Autor Thema: Bennie-Vergabe schon für Ideen oder lediglich für Umsetzung derer?  (Gelesen 4428 mal)

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Offline Blutschrei

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Hey!

Nach meiner Warhammer-Fantasy-Runde gestern Abend hat sich eine umfangreiche Diskussion über meinen Stil der Bennievergabe mit einem Spieler ergeben. Einer der Kernpunkte der Diskussion war, dass ich in erster Linie Bennies für Schönes Spielgeschehen vergebe. Ein weiterer Punkt war, dass dieses "Schöne Spielgeschehen" TM laut meinem Diskussionpartner zu stark von der Charakterwahl abhängen würde, weil es nunmal sehr von der Charakterwahl abhängig ist, wie wahrscheinlich ein Charakter aus einer gewöhnlichen Szene etwas "cooles"/"unerwartetes" machen kann.

Bennievergabe erfolg bei mir für coole Aktionen im Sinne von:

Sei es, weil der Halbling mal voll und ganz in seiner Rolle als Halbling glänzen kann: "Währenddem die anderen immernoch über den gefährlichen, düsteren, engen Spalt diskutieren, vertrau ich mal auf mein Glück und zwäng mich durch".
Kritikpunkt meines Gegenübers: Ja, als Halbling hat er eben diese Möglichkeit durch Körpergröße und erhöhte Glückspunkte.

Sei es, weil der Sigmarpriester einfach nur durch Wüfelglück (7 Erfolge auf 9 Würfel bei einer Willenskraft-Probe) ohne mit der Wimper zu zucken durch ein mit Maden, Spinnen, Schnecken und sonstigem getier gefülltes Becken watet.
Kritikpunkt meines Gegenübers: Also ist die Bennievergabe schlichtweg an Würfelglück gebunden, hab ich kein Glück, bekomm ich keine.
Mein Standpunkt: Erfolgreiche, oder übermäßig erfolgreiche Proben, die dem Charakter Spotlight ganz im Sinne seines eigenwilligen charakterkonzepts bescheren, sind mir einen Bennie wert, weil ich sie stimmig finde.

Oder einfach, weil ein Krieger vor einer Schlacht eine Motivationsrede hält ( gleicher Kritikpunkt wie beim ersten Beispiel: "zu Charakterabhängig")

Was ich in der Regel nicht belohne, sind gescheiterte Versuche, die hätten in "coolen Aktionen" enden können, aber eben aufgrund der Würfel und entsprechend der Unwahrscheinlichkeit misslingen. Dann schafft es einerseits der Charakter nicht, sein entsprechendes Spotlight einzufahren, es hat für das Spielgeschehen nicht wirklich einen Mehrwert und ist auch nicht wirklich unerwartet. Dann muss man seine Bennies eben aus einer anderen, weiteren coolen Aktion beziehen, denn sofern sie der Charakterkompetenz in irgend einer Weise entspricht und wirklich "cool" ist, gelingt eine solche auch früher oder später.

Gelingt mal wirklich garnichts, der Ritter in Vollplatte wird von Ratten zerfetzt, liegt in irgend einer fauligen Höhle und Flucht über die Götter, während einem letzten Monolog, in dem er entweder versucht erneut Mut zu fassen, oder das Ende seines Charakterlebens beschließt/eine Wendung im Lebensstil des Charakters stattfindet (a la "ich werde jetzt pazifistischer Priester, mir reicht all die grauenvolle Gewalt"') Dann gibt das für mich auch einen Bennie für eine schöne, unerwartete Spielsituation und das Entertainment für die ganze Gruppe, und auch einfach, weil ich Charaktere in aussichtlosen Situationen erfrischend finde.
Die Argumentation meines Gegenübers: Ja toll, ein ganzer Mitleidsbennie, der bringt dann auch nichts mehr.


So, ich habe die Kritik der gestrigen Diskussion also irgendwie aufgenommen und versucht zu verstehen, ich bin an meine Grenzen gestoßen, da meine Bennie-Vergabe "in meinem Kopf" durchaus Sinn macht, ich meine Gedanken aber scheinbar nicht ausreichend verständlich an meinen Diskussionspartner weitergeben konnte.
Könnt ihr meine Bennievergabe nachvollziehen? Ist sie "falsch" oder "ungerecht"? Bin ich dabei zu "Egoistisch"?
Falls jemand "meine Art" der Bennievergabe besser in Worte bzw in Argumente fassen kann als ich, wäre ich über ein bischen Formulierungshilfe echt dankbar, sonst wird die Diskussion wohl den gesamten nächsten Spielabend überschatten, worauf ich herzlichst wenig Lust habe.
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Offline 1of3

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Was spielt denn der kritisierende Spieler?

