheidung. Und wenn man es mit allen macht, hat man das Problem, dass etwas fehlt. Zum Beispiel bleiben die Barbiespielereien auf der Strecke, die man dann auch gerne in der Geschichte hätte. Das ist es, was ich oben beschrieben habe, dass ich dann das Gefühl hätte, das etwas fehlt. Das ist so, als ob ich einen Playmobil-Arzt-Team bekommen würde - und man würde mir verbieten, mit den Figuren Safari-Jagd zu spielen.
Und ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass alles nur verwaltend bespielt wird. Oder man blendet viele "Nebensächlichkeiten" beim Spielen aus - weil sie nicht im Fokus der gerade jetzt bespielten Szene sind. Oder ich kann es wirklich nicht nachvollziehen, weil ich das "extreme" Sandboxing nicht gespielt habe. Und ich mir wahrscheinlich nicht vorstellen kann, dass mir so eine Kampagne langfristig Spaß machen könnte. Das würde mir auch ein bisschen stören, wenn man auswürfeln wollen würde, ob die Ehefrau meines Charas ihn jetzt betrügt oder nicht - wenn es keinen Einfluss aufs Abenteuer/die Kampagne hat, dann kann ich doch selbst entscheiden, ob sie treu ist oder nicht. Und wenn ich das selbst entscheiden kann, dann sind wir schon teilweise in Storytelling.
Im Storytelling kann es sein, dass entweder gar keine Welt oder gar keine Weltsimulation betrieben wird und sich alles exakt um die Spieler abspielt und mehr inszeniert als simuliert wird.
Keine Welt? Das ist das nächste Problem -> ohne eine Bühne (der Welt) kann doch keine Geschichte entstehen. Und auch wenn "die Welt" in der Geschichte nicht vorkommt, sondern nur eine Szenerie, existiert (mindestens gedanklich) die Welt doch auch außerhalb der Geschichte. Dass sie nicht direkt am Tisch thematisiert werden muss, das kann ich noch nachvollziehen. Aber aus irgendeiner Welt müssen doch die Charas ihre Motivationen, ihre Hintergrundgeschichten, wie sie zu dem wurden was sie sind, beziehen. Ohne eine Hintergrundwelt kann ich doch keine vollwertige Vorstellung über meinen Chara haben. (Ob es jetzt nur ein gedanklicher Konstrukt im Hinterkopf ist, damit ich meinen Chara spielen kann, oder ob es direkt am Tisch beschrieben ist, ist doch nur Zeitproblem, wie weit am Tisch etwas angesprochen wird. Wenn ich mir zu dem Chara eine Homepage bastle und ihn da beschreibe, obwohl am Tisch darüber kein Wort gefallen ist, dann gehört es doch trotzdem zum Chara.
Das was ich oben als StoryPLAYER beschrieben habe ist letzteres ohne die Railroading komponente. Denn Railroading ist nicht automatisch gleich geplante Story
Selbstverständlich nicht. Ich kann Spielerentscheidungen auch entwerten, obwohl nichts geplant war. Wenn es geplant war, ist es nur "einfacher".
Um es ein bisschen zusammen zu fassen: ich gehe davon aus, dass dadurch, weil ich die Sache nicht punktuell
betrachte, sondern im Zusammenhang, Probleme habe zu verstehen, dass man so großes Aufheben über die Unterschiede Plots, Sandkasten, Freies Leiten machen kann. Am Tisch findet man normalerweise mal mehr mal weniger einen von den Ansätzen vertreten. Wenn man stark fokussiert, kann man dann die Ansätze besser zuordnen und feststellen, aus welche Richtung sich die Szenerie entwickelt hatte. Wenn man sich entscheidet, eins von den Ansätzen in Exzess zu betreiben, kann man es machen und es wird wahrscheinlich auch funktionieren (das glaube ich Euch einfach, auch wenn ich mir eine jahrelange Kampagne schwer vorstellen kann, aber ein paar Abende, warum nicht. Und auch wenn ich noch nicht hundertprozentig überzeugt bin, dass man die anderen Ansätze unter den Tisch fallen lässt; ich schätze, wenn man genauer hinschauen würde, würde man sie auch da locker entdecken).
Ich gehe davon aus, dass die Mischung der Ansätze trotzdem weiterhin betrieben wird, auch wenn sich manch einer gerne ideologisch zu einer der Gruppen lieber bekennt. (Ob für alles oder nur für bestimmte Spiele ist nicht wichtig.)
Wahrscheinlich bin ich ein sturer alter Bock - kommt mir jetzt gerade als Gedanke, nachdem ich es zwecks Fehlerbereinigung nochmal gelesen habe.