Autor Thema: Konstitution mal anders  (Gelesen 20356 mal)

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Offline Gummibär

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Konstitution mal anders
« am: 12.07.2012 | 04:19 »
Bei beiden Geschlechtern gehört die körperliche Attraktivität zu den wichtigsten Partnerwahlkriterien. Für evolutionspsychologisch orientierte Attraktivitätsforscher ist diese ein biologisches Signal, das für Gesundheit und Fruchtbarkeit steht.

Also Dinge, die ich unter Konstitution einordnen würde. Es besteht damit also eine Korrelation zwischen Konstitution und körperlicher Attraktivität, die man auch in einem Regelsystem ausdrücken kann (sollte?).

So könnte man z.B. die beiden Attribute Erscheinungsbild und Widerstandsfähigkeit aus Vampire: Die Maskerade zusammenfassen zu einem einzigen Attribut Konstitution. Und dies bei einem neuen System von vorneherein so designen. Dies macht Sinn:

Aus SIM-Sicht wird die in der realen Welt existierende Korrelation nun auch im System ausgedrückt.

Aus GAM-Sicht wird der Dumpstat Erscheinungsbild (sofern man keine Präsenz erlernen will, ist ein Wert über 2 überflüssig) einem anderen Attribut zugeordnet, das ebenfalls in der Spielbalance zu kurz kommt. Denn die Widerstandsfähigkeit ist zwar wichtig zum Absorbieren, kommt aber ansonsten ziemlich kurz, und das in eigentlich allen Systemen, was Fertigkeitsproben angeht.

(Klar, Nosferatu und Gangrel bekommen hier eine Sonderregelung durch eine "Schwäche" - wobei der sprichwörtliche Nosferatu, dem die Körperteile abfaulen und abfallen, sicherlich auch keine hohe Widerstandsfähigkeit hat. Entstellungen wie Narben oder Verbrennungen, die nicht zur vererbten Attraktivität/Widerstandfähigkeit gehören, werden regeltechnisch als Nachteil behandelt, der einen Modifikator gibt.)



Meinungen?

Und kennt jemand Belege für die wissenschaftliche Einleitung? Das ist nicht so ganz mein Studienfach.
Du greifst Teichdragon & Co. an und äußerst jetzt Unverständnis, wenn sich einer von ihnen zu Wort meldet?

Gut gemacht.  :gaga:

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #1 am: 12.07.2012 | 06:10 »
naja, dann schau dir mal an, wie attraktiv ringerinnen sind, oder der schwergewichtsboxer, oder wie sportlich das typische it-girl.
bei der realismusbegründung wäre ich vorsichtig.
das geht bei spielern oft nach hinten los.

killedcat

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #2 am: 12.07.2012 | 06:21 »
Konstitution (im rollenspielerischen Sinne) und sexuelle Attraktivität korrelieren in Realität doch kaum. Geld und Attraktivität dagegen ...  >;D

Offline Tudor the Traveller

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #3 am: 12.07.2012 | 08:48 »
Für einen Faktor, der (postuliert) in die Attraktivität einfließt (Gesundheit/ Widerstandskraft) schmeißt du dann alle anderen (Erscheinung, Stimme, Mimik, Ausstrahlung, Auftreten, (Körper)Geruch, etc pp) über Bord? Nee...
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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #4 am: 12.07.2012 | 08:51 »
Die Balancing erwägung sehe ich nicht.
Den Realweltbezug brauche ich nicht.
Ich sehe da keinen Grund für...

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Offline La Cipolla

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #5 am: 12.07.2012 | 09:10 »
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 ;D

Im Ernst, ich finde den Gedanken interessant, aber da musst du definitiv weiterdenken -- das ginge bspw., wenn man ein sehr feingranuläres System hat, auf einer Synergie-Ebene, oder durch kleine Systeme, die sowas abdecken (etwa ein Talent/Merit/was-auch-immer, das einem Charakter mit hohen körperlichen Werten soziale Boni gibt).

Von der Sim-Perspektive aus fehlt da aber gaaanz viel in der Logik. Sowas wie Sozialisierung (kann sämtliche Hormone über den Haufen werfen!) oder Fruchtbarkeit & Lebenszyklen (Alter und so). Dazu kommt, dass Hormone ja nicht einfach GEIL=GEIL funktionieren, sondern miteinander harmonieren. Wer auf einen schnellen Fick aus ist, springt auf KOMPLETT andere Dinge an als jemand, der jemanden zum Kinderaufziehen sucht. Oder anders gesagt, die körperliche Fitness ist nur ein Aspekt, der definitiv nicht ausreicht, um die Anziehungskraft eines Menschen zu erklären.

Wenn du dich dafür interessiert: für eine nette, günstige und zugängliche populärwissenschaftliche Grundlage würde ich das GEO Wissen Heft "Partnerschaft & Familie" empfehlen. Fachbücher sind da natürlich ... anstrengend.
« Letzte Änderung: 12.07.2012 | 09:18 von La Cipolla »

Offline Teylen

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #6 am: 12.07.2012 | 09:42 »
So könnte man z.B. die beiden Attribute Erscheinungsbild und Widerstandsfähigkeit aus Vampire: Die Maskerade zusammenfassen zu einem einzigen Attribut Konstitution. Und dies bei einem neuen System von vorneherein so designen. Dies macht Sinn:
Nein, macht es imho nicht.
Es gibt Leute die sind häßlich wie die Nacht aber fruchtbar wie noch was.
Umgekehrt gibt es Leute die so attraktiv sind das sie reich werden aber vermutlich eher weniger fruchtbar.
[Gerade die Supermodels wie sie in den Neunzigern aufkamen sehen nicht aus als hätten sie gebährfreudige Becken oder eine gesunde Konstitution]

Zitat
Aus GAM-Sicht wird der Dumpstat Erscheinungsbild (sofern man keine Präsenz erlernen will, ist ein Wert über 2 überflüssig) einem anderen Attribut zugeordnet, das ebenfalls in der Spielbalance zu kurz kommt. Denn die Widerstandsfähigkeit ist zwar wichtig zum Absorbieren, kommt aber ansonsten ziemlich kurz, und das in eigentlich allen Systemen, was Fertigkeitsproben angeht.
Eigentlich ist Widerstandsfähigkeit durch die Tatsache das man damit absorbieren kann und nur damit recht wichtig.
Womit es imho in etwa gleich auf mit der Körperkraft liegt.

Dazu zerschlägt es imho, bezogen auf Vampire, die Spiellogik bei mindestens vier Clans.
Gangrel, Kappadozianer, Nosferatu sowie Tszimisce

Gangrel sind robuste, wilde Naturverbundene Kämpfer. Es gibt keinen Hinweis in den Regeln das sie schwächlich hinsichtlich der Konstitution sind.
Im Gegenteil, sie haben Seelenstärke als Clansdisziplin, das heißt sie sind eigentlich noch extra-robust.
Die Kappadozianer sind zwar weniger auf das schlachten aus, aber neben der Tatsache das sie so attraktiv wie eine Leiche sind, sind sie eigentlich so schwer zu killen wie ein kopfloser Zombie. Weshalb sie ebenfalls Seelenstärke als Disziplin haben.
Dann wären da die Nosferatu. Die sind zwar häßlich und entstellt aber eigentlich explizit nicht behindert. Es gibt sogar eine Reihe von körperlichen Vorteilen welche ihnen durch die Entstellung eingeräumt werden können.
Nun und dann wären da ie Tzimisce. Wo man mit dem Konzept sowohl das Clanskonzept der Metamorphose gegen die Wand fährt, wo sich Tzimisce weil sie es "ansprechend" finden ein objektiv häßliches Äußeres geben (Erscheinungsbild 0) sowie die Disziplin zerfetzt. Weil da wo Fleischformen cool/effektiv wird, wird es meistens ziemlich (optisch) häßlich. Die Szlachta und die Vohdz haben beide Erscheinungsbild 0 (zu recht weil sie häßliche Monstrositäten sind) und ein Tzimisce der in die Zulo Form wechselt würde konstitutionell in's negative rutschen?