Kuchen backen und Diary schreiben ist auch Bennies wert.
Nichts tun ist Bennies wert, weil man das Spotlight anderer Leute achtet. (Der den Alleingang macht kriegt keine/weniger, der hatte ja schon Spaß.)
Der Spieler der sonst regelmäßig zu spät kommt, jetzt aber doch mal pünktlich, kriegt für seine großartige Leistung natürlich einen Benny.
Für exzeptionelle Würfe darf man natürlich Bennies verteilen.
Für glorreiches Versagen aber auch.
Wer ganz traurig guckt, weil er keine Bennies kriegt, bekommt auch einen.

Ansonsten: Lass die Spieler sich gegenseitig Bennies geben. Immunisiert gegen das Problem.

Offline Blutschrei

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Zitat
Ansonsten: Lass die Spieler sich gegenseitig Bennies geben. Immunisiert gegen das Problem.

Ich sage vor jeder Spielrunde an, dass ich für Verhandlungen über Bennies offen bin, da meine Gruppe aber des öfteren mal zur rivalisierenden Grüppchenbildung neigt, möchte ich eine völlige Übertragung der Bennies auf die Spieler eigentlich verhindern, da gerade die kleinen Streitereien dann wohl balance-technisch zu eskalieren drohen.
Also ich möchte in die Entscheidung mit eingebunden werden, wenn sich aber 3 Spieler für einen Bennie aussprechen, bin ich bestimmt nicht derjenige, der nein sagt.

Zitat
Was spielt denn der kritisierende Spieler?
Er hat einen Hochelfen-Magier gespielt, der eher verachtend auf Menschen herabgeschaut hat, und mich vom elitär-arroganten-Charakterzug her stark an den Klassischen "DSA-Magier Arroganz 12" erinnert hat. Großartige Interaktion mit der Spielergruppe wurde aus diesem Konzept heraus leider nicht betrieben, da hätte ich nämlich eine starke Möglichkeit für Bennie-wertes Charakterspiel gesehen.

Der Spieler meinte eben "Ich brauch mich in meiner Rolle als Hochelf doch nicht um die Belange und Gelüste dieser Menschen zu kümmern..." Vielleicht einfach ungünstig in die Gruppe eingebracht, ich als mittlerweile weltoffener "Crossover-ARSler" gehe eben davon aus, dass man als Spieler interesse daran hat, seinen Charakter in die Gruppe einzubringen. Wenn das bei "Storytellern" vielleicht anders sein mag, will ich diese Aussage aber eben nicht als "absolut richtig" sondern als "mein Stil" bezeichnen und sie somit auch nicht jedem spieler in meiner Runde aufzwingen.
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Offline Tim Finnegan

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Gegen Neidhammelei unter den Spielern wirst du als SL herzlich wenig tun können.
Was 1of3 sagte ist zutreffen: Lass deine Spieler sich gegenseitig die Bennies zuschieben. Leg nen bestimmten Pool auf den Tisch und von da kanns losgehen.
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Offline 1of3

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Zitat
Der Spieler meinte eben "Ich brauch mich in meiner Rolle als Hochelf doch nicht um die Belange und Gelüste dieser Menschen zu kümmern..." Vielleicht einfach ungünstig in die Gruppe eingebracht, ich als mittlerweile weltoffener "Crossover-ARSler" gehe eben davon aus, dass man als Spieler interesse daran hat, seinen Charakter in die Gruppe einzubringen. Wenn das bei "Storytellern" vielleicht anders sein mag, will ich diese Aussage aber eben nicht als "absolut richtig" sondern als "mein Stil" bezeichnen und sie somit auch nicht jedem spieler in meiner Runde aufzwingen.

Als gewiefter Storygamer scheint ihr mir da beide den gleichen Fehler zu machen: Den Spieler auf sein Spielen des Charakters zu reduzieren. Der Charakter kann ja ruhig ein Arsch sein, das heißt aber nicht, dass der Spieler sich wie eins verhalten soll oder deshalb weniger Spielanteile kriegt.


