So, ein etwas reißerischer (nicht völlig widerspruchfreier) Titel...
Fortschrittliches eSeL-Fishing...bei den SL-Tipps auf seinem Blog hat Steffen vor Kurzem die Technik des
Fishing vorgestellt. Das brachte mich darauf, über eine Technik zu sprechen, die meine erste Begegnung mit Player-Empowerment darstellte. Wahrscheinlich ist sie weder selten noch originell.
Ursprung waren Schicksalspunkte, deren Mechanik im Prinzip direkt aus KULT (*ahhh, Nostalgie...*) entliehen wurde. Bis einer der Punkte in einer hochgradig selbstverschuldeten, lebensbedrohlichen Scheißsituation ausgegeben wurde.
Schockierte Frage des SL: "Wie?! Du willst jetzt einfach gerettet werden?"
Antwort des Spielers: "Nee, ich möchte einen bemerkenswerten, archäologischen Fund machen!" (Die SC waren auf einem fremden Planeten.)
So wurde bei uns das erste Mal ein Gummipunkt zum Erwerb eines Fakts eingesetzt. Wir reden ja inzwischen sehr oft vom Erwerben einzelner Fakten durch die Spieler. (Sei es durch Schicksalspunkte oder gelungene Würfe.) Ich mag diese Techniken wirklich gerne, aber mit dem Vorgehen des "SL-Fishing" bringt man einen etwas anderen Geschmack an den Tisch.
- Der Spieler fordert eine grobe Form des Fakts (archäologischer Fund, hilfreicher Kontakt, wichtiges Schriftstück... usw. usf.)
- Der SL definiert auf dieser Vorgabe das eigentliche Fakt aus.
- Natürlich wären (analog zum Spieler-Fishing) auch Vorgaben denkbar, wie z.B.: "Ich öffne die Truhe und mein Gesicht hellt sich auf, weil...?"
- Als Spieler kommt mir (warum auch immer) dieses Vorgehen manchmal immersiver vor.
- Als SL fühle ich mich in gewissen Situationen etwas mehr in der Lage, dramaturgische Überlegungen mit einzubringen.
- Insgesamt fühlt sich die Erzählung sehr kooperativ an. Hier werden nicht nur gemeinsam Fakten zusammen gefügt, sondern das Schaffen der Fakten geschieht im Dialog. (Vergleichbar zu der Stärke, die ich persönlich beim Spieler-Fishing wahrnehme.)
Meinungen dazu?