Auch sonst kann man im Grunde sagen das bei V:tM/V:DA die Clans/Blutlinien eigentlich um so größere Nehmerfähigkeiten entwickeln je häßlicher sie sind. Was dann auch in die andere Richtung umschlägt.

Weil plötzlich sind die Toreador, die Geschwindigkeit angeblich hauptsächlich der Kunst wegen und für's Weg laufen haben, die stabilsten Kampfschweine die es so auf dem Clans Tablett gibt.


Naja und dann wäre bezogen auf Vampire da noch ein weiteres Problem.
Als Vampir hat es sich mit der Fruchtbarkeit. Da ist nix mehr.
Vampire sind eigentlich weniger fruchtbar als Leichen wo zumindest noch Maden dran sind und entstehen können.

Bezogen auf Vampire würde ich dann auch eher das Problem sehen das man nicht nur Erscheinungsbild hat, sondern mit Charisma, Manipulation und Erscheinungsbild es ein bisschen mit den sozialen Stats übertrieben.
Wenn man das EB innerhalb von Vampire stärker betonen will kann man einbringen das ein Charakter, nach GRW, beim sozialen Ersteindruck, nicht mehr Würfel verwenden darf als er EB hat.


Kleine Ergänzung zum nWoD Vergleich.
Die Clansschwäche der neuen Nosferatu ist auch schöner.
Die können Bildhübsch sein. Sind aber trotzdem irgendwie "unheimlich".
Das hat man in der cWoD bei den Kappadozianern (Samedi und andere habe ich gerade nicht auswendig parat).
Die bekommen einen permanenten Abzug auf soziale Würfe, dürfen Erscheinungsbild aber über 0 haben.
« Letzte Änderung: 12.07.2012 | 09:46 von Teylen »
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Pyromancer

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #7 am: 12.07.2012 | 10:11 »
Bei Savage Worlds ist es z.B. so, dass man für das Talent "Attraktiv" einen Mindestwert in Konstitution haben muss (für das Talent "Charismatisch" aber nicht).

Offline Asdrubael

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #8 am: 12.07.2012 | 10:21 »
Also viele handwerker die ich kenne haben eine Konstitution wie ein Pferd... aber attraktiv würde ich mit denen nicht in Verbindung bringen. Ich denke was da dem menschlichen Gehirn ein Streich spielt ist das gesund scheinen vs. gesund sein. Wobei es evolutionär schon irgendwie sinnvoll scheint, sich nicht mit Partnern vermehren zu wollen, die schon krank aussehen.

Aber in einem RPG kann die Zusammenlegung funktionieren, wenn man eben sagt: die Realität weicht nicht vom Erscheinungsbild ab. Also die Bösen sind kränklich, hässlich und abstoßend und die Helden strahlend, gut aussehend und bekommen auch keinen Husten, wenn sie mit nassen Haaren raus gehen.
Das kann denke ich schon funktionieren... aber vielleicht sollte man eine Hintertür offen lassen um das Klischee brechen zu können
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline Teylen

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #9 am: 12.07.2012 | 10:32 »
Ich bezweifele ja auch schon etwas die Eingangsthese.
Nun und mal abgesehen von den unattraktiven Menschen die dennoch viele Kinder kriegen, der gesellschaftlichen Entwicklung von Schoenheitsidealen und dergleichen, laeuft das ganze doch tendentiell Gefahr zu kippen wenn man Tiere hin zu zieht.

Demnach waere ein fluffiges, niedliches Kaninchen, das vielleicht auch so ein toller Rammler ist, tendentiell widerstandsfaehiger und haette eine bessere (oder gar die gleiche) Konstitution als so eine haessliche, wilde Wutz.


Kleine Ergaenzung:
Soweit mir bekannt laeuft die Attraktivitaet weniger ueber Fertilitaet oder Gesundheit sondern mehr ueber Kompatibilitaet zur suchenden Person.
Andernfalls waeren die Fruchtbaren und Gesunden ueberflaufen.
« Letzte Änderung: 12.07.2012 | 10:58 von Teylen »
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Offline La Cipolla

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #10 am: 12.07.2012 | 12:13 »
Zitat
Ich bezweifele ja auch schon etwas die Eingangsthese.
Nun und mal abgesehen von den unattraktiven Menschen die dennoch viele Kinder kriegen, der gesellschaftlichen Entwicklung von Schoenheitsidealen und dergleichen, laeuft das ganze doch tendentiell Gefahr zu kippen wenn man Tiere hin zu zieht.

Demnach waere ein fluffiges, niedliches Kaninchen, das vielleicht auch so ein toller Rammler ist, tendentiell widerstandsfaehiger und haette eine bessere (oder gar die gleiche) Konstitution als so eine haessliche, wilde Wutz.
Das ist prinzipiell schon richtig so, aber eben nur prinzipiell (siehe auch die Ergänzungen in meinem letzten Post).

Offline YY

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #11 am: 12.07.2012 | 23:40 »
Es besteht damit also eine Korrelation zwischen Konstitution und körperlicher Attraktivität, die man auch in einem Regelsystem ausdrücken kann (sollte?).

Die Korrelation ist aber schwach (siehe Tudors Post).

Sie ist meiner Ansicht nach unter keinen Umständen ausreichend, um die zwei betroffenen Attribute zusammenzufassen.


Ich halte den Ansatz von z.B. Savage Worlds oder GURPS (und nWoD?) für eine sehr gute Lösung.
Es gibt dort keinen Charisma-/Erscheinungs-Dumpstat.
Wer gut aussehen will, zahlt für diesen Vorteil, hässliche SCs dürfen umgekehrt Punkte verteilen.
Alle anderen sind so weit in der Norm, dass es nicht weiter erwähnenswert ist und damit nicht spielmechanisch in Erscheinung tritt.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Skele-Surtur

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #12 am: 13.07.2012 | 00:06 »
Bei beiden Geschlechtern gehört die körperliche Attraktivität zu den wichtigsten Partnerwahlkriterien. Für evolutionspsychologisch orientierte Attraktivitätsforscher ist diese ein biologisches Signal, das für Gesundheit und Fruchtbarkeit steht.
Grundsätzlich nicht falsch.

Zitat
Also Dinge, die ich unter Konstitution einordnen würde.

Greift aber viel zu kurz.

Zitat
Es besteht damit also eine Korrelation zwischen Konstitution und körperlicher Attraktivität,
Ist daher ein Fehlschluss.

Zitat
die man auch in einem Regelsystem ausdrücken kann (sollte?).
Grundsätzlich denkbar, aber in dieser simplifizierung völlig kontraproduktiv.


Aus GAM-Sicht wird der Dumpstat Erscheinungsbild (sofern man keine Präsenz erlernen will, ist ein Wert über 2 überflüssig) einem anderen Attribut zugeordnet, das ebenfalls in der Spielbalance zu kurz kommt.
Dann spielt ihr das irgendwie anders. Mein Gangrel konnte ohne jedwede Disziplin in dieser Richtung mit seinen Appearance 4 eine ganze Menge anfangen.

Also alles in Allem: ich denke du ziehst einen "Kurzschluss".
Eine vielleicht nicht ganz dumme Regelung ist die von Savage Worlds, wo der Vorteil "Attraktiv" einen Mindestwert in Konstitution erfordert. Aber selbst da hab ich meine Zweifel bezüglich der Representativität in unserer Realität.
« Letzte Änderung: 13.07.2012 | 00:08 von Surtur »
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Offline Gummibär

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #13 am: 13.07.2012 | 14:10 »
Natürlich muss der Ansatz noch durchdacht und weiterentwickelt werden. Dazu ja die Diskussion.