Zitat
Ich sage vor jeder Spielrunde an, dass ich für Verhandlungen über Bennies offen bin, (...)

Genau das kann ich mir als Problem vorstellen. Auf die Weise erhält das viel zu große Bedeutung. Viel effektiver ist das - wie ich oben schon angedeutet habe - das ganze auf die völlig subjektive Ebene zu ziehen. "Ich geb dir nen Benny, weil mir deine Schnürsenkel gefallen." Die Dinger sollten also keine Bewertung, sondern eine Würdigung sein.

Offline MSch

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Ehrlich gemeinte Frage:

Warum überhaupt Bennies vergeben?

Offline Blutschrei

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Zitat
Als gewiefter Storygamer scheint ihr mir da beide den gleichen Fehler zu machen: Den Spieler auf sein Spielen des Charakters zu reduzieren. Der Charakter kann ja ruhig ein Arsch sein, das heißt aber nicht, dass der Spieler sich wie eins verhalten soll oder deshalb weniger Spielanteile kriegt.
Für mich ist es voll und ganz okay, wenn jemand einen arschloch-charakter spielt. Aber sofern er sich damit eben nicht in das Gruppengeschehen, in die Interaktion unter Charaktern bzw auch auf Spielerebene unter Spielern einzubringen, dann kommt ihm quasi automatisch weniger Spielanteil zu. Ich als SL spiele zwar gezielt inaktive Leute an, aber gerade in der gestrigen Runde hatte ich alle Hände voll damit zu tun, die 2 Rollenspiel-Neulinge am Tisch hin und wieder anzuspielen, damit diese ins deutlich aktivere Spiel der restlichen Spieler hineinfinden. Da setze ich eben voraus, dass sich ein erfahrenerer Spieler eines Arschloch-Charakters auch so viel ins Spielgeschehen einbringt, wie er denn gerne hätte. Und wenn er dies eben nicht tut, gehe ich erstmal davon aus, dass er gezielt weniger Spotlight einnehmen will.

Zitat
Warum überhaupt Bennies vergeben?
Weil es dem Rest der Gruppe schlichtweg Spaß macht, wenn "coole Aktionen" und sei es auch einfach nur, weil der Zufall etwas unerwartetes hervorgebracht hat, "belohnt" werden.
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Taschenschieber

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Ich würde ja nicht für die Qualität der Aktion, sondern für die Qualität der Beschreibung Bennies vergeben. Also auch ein cool geschilderter Patzer kann bei mir benniewürdig sein.

Offline Tim Finnegan

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Ich würde ja nicht für die Qualität der Aktion, sondern für die Qualität der Beschreibung Bennies vergeben. Also auch ein cool geschilderter Patzer kann bei mir benniewürdig sein.

Reine Problemveschiebung. "Wääh! Der beschreibt besser als ich, dann bekomme ich keinen Bennie!"
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Ich würde ja nicht für die Qualität der Aktion, sondern für die Qualität der Beschreibung Bennies vergeben. Also auch ein cool geschilderter Patzer kann bei mir benniewürdig sein.
Ich wollte mit meinem letzten Beispiel ausdrücken, dass ich auch für genau solche Dinge offen bin, ich glaube da sind wir einer Meinung. Nur für Ereignislose Fehlschläge auf Basis einer vielleicht ganz interessanten Idee will ich in der Regel keine Bennies geben, solang sie keine komische oder dramatische Situation ergeben.
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Offline Tim Finnegan

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Ich wollte mit meinem letzten Beispiel ausdrücken, dass ich auch für genau solche Dinge offen bin, ich glaube da sind wir einer Meinung. Nur für Ereignislose Fehlschläge auf Basis einer vielleicht ganz interessanten Idee will ich in der Regel keine Bennies geben, solang sie keine komische oder dramatische Situation ergeben.

Wenn du das willst, solltest du kein mechanisch starres System spielen.
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Offline Blutschrei

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Hmmm, kannst du mir den Zusammenhang erklären?
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Offline Germon

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Um mal direkt auf die Fragestellung zu antworten: Ja, es sollte auch Bennies für "coole" Ideen geben, damit man evtl. einen Misserfolg beim Umsetzen derselben mit dem eben gewonnen Bennie in einen Erfolg verwandeln kann.
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Offline Tim Finnegan

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Hmmm, kannst du mir den Zusammenhang erklären?

