So, nun wage ich mich mal daran, mein im Bau befindliches Kind vorzustellen.
Was ist Porta Stellaris?Porta Stellaris ist ein "hard science-fiction" Rollenspiel, das um das Jahr 2195 in einem Paralleluniversum spielt, das unserem sehr stark ähnelt.
Geht es etwas genauer? Wo ist da der Fokus?Zu Beginn des Designs lag mir die Raumfahrt sehr am Herzen. In vielen s-f Rollenspielen wird die Raumfahrt stark bagatellisiert und in vielen Punkten an unsere medial geprägten Vorstellungen angepasst. Ich wollte den Weltraum und die Raumfahrt als etwas Besonderes, etwas Erlebbares darstellen und mich dabei stärker an die Realität annähern. im PS Universum gibt es zum Beispiel keine Schwerkraftgeneratoren. Zentrifugen können zwar ein Schweregefühl erzeugen, aber sie bringen einen riesigen Haufen technischer Probleme mit sich, so dass viele Raumfahrzeuge ganz einfach auf diesen Luxus verzichten und sich mit den Unannehmlichkeiten der Mikrogravitation arrangieren (Schon mal überlegt, wie man auf der ISS aufs Klo geht?). Inzwischen versuche ich das Rollenspielsystem auch in andere Richtungen offen zu halten als das reine Raumfahrt- / Explortionsthema.
Und was ist da jetzt das Besondere?Porta Stellaris bietet keine revolutionären Neuheiten, weder im Regelwerk, noch im Hintergrund. Was Porta Stellaris einmal haben soll, ist ein sich entwickelnder Metaplot. Nach meinen derzeiten Plänen möchte ich die Entwicklung ab 2200 in zunächst drei Epochen abwickeln. Jede dieser Epochen wird einen thematischen Schwerpunkt haben und sich über viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinziehen. Für jede Epoche möchte ich eine Hauptkampagne anbieten, die sich mit dem Kernthema der Epoche auseinandersetzt. In der ersten Epoche soll das Kernthema die Erforschung des Alls und die Reaktion auf eine äußere Bedrohung sein, zu den zwei anderen Epochen habe ich schon Pläne, möchte mich aber erst mal nicht dazu äußern.
Außerdem habe ich ein ziemlich großes, bespielbares "Universum" an der Hand. Ich habe die 10.000 nächsten Sterne der Erde in meine Sternenkarte mit einbezogen und für jedes Sternensystem entsprechend Planetensysteme inklusive Monden und Asteroidengürteln erzeugt. Zu Beginn der ersten Epoche hat die Menschheit allerdings nur Zugang zu ein paar Dutzend Sternensystemen, durch die Masse an Systemen kann ich allerdings jetzt schon andere Fraktionen platzieren und deren Einflusssphäre entwickeln.
Was für Charaktere soll man spielen?Porta Stellaris hat ein klassenloses Charakterkonzept. Charaktere werden über Attribute und Fertigkeiten definiert, die nach einem Punktesystem relativ frei zusammengekauft werden können. Eigentlich kann man sich alle möglichen Charaktere zusammenbasteln, da der Tenor der ersten Hauptkampagne eher explorativ / militärisch angelegt ist, bieten sich zum Beispiel Scouts an, die mit einem Aufklärungsraumer neue Systeme erforschen und neue Sprungrouten aufspüren.
Charaktere haben bei Porta Stellaris ein relativ starkes Entwicklungspotential und können im Laufe ihres Lebens zu echten "Helden" werden, deren Fähigkeiten weit über das normale Maß hinausgehen. Das mag nun im Hinblick auf "hard s-f" widersprüchlich klingen, allerdings habe ich immer wieder erlebt, dass die spürbare Entwicklung und Verbesserung eines Charakters ein wichtiger Aspekt im Erlebnis Rollenspiel ist. Charaktere dürfen also durchaus Helden sein. Ich bin selbst gespannt, ob diese beiden scheinbaren Widersprüche das System letztendlich zerreißen oder friedlich co-existieren.
Wie kann man sich das Regelwerk vorstellen?Ich habe beim Designprozess des Regelwerks versucht, die Ergonomie in den Vordergrund zu stellen, also ein gesundes Maß an Modifikatoren und Würfelvorgängen zu finden (wer tut das nicht...). Proben werden über 1W20 abgewickelt, generell muss man unter seinen Fertigkeitswert würfeln, um eine Probe erfolgreich zu absolvieren. Die Kampfregeln habe ich recht abstrakt gehalten und mich an altbewährten Prozessen orientiert - Hitpoints, Initiative, etc.
Ich möchte das System nicht als ausgesprochen kampflastig bezeichnen, aber bei Porta Stellaris darf auch ruhig mal rumgeballert werden - Kämpfe sind für mich ein wichtiges Element in einem Rollenspiel. Letztendlich hängt das aber von den Vorlieben der Spielgruppe ab.
Wie soll das ganze mal veröffentlicht werden?Mein Traum wäre, Porta Stellaris eines Tages als fertiges Druckerzeugnis in der Hand zu halten (und zu verkaufen). Wahrscheinlich werde ich ab einem bestimmten Reifegrad die Spielmaterialien als pdf unter einer liberalen Lizenz (cc zum Beispiel) ins Netz stellen.
Wars das?Nein, aber in der Kürze liegt die Würze. Wer mehr wissen möchte:
- Ich schreibe ein Entwicklungsblog:
http://www.sunrise2700.de/psblog/- Ich habe eine kleine Demoversion meiner Sternenkarte online gestellt:
http://www.sunrise2700.de/PortaStellaris/web/map.svg (Achtung, der Browser sollte mit .svg Grafiken umgehen können!). Noch eine Anmerkung: Nicht alle Systeme auf der Karte sind auch als Webseite verfügbar (aus Zeit- und Platzgründen). Am besten beim Sol-System anfangen und sich dann durch die Karte hangeln, bis es nicht mehr weiterget.
Für Fragen oder Anmerkungen und Kritik bin ich offen und dankbar!