Ggfs. muss man auch gucken, für welche Bereiche dieser Ansatz gilt. Da betrachte ich momentan vor allem den sexuellen Bereich. Neben der körperlichen Attraktivität ist dort – wie schon angemerkt - vor allem der Status (u.a. Geld) wichtig. Die Suche nach Sex und die nach Beziehung würde ich der Einfachheit halber mal in einen Topf werfen, dann gleichen sich auch die Unterschiede zwischen Männern und Frauen an, man muss es mit dem Realismus ja auch nicht übertreiben.

Also zuerstmal muss man unterscheiden in subjektive und objektive Attraktivität. Grobe Asymmetrien sind z.B. ein starkes Zeichen für Unattraktivität, eine glatte Haut ist ein starkes Zeichen für Attraktivität. Aber natürlich ist letzteres nur ein Bonus und kein Autoerfolg (und das Gegenteil auch kein Automisserfolg), deshalb wird ja gewürfelt.

Schlankheit wird heutzutage von vielen als Zeichen von Attraktivität gesehen. Das ist jedoch eine Ausnahme, wenn man sich andere Zeiten und Kulturen anschaut. In einem universalen System würde Schlankheit also als Vorzug behandelt, der in der westlichen, moderen Kultur einen Bonus für entsprechende Würfe gibt. Im Mittelalter oder in nicht-westlich geprägtem Afrika gibt es dafür aber einen Malus (und wenn man dort spielt, würde es sich nicht um einen Vorzug, sondern um eine Schwäche handeln). Also ne ziemliche Sonderregel-Sache, die nicht unter Grundmechanismen wie Attribute fällt. Und natürlich gilt auch hier: Der Würfel entscheidet, ob man auf jemanden trifft, dessen Schönheitsideal dem vorherrschenden Schönheitsideal seiner Gesellschaft entspricht (Würfelerfolg) oder ob man auf jemanden trifft, der dann z.B. nur auf Normalgewichtige oder nur auf Übergewichtige steht (Misserfolg).

Zitat von: n.a. DeKrit
naja, dann schau dir mal an, wie attraktiv ringerinnen sind, oder der schwergewichtsboxer, oder wie sportlich das typische it-girl.
Körperkraft wäre also ein Attribut, das für Frauen deiner Meinung nach als Malus auf die Probe gilt?

Zitat von: Tudor the Traveller
Für einen Faktor, der (postuliert) in die Attraktivität einfließt (Gesundheit/ Widerstandskraft) schmeißt du dann alle anderen (Erscheinung, Stimme, Mimik, Ausstrahlung, Auftreten, (Körper)Geruch, etc pp) über Bord? Nee...
Neben der Konstitution, auf die ich den Erstwurf für Verführen gestalten würde, gibt es natürlich noch Charisma als Attribut (das ich dann anders handhaben würde als in Vampire: Die Maskerade – dort kann ja für bestimmte Würfe jedes der 3 gesellschaftlichen Attribute verwendet werden, bloß darf man nur eines in den Wurf einfließen lassen – ich würde das gerne trennungsscharf designen), sowie Fertigkeiten, die mit Attributen kombiniert werden. Bei Vampire ist es so, Erscheinungsbild ist eher der erste Eindruck, beim Verführen folgt dann ein Gespräch in zwei Phasen. Für dieses Gespräch wird nicht auf Erscheinungsbild gewürfelt (es geht zu ca. 25% aber in den auf Charisma basierten Wurf ein). D.h. dass z.B. die Stimme doch besser unter Charisma aufgehoben ist, also bei dem Attribut, das für Gespräche zuständig ist, und zwar mit 100% Wirkung.

Zitat von: La Cipolla
Von der Sim-Perspektive aus fehlt da aber gaaanz viel in der Logik. Sowas wie Sozialisierung (kann sämtliche Hormone über den Haufen werfen!) oder Fruchtbarkeit & Lebenszyklen (Alter und so).
Naja, so  lange man keine Zeiteinheiten benötigt, um Attribute aufrechtzuerhalten, sondern diese unabhängig von ihrer Nutzung nicht sinken können, und so lange Charaktere in körperlichen Attributen auch nach dem Alter der körperlichen Höchstleistungen besser werden, wird das Alter eh nicht maßgeblich ins Spiel eingebunden.

Ausnahmen (Sozialisierung) würde ich über Vorzüge und Schwächen Regeln, bzw. über das Würfeln.

Zitat von: La Cipolla
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Das haben wir, wenn jemand mit Geschick+Sportlichkeit, also durch Tanzen verführt wird. ;-) Das überpowerte Attribut ist nun wirklich Geschick.

Zitat von: Teylen
Eigentlich ist Widerstandsfähigkeit durch die Tatsache das man damit absorbieren kann und nur damit recht wichtig.
Womit es imho in etwa gleich auf mit der Körperkraft liegt.
Was den Kampf angeht, ja. Außerhalb des Kampfes kann ich mich nicht daran entsinnen, dass mal auf Widerstandsfähigkeit gewürfelt wurde (Ausnahme Disziplinen).

Kappadozianer und Nosferatu haben eine Clansschwäche, die ihr Aussehen modifiziert. Diese stellt eine Ausnahme dar und setzt den regulären Mechanismus außer Kraft. Auch Kappadozianer mit Erscheinungsbild 5 sehen leichenhaft aus. Und auch Charaktere mit Widerstandsfähigkeit 5 werden hässlich, sobald sie Nosferatu werden, das ist der Fluch. Sie sehen dann ja auch nicht mehr gesund aus.
Clans mit Seelenstärke sind deshalb robust, weil sie Seelenstärke haben, nicht weil sie auch noch Widerstandsfähigkeit haben müssen.
Auch Fleischformen ist eine Ausnahme, die das Erscheinungsbild ändern kann, ohne dass dies was an der Widerstandsfähigkeit ändern muss.
Ein Gangrel verliert durch die Clansschwäche Erscheinungsbild (also wieder eine Ausnahme), tut er das nicht, wieso sollte er nicht ein hohes Erscheinungsbild haben?
Zitat von: Teylen
Weil plötzlich sind die Toreador, die Geschwindigkeit angeblich hauptsächlich der Kunst wegen und für's Weg laufen haben, die stabilsten Kampfschweine die es so auf dem Clans Tablett gibt.
Toreador im Mittelalter waren auch mit Sicherheit nicht zerbrechlich, das galt nämlich damals nicht als schön, weder bei Männern, noch bei Frauen. Und am stabilsten sind dann immer noch die Ventrue, die ja gerne Erscheinungsbild UND Seelenstärke haben. Es sei denn natürlich, dass das Inzucht-Adelige sind, aber jene haben niedrige Widerstandsfähigkeit UND niedriges Erscheinungsbild, was die Korrelation ja wieder bestätigt. Lediglich die besseren Lebensumstände als Adelige geben da noch einen Bonus auf die Konstitution, aber mMn hier auch wieder auf das Erscheinungsbild.

Zitat von: Teylen
Als Vampir hat es sich mit der Fruchtbarkeit. Da ist nix mehr.
Leute, die sterilisiert werden, sehen vermutlich auch nicht anders aus als vorher, oder? Sprich es wird weiterhin durch das Aussehen Attraktivität vermittelt, so als wäre Fruchtbarkeit da.

Zitat von: Teylen
Soweit mir bekannt laeuft die Attraktivitaet weniger ueber Fertilitaet oder Gesundheit sondern mehr ueber Kompatibilitaet zur suchenden Person.
Andernfalls waeren die Fruchtbaren und Gesunden ueberflaufen.
Diese Kompatibilität ist wichtiger, ob sie gegeben ist, entscheidet sich über den Würfelwurf. Trotzdem ist sie nicht das einzige Kriterium und manche Leute haben durch ihr Aussehen bessere Chancen als andere. Jene sind dann aus Sicht der Kultur oder kulturübergreifend attraktiver. Und das wird z.B. bei Vampire durch den Wert in Erscheinungsbild berücksichtigt. Ansonsten müsste ja jeder die gleichen Chancen haben, man könnte dann nicht auf ein Attribut würfeln.