Denk mal drüber nach. Die Würfelspanne bei SaWo reicht ja von d4 zu d12 und die Boni/Mali ändern das noch gut nach Oben und Unten hin ab. Das führt dazu das du denjenigen, der eh schon gut in etwas ist belohnst und derjenige, der Glück haben muss (oder nen Bennie ausgeben muss), ne Nullrunde macht.
Wenn also dein Signmarpriester mit d10 gegen 8 würfelt und einen coolen Stunt hinlegt erhällt er einen Bennie, wenn der Halbling mit d4 auf explodoerende Wüfel hofft, nicht.
Ergo doppelt belohnt und schreckt diejenigen derren Chance auf Coole Action geringer sind vom versuch ab.
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Offline Nørdmännchen

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Ich würde mich ja 1of3 und Coldwyn anschließen. Bennie-Vergabe ist immer subjektiv, grade wenn's um Coolness und Darstellung/Schilderung geht. Dadurch laden Bennies auch zur Diskussion bzw. zum Streiten ein, insbesondere wenn das Augenmerk der Bewertungskriterien schon auf dem Tisch liegt.

Von daher würde ich auch den Weg der "Demokratisierung" wählen und einen Fanmail-Pott aufmachen. Spieler interne Zwists sind mMn nicht alleine (noch nicht mal primär) Dein Bier. Außerdem noch folgende Vorschläge...

  • Stocke den Pool immer dann auf, wenn sie in geschlossener Gruppe etwas vollbracht haben. Meiner Erfahrung nach, insbesondere dann wenn sie sich gemeinsam ein Ziel gefasst haben. EDIT: Vor allem wenn sie einen Plan schmieden. Diese Ziele machen Dir klar, welche Kernkonflikte Deine Spieler wünschen und erleichtern so extrem das Leiten. Außerdem belohnst Du alle gemeinsam und förderst bestenfalls die Gruppendynamik.
  • Aus dem Pool kannst auch Du als SL (so wie jeder Spieler) Einzelleistungen belohnen, die Du cool findest.
  • Wenn Du direkt Punkte neben dem Pool vergeben willst, so würde ich das auf Angebote beschränken, die Du den entsprechenden Spielern machst. "Wenn Du Dich jetzt auf folgende Weise (entsprechend Deinem Charakter) in Schwierigkeiten bringst, gebe ich Dir einen Bennie." Diese Vergabe ist von der subjektiv wahrgenommenen Einzelleistung des Spielers entkoppelt.

Zu Deiner Eingangsfrage: Wenn ein Bennie ein Meta-Element ist (= nicht in der Fiktion begründet, z.B. Schicksal/Vorsehung usw.), dann sollte mMn auch die Vergabe nicht an die Ereignisse in der Vorstellung (gelungene Würfelwürfe), sondern an die Meta-Ebene (die Idee zu einer Handlung) gekoppelt sein. Ich möchte mit Bennies den Spieler belohnen, nicht den Charakter.
Wenn Du nur coole Würfe belohnst, verdoppelst Du die Belohnung (Würfelglück + Bennie) - da fühlt sich ein Pechvogel durchaus zurecht auch doppelt bestraft.1 (Meine persönliche Einschätzung).
(Dammit - Coldwyn war einen Ticken schneller! ;D)

Grüße, Henning

[1] Nochmal Tante EDIT: Wenn überhaupt, würde ich eher Pech in der Fiktion mit Bennies entlohnen...
« Letzte Änderung: 7.07.2012 | 16:28 von Nørdmännchen »
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Ich geb ja tendenziell auch zu wenig Bennies.
Als Lösung hab ich meine Spieler beauftragt, sie sollen sofort Bescheid sagen, wenn sie meinen, sie selbst oder irgendjemand sonst habe für irgend etwas einen Bennie verdient. Und im Normalfall geb ich den dann auch. Egal, ob das jetzt eine schöne Aktion, eine gute Idee, ein witziger oder dramatischer Dialog oder sonstwas war.

Offline Blutschrei

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Wenn also dein Signmarpriester mit d10 gegen 8 würfelt und einen coolen Stunt hinlegt erhällt er einen Bennie, wenn der Halbling mit d4 auf explodoerende Wüfel hofft, nicht.

Naja, coole Aktionen stehen eben irgendwo immernoch im Rahmen des Charakterkonzepts. Ich selbst will zumindest keine Runde, in der alle Versuchen in die Rollen der anderen reinzuspringen, weil es ja was cool außergewöhnliches ist, was eigentlich garnicht auf dem Charakterblatt ist. Dass ein geübter Schütze mehr Möglichkeiten hat, durch gekonnte Schüsse auf Kronleuchter-Aufhängungen ein schönes Resultat zu erzielen, als der Slayer, der unbeholfen versucht seine Zweihandwaffe auf den Kronleuchter zu werfen, finde ich so ganz gut. Deshalb gibt es für letztere Schnapsidee auch keinen Bennie, außer sie gelingt allem unsinn zum trotz UND bringt eine lustige/coole/beachtenswerte Situation mit sich. Wenn sich die Reaktion aber auf müdes Augenrollen beschränkt, und die Situation ingame auch nicht mehr Wert ist, als der Abtransport des Slayers durch die Wachen, dann bleibt der Benni aus.
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Reine Problemveschiebung. "Wääh! Der beschreibt besser als ich, dann bekomme ich keinen Bennie!"

Ich verschiebe das Problem von Charakterwerten und -leistung auf Spielerleistung. Und wem das nicht genug ist, der vergibt eben nicht für Spielerleistung, sondern für Spielerbemühung.

Objektiv bewerten kann man die Qualität einer Beschreibung eh nicht.

Offline Nørdmännchen

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Dass ein geübter Schütze mehr Möglichkeiten hat, durch gekonnte Schüsse auf Kronleuchter-Aufhängungen ein schönes Resultat zu erzielen, als der Slayer, der unbeholfen versucht seine Zweihandwaffe auf den Kronleuchter zu werfen, finde ich so ganz gut. Deshalb gibt es für letztere Schnapsidee auch keinen Bennie, außer sie gelingt allem unsinn zum trotz UND bringt eine lustige/coole/beachtenswerte Situation mit sich.

Aber Du sollst ja auch keine Schnapsideen belohnen, sondern nur eine gute IdeeTM - aber eben unabhängig von dem Geschehen in der Fiktion. Eine Schnapsidee zu belohnen, nur weil extremes Würfelglück am Werk war, halte ich hingegen für ganz unglücklich - da extremes Würfelglück schon mehr als genug Endorphine freisetzt.
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Von daher würde ich auch den Weg der "Demokratisierung" wählen und einen Fanmail-Pott aufmachen. Spieler interne Zwists sind mMn nicht alleine (noch nicht mal primär) Dein Bier. Außerdem noch folgende Vorschläge...

    Stocke den Pool immer dann auf, wenn sie in geschlossener Gruppe etwas vollbracht haben. Meiner Erfahrung nach, insbesondere dann wenn sie sich gemeinsam ein Ziel gefasst haben. EDIT: Vor allem wenn sie einen Plan schmieden. Diese Ziele machen Dir klar, welche Kernkonflikte Deine Spieler wünschen und erleichtern so extrem das Leiten. Außerdem belohnst Du alle gemeinsam und förderst bestenfalls die Gruppendynamik.
    Aus dem Pool kannst auch Du als SL (so wie jeder Spieler) Einzelleistungen belohnen, die Du cool findest.
Okay, ihr habt mich überzeugt, ich werds in der nächsten Runde mal auf Gedeih und Verderb ausprobieren.

Zitat
Wenn Du nur coole Würfe belohnst, verdoppelst Du die Belohnung (Würfelglück + Bennie) - da fühlt sich ein Pechvogel durchaus zurecht auch doppelt bestraft.1 (Meine persönliche Einschätzung).
Hmmm, bei dem Thema werde ich wohl durchgehend missverstanden. Ich belohne keine guten Würfe außerhalb eines Kontexts, es ist eben kein "Hey, wenn du jetzt drei 1en würfelst bekommste nen Bennie", sondern ein "Woaah, das war mal überwältigend stark, die überragend gute Probe passt grandios in dein Charakterbild", dazu reicht mir dann auch schon ein "Ausspielen" der Probe in Form von "Entschlossen steh ich - allein auf weiter Flur - und schau den Blutdämone grimmig an."
Die Intention für den Bennie kommt also nicht aus dem Würfelmechanismus, sondern aus der gelungenen Abbildung des Charakters, bzw des angedachten Charakterkonzepts in die Spielwelt und den gemeinsamen Vorstellungsraum.
« Letzte Änderung: 7.07.2012 | 16:38 von Blutschrei »
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Offline Nørdmännchen

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Okay, ihr habt mich überzeugt, ich werds in der nächsten Runde mal auf Gedeih und Verderb ausprobieren.