Zitat von: Teylen
Demnach waere ein fluffiges, niedliches Kaninchen, das vielleicht auch so ein toller Rammler ist, tendentiell widerstandsfaehiger und haette eine bessere (oder gar die gleiche) Konstitution als so eine haessliche, wilde Wutz.
Ich bezweifle, dass ein Wildschwein mit nem Kaninchen rummachen würde, egal wie fluffig, niedlich oder rammelig das ist. Dementsprechend gilt Erscheinungsbild innerhalb der Art. Stehen denn Kaninchen auf möglichst niedliche Kaninchen?
Ich denke jedoch, dass auch Kaninchen besonders auf Kaninchen stehen, die Gesundheit verheißen.
Wie gesagt, westliche Models gelten schon in anderen Kulturen oder Zeiten als hässlich, auf ne andere Spezies kann man sowas nicht übertragen.

@ Surtur
Wäre nett, wenn du deine Aussagen begründen würdest, so kann ich damit leider nicht viel anfangen.




Mein Vorschlag wäre momentan für eine Verführung, dass es zuerst den Ersteindruck gibt, bei dem Konstitution als körperlich signalisierte Gesundheit als einer von zwei Faktoren in den Wurf eingeht, während dazu noch eine Fertigkeit addiert wird, die andere Einflüsse abdeckt (wie könnte diese heißen?). Anschließend folgt dann ein Gespräch, dessen Wurf alle Einflüsse des Gesprächs abdeckt (wie z.B. Stimme, die nicht in den ersten Wurf eingeht).
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Offline Beral

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #14 am: 13.07.2012 | 14:55 »
Ich halte den Zusammenhang für ausreichend groß, um eine Zusammenlegung von Konstitution und sexueller Attraktivität in Erwägung zu ziehen.

Die geäußerte Kritik ist ein bisschen kleinlich. Mit solchen Maßstäben kann man kein einziges der gängigen Attribute als geeignet ansehen. Wenn ich als Sportwissenschaftler das Attribut "Stärke" auseinanderseziere oder ein Psychologe das Attribut "Intelligenz", bleiben da auch nur große Haufen unterschiedlichster Faktoren liegen, für die "Stärke" und "Intelligenz" nur sehr vage Zusammenfassungen sind.

Ein gesunder Körper ist sicher hilfreich bei der Partnerwahl, aber längst nicht hinreichend. Die Frage ist, wie man diesen Vorteil angemessen verregelt. Wenn die Verführenprobe allein vom Konstitutionsattribut abhängt, wird sicher kein Realist glücklich mit dieser Regel. Als Realist bin ich aber genauso unglücklich, wenn eine Klettern-Probe allein vom Geschicklichkeit-Attribut abhängt oder eine Armdrückenprobe allein vom Stärke-Attribut.
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

"Wir führen keinen Krieg...sind aber aufgerufen eine friedliche Lösung auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen." Gerhard Schröder.

Offline Skele-Surtur

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #15 am: 13.07.2012 | 15:03 »
Sorry, manchmal drücke ich mich tatsächlich etwas knapp aus und vergesse, dass die Gedankengänge vielleicht doch etwas komplexer sind.

Also: Du ordnest die gesamte körperliche Gesundheit der Konstitution zu. Das greift zu kurz. Körperliche Gesundheit, Fruchtbarkeit und (potentielle) Leistungskraft umfassen eine Unmenge an Attributen, die mit Konstitution nichts zu tun haben. Etwa kräftiges Haar. Bestimmte Körperformen, die zwar "andeuten", dass eine Frau besonders Gebährfreudig oder ein Mann besonders Potent ist (Körperproportionen, insbesondere Hüfte-Tailie-Schulter, Form des Gesäßes, Form und Größe der Brust, etc.), sich aber in Ausdauer, Robustheit und Resistenz gegen Krankheiten nicht wiederspiegeln.

Weiter sind viele dieser äußeren Merkmale Ausprägungen unserer momentanen Gesundheit. Eine gesunde Haut z.B. deutet eben an, dass der potentielle Partner eben gesund ist. Das hat aber leider oft nicht viel mit seiner generellen Resistenz gegen Krankheiten, sondern nur mit seinem momentanen Gesundheitszustand zu tun.
Gerade bei guter medizinischer Versorgung haben auch Menschen, die "etwas schwach auf der Brust sind" ein relativ gesundes Aussehen. Natürlich ist ein gesunder Mensch im Regelfall attraktiver als ein kranker Mensch. Das ist aber im Prinzip trivial.

Es gibt auf der anderen Seite aber viele körperliche Merkmale, die auch aus evolutionspsychologischen Gründen attraktiv wirken, aber mit Konstitution nichts zu tun haben. Diese deuten etwa daraufhin, dass eine Person in der Lage ist zärtlich zu sein, was Männer bei Frauen attraktiv finden, da es (evolutionspsychologisch) darauf hindeutet, dass das Weibchen dazu in der Lage ist, die Brut gut aufzuziehen.

Da können wir jetzt noch zig und drölfzig weitere Faktoren draufpacken, die z.T. auch genetisch bedingt sind - so mögen die meisten Männer Frauen, die ein wenig kleiner sind, als sie selbst (und vice versa). Das errechnete Mittel für ein Ideales Verhältnis liegt afaik bei 6-10 cm, die der Mann größer sein sollte. Aber das sind nur Indikatoren.

Usw.

Oder wie YY das ausdrückte: Die Korrelation ist schwach.

Hinzu kommt, dass die soziale Komponente viel, viel stärker ist. Gut, darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein, aber ich meine, dass der Mensch in so gewaltigem Umfang seiner sozialen Prägung unterworen ist, dass diese die "genetische Programmierung" weitgehend überlagert. Darum finden wir z.T. besonders schlanke Frauen häufig sehr attraktiv, die ein wohlhabender Afrikaner vielleicht erstmal aufpeppeln würde und offenbar mögen einige Gesellschaften kugelrunde, betonharte Silikonbrüste, die "natürlichere Gesellschaften" für einfach nur grotesk hielten.
Offenbar mag die Mehrzahl der Männer auch keine Achselhaare bei Frauen - wo das herkommt weiß ich jetzt aus dem Stehkragen auch nicht, aber "natürlich" ist das wohl eher nicht, sonst hätte die Evolution inzwischen dafür gesorgt, dass Frauen keine Achselhaare mehr wachsen (polemisch ausgedrückt, kein Anspruch auf Richtigkeit, denn dafür gibt es den Menschen wohl noch nicht lange genug, bzw. die genetische Anomalie des Ausbleibens von Achselhaaren ist bisher noch nicht ausreichend aufgetreten).

Da also deine Grundannahme (Gesundheit & Fruchtbarkeit = Konstitution) bereits ein Fehlschluss ist (beziehungsweise nicht grundsätzlich falsch, sondern einfach nur viel zu verkürzt), ist die Folgeannahme, dass sich in den Spielwerten Konstitution direkt auf Erscheinungsbild auswirken sollte ebenfalls ein Fehlschluss.

Das Element "Konstitution" ist ein viel zu kleines Mosaiksteinchen im Gesamtbild Attraktivität, als dass eine (in der Simplifizierung von Spielwerten nahezu unvermeidbare) enge Verknüpfung der beiden Spielwerte sinnvoll wäre. In einem Steinzeitsetting würde das vielleicht noch funktionieren, aber spätestens mit der neolithischen Revolution macht das keinen Sinn mehr.

Es sei denn, du willst ein extrem Feinkörniges System entwerfen, in dem sich dann Attraktivität aus x+1 und x>10 Einzelposten errechnet. Mit dem White Wolf Dot-System hätte das aber nichts zu tun.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #16 am: 13.07.2012 | 15:04 »
@ Surtur
Wäre nett, wenn du deine Aussagen begründen würdest, so kann ich damit leider nicht viel anfangen.

Sorry, manchmal drücke ich mich tatsächlich etwas knapp aus und vergesse, dass die Gedankengänge vielleicht doch etwas komplexer sind.

Also: Du ordnest die gesamte körperliche Gesundheit der Konstitution zu. Das greift zu kurz. Körperliche Gesundheit, Fruchtbarkeit und (potentielle) Leistungskraft umfassen eine Unmenge an Attributen, die mit Konstitution nichts zu tun haben. Etwa kräftiges Haar. Bestimmte Körperformen, die zwar "andeuten", dass eine Frau besonders Gebährfreudig oder ein Mann besonders Potent ist (Körperproportionen, insbesondere Hüfte-Tailie-Schulter, Form des Gesäßes, Form und Größe der Brust, etc.), sich aber in Ausdauer, Robustheit und Resistenz gegen Krankheiten nicht wiederspiegeln.

Weiter sind viele dieser äußeren Merkmale Ausprägungen unserer momentanen Gesundheit. Eine gesunde Haut z.B. deutet eben an, dass der potentielle Partner eben gesund ist. Das hat aber leider oft nicht viel mit seiner generellen Resistenz gegen Krankheiten, sondern nur mit seinem momentanen Gesundheitszustand zu tun.
Gerade bei guter medizinischer Versorgung haben auch Menschen, die "etwas schwach auf der Brust sind" ein relativ gesundes Aussehen. Natürlich ist ein gesunder Mensch im Regelfall attraktiver als ein kranker Mensch. Das ist aber im Prinzip trivial.

Es gibt auf der anderen Seite aber viele körperliche Merkmale, die auch aus evolutionspsychologischen Gründen attraktiv wirken, aber mit Konstitution nichts zu tun haben. Diese deuten etwa daraufhin, dass eine Person in der Lage ist zärtlich zu sein, was Männer bei Frauen attraktiv finden, da es (evolutionspsychologisch) darauf hindeutet, dass das Weibchen dazu in der Lage ist, die Brut gut aufzuziehen.

Da können wir jetzt noch zig und drölfzig weitere Faktoren draufpacken, die z.T. auch genetisch bedingt sind - so mögen die meisten Männer Frauen, die ein wenig kleiner sind, als sie selbst (und vice versa). Das errechnete Mittel für ein Ideales Verhältnis liegt afaik bei 6-10 cm, die der Mann größer sein sollte. Aber das sind nur Indikatoren.

Usw.

Oder wie YY das ausdrückte: Die Korrelation ist schwach.

Hinzu kommt, dass die soziale Komponente viel, viel stärker ist. Gut, darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein, aber ich meine, dass der Mensch in so gewaltigem Umfang seiner sozialen Prägung unterworen ist, dass diese die "genetische Programmierung" weitgehend überlagert. Darum finden wir z.T. besonders schlanke Frauen häufig sehr attraktiv, die ein wohlhabender Afrikaner vielleicht erstmal aufpeppeln würde und offenbar mögen einige Gesellschaften kugelrunde, betonharte Silikonbrüste, die "natürlichere Gesellschaften" für einfach nur grotesk hielten.
Offenbar mag die Mehrzahl der Männer auch keine Achselhaare bei Frauen - wo das herkommt weiß ich jetzt aus dem Stehkragen auch nicht, aber "natürlich" ist das wohl eher nicht, sonst hätte die Evolution inzwischen dafür gesorgt, dass Frauen keine Achselhaare mehr wachsen (polemisch ausgedrückt, kein Anspruch auf Richtigkeit, denn dafür gibt es den Menschen wohl noch nicht lange genug, bzw. die genetische Anomalie des Ausbleibens von Achselhaaren ist bisher noch nicht ausreichend aufgetreten).

Da also deine Grundannahme (Gesundheit & Fruchtbarkeit = Konstitution) bereits ein Fehlschluss ist (beziehungsweise nicht grundsätzlich falsch, sondern einfach nur viel zu verkürzt), ist die Folgeannahme, dass sich in den Spielwerten Konstitution direkt auf Erscheinungsbild auswirken sollte ebenfalls ein Fehlschluss.

Das Element "Konstitution" ist ein viel zu kleines Mosaiksteinchen im Gesamtbild Attraktivität, als dass eine (in der Simplifizierung von Spielwerten nahezu unvermeidbare) enge Verknüpfung der beiden Spielwerte sinnvoll wäre. In einem Steinzeitsetting würde das vielleicht noch funktionieren, aber spätestens mit der neolithischen Revolution macht das keinen Sinn mehr, es sei denn, du willst ein extrem Feinkörniges System entwerfen, in dem sich dann Attraktivität aus x+1 und x>10 Einzelposten errechnet. Mit dem White Wolf Dot-System hätte das aber nichts zu tun.

Das einzige, was mir einfällt, ist eine gewisse Mindestgesundheit, um attraktiv wirken zu können (z.B. du brauchst mindestens Konsti X um Erscheinungsbild X haben zu können - das Verhältnis könnte man sicher auch anders lagern, etwa "Erscheinungsbild kann maximal doppelt so hoch sein wie die Konstitution" . Aber du willst ja, wenn ich das recht verstanden habe, zwei "underpowered" Attribute zusammenlegen. Dafür sehe ich die Grundlage nicht.

Anders ausgedrückt: Worin steckt der Mehrwehrt für den Spieler? Nehmen wir an, da will ein Spieler eine Highschoolschönheit spielen, die natürlich exorbitantes Erscheinungsbild benötigt. Plötzlich hat die damit automatisch eine Bombenkonstitution und man braucht schon eine Stange C4, um sie aus den Latschen zu hauen. Wenn der Spieler ein Minmaxer ist, der den Bonus gerne mitnimmt: Klasse.
Aber manchem Spieler wird das einfach nicht ins Konzept passen.

Wenn ich als Sportwissenschaftler das Attribut "Stärke" auseinanderseziere oder ein Psychologe das Attribut "Intelligenz", bleiben da auch nur große Haufen unterschiedlichster Faktoren liegen, für die "Stärke" und "Intelligenz" nur sehr vage Zusammenfassungen sind.
Das ist absolut richtig, aber wichtig ist (in diesem Kontext) imho mehr, dass die Attribute für Otto, den legendären Normalverbraucher, plausibel sind. Diese Plausibilität sehe ich aber bei Konsti=Erscheinungsbild nicht.
« Letzte Änderung: 13.07.2012 | 15:14 von Surtur »
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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #17 am: 13.07.2012 | 15:11 »
Konstitution dürfte als solches auch nur limitierend wirken. Wer krank aussieht, wird schlechtere Karten haben, aber jenseits einer gewissen Grundmarke wird das nicht viel direkten Bonus geben.
Dazu noch die Frage: symetrische Züge, angesehene Proportionen etc sind ein gewisses Zeichen für gute Gene, aber da ist Konstitition doch noch viel mehr.

Vor allem, wie sieht es mit dem "Steigern" aus. Gesunden Lebenswandel an sich kann man vielleicht noch an glatter Haut, oder glänzendem Haar indirekt ablesen, aber das ist schon wieder ein sehr zweifelhafter indirekter Hinweis. Wie sieht es dann mit der auswrikung undBerücksichtigung von Mangelernährung aus? Das dürfte dann doch wohl Kerngrund für die in manchen Kulturen liegende Bevorzugung drallerer Figuren sein.
Und zumindest für Herren wäre dann ja zumindest Körperkraft der deutlichere Parameter, oder?

Da man vieles davon auch gar nicht so sehen kann, (der Spargeltarzan da hinten ist erfolgreicher Marathonläufer ...) ist der "Charismaeffekt" vielleicht auch eher an den mit diesem Potential erledigten Taten und deren bekannt werden geknüpft, ggf. noch an einen Selbstvertrauenspool, welcher die Ausstrahlung speist.

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #18 am: 13.07.2012 | 15:18 »
Ggfs. muss man auch gucken, für welche Bereiche dieser Ansatz gilt. Da betrachte ich momentan vor allem den sexuellen Bereich.
Ich halte dort deine Grundannahme zur Definition der Attraktivität allein durch Gesundheit, Fruchtbarkeit sowie Status für im Fundament falsch. Gerade wenn es dann darum geht das Konstrukt einer vermeintlich objektiven Attraktivität zu schaffen.

Zitat
Schlankheit wird heutzutage von vielen als Zeichen von Attraktivität gesehen. Das ist jedoch eine Ausnahme, wenn man sich andere Zeiten und Kulturen anschaut.

Betrachtet man Zeichnungen von vor Ruben wirken die Portraitierten Figuren oftmals auch schlank. In eine Rubensfigur passen ggf. zwei Venus von Milo Figuren rein. Nun und auch vor den Supermodels gab es sowas wie den Wahnsinn um die Wespentaille, inklusive Entfernung von Rippen und auch davor sowas wie Korsetts.
Auch sind mir in Bezug auf das japanische/chinesische Mittelalter - deinen Verweis auf asiatische Kulturen aufgreifend - selten Darstellungen von dicken Frauen untergekommen.

Wobei es mir noch weniger um das Attribut der Attraktivität geht sondern die imho völlig abwegige Vermischung zur Konstitution hin.

Zitat
Das haben wir, wenn jemand mit Geschick+Sportlichkeit, also durch Tanzen verführt wird. ;-) Das überpowerte Attribut ist nun wirklich Geschick.
<VtM Nitpick>Das wäre auch eher Geschick+Vortrag (Tanzen)</VtM Nitpick>

Zitat
Kappadozianer und Nosferatu haben eine Clansschwäche, die ihr Aussehen modifiziert.

Die Clansschwäche ist aber in allen drei Fällen
Gangrel, Kappadozianer sowie Nosferatu
Explizit eine soziale und keine körperliche.
Was auch für andere dergestalt betroffene Clans/Blutlinien gilt (Baali, Samedi etc.)

Zitat
Und auch Charaktere mit Widerstandsfähigkeit 5 werden hässlich, sobald sie Nosferatu werden, das ist der Fluch.
Richtig. Aber der Fluch ist das das Erscheinungsbild auf 0 fällt.
Nicht das das Erscheinungsbild UND die Widerstandsfähigkeit auf 0 fällt.
Es widerspricht sowohl den Regeln, die dadurch gänzlich aus den Fugen geraten, als auch dem Setting da es nicht mehr funktioniert. Da gerade die Nosferatu ohne Seelenstärke nicht mehr in der Lage wären in einer widrigen Umgebungen zu überleben und auch die Gangrel das Problem haben das sie eigenlich fast gar nicht mehr für ein Leben in der Wildnis geeignet bzw. befähigt wären.

Zitat
Auch Fleischformen ist eine Ausnahme, die das Erscheinungsbild ändern kann, ohne dass dies was an der Widerstandsfähigkeit ändern muss.
Imho zerreist Fleischformen das komplette Konstrukt des Vereinigung von Widerstand und Erscheinungsbild.
Einerseits ist es mit Fleischformen möglich beides, getrennt von einander zu steigern oder zu senken.
Andererseits schafft man mit Fleischformen regelmäßig Kreaturen die nach allen gesunden menschlichen Massstäben unattraktiv sind, aber dafür überaus widerstandsfähig.

Zitat
Ein Gangrel verliert durch die Clansschwäche Erscheinungsbild (also wieder eine Ausnahme), tut er das nicht, wieso sollte er nicht ein hohes Erscheinungsbild haben?
Mir geht es weniger um das Erscheinungsbild respektive die sozialen Würfe, sondern das ein Gangrel dadurch das er Erscheinungsbild verliert, in dem er sich der Natur anpasst, gerade in der Natur/Wildnis überlebensunfähiger wird weil seine Widerstandsfähigkeit einkracht. Das ihn effektiv ein Bär besser zereissen kann weil ein normaler Mensch die Chitin-Schuppenhaut des Gangrel total häßlich findet.

Das gleiche bei den Nosferatu. Nur weil ein Mensch es häßlich und unnatürlich findet das einem anderer Mensch Knochen aus einem, an einem Standard Kopf bemessen, deformierten Schädel herauswachsen, nun oder die Haut von einer braunen lederartigen Masse überzogen wird, heißt das doch nicht das der Nosferatu widerstandsmäßig verloren hat. Schließlich kann die Knochen bzw. Lederwucherung eher besser als schlechter schützen, auch wenn er häßlicher als die Nacht aussieht.

Zitat
Toreador im Mittelalter waren auch mit Sicherheit nicht zerbrechlich, das galt nämlich damals nicht als schön, weder bei Männern, noch bei Frauen.

Es wird im Grundregelwerk explizit darauf hingewiesen das das Erscheinungsbild der Toreador massiv von dem abweichen kann was in der Epoche in der sie Unleben als attraktiv betrachtet wird. Das heißt eine Toreador die gezeugt wurde weil sie der Venus von Milo ähnlich sah wird nicht zur Wuchtbrumme nur weil sie es bis in die Zeit von Rubens oder Biedermeier geschafft hat.

Was auch im Rahmen auf Tzimisce zutrifft, die beiweilen kein Erscheinungsbild von 0 haben weil sie gerne schrecklich aussehen, sondern manchmal auch weil sie Attraktivtität anders bewerten als der Rest der Welt.
Zitat
Und am stabilsten sind dann immer noch die Ventrue, die ja gerne Erscheinungsbild UND Seelenstärke haben.

Rein regelmechanisch, und auch vom Regelhintergrund ist ein Ventrue in keinerweise stabiler als ein Gangrel oder ein Kappadozianer.

Zitat
Zitat
Soweit mir bekannt laeuft die Attraktivitaet weniger ueber Fertilitaet oder Gesundheit sondern mehr ueber Kompatibilitaet zur suchenden Person.
Andernfalls waeren die Fruchtbaren und Gesunden ueberflaufen.
Diese Kompatibilität ist wichtiger, ob sie gegeben ist, entscheidet sich über den Würfelwurf. Trotzdem ist sie nicht das einzige Kriterium und manche Leute haben durch ihr Aussehen bessere Chancen als andere. Jene sind dann aus Sicht der Kultur oder kulturübergreifend attraktiver.
Mir geht es weniger um die Bewertung der drei sozialen Attribute sondern um die Vermischung von Attraktivität und Widerstandsfähigkeit. Wenn die Attraktivität nun nämlich nicht mehr primär an dem Aussehen hängt sondern an der Kompatibilität wird die Verbindung der äußerlichen Attraktivität und der Widerstandsfähigkeit m.E. nämlich unsinniger.

Zitat
Ich bezweifle, dass ein Wildschwein mit nem Kaninchen rummachen würde, egal wie fluffig, niedlich oder rammelig das ist. Dementsprechend gilt Erscheinungsbild innerhalb der Art. Stehen denn Kaninchen auf möglichst niedliche Kaninchen?
Mir ging es eher um den Jäger der ein Wildschwein oder ein Kaninchen erlegen will und gegebenfalls noch von einem dieser beiden angegriffen will. Wenn du es plastischer haben möchtest kannst du dort auch ein Tzimisce in Zulo Gestalt, ein Vhodz und ein Szlachta einsetzten.


Zitat
Zitat von: n.a. DeKrit
naja, dann schau dir mal an, wie attraktiv ringerinnen sind, oder der schwergewichtsboxer, oder wie sportlich das typische it-girl.
Körperkraft wäre also ein Attribut, das für Frauen deiner Meinung nach als Malus auf die Probe gilt?
Ich würde annehmen das DeKrit darauf abziehlt das Boxerinnen, Ringerinnen und bruchikose Frauen [Walter aus Hinter Gittern] tendentiell eine hohe Widerstandsfähigkeit haben, das heißt recht viel einstecken können, jedoch von der Gesellschaft oftmals als nicht als attraktiv betrachtet werden.
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Offline Beral

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #19 am: 13.07.2012 | 16:33 »
Ich würde annehmen das DeKrit darauf abziehlt das Boxerinnen, Ringerinnen und bruchikose Frauen [Walter aus Hinter Gittern] tendentiell eine hohe Widerstandsfähigkeit haben, das heißt recht viel einstecken können, jedoch von der Gesellschaft oftmals als nicht als attraktiv betrachtet werden.
Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass Attribute generell nur eine sehr geringe Korrelation mit dem aufweisen, wofür sie gebraucht werden. Die außerordentliche Konstitution von Boxerinnen ist realistischerweise nicht auf die Basis-Konstitution zurückzuführen, sondern auf das intensive Training und den damit verbundenen Aufbau physischer und psychischer Ressourcen. In der guten Konstitution der Boxerin steckt also zu einem erheblichen Teil ihr antrainiertes Stärke-Attribut drin.

Wenn man auf die Schwäche der Korrelationen pocht, sind alle Attribute hinfällig.
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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #20 am: 13.07.2012 | 17:04 »
Die außerordentliche Konstitution von Boxerinnen ist realistischerweise nicht auf die Basis-Konstitution zurückzuführen, sondern auf das intensive Training und den damit verbundenen Aufbau physischer und psychischer Ressourcen.
Wieso sollte die Boxerin ihre Basis Konstitution nicht über das Training einfach erhöht haben?
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Offline Skele-Surtur

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #21 am: 13.07.2012 | 18:13 »
Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass Attribute generell nur eine sehr geringe Korrelation mit dem aufweisen, wofür sie gebraucht werden. Die außerordentliche Konstitution von Boxerinnen ist realistischerweise nicht auf die Basis-Konstitution zurückzuführen, sondern auf das intensive Training und den damit verbundenen Aufbau physischer und psychischer Ressourcen. In der guten Konstitution der Boxerin steckt also zu einem erheblichen Teil ihr antrainiertes Stärke-Attribut drin.

Wenn man auf die Schwäche der Korrelationen pocht, sind alle Attribute hinfällig.
Das ist aber ein ganz wichtiger Punkt. Ich kann die Attribute meines Charakters auf eine natürliche Basis, auf Training oder auf Mulu-Mulu vom großen Manitu zurückführen. Darum ist es auch nicht sinnvoll, zwei in Realität miteinander korrelierende oder vielleicht auch nicht korrelierende Attribute zusammen zu schmeißen.

Die maßgebliche Maxime bei der Bestimmung der Attribute sollte sein, ob damit die im Spiel intendierten Charaktere darstellbar sind. Und ein attraktiver Charakter mit geringer körperlicher Leistungsfähigkeit ist denkbar. Bei direkter Kopplung von Konsti und Erscheinungsbild würde in diesem System dieses Charakterkonzept verhindert werden.

Wenn das das erklärte Ziel des Designers ist, dann nur zu. Das sehe ich bei WoD, was hier als Beispiel angeführt wurde, aber nicht. Darum ist die Korrelation imho nicht immanent genug, um die Kopplung der Attribute zu rechtfertigen.
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Offline Gummibär

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #22 am: 13.07.2012 | 18:30 »
Mir schwebt ein

Attribut + Fertigkeit + Vorzüge – Schwächen +/- Modifikatoren

vor, wie es ja weitvebreiteter Standard ist. Das könnte dann ungefähr so aussehen:

Eindruck auf den ersten BLICK = Gesundheit (Attribut) + XYZ (Fertigkeit) + Schlanksein in westlicher Kultur (+3 Würfel Bonus) + Fruchtbarkeit in größerem Maße als vorhanden vortäuschender Körperbau + Zärtlichkeit andeutendes Aussehen – Narbe +/- Statusmodifikator (Reichtum, Ansehen)

Wobei die Gleichung halt einfach wird, wenn jemand durchschnittliches Gewicht hat, sein Körper genau so viel Fruchtbarkeit anzeigt, wie er hat und er nach durchschnittlicher Zärtlichkeit aussieht, keine Narben hat und dem Mittelstand angehört.

Hier können unterm Strich die Vorzüge und Schwächen also stärker in den Wurf eingehen als die Gesundheit.

Flirt = Charisma + Redekunst (insgesamt für Stimme, Mimik, Auftreten)

Beim Flirt könnte man, wie bei VdM, die Erfolge des 1. Wurfes auf den Würfelvorrat addieren.

Wobei andere Proben dann z.B. auf Konstitution + Zähigkeit oder Konstitution + Ausdauer gehen (so hätte eine Ringerin sehr hohe Werte in den Fertigkeiten Zähigkeit und/oder Ausdauer, was dann auch zu einem hohen Würfelpool führt). Sprich die Konstitution wirkt sich aus auf Proben, die mit Zähigkeit, Ausdauer oder körperlicher Attraktivität zu tun haben, ist dort aber immer nur gleichwertig mit einer spezialisierten „Fertigkeit“, so dass die Konstitution als Sammelbecken nur zur Hälfte in die Probe eingeht. Und natürlich am Ende noch Vorzüge und Schwächen hinzukommen könne.

@ Surtur
Bei dir klingt es ein bisschen so, als würden kranke Menschen beim Attraktivitätswurf durchfallen, während alle anderen gleichwertig bestehen. Im Tierreich ist es so, dass schönere Tiere (aus Sicht ihrer Spezies) mehr und gesündere Nachkommen haben und auch selbst bessere Gene haben. Insofern kann ich nicht nachvollziehen, wieso meine Ausgangsthese falsch sein soll. Klar, ob man nun westlich oder afrikanisch geprägt ist, das hat dann nochmal einen massiven Einfluss (weswegen ich gerade den für VdM gigantischen Bonus von 3 Würfeln dafür vorgeschlagen habe), aber sowas wird ja bei VdM auch nicht durch Erscheinungsbild abgedeckt, hier hat das Mager-Model, wenn es nach Afrika kommt, immer noch 4 Würfel und damit auf einmal 120 kg. Von daher mein Ansatz: Erscheinungsbild darf sich nur auf kulturunabhängige Faktoren beziehen, die kulturabhängigen Faktoren müssen Vorzüge und Schwächen sein. (Wenn man das Setting nicht auf eine Zeit und Kultur eingrenzt.)

Zitat von: Surtur
In einem Steinzeitsetting würde das vielleicht noch funktionieren, aber spätestens mit der neolithischen Revolution macht das keinen Sinn mehr, es sei denn, du willst ein extrem Feinkörniges System entwerfen, in dem sich dann Attraktivität aus x+1 und x>10 Einzelposten errechnet. Mit dem White Wolf Dot-System hätte das aber nichts zu tun.
Mein Beispiel oben, wo ich 7 Faktoren in den Wurf einbeziehe, ist ziemlich WoD-konform (bis auf den Status-Modifikator).

Zitat von: Surtur
Nehmen wir an, da will ein Spieler eine Highschoolschönheit spielen, die natürlich exorbitantes Erscheinungsbild benötigt.
Dann nehme man Konstitution 2-3 und zusätzlich die oben genannten Vorzüge. Wenn man jetzt noch dabei bleibt, dass das Maximum für Menschen bei 5 liegt und man aufgrund des modifizierten Systems bis 7 geht, dann sollte sich diese 7 auch ohne exorbitante Konstitution erreichen lassen.

Zitat von: Maarzan
Dazu noch die Frage: symetrische Züge, angesehene Proportionen etc sind ein gewisses Zeichen für gute Gene, aber da ist Konstitition doch noch viel mehr.
Natürlich ist Konstitution noch viel mehr. Deshalb kann ein Attribut ja auch mit mehreren Fertigkeiten verknüpft werden und nicht nur mir einer. Weil Konstitution nun mal nicht nur die Ausdauer ist, sondern weil es z.B. auch die Zähigkeit ist.

Zitat von: Maarzan
Vor allem, wie sieht es mit dem "Steigern" aus.
Wie steigert denn ein 25-Jähriger seine Intelligenz? Oder seine Wahrnehmung? Und damit ist nicht Aufmerksamkeit gemeint, das ist ja eine Fertigkeit.
Mangelernährung gibt Abzüge auf Konstitution, man könnte noch einen kulturabhängigen Modifikator hinzufügen (z.B. -1 für Afrika und +1 für Europa).

Zitat von: Maarzan
Und zumindest für Herren wäre dann ja zumindest Körperkraft der deutlichere Parameter, oder?
Habe eher den Eindruck, dass Männer mit Körperkraft 4 oder 5 meistens nicht besonders attraktiv sind (es sei denn, sie können das in Status ummünzen). Beliebt sind eher gemäßigte, sichtbare Muskeln.

Zitat von: Teylen
Ich halte dort deine Grundannahme zur Definition der Attraktivität allein durch Gesundheit, Fruchtbarkeit sowie Status für im Fundament falsch.
Das ist allerdings gar nicht meine Annahme. Aber sowas wird auch bei GURPS oft missverstanden. Dort wird das Endergebnis ja auch maßgeblich von Vor- und Nachteilen bestimmt. Ignoriert man sie, wird das Ganze seltsam.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ich glaube ein Missverständnis liegt darin: Eine Änderung der Konstitution ergibt meiner Meinung nach eine Änderung der körperlichen Attraktivität (bezogen auf Partnerwahl?). Eine Änderung der körperlichen Attraktivität bewirkt aber KEINE Änderung der Konstitution.

Wenn jemand durch einen Hirnschaden geistige Fähigkeiten verliert, so wirkt sich dies auf alle entsprechenden Würfe aus. Wenn er durch eine partielle Amnesie seine Medizin-Kenntnisse vergisst, dann wirkt sich das ja auch nicht auf die geistigen Attribute aus.

Zitat von: Teylen
Mir geht es weniger um die Bewertung der drei sozialen Attribute sondern um die Vermischung von Attraktivität und Widerstandsfähigkeit. Wenn die Attraktivität nun nämlich nicht mehr primär an dem Aussehen hängt sondern an der Kompatibilität wird die Verbindung der äußerlichen Attraktivität und der Widerstandsfähigkeit m.E. nämlich unsinniger.
Die Kompatibilität geht nicht in Charakterwerte ein.

Zitat von: Teylen
Mir ging es eher um den Jäger der ein Wildschwein oder ein Kaninchen erlegen will und gegebenfalls noch von einem dieser beiden angegriffen will. Wenn du es plastischer haben möchtest kannst du dort auch ein Tzimisce in Zulo Gestalt, ein Vhodz und ein Szlachta einsetzten.
Ein Kaninchen mit besonders guten Genen hat dann halt eine Konstitution von 0,4 (Maximum für Kaninchen) und eines mit schlechten Genen eine Konstitution von 0,2 (Minimum für Kaninchen). Für den Wurf, ob ein Kaninchen ein anderes Kaninchen attraktiv findet, werden diese Werte normiert: 0,2 entspricht 1 Würfel, je 0,05 mehr gibt einen Würfel mehr, so dass das Maximum für Kaninchen ebenfalls bei 5 Würfel liegt.

Zitat von: Teylen
Ich würde annehmen das DeKrit darauf abziehlt das Boxerinnen, Ringerinnen und bruchikose Frauen [Walter aus Hinter Gittern] tendentiell eine hohe Widerstandsfähigkeit haben, das heißt recht viel einstecken können, jedoch von der Gesellschaft oftmals als nicht als attraktiv betrachtet werden.
Ja, das ist auch bis jetzt eines der trifftigsten Gegenargumente, weshalb ich darauf bisher noch nicht eingehen konnte. Kann es denn auch Frauen mit Körperkraft, Widerstandskraft und Erscheinungsbild jeweils auf 4 geben? Wie sehen diese aus?
« Letzte Änderung: 13.07.2012 | 18:32 von Gummibär »
Du greifst Teichdragon & Co. an und äußerst jetzt Unverständnis, wenn sich einer von ihnen zu Wort meldet?

Gut gemacht.  :gaga:

Offline Bad Horse

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #23 am: 13.07.2012 | 19:02 »
Zusammenlegen von verwandten Attributen ist eine tolle Sache, wenn sie ein System vereinfacht, ohne es übermäßig zu simplifizieren oder die Wahl des Charakterkonzepts einzuschränken.

Hier:
Eindruck auf den ersten BLICK = Gesundheit (Attribut) + XYZ (Fertigkeit) + Schlanksein in westlicher Kultur (+3 Würfel Bonus) + Fruchtbarkeit in größerem Maße als vorhanden vortäuschender Körperbau + Zärtlichkeit andeutendes Aussehen – Narbe +/- Statusmodifikator (Reichtum, Ansehen)
...sehe ich aber überhaupt keine Vereinfachung.  :) Wenn du Gesundheit + Schlanksein + Körperbau + Aussehen - Narbe rechnen willst, fein, aber warum fasst du all das nicht zu einem Attribut namens "Aussehen" zusammen?

Außerdem verhindert die Zusammenlegung, dass ich mir einen feinsinnigen, ätherisch-schönen, schwächlichen Emo-Knaben baue!  :o Okay, der ist überspitzt, aber ein zierliche junge Frau mit großen Rehaugen wird oft als attraktiver als eine kräftig-robuste Sportlerin empfunden. Wobei letztere vermutlich ein gutes Stück gesünder und athletischer sein dürfte.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

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Re: Konstitution mal anders
« Antwort #24 am: 13.07.2012 | 20:04 »
Habe eher den Eindruck, dass Männer mit Körperkraft 4 oder 5 meistens nicht besonders attraktiv sind (es sei denn, sie können das in Status ummünzen). Beliebt sind eher gemäßigte, sichtbare Muskeln.
Also rein subjektiv, als die Figur Alcide in der letzten True Blood Folge ihr T-Shirt auszog, offensichtlich Paarungsbereit, der sieht so aus:

Dachte ich.
Uhm, eigentlich dachte ich da gerade nicht so viel :D

Wobei ich bei Eric und Bill wenn die sich mal gerade halbnackt hinstellen auch nicht unbedingt "Nein wie häßlich" rufe, obwohl die im Vergleich zu Alcide bleiche Häppchen sind.


Nun ansonsten, auch im europäischen Mittelalter gab es Zeitalter in denen das Bild der idealen Frauen eher dünner war, sowie welche wo es eher dicker war. Wenn man Bilder betrachtet findet man welche auf denen die Frauen eher dünn sind, welche auf denen die Frauen eher sportlich sind, welche mit dünner Taille / Korsetts und auch, imho eher seltener, Frauen nach dem Rubensbildern.
Ich meine mich auch zu erinnern das die Venus von Willensdorf nur bedingt repräsentativ für das Ideal Bild der Frau in Afrika ist.

Zitat
Ja, das ist auch bis jetzt eines der trifftigsten Gegenargumente, weshalb ich darauf bisher noch nicht eingehen konnte. Kann es denn auch Frauen mit Körperkraft, Widerstandskraft und Erscheinungsbild jeweils auf 4 geben? Wie sehen diese aus?
Vielleicht wie
Regina Halmich, Boxweltmeisterin

Nun oder wie
Yanna Schneider, Taekwondo Weltmeisterin
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