Wenigsten kannst Du uns zu Recht die Schuld geben, wenn es in die Hose geht. ;)

Hmmm, bei dem Thema werde ich wohl durchgehend missverstanden. Ich belohne keine guten Würfe außerhalb eines Kontexts, es ist eben kein "Hey, wenn du jetzt drei 1en würfelst bekommste nen Bennie", sondern ein "Woaah, das war mal überwältigend stark, die überragend gute Probe passt grandios in dein Charakterbild", dazu reicht mir dann auch schon ein "Ausspielen" der Probe in Form von "Entschlossen steh ich - allein auf weiter Flur - und schau den Blutdämone grimmig an."
Die Intention für den Bennie kommt also nicht aus dem Würfelmechanismus, sondern aus der gelungenen Abbildung des Charakters, bzw des angedachten Charakterkonzepts in die Spielwelt und den gemeinsamen Vorstellungsraum.

Hmmh, ok meinetwegen - dann gibt's also noch einen Extra-Poser-Bennie; weil die Idee cool, der Wurf glückreich und die Beschreibung
stylisch (man beachte mein geschultes Denglisch) war. Muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen (ich bin dem doppelten Gewinn gegenüber noch misstrauisch...)
Wie wäre es, diese speziellen Szenen mit "Glory" zu belohnen, die nicht wie normale Bennies funktionieren, sondern den Ruf des Charakters und seine Verbindungen verbessert (oder die Hosen seiner Feinde benetzt)? Ist natürlich mehr Buchhaltung...
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Offline Blutschrei

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Okay, wie wärs mit einer Kombination aus beidem?

Es gibt einen Pool mit Bennies, aus dem jeder für andere Spieler nach Lust und Laune Bennies vergeben kann. Dieser Pool wird wie vorgeschlagen nachgefüllt, wenn die Gruppe kooperativ zusammenspielt. Bennies gewähren lediglich Wurfwiederholungen.

Gleichzeitig stehen mir als SL "Glory"-Punkte zur Verfügung, die ich für "spektakuläre Heldentaten" (sprich überragend gelungene Proben, die einen Mehrwert für das bespielte Szenario sowie einen heroischen Beigeschmack haben). Diese Punkte kann man einsetzen, um sich eine Probe zu erleichtern, bzw einen Bonus auf den PRobenwert zu erkaufen.

Davon haben die verträumten Charakterspieler etwas, davon haben die Powergamer etwas und alles in allem fördert es das Zusammenspiel. Gleichzeitig habe ich die Möglichkeit, Situationen zu belohnen, die ich cool find. Es setzt eben lediglich voraus, dass man anderen Spielern eben auch mal den ein oder andern Punkt gönnt, denn man eben selbst mal nicht verbuchen kann. Aber soviel Sozialkompetenz sollte doch in einer Rollenspielrunde möglich sein.
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Offline Tim Finnegan

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Glory-Punkte hallte ich für eine gute Idee. Wenn du kannst, wirf mal einen Blick in Hellfrost, da wird eine ähnliche Mechanik verwendet.
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Okay, wie wärs mit einer Kombination aus beidem?
[...]
Davon haben die verträumten Charakterspieler etwas, davon haben die Powergamer etwas und alles in allem fördert es das Zusammenspiel. Gleichzeitig habe ich die Möglichkeit, Situationen zu belohnen, die ich cool find. Es setzt eben lediglich voraus, dass man anderen Spielern eben auch mal den ein oder andern Punkt gönnt, denn man eben selbst mal nicht verbuchen kann. Aber soviel Sozialkompetenz sollte doch in einer Rollenspielrunde möglich sein.

:d Das klingt doch nach 'nem Plan.

Magst Du uns den Gefallen tun und nach erfolgtem Testlauf ein paar Impressionen schildern?
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– Keith Johnstone, Theaterspiele

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Werd ich tun, am Donnerstag ist die nächste Runde angesetzt. Herzlichsten Dank übrigens für Input und Hilfe allerseits ;